BSC Harlingerode jetzt in der 2. Bundesliga

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AndyBrater
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BSC Harlingerode jetzt in der 2. Bundesliga

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Die Relegationsspiele zur 2. Bundesliga im Snooker am vergangenen Wochenende in Köln endeten mit einer faustdicken Überraschung: Neben Karlsruhe, Landsberg und Hamburg qualifizierte sich der Billard- und Snooker Club Harlingerode für die zweithöchste deutsche Spielklasse.



Beim Pool-Billard ist der BSC Harlingerode längst eine feste Größe, gewann unter anderem den Bezirkspokal und stieg von der Kreisliga bis in die Regionalliga Ost, die zweithöchste Spielklasse in Niedersachsen auf. In der abgelaufenen Pool-Billard Saison belegte die aus Carsten Biedermann, Alexander Nachtigall, Andreas Pankow und Benjamin Wanous bestehende 1. Mannschaft einen hervorragenden 6. Platz in der Regionalliga und steht damit weiterhin vor allen anderen Harzer Vereinen.


Aber noch besser lief es für die Harlingeröder in der vergangenen Saison im Snooker: Die drei erstgenannten der 1. Pool-Mannschaft spielten eine hervorragende Saison und scheiterten in der Regional-Oberliga schlussendlich nur an Hannover, gegen die sie zu Hause unentschieden spielten und in der Landeshauptstadt denkbar knapp mit 8:10 unterlagen. Alle anderen Spiele gewannen die Harzer, die ersatzweise noch durch Karsten Böker und Peter-Michael Sorge unterstützt wurden, deutlich, was ihnen den Titel des Vize-Landesmeisters und die Qualifikation zu den Relegationsspielen zur 2. Bundesliga bescherte.


Am vergangenen Wochenende war es dann endlich soweit: In Köln trafen sich die jeweils Landesbesten aus ganz Deutschland, um die Aufsteiger in die 2. Bundesliga zu ermitteln. Die Harlingeröder mussten hierbei auf den in der Saison überzeugend spielenden Alexander Nachtigall verzichten, der kurz zuvor Vater wurde. Ersetzt wurde er durch den erst 17-jährigen Thomas Lüttich aus Clausthal-Zellerfeld, immerhin Jugend-Europameister im Pool-Billard, der die entstandene Lücke mehr als nur füllen sollte.




Carsten Biedermann Thomas Lüttich Andreas Pankow





Als die Harlingeröder am Samstag um 09.30 Uhr in Köln aufliefen, fanden sie optimales Material, klimatisierte Räume und ein hervorragend organisiertes Turnier vor, bei dem jeweils die Mannschaft eine Runde weiter kam, die zuerst 3 Partien für sich entscheiden konnte. Die Auslosung der Spielpaarungen bescherte den Harlingerödern mit dem SC Kempten gleich zu Anfang ein schweres Los, schließlich hatten die Kemptener mit Warren Smith einen der Top-Spieler des Turniers in ihren Reihen. Das bekam auch gleich Carsten Biedermann zu spüren, der dem Engländer trotz aller Bemühungen mit 2:0 unterlag. Thomas Lüttich bezwang seinen Gegner mit 2:0 und konnte somit die Partie schnell ausgleichen, bevor Andreas Pankow die Harlingeröder sogar mit 2:1 in Führung brachte. In den Entscheidungsspielen traten dann Pankow und Lüttich an, wobei letzterer auf den bereits erwähnten Engländer traf. Smith hatte den Sieg schon vor Augen, als er bei einer 1:0 Führung im zweiten Frame den entscheidenden schwarzen Ball verschoss. Lüttich nutzte seine Chance zum Ausgleich eiskalt und spielte dann im letzten und entscheidenden Frame ganz groß auf: Mit einem 51 Punkte Break spielte er sich einen komfortablen Vorsprung heraus, der zu keiner Phase mehr in Gefahr geriet und besorgte somit den Harlingerödern den heiß ersehnten dritten Punkt.


Mit dem Sieg gegen Kempten kippte auch das Zuschauerinteresse, welches sich bis dahin fast ausschließlich auf die renommierten Vereine wie Landsberg, Hamburg, Leipzig, Essen oder Karlsruhe konzentrierte. Plötzlich war man auf die Harzer, insbesondere den unbekümmert aufspielenden 17-jährigen, aufmerksam geworden.


In der nächsten Runde wartete mit Karlsruhe ein weiterer, sehr stark eingeschätzter Gegner, gegen den die Harlingeröder unglücklich mit 1:3 verloren. Damit standen sie mit dem Rücken an der Wand: Eine weitere Niederlage würde das sofortige Ausscheiden bedeuten. Am späten Samstagabend siegten die Harlingeröder nach hartem Kampf gegen den mit Pool-Bundesliga Spielern angetretenen BC Kurpfalz, wobei Biedermann und Pankow die erste Niederlage von Lüttich in eine 2:1 Führung umwandelten, bevor Lüttich in einer spannenden Partie den 3:1 Sieg herbeiführte.


Am zweiten Tag des Turniers, dem Sonntag, siegte der BSC Harlingerode ungefährdet mit 3:1 gegen den PBC Dillingen. In der letzten und entscheidenden Partie gegen Leipzig ging es für beide Teams um Alles, den Aufstieg in die 2. Bundesliga. Pankow verlor gegen den starken Chinesen Jinfu, während Lüttich deutlich und Biedermann in einer dramatischen Partie gewannen. Die beiden letztgenannten traten dann auch zu den entscheidenden Spielen an, wobei es wieder Thomas Lüttich vorbehalten blieb, die Partie vorzeitig zugunsten der Harlingeröder zu entscheiden um mit dem Aufstieg in die 2. Bundesliga den wohl größten Erfolg in der Vereinsgeschichte des BSC Harlingerode perfekt zu machen.


Auf die Harlingeröder, deren Spielstätte „Das Café“ auf der Goslarschen Straße in Vienenburg ist, wartet nun eine reisefreudige Saison, die sie unter anderem nach Köln, Rüsselsheim, Kiel, Hamburg und Bielefeld führen wird.
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