Welches Oberteil "verzeiht" mehr

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Mawegda
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Welches Oberteil "verzeiht" mehr

Beitrag von Mawegda »

Hallo zusammen,

mich interessiert Euro Meinung zum Thema: "Welches Oberteil verzeiht mehr" und woran liegt es?
Also z.B. ungenaue Stöße oder mangelhaft ausgeführte Technik und dennoch kommt ein Stoß raus wo die Kugel fällt.

Liegt es am Durchmesser? (12,9er Revo verzeiht mehr als ein Z3). Oder liegt es am Leder? (hart vs weich)

Danke euch
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tintin
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Re: Welches Oberteil "verzeiht" mehr

Beitrag von tintin »

Hi.
Ich war auch Jahre lang der Überzeugung, dass es Oberteile gibt, die mehr Ungenauigkeit verzeihen als andere. Bis ich mal festgestellt hatte, dass an einem Tag jeder ball reinging, den ich gespielt habe und Tags drauf, am selben Tisch mit demselben Queue, ging alles daneben. Daher meine ich, dem Queue ist nur ein geringer Anteil am Versenken oder Verschießen zuzuordnen.

Dennoch vertrete ich die Ansicht, dass härtere Leder und härtere Oberteile und dünnere Durchmesser zu einem präziserem Ergebnis führen. Am Ende reden wir nicht vom Verzeihen, sondern davon, wieviel Wirkung hat der Spielball nach dem Stoß und das können Queues und Oberteile ganz sicher sehr unterschiedlich an den Spielball abgeben. Bei einigen ist es letztlich exakt 47% Rückwärtsrotation mit 32% Linksrotation. Dreht man das Queue um und spielt mit dem Bumper hat man 100% Vorwärtslauf mit 0% Rotation.


Gruß, tintin.
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treffgarnix
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Re: Welches Oberteil "verzeiht" mehr

Beitrag von treffgarnix »

Tintin kann ich nur beipflichten. Allgemein würde ich noch ergänzen, dass ein Oberteil umso mehr verzeiht, desto weniger Deflektion es konstruktionsbedingt erzeugt. Alles hängt aber in den Feinheiten von der Stoßqualität ab und auch das gesamte Queue spielt hier mit rein, nicht nur Leder und Oberteil.
Als Einstein Examina abnahm, fragte ihn einmal ein Student: "Sie stellen in diesem Semester ja genau die gleichen Fragen wie beim letzten Mal." Darauf Einstein: "Das ist wahr. Nur die Antworten sind diesmal anders."
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Titleist

Re: Welches Oberteil "verzeiht" mehr

Beitrag von Titleist »

Ich würde das Pferd anders rum aufzäumen: Der TE sprach ja von verzeihen - also Fehler verzeihen. Wenn ich perfekt das English reinbringe, das ich gewollt habe, spielt auch die Deflection keine Rolle => da perfekter Stoß.

Aber wenn es rein um's Fehler verzeihen geht, würde ich schon sagen, dass ein "dickeres Ende" mehr verzeiht. Ist zwar jetzt nicht so, dass das massiv ist ... aber: anfangs spielte ich mit meinem Meucci "The Pro" bedeutend lieber und besser bei 12,5mm. Das Ultimate Weapon mit 11,65mm war mir anfangs zu schwierig zu spielen. Inzwischen habe ich meinen Stoß weiter verbessert und mich auch an das dünne OT gewohnt. Spiele es jetzt lieber, weil ich mehr Wirkung (m.E.) reinbringe. Aber verzeihen tut das "Dicke" m.E. schon minimale Trefferabweichungen auf der "Weissen" besser. Denn wo ich mehr Wirkung reinbringe (auch wenn nur marginal), da wirkt sich natürlich auch ein minimal weiter aussen als gewollter Treffer auf dem CB schwerer aus.

Ist zumindest mein persönliches Empfinden. DrDave hat dazu mal einen Test irgendwo gemacht und ich meine mich allerdings zu erinnern, dass er bestenfalls minimale Unterschiede als Fazit hatte.
LochNess
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Re: Welches Oberteil "verzeiht" mehr

Beitrag von LochNess »

mein Trainer sagte mir mal ganz am Anfang, dass es keinen Sinn macht direkt mit einem Z 2 oder Z 3 zu spielen, weil das grade für Anfänger sehr frustrierend sein kann. Eben weil es schmäler ist und es mehr Trefferpunkte auf der Weißen gibt.
Sprich, wenn ich einen Millimeter neben der Mitte treffe, dann gibt ein Z-Oberteil mehr Rotation in den Ball als wenn ich das mit einem 12,75mm-Durchmesser Oberteil tue. Klingt für mich logisch.
Sprich mehr Durchmesser = Mehr Verzeihen.

Beim Leder würde ich sagen, dass rein von der Logik her ein weicheres Leder mehr verzeihen müsste, weil der "ungenaue" Stoß ja etwas abgedämpft wird.
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willy
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Re: Welches Oberteil "verzeiht" mehr

Beitrag von willy »

mehr Trefferpunkte ?, echt ?... ich denke nicht, nicht wirklich und doch auch vom Radius abhängig und selbst dann dürfte das nur minimal unterschiedlich sein.
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Re: Welches Oberteil "verzeiht" mehr

Beitrag von treffgarnix »

Da gibst es noch einiges mehr zu beachten, siehe hier: https://billard-aktuell.de/forum/viewto ... ot#p517250

Ich finde, das ist in Summe ein sehr subjektives Thema und hier eine Aussage wie z. B. "dickere Oberteile sind gutmütiger oder verzeihen mehr" würde ich nie tätigen.
Als Einstein Examina abnahm, fragte ihn einmal ein Student: "Sie stellen in diesem Semester ja genau die gleichen Fragen wie beim letzten Mal." Darauf Einstein: "Das ist wahr. Nur die Antworten sind diesmal anders."
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tintin
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Re: Welches Oberteil "verzeiht" mehr

Beitrag von tintin »

Zumindest erhält man bei einem harten Leder einen klarer definierten Anspielpunkt an der Weißen und wenn das nicht der gewünschte Punkt ist, kann das Ergebnis von dem Plan abweichen.
In diesem immer wieder schönen Bild sieht man, dass Anspielpunkt gar nicht so wirklich im Mikro Bereich liegt wie man meint und ein sich stärker verformendes Leder nimmt da sogar noch etwas mehr Präzision heraus.

https://billiards.colostate.edu/faq/cue-tip/deformation/
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Re: Welches Oberteil "verzeiht" mehr

Beitrag von sneaky_peter »

treffgarnix hat geschrieben:Da gibst es noch einiges mehr zu beachten, siehe hier: https://billard-aktuell.de/forum/viewto ... ot#p517250

Ich finde, das ist in Summe ein sehr subjektives Thema und hier eine Aussage wie z. B. "dickere Oberteile sind gutmütiger oder verzeihen mehr" würde ich nie tätigen.


Genauso wenig wie: Ein OT mit weniger Deflection verzeiht mehr.
Das Z ist das beste Beispiel dagegen.

Es gilt eben auch hier: Allein ausprobieren bringt mich weiter!
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Re: Welches Oberteil "verzeiht" mehr

Beitrag von Schopi68 »

sneaky_peter hat geschrieben:Es gilt eben auch hier: Allein ausprobieren bringt mich weiter!


Würde ich auch so sagen. Ich habe auch so ca. 2 Jahre mit einem Black Dot Meucci Power Piston rumgemacht und die Abweichung nie unter Kontrolle bekommen. Mit einem anderen Oberteil wurde das dann etwas besser, aber immer noch habe ich mich ständig geärgert. 314 hatte ich damals daran auch getestet (aber nur ein paar Stunden), damit ging dann gar nix.

Dann kam ein Spielfreund mit einem beim Spiel gewonnenen Queue, daß er als Breaker nutzte: ein altes Arthur Rookie (noch ohne Arthur Logo), welches so hart ist, daß man einigermaßen problemlos damit auch mal einen langen Ball über eine Kugel jumpen kann - und ich hatte auf einmal ein Queue in der Hand, bei dem ich beim ersten Probespielen sagte, daß ich ihm das abkaufe... Habe ihm damals dafür glaube ich 90€ gegeben.
Für mich präzise vorhersehbar in seiner Stoßwirkung. Die beim Wechsel sofort erzielte Verbesserung ließ auch in den nächsten Jahren nicht nach.

Ein Queue, das der eine nur als fürs Breaken tauglich empfand wurde so ein Queue, daß für mich die nächsten Jahre besser war als alle anderen, die ich zwischendurch so ausprobierte. Hat mich dann in den 0er Jahren erfolgreich bis über die Verbandsliga begleitet.
Sprich: alles ist subjektiv.
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