Weitere Infos der EM2008 - 8-Ball

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Jens
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Weitere Infos der EM2008 - 8-Ball

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Nachfolgend wieder neueste Infos von der EM. Die Finale der Junioren und Rollstuhlfarer im 8-Ball sind vorbei, mit einigen Überraschungen....Junioren 8 Ball

”Maxi” sorgt für die Sensation
Newcomer holt Gold / Favoriten Ouschan und Jentsch früh raus

Wer hätte das vor der Junioren-EM für möglich gehalten. Das schier unschlagbare Duo bei den Junioren, Albin Ouschan und Domic Jentsch fliegen im hohen Bogen im Achtelfinale aus dem Wettbewerb und Maximillian Lechner holt sich den Titel.

Wohl kaum einer! Die beiden Shooting-Stars, die sich in regelmässigen Abständen ihre Trophäen aus der Weltelite der Männer besorgen, gingen im Junioren-Wettbewerb unter. Ouschan verlor im Achtelfinale gegen den Polen Mariusz Skoneczny in einer hart umkämpften Partie mit 5:7, während Jentsch an gleicher Stelle von Y Evgen Novosad aus der Ukraine ein 0:7 eingeschenkt bekam. Für die Beiden war der Wettbewerb zu Ende, für einen Anderen begann er erst.
Ins Rampenlicht trat nun der Österreicher Maximillian Lechner. Mit Siegen gegen den Polen Konrad Gdaniek (7:4) im Viertelfinale und dem anschliessenden Triumph über Mate Hazay im Semi-Finale (7:3), fand sich der Sunnyboy urplötzlich im Finale wieder. Keiner, nicht einmal seine treuesten Fans, hätten dies vor Beginn der EM für möglich gehalten. Und doch hatte er es bis hierher geschafft.
Das Finale selbst verlief von Beginn an sehr einseitig und erinnerte mit zunehmender Dauer an einen spanischen Stierkampf mit entsprechender Rollenverteilung. Lachner, dessen einzelne Partiegewinne mit tosendem Applaus der mehr als einhundert österreichischen Fans quittiert wurde, spielte sich in einen Rausch. Er gewinnt das Finale mit 7:0 und wird Europameister der Junioren.

Mädchen 8 Ball

“Hätte am Liebsten weiter gespielt”
Deutsche Anja Wagner gewinnt bei den Mädchen die Goldmedaille

“Es war einfach überwältigend, ich hätte am Liebsten noch zehn Spiele weitergespielt, es war richtig cool”, antwortete die neue 8 Ball Titelträgerin der Mädchen nach ihrem Finale im anschliessendem Interview.

Es war faszinierend zuzusehen, wie locker und leicht sich die Pfälzerin durch die EM spielte und erschreckend für den Rest Europas zugleich. Keiner ihrer Gegnerinnen liess sie nur den Hauch einer Chance, sie durften froh sein mit einem 2:5 oder bestenfalls einem 3:5 davon gekommen zu sein. Man sah in jeder ihrer Partien ihre Spielfreude aus den Augen blitzen. Sie celebrierte nicht nur im Finale gegen die Schwedin Sara Trangard 8 Ball pur, sie genoss jede Einzelne ihrer Partien.
Die Bronzemedaillen wurden nach Österreich und Deutschland vergeben. Während sich die Deutsche Chantal Manske über ihren dritten Platz wie eine Schneekönigin freute, ärgerte sich die frischgebackene Europameisterin im 14.1, Petra Stadlbauer doch ein wenig das Finale verpasst zu haben. Sie hatte es beim 4:4 mehrfach auf dem Cue, die Partie für sich zu entscheiden, um ihr zweites Finale dieser EM zu spielen. Bei der Siegerehrung war der Frust aber schon wieder verraucht. Mit feuchten und glänzenden Augen nahm sie wie die deutsche Manske die Bronzemedaille entgegen.

Schüler 8 Ball
Ein neuer Stern ist geboren
Niederländer Ivar Saris holt sich Gold / drei Polen im Viertelfinale

Es ist die Europameisterschaft der Newcomer und der Geburtsort für die zukünftigen Sterne am Billardfirnament. Und es ist die EM der jungen Niederländer und Polen. Denn sie dominierten fast im Alleingang diesen Wettbewerb.
Alleine im Viertelfinale standen drei Polen und zwei Niederländer. Der Deutsche Manuel Ederer wäre der Einzige im Feld gewesen, der die Phalanx der beiden Nationen im Ansatz hätte unterbrechen können. Er unterlag aber dem Niederländer Marc Bijsterbosch knapp und unglücklich mit 5:6 und schied als Fünfter aus dem Wettbewerb aus.
Die beiden Halbfinals waren eine rein polnisch-niederländische Produktion mit einem Happy-End für einen Holländer. Ivar Saris, der im 14.1-Finale nur knapp dem Russen Ruslan Chinahov unterlegen war, liess seine ganze Klasse aufblitzen und sicherte sich mit einem nie gefährdeten 6:3 Erfolg gegen den Polen Wojciech Szewczyk die 8 Ball-Europameisterschaft der Schüler.
“Ich bin überglücklich über diesen Titel, auf den ich so lange und intensiv hin gearbeitet habe”, zeigte sich der Niederländer erleichtert und stolz über den Finalsieg und widmete den Titel seinen Eltern. Sie unterstützen ihn “wie keine Anderen” auf seinen Weg zu einer gut möglichen Billardkarriere.
Rollstuhl 8-Ball
Krimi im Endspiel um den Titel
Karl Read (GB) vor Henrik Larsson (SWE) / Volkmer (GER) holt Bronze

Hochklassige Partien und dramatische Entscheidungen prägten den Wettbewerb der Rollstuhlfahrer. Am Ende holte sich verdient der Engländer Karl Read den Titel, der in den entscheidenden Momenten den kleinen Tick besser, als seine Gegner war.

Atemlose Zuschauer brachte die Begegnung von Karl Read und Henrik Larsson im Spiel um den Titel. Zunächst schien die konsequente Spielweise für den Engländer Karl Read zu sprechen. Beim Stand von 4:2 sahen die zahlreichen Zuschauer Read schon als Sieger, doch so leicht machte es Larsson seinem Kontrahenten dann doch nicht und verkürzt auf 3:4.

Die nächste Partie war heiss umkämpft. Read ist am Tisch, hat noch zwei Kugeln zum Titel, doch er verschiesst. Larsson mit der Möglichkeit, den Ausgleich zu erzielen. Er steht dem zu grossen Druck jedoch nicht stand und macht einen vermeidbaren Fehler. Read nutzt seine zweite Chance und gibt der letzten Kugel den Gnadenstoss. Er ist damit Europameister der Rollstuhlfahrer 2008.

Eine hervorragende EM spielte auch der Deutsche Tankred Volkmer. Er gewann alle seine Spiele bis zum Halbfinale klar und deutlich. Lediglich im Kampf ins Finale scheitert er an Read, der ihn auf Platz drei verweist. Dennoch zeigte er sich strahlend bei der Siegerehrung, selbstverständlich in Anwesenheit seines Maskottchens, dem kleinen Bärchen mit eigener Medaille.
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