Legale Tricks beim 9-Ball

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Yasin
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Legale Tricks beim 9-Ball

Beitrag von Yasin »

Korrekter Aufbau

Es ist allgemein bekannt, daß der Anstoß beim 9-Ball mit der wichtigste Stoß in der Partie ist. Damit dieser Stoß gelingt, ist nicht nur Training und ein gutes Equipment notwendig. An erster Stelle steht der Aufbau des Dreiecks. Es sollte immer selbstverständlich sein, die Bälle mit dem Dreieck aufzubauen, und auf die schnellere Alternative, die Bälle mit der Hand aufzubauen, zu verzichten.





Vorhersehbarkeit der Lage

Nein! Ich will dich jetzt nicht dazu aufrufen, schlecht aufzubauen! Ganz im Gegenteil. Wenn man korrekt aufbaut, dann ist das Break nicht mehr ganz so unvorhersehbar. Hast du dir schon mal ein paar Spiele von Profis im Fernsehen angesehen? Was man beobachten kann ist, dass die gelbe Eins je nach Art des Breaks Richtung Mitte oder Richtung Kopffeld läuft, und das bei so gut wie jedem Break (falls der Spieler einen konsistenten Break hat). Nun würde ich gerne noch weiter gehen, und die jeweilige Lage der anderen Kugeln nach dem Break vergleichen. Doch hier besteht ein großes Problem. Nämlich Punkt 5.2 in der Sportordnung Pool im Anhang D, kurz die Regel zum Aufbau der neun Kugeln.


Regel für den Aufbau der Kugeln

"Die farbigen Kugeln werden diamantförmig aufgebaut, wobei die '1' an der Spitze der Kugeln auf dem Fußpunkt und die '9' in deren Mitte liegt. Die anderen Kugeln können beliebig plaziert werden..." Ich denke mal, die meisten Schiedsrichter oder Spieler achten nicht darauf, wie sie die restlichen Kugeln aufbauen, deswegen ist ein Lagevergleich auch nicht ohne Weiteres möglich.


Der Test

Nur ein Test konnte also hier Aufschluß bringen. Also baute ich die Kugeln immer in der gleichen Reihenfolge auf, und stellte Interessantes fest. Die Kugeln verteilen sich bei gleicher Breaktechnik und pressem Aufbau annäherend gleich. Gleiche Verteilung ist eh nicht möglich wegen der zahlreichen Variablen beim Anstoß, wie z.B. Anspielpunkt an der Weißen, Treffpunkt der Eins, Position des Dreiecks u.s.w.


Das Ergebnis

Das Ergebnis des Tests brachte mich darauf, daß man durch das Positionieren der Kugeln innerhalb des Rhombuses die spätere Ablage der Kugeln beeinflussen kann. Also überlegte ich mir wie der Aufbau aussehen sollte. Nach dem Anstoss ist die Position auf die Eins entscheidend. Diese kann man aber nicht beeinflussen. Wie schon gesagt, tendiert die Eins aber Richtung Kopffeld. Also sollte man sich auf die nächste zu spielende Kugel konzentrieren, die Zwei. Um einen Ausschuß möglichst schwer zu machen, sollten die Eins und die Zwei nach dem Break weit auseinanderliegen. Doch wie erreicht man das? Bei meinem Break tendieren die Bälle der vorletzten Reihe dazu am Tischende zu verharren. Also sollte man dort die Zwei und die Drei platzieren. Da, wie schon gesagt, die die Eins Richtung Kopffeld tendiert. Doch ich stellte auch fest, daß sich die Lage der Kugeln, sobald ich den Breakpunkt änderte, ebenfalls änderte, was meine Bemühungen die Kugeln im Dreieck zu plazieren zunichte machten. Doch auch für den veränderten Breakpunkt gibt es eine optimale Lage der Zwei im Dreieck.


Kontrolle der Lage

Wie kann man feststellen, wie die Kugeln des Gegners liegen bleiben, ohne das er Verdacht schöpft? Mit Verdacht schöpfen meine ich, daß man die Kugeln in folgender Form aufbaut. 1 23 495 67 8 . Wenn man aber zufällig aufbaut, wie sollte man sich dann wieder daran erinnern? Ganz einfach. Angenommen der Aufbau ist wie folgt: 1 57 392 64 8. Dann merke dir einfach: 57 32 64! System verstanden? Sofern der Gegner den Breakpunkt nicht verändert, kannst du einiges über sein Break herausfinden.


Aufwand-Nutzen Vergleich

Wenn du bis hierher gelesen hast, dann wirst du dich fragen, ob sich denn der ganze Aufwand lohnt. Falls du gegen schwache bis mittelstarke Spieler spielst, dann wohl nicht. Aber wenn du gegen Spieler spielst, die mehrere Spiele am Stück ausschiessen können, kann es durch den richtigen Aufbau zur Wende kommen.


Am Rande der Legalität/Fairness

Abgesehen vom nicht pressen oder schiefen Aufbau des Rhombuses gibt es noch eine weitere Taktik das Break des Gegners zu behindern. Die Situation: John liegt zurück, sein Gegner Player hat schon einige Spiele am Stück ausgeschossen. John baut also auf, es gelingt ihm aber kein presser Aufbau. Also nimmt er eine Kugel und klopft damit auf die Eins um sie zu fixieren. Eigentlich nichts Ungewöhnliches, doch John hämmerte die Eins regelrecht ins Tuch. Player stieß an, und nichts viel.


Fazit

Die Taktik des Aufbaus ist zu hundert Prozent legal und zudem auch nicht unfair. Ausprobieren schadet sicher nicht.
Gewinner zweifeln nicht, Zweifler gewinnen nicht !
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