25 Jähriges Trickstoß-Jubiläum von Ralph Eckert

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patman
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25 Jähriges Trickstoß-Jubiläum von Ralph Eckert

Beitrag von patman »

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Ok, die Startseite ist zwar den Gewinnspielen vorbehalten, aber dennoch mal wieder ein kleiner Artikel in eigener Sache.
Da es sonst kaum ein Billard Medium in Deutschland gibt, schreibe ich also hier ein paar Zeilen aus 25 Jahren gegebener Trickstoßshows.


Ein Zufall brachte mich darauf, sonst wäre das Jubiläum wohl unbemerkt an mir vorbei gegangen...

25 Jahre Trickshows von Ralph Eckert





Letztens saß ich gerade mit zwei Spielern aus Dänemark in der S-Bahn nach Heidelberg. Das Training, das die Beiden gebucht haben, hatten wir schon hinter uns gebracht, nun wollte ich ihnen solange sie hier sind, das Heidelberger Schloss als touristisches Highlight nicht vorenthalten. Beim Rangierbahnhof stieg gerade eine Abordnung ganz in schwarz gekleideter und gut gepiercter Jugendlicher ein, als die Frage aufkam, wann ich denn meine erste Trickstoßvorführung gegeben hätte. Ich musste nicht lange überlegen, antwortete mit der Zahl 1985 und erzählte auch gleich wie ich dazu kam, als einfacher Gefreiter im Grundwehrdienst, eine Trickshow im Offizierscasino der Wäller Kaserne im schönen Westerwald abzuhalten.


Lediglich eine kleine gelungene Vorführung, hätte mir die Tore des Casinos für mein weiteres Training dauerhaft öffnen können. Ich hatte bloß noch nie eine gegeben. Was tun? Eigentlich interessierte ich mich ja schon immer für all die kleinen Tricks, die man am Billardtisch so zeigen konnte, hatte im Vorfeld nochmals alle Billardklassiker gewälzt und mit Hilfe meines Mentors Mr. Kim somit ein kleines Programm für diesen Abend zusammen gestellt.


Warum sollte ich also nervös sein? Weil ich meine direkten Vorgesetzten beim Fragen nach der Billardtischbenutzung nach Dienstschluss übergangen habe und mich gleich an den Kasernenchef wandte? Weil diese nun auch zuschauten und mir alles gönnten, nur keinen guten gelungenen Trickstoßabend? Weil ich noch nie eine öffentlich angekündigte Show gegeben habe? Weil ich zwar schon kurz vor dem Aufstieg in die Bundesliga stand aber sich mein Queue plötzlich viel schwerer anfühlte als an irgendeinem Spieltag zuvor? Weil ich im Training die Weiße schon über 15 Diamantenlängen zurückziehen konnte, aber beim ersten Stoß des Abends, wo die gleiche Kugel nur 4 Diamanten hätte zurück laufen sollen, Selbige an die Wand klatschte und sich das erste Grinsen auf den Gesichtern meiner Vorgesetzten einstellte? Nun, es waren also doch ein paar Gründe da, nervös zu sein. Spätestens nach diesem ersten Stoß, wo ich der Weißen hinterherlaufen musste.


„Ha, das mach ich immer so, damit wir langsam mal wach werden und jetzt nehm ich Wetten an, dass ich die 4 Kugeln hier mit einem Stoß alle versenke!“ Keine Ahnung wie mir der Spruch rausrutschte, aber ich musste eh alles auf eine Karte setzen und es stellte sich auch plötzlich eine gewisse innere Ruhe ein. Sprach es und tat wie angekündigt. Ein Stoß nach dem anderen, mit Sprüchen begleitet, die mir damals einfach so eingefallen sind, bis ich durch mein ganzes Programm war und mir wirklich kein Stoß mehr einfallen mochte. Applaus des Kommandeurs und darauf einsetzend vom ganzen Offizierscorps. Ich hatte für den Rest meiner Bundeswehrzeit als einfacher Gefreiter freien Zutritt ins Offizierscasino, spielte mit den Stabsärzten um freie „Krankheitstage“ und schlenderte oftmals in Begleitung des Kommandeurs bis zu meiner Kompanie wo man entsprechend Gegrüßt und (dem Kommandeur) Meldung gemacht wurde.


Das war 1985. Es war tatsächlich schon 25 Jahre her! Ich hatte eine Art Berufsjubiläum und wusste es nicht mal! OK ich hatte schon 1982 mit diesem Spiel angefangen aber wann wurde ich eigentlich Profi? Als ich anfing ab 1987 auch Billardtrainings zu geben (Oh Gott, schon wieder bald ein Jubiläum…)? Als ich 1988 dt. Vizemeister wurde? Als ich 1989 bei den World Open der Profis in Las Vegas unter die Top 32 kam? Als ich nach meiner Fachhochschulreife 1989 halbtags in Mr. Kims Billardgroß- und Einzelhandel anfing? Als 1990 in einem Spiel um Geld in Las Vegas ein anderer Profi nach einem gelungenen „Kunststoß“ meinerseits sein Queue auseinanderschraubte und ging? Als ich 1993 in Shorts in einem Billardsaal in Thessaloniki stand, die Weiße bei meinem ersten Stoß an die Wand klatschen ließ und in die weite Runde rief: „Sorry, but I do this all the time to get some attention. And now I bet that I’m the best player you ever saw in this town!“ Oder doch erst mit der Veröffentlichung meines ersten Buches “Modernes Pool” im Jahr 1995?


Keine Ahnung. Wahrscheinlich erst mit der Gewerbeanmeldung 1997 oder 98. Und Trickshows zu geben war ja beileibe nicht mein einziges Betätigungsfeld. Bis 1994 hielt ich ja noch die ein oder andere Geldwette am Billardtisch, gab ab 1987 auch Trainings national und ab 1997 zunehmend auch International und schrieb ja noch das ein oder andere Billardfachbuch (4 Bücher plus 3 PAT Trainingshefte und das 5. Buch ist unterwegs). Ach und die Spielerei gab es ja auch noch. Möchte sagen, dass mir im Schatten von Ortmann, Souquet, Engert und später auch Hohmann noch der ein oder andere Turniersieg gelungen ist. Dazu die 20 Jahre Bundesliga inkl. Dt. Meistertitel 2003 und 2004 oder mein Euro Tour Sieg in Antalya welcher meines Wissens als einziger ET Event live im nationalen TV übertragen wurde! Oder die Euro Tour Ranglistenführung im Jahr 2000 im direkten Duell mit Ralf Souquet (Er gönnt es mir bestimmt, schließlich ist Er Dauerführender…).





Ach ja, Trickstoß. Beinahe hätte ich mich wie in der Schule beim Deutschaufsatz des verfehlten Themas schuldig gemacht. Apropos Aufsatz. Auf meiner Webseite www.billiardshow.de findet sich übrigens schon etwas länger auch ein Artikel über die Geschichte des Trickstoß oder auch des Artistik Pool. Wer sich also für die Historie interessiert kann gerne nachschauen. Ja was waren denn nun die Highlights in 25 Jahren gegebener Trickstoßshows?





Bevor ich 1985 mein Debut haben sollte, war die erste Show die ich selbst sah, die von Mr. Nick Varner in Basel 1983 anlässlich der dortigen „Swiss Open“. Etwa 1984 sah ich auch die Show von dem ersten großen Trickstoßstar aus Deutschland Edgar Nickel. In der Rhein-Ruhr Gegend, gab es auch einen „Mr. Nobody“ alias Michael Niemann, gern auch „German Fats“ genannt, der dort wohl schon früh Trickshows gegeben hat. Wir haben zwar öfter miteinander gespielt aber seine Show habe ich leider nie sehen können, obwohl ich 1983 extra deswegen nach Oberhausen fuhr. Im Rahmen der „German Open“ war ein Auftritt von Ihm angekündigt, der sich aber nach eigenen Worten „im Sande verlief.“ Gewonnen hat die „German Open“ damals übrigens ein 13 Jähriger! Er hieß Ralf Souquet!


Ich hatte also Inspiration und über Mr. Kim genügend Fachliteratur (uralte Bücher und viele US Billard Magazine) an der Hand. Und so wurde ich mit meiner Show ab 1987 auch von meinem alten Mentor Mr. Kim (über „KIM Billiards“, einem Billard Groß- & Einzelhandel, der auf seine Frau lief) vermittelt. Waren es ganz zu Beginn noch Gandy Tische, so waren es später die von Mr. Kim stark geprägten KIM-Steel Tische (Heute nur noch „K-Steel“) von Billares SAM aus Spanien, die den Verkaufsschwerpunkt bildeten.


Angeregt durch den Kinofilm „Die Farbe des Geldes“ eröffneten ab 1987 immer mehr Billardcafés in Deutschland. Tische waren gefragt und zur Eröffnungsfeier wurde ich mit meinen Tricks von Mr. Kim gerne noch als „Zuckerl“ angeboten.





1988 hatte ich auch eine kleine Vorführung für den ORF, während eines Ländervergleichskampfes zwischen Deutschland und Österreich. Ja da hatte man mich doch tatsächlich ins Nationalteam berufen. Wahrscheinlich als Entschädigung für meine Nichtnominierung für die EM. Nachdem alle Matches fertig waren und einige davon auch vom ORF gefilmt waren, fragte jemand vom ORF, ob denn nicht jemand vom deutschen Team noch ein paar Tricks fürs Fernsehen zeigen könne. Nachdem die erste Riege der Verdächtigen (Engert, Souquet,…) dankend abwinkte, fiel die Anfrage auf mich. Dem kann man sich natürlich nur sehr schwer entziehen. Zumal ich als einziger ein Match abgegeben hatte (der Vergleichskampf endete 11 zu Eckert). Ich zeigte was ich konnte und man war sehr zufrieden. Der Österreichische Vertreter bedankte sich auch sehr für die Darbietung… beim dt. Delegationsleiter. Nicht bei mir. Ich war ja nur „Sportlermaterial“. Eine der unangenehmen Nebenwirkungen („Sportler haben nichts zu sagen“) wenn es denn zu arg Richtung Sport geht.


1991 hatte ich meinen ersten Branchenfremden Einsatz. Es war während einer Steinmesse in Nürnberg am Stand der DESTAG (Deutsche Stein AG), wo man mir extra einen großen Billardtisch bereitgestellt hatte und ich für Publikumsinteresse zu sorgen hatte. Kleinigkeit!


1991 auch einer meiner größten Auftritte in der Saarbrücker Saarlandhalle. Es war ein Dreiband Grand Prix mit allen großen Namen des Genres; Blohmdahl, Zanetti, Dielis, Bitalis und der große Raymond Ceulemans. Für die Eröffnungsshow hatte man für mich in der Mitte all der großen Dreiband Tische einen Pool Tisch aufgestellt, auf dem ich dann unter großem Beifall meine Show darbieten konnte. Gut genug, dass ich für 1992 gleich wieder gebucht wurde.


1991 traf ich in Hamburg auch auf den großen TV Moderator der 70er und 80er Jahre Carlo von Tiedemann, der es sich nicht nehmen ließ meine Show (bei einer Billardcafé Eröffnung) mit zu kommentieren. Was sogar die BILD Zeitung am nächsten Tag zu einem Artikel animierte.


1991 war es auch, als die Deutschen Pool Billard Meisterschaften in der Baumhainhalle in Mannheim im Luisenpark stattfanden. Nachdem alle Reden gesprochen waren, durfte ich zu Werke gehen und zeigte meine Trickshow, indem ich auf jedem der knapp 15-20 Tische einen Trick vorführte. Und zu guter Letzt ließ ich es mir nicht nehmen den damaligen Bürgermeister (und späteren Bundestagsabgeordneten) Herrn Lothar Mark auf den Tisch zu legen und mit dem wahrscheinlich bekanntesten aller Trickstößen eine Kugel von den Lippen in eine der Kopftaschen zu schießen. Auch hier hatte ich noch professionelle Unterstützung was den Kommentar angeht vom damaligen Radio Regenbogen Moderator Ernie Seiffert. Es wurde auch alles aufgezeichnet, um später ein Video heraus zu bringen, was leider nie realisiert wurde.





Wo soll das eigentlich noch hinführen, wenn ich allein für 1991 schon vier Höhepunkte aufzähle?? Ich muss mich kürzer fassen….





1993 gab es am Vorabend zur ersten „Karo Open“ ein kleines Trickstoßturnier an dem vier Spieler eingeladen waren. Das war neben Edgar Nickel, Oliver Ortmann, Charly Langwieder auch ich selbst. Noch heute bin ich stolz, dass die Applaus-Messung einen klaren Sieg für mich feststellte.


1993 führte ich auch zum ersten Mal wirklich Öffentlich meinen sogenannten „Mega-Jump“ vor. Und zwar bei der ersten Allen Hopkins Show in New Jersey im Schatten von New York. Bob Meucci, Jimmy Mataya, „Jumpin Jones“ (verheiratet damals mit Loree Jon Jones), und viele andere bekannte Spieler mehr inklusive Reporter diverser amerikanischer Billardzeitschriften stellten sich ein, um sich diesen angeblichen Mega Jump anzusehen. Er wurde mir etwa 1985 von Mr. Kim beigebracht. Dabei handelt es sich um einen gewöhnlichen Jump Shot, bei dem die weiße Kugel jedoch nur einen Abstand von ca. 3-5mm zum Objektball hat. Heute vielleicht nicht mehr so Sensationell, aber erstens gab es damals noch nicht diese effektiven Jump Queues von Heute und zweitens führte ich diesen (korrekten Stoß) mit meinem normalen Spielqueue aus. Zumindest war es so angesagt. Aufgrund der Spielerprominenz um mich herum, wurde mir schon ein wenig mulmig zumute. Vielleicht lag es daran oder einfach nur an der brutalen Wucht mit der dieser Stoß ausgeführt werden muss, jedenfalls brach mir bei meinem ersten Versuch mein Oberteil durch!! Direkt hinter der Ferrule brach das Holz komplett durch! Allgemeines Gelächter. Nachdem sich die Lacher wieder beruhigt hatten, wechselte ich mein Queueoberteil und sagte frech: „Excuse me, but I have 3 more trys! Because I have 3 more shafts with me”! Beim zweiten Versuch gelang er mir dann. Die Weiße sprang fast senkrecht über die Objektkugel und erreichte dabei eine Höhe von mindestens 25cm! Zumindest zeigte dies, das Foto dass der Fotograf des Billiards Digest geschossen hatte und im darauffolgenden Monat in selbigem erschien.


1993 hatte ich auch in Alicante (Spanien) vor dem Finale der ersten spanischen Meisterschaften (es gab umgerechnet 5.000 DM für den Sieger! Schon damals war man den deutschen Verbänden voraus) eine Show für TELE 5 Spanien. Die spanischen Meisterschaften (ich durfte leider nicht mitspielen) gewann übrigens damals ein 13 jähriger! Er hieß David Alcaide.





Schon wieder allein 3 Einträge für 1993! Ich muss mich Einschränken! Ok wie wäre es so, ich erwähne nur die Internationalen und Großen:





1998 Trickshow auch in Opole (Polen).


1999 auch in Kopenhagen (Dänemark) und in einer der größten Diskotheken des damaligen Rußland in St.Petersburg (wo die mir nicht schon überall einen Tisch hingestellt haben…).


2001 große Trickshow in Heraklios (Griechenland) auf Kreta. Auch auf der ECS (European Coatings Show) in Nürnberg, zeigte ich auf dem Stand der BASF ständig Billardtricks.


2002 Sieg beim Einladungstrickstoßturnier in St. Johann i.Pongau (Österreich). Auch Shows in Jaworzno (Polen), Zürich (Schweiz), Dallas (USA) und Bangkok (Thailand).


2003 Wahrscheinlich mein größter Auftritt den ich bisher hatte: In einem Basketball Stadion im Zentrum von Casablanca (Marokko)! Ich sollte vor dem Finale der ersten marokkanischen 8-Ball Meisterschaften für das nationale TV eine Show zeigen. Im Stadion alleine waren etwa 2.000 Zuschauer!! Gewinne aber auch bei den „Artistic Pool US Open“ in Bedford (bei Boston, USA) den Titel in „Novelty Shots“! Auch Trickshow bei Graz (Österreich).


2004 Gewinne ich bei den „Artistic Pool Masters“ in Valley Forge (bei Philadelphia, USA) den Titel in „Bank & Kick Shots“! Im Dezember bin ich wieder in Marokko (eigentlich in Eigenschaft als Trainer), um in Agadir vor dem Finale der arabischen 8-Ball Meisterschaften für das nationale TV und auch für den arabischen Nachrichtensender Al Jasirah eine kleine Trickshow zu zeigen. Im darauffolgenden Januar findet noch die offizielle „Artistic Pool Weltmeisterschaft“ der WPA für 2004 statt. So gewinne ich im Bicycle Club Casino in Bellflowers (bei Los Angeles, USA) den Titel in „Trick- & Fancy Shots“ und darf mich seither auch Trickstoßweltmeister nennen. Coole Sache!


2005 Erstellung des Lehrvideos für Trickstöße welches erst 2008 herausgebracht wurde. Es war ein fester Termin, der trotz starkem Fieber durchgezogen werden musste. Trickshow auch in Salzburg.


2006 auch Trickstöße für das nationale TV von Süd-Korea anlässlich der „Korean Open“ in Incheon von Dragon Promotions. In Deutschland: Interessanter Auftritt mit ein paar Trickstößen in der SAT 1 Show „Clever“ mit Wigald Boning. In der Sendung ließ es sich Wigald Boning nicht nehmen (ich hatte nur einen Versuch!) Cora Schumacher auf den Tisch zu legen, damit ich ihr (in bekannter Manier) die 8 von den Lippen wieder in eine der Kopftaschen schießen konnte.


2007 auch eine große Trickshow in Famagusta (Nord-Zypern)! Vor dem Finale der „North-Cyprus 9-Ball Open“ trat ich auch wieder für das dortige TV auf.


2008 hatte ich auch einen Auftritt bei der bekannten MLP Messe in Köln. Dort wurde ich für den Stand von „Black Rock“ engagiert und man bekam, auch wegen meiner Darbietungen, die Auszeichnung „Best of Show“! Mit einer der schönsten Auftritte hatte ich beim „ESPN World Cup of Trickshots“ im Mohegan Sun Casino in Uncasville (zwischen New York und Boston) 2008. Nicht nur das der Event und damit auch ich wiederholt im US Amerikanischen TV läuft, wurde dort auch meine eingereichte Kreation aus einer Standard Karambolage Situation zum „Supershot of the Match“ gekürt! Den Videoclip kann man übrigens auch auf meiner Homepage (www.billiardshow.de) neben einigen anderen auch sehen. Zumindest solange ESPN nicht protestiert.


2009 gabs dann wieder einen Ausflug ins Mohegan Casino für den ESPN WCT, von dem ich aber noch selbst kein Video zu sehen bekam. Doch gelangen mir die meisten Stöße mit Sicherheit. Auch hatte ich zwei Auftritte in Maribor (Slowenien).





Soweit erst mal. Und in diesem Jahr stelle ich also fest, dass ich das ganze schon seit 25 Jahren mache! Sozusagen nebenbei. Schließlich spiele ich immer noch internationale Turniere (warum bevorzuge ich eigentlich immer die Turniere im Ausland…?), gebe immer noch viel Training im Ausland und habe gerade mein fünftes Buch geschrieben (Soll dieses Jahr noch erscheinen). Soll ich den Titel schon verraten? Nun, es geht um die verschiedenen „Weisungen“ die mir mein Mentor Mr. Kim im Laufe der Jahre so mit auf den Weg gegeben hat.


Ansonsten wundere ich mich immer über die Wahnsinns-Trickstöße die man im Zeitalter von YouTube so zu sehen bekommt. Wirklich Klasse! Auch freue ich mich immer wieder über persönliche Begegnungen mit den Stars dieser YouTube-Trickstoß-Generation. Die haben schon Klasse Sachen drauf, haben viele neue Ideen, inspirieren mich und erleichtert fühle ich mich, wenn sie bei Live Vorführungen dann doch -so wie ich auch- sehr menschlich sind. Sehr sympathisch finde ich dabei auch den neuen Star am Trickstoßhimmel Florian Kohler alias „Venom“, den ich dieses Jahr in Valley Forge traf. Der Junge probiert wirklich nur die verrücktesten Sachen am Billardtisch! Müsst Ihr gesehen haben.


Gern verwenden auch viele „Kopfstoßspezialisten“, gerne hin und wieder mal „Silikon Spray“ (Weiße wird dabei mit einem in Silikon getränkten Tuch unauffällig abgerieben), um „Unmögliche Stöße“ zumindest möglich zu machen. Sie sind dann aber immer noch sehr schwierig. Auch der Einsatz von speziellen Massé Queues (über 30 Unzen, 14mm) ist Gang und gebe. Da bin ich auch schon ein wenig stolz darauf, dass mir viele dieser Stöße (bis auf die „Unmöglichen“) auch ohne Silikon und nur mit meinem Spielqueue gelingen. Einfach weil ich keine Lust habe mit einem riesigen Queue- und Zubehörkoffer rumzuziehen. Oder soll ich das vielleicht doch machen? Wenn es die Leute sehen wollen? Mein nächster Auftritt ist übrigens beim B.I.G. Trier e.V. am 28. August gegen Nachmittag.





Ist schon fast ein Werbeartikel geworden. Aber die schreib ich ja nun wirklich nicht wöchentlich. Jetzt gönne ich mir Ausnahmsweise mal ein persönliches Bier auf meine vergangenen 25 Trickstoßjahre! Zumindest solange es noch keine Sportlererklärungen für Trickstoßspieler gibt. Prost.





Ralph Eckert, Mannheim im August 2010.
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