Annette Habel landet Coup bei Snooker-DM

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Klaus
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Annette Habel landet Coup bei Snooker-DM

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Die Eichenbühlerin Annette Habel hat für die große Sensation bei den Deutschen Billardmeisterschaften in Bad Wildungen gesorgt. Sie eroberte sich bei den Snookerwettkämpfen die Silbermedaille und liess bis auf die spätere Siegerin Ramona Leiterer aus Landsberg die komplette deutsche Damenelite hinter sich.
Annette Habel, die erst vor einem Jahr in die aktive Snookerszene eingestiegen war, knüpfte mit diesem Erfolg nahtlos an ihre herausragenden Leistungen bei den Bayerischen Meisterschaften und dem German Grand Prix der Frauen in diesem Jahr an und gilt nun als große Hoffnung des deutschen Snookerbundes bei den Frauen.


Am Mittwoch Vormittag stieg Annette Habel mit etwas Lampenfieber in die Gruppenphase ein. Im Auftaktmatch stand ihr Anja Hehre gegenüber. Mit taktisch klugem Spiel hielt sie die erfahrene Hamburgerin in Schach und bezwang sie im Shoot-Out, einer Art Tiebreak, mit 2:1-Frames nach Zeitüberschreitung.


Im Anschluß unterlag sie zwar der Mitfavoritin Ramona Leiterer knapp mit 1:2, konnte sich aber im Anschluß im entscheidenden Spiel um den Einzug ins Viertelfinale gegen Andrea Beiche mit 2:0-Frames durchsetzen. Ihr gestecktes Ziel unter die besten acht Damen bei diesen deutschen Meisterschaften zu gelangen war erreicht.









Im Viertelfinale platzte bei Annette Habel förmlich der Knoten. Ohne Druck und befreit aufspielend ließ sie der Vorjahresfinalistin Yvonne Kampmann vom SC Essen nicht den Hauch einer Chance und beeindruckte ihre Gegnerin und 150 begeisterte Zuschauern mit einer Weltklasseleistung. Sie schoss ein hohes Break nach dem anderen und gewann dieses Aufeinandertreffen klar mit 2:0.


Knapp wurde es für Habel im Halbfinale allerdings gegen die Hessin Christiane Mommert (Astoria Walldorf), die wie Habel zu den Newcomern der Szene zählt. Nach einem zähem Match entschied im entscheidenden Spiel beim Stand von 1:1-Frames die letzte Kugel in einem wahren Krimi über den Einzug ins Endspiel. Habel lochte unter Jubelstürmen des Publikums die schwere rosa Kugel mit perfektem Ablagespiel auf die schwarze Kugel und versenkte diese problemlos zum Sieg.









Im Finale wartete bereits ihre Angstgegnerin Ramona Leiterer aus Landsberg, der sie in der Vorrunde noch unterlegen war. Von Beginn an ließ Habel aber keinen Zweifel daran, dass sie dieses Finale gewinnen und sich für die Niederlage der Gruppenphase revanchieren will. Sie spielte von Beginn an wie im Rausch und gewann den 1. Frame deutlich mit 60:14. Im 2. Frame spielten beide Kontrahenten am Limit ihres Leistungsvermögens und lieferten sich einen heftigen Schlagabtausch. Leiterer konnte diesen Frame zum 1:1-Ausgleich knapp und glücklich für sich verbuchen.


Die Vorentscheidung fiel in Mitte des 3. Frames, als Annette Habel nach einer komfortablen 50:23 Führung einen leichten Ball in die Mitte ausließ und Ramona Leiterer wieder ins Spiel brachte. Die Süddeutsche, die diesen Frame bereits abgeschrieben hatte, nutzte die nicht mehr für möglich gehaltenen Chance und bestrafte Habel für ihre Nachlässigkeit mit dem Gewinn des vorentscheidenden 3. Frames. Habel, die durch den Verlust des 3. Frames sichtlich angeknackst war, konnte ihrer nun befreit aufspielenden Gegnerin im 4. Frame nichts mehr entgegensetzen und unterlag diesen deutlich mit 32:58 zur Finalniederlage.









Für Annette Habel war es der größte Erfolg in ihrer noch jungen Snooker-Karriere. Aufhorchen ließ Habel erstmals mit ihrem 3. Platz beim German Grand Prix der Damen, der im März diesen Jahres als offenes Turnier anstelle der Deutschen Meisterschaften ausgetragen wurde. Nach der Absage der amtierenden Deutschen Meisterin von 2004, Natascha Niermann, rutschte Habel mit einer Wildcard ins Hauptfeld der EM in Polen nach und erreichte dort einen guten 17. Platz von 32 Teilnehmerinnen. Aktiv ist Annette Habel auch in der Poolbillardabteilung des BSV Untermain Eichenbühl. Sie hilft in der Bezirksligamannschaft der Männer aus, wenn es ihre knapp bemessene Zeit zulässt.


Achim Gharbi, BSV Untermain Eichenbühl


Fotos: Yvonne Kampmann


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