1. Bundesliga - Bericht aus Dachauer Sicht

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TomDamm
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1. Bundesliga - Bericht aus Dachauer Sicht

Beitrag von TomDamm »

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Der vergangene Samstag war für die Spieler des BSV Dachau die nächste Gelegenheit, den drohenden Abstieg aus dem Oberhaus des Deutschen Pool-Billards zu vermeiden, oder — in Anbetracht des knappen Tabellenstandes — doch noch bei der Vergabe der ersten Plätze mit zu wirken…





03.05.2008


BSV Dachau – BSG Osnabrück


1.Runde: 14/1endlos-Teamplay (4gegen 4): 0:1




I) Harald Stolka Klaus Hebestreit 87:100


Roman Hybler Michael Ruwe


Christoph Reintjes Marcus Westen


Nicolas Ottermann Martin Steinlage


2.Runde: 8-Ball-Teamplay (2mal 2 gegen 2): 1:1




I) Harald Stolka Michael Ruwe 1:6

Roman Hybler Klaus Hebestreit


II) Christoph Reintjes Martin Steinlage 6:2


Nicolas Ottermann Marcus Westen


3.Runde: 9-Ball-Einzel (4mal 1 gegen 1): 1:3


I) Christoph Reintjes - Klaus Hebestreit 0:4 1:4


II) Roman Hybler - Marcus Westen 3:4 1:4


III) Harald Stolka - Martin Steinlage 1:4 4:1 4:2


IV) Nicolas Ottermann - Michael Ruwe 4:0 3:4 0:4


Gesamt-Ergebnis: 2:5


Bericht:


Die erste Aufgabe des Wochenendes war die BSG Osnabrück, wo am ersten Spieltag der Saison eine bittere Niederlage kassiert worden war.


Die Dachauer Recken traten in ihrer üblichen Besetzung Harald Stolka, Roman Hybler, Christoph Reintjes und Nico Ottermann in der ersten Runde des Spieltages zum Team-14/1endlos gegen die ebenfalls komplett besetzten Osnabrücker (Klaus Hebestreit, Michael Ruwe, Marcus Westen und Martin Steinlage) an.


Das Spiel entwickelte sich nur sehr zäh und war von eklatanten Fehlern beider Teams geprägt. Die Dachauer konnten sich zwar mehrfach eine gute Ausgangsbasis erarbeiten, vergaben diese Chancen sehr zum Leidwesen der Dachauer Zuschauer aber immer wieder selbst. Nach einem Wechselbad der Gefühle waren es dann auch die Osnabrücker, die mit einem unspektakulären 100:87-Erfolg in der 14. Aufnahme vom Tisch gingen und den ersten Zähler der Begegnung sicherten.


Die beiden 8-Ball-Doppel der zweiten Runde (Stolka/Hybler gegen Ruwe/Hebestreit und Reintjes/Ottermann gegen Steinlage/Westen) verliefen dann sehr unterschiedlich:


Der junge Klaus Hebestreit, der bereits beim Hinspiel in Osnabrück „unglaublich lochsicheres und freches Billard“ (Zitat Huber) gezeigt hatte lies sich erneut von keiner noch so schweren Situation stoppen und versenkte jeden nur irgendwie möglichen Ball. Da sich auch sein Mitspieler keine echten Blößen gab, reichten zwei Fehler des Dachauer „Routiner-Gespannes“ Stolka/Hybler, um in Rekordzeit 1:6 zu verlieren.


Im zweiten 8-Ball konnten die Zuschauer fast Diametrales beobachten: zum Zeitpunkt der Niederlage des ersten Dachauer Doppels stand es am anderen Tisch 5:1 für die „jungen Wilden“ der Dachauer (Reintjes/Ottermann). Diese ließen ihren Gegnern auch nur noch ein Spiel, ehe sie die Partie zum 6:2 Endstand und somit den ersten Punkt für den BSV sicherten.


Mit einem 1:2 Rückstand ging es also in die abschließende Runde der gesetzten 9-Ball-Einzel — eigentlich die Domäne der Dachauer…


Erneut war es Klaus Hebestreit, der die ersten Akzente setzte: Im Kampf der punktbesten 9-Ball-Spieler beider Teams erwischte er einen Traumstart und gönnte Christoph Reintjes im ersten Satz gerade einmal die Antwort auf 2 hervorragende Sicherheiten. Der zweite Satz verlief dann fast ebenso drastisch: Die Dachauer Nummer Eins im 9-Ball durfte einmal eine Partei beenden und mutierte ansonsten zum Zuschauer… In der unglaublichen Zeit von unter 20 Minuten war das Spitzen-Einzel also nach Osnabrück gegangen (0:4 / 1:4).


Am Nachbartisch fing der junge Dachauer Nico Ottermann fast simultan zu Klaus Hebestreit an und beendete den kompletten ersten Satz am Stück. Auch im zweiten Durchgang startete er souverän, ehe ihm beim 2:0 gleich 2 völlig unerwartete Fehler unterliefen. Von da an war es, „als ob ein anderer Spieler am Tisch wäre“ wie Dachaus Trainer Andreas Huber konsterniert berichtete: die Fehler häuften sich und Ottermann wurde immer unsicherer, was seinem Gegenüber, Michael Ruwe, die unverhoffte Chance auf den Gewinn des zweiten Satzes ermöglichte (4:3). Der dritte Satz wurde dann zum Schrecken der Zuschauer eine „One-Man-Show“ des Osnabrückers, der einen fast wehrlosen Ottermann deutlich mit 4:0 (!!!) bezwingen konnte.


Damit war das Schicksal der Dachauer besiegelt und der Spieltag verloren — dass am Nachbartisch auch noch Roman Hybler gegen Marcus Westen in zwei Sätzen unterlag und er dabei am Ende auch noch die Kontenance verlor machte die Furchen in der Stirn von Trainer Huber nur noch tiefer… Selten hatte man ihn in den letzten Jahren von „katastrophalen Leistungen“ oder „Debakeln“ sprechen hören — an diesem Samstag war es soweit…


Einzig Dachaus „lonesome warrior“ Harald Stolka lies sich von seiner Niederlage im ersten Satz (1:4) nicht beirren und sicherte sich mit 4:1 und 4:2 als einzig noch spielender Dachauer die beiden verbleibenden Sätze zum Partiegewinn und zur 2:5 Ergebnis-Kosmetik…


Da der direkte Konkurrent im nun nicht mehr zu vermeidenden Abstiegskampf (Straubing) seine Partie mit 5:2 gewonnen hatte (gegen den Sonntags-Gegner des BSV, den BC Queue Hamburg), sind beide Teams nun punktgleich und das bisher so gute Satzverhältnis der Dachauer ebenfalls auf einen Vorsprung von 2 Sätzen geschrumpft — eine Situation, die Andreas Huber nach dem Spieltag und dem Bekannt werden der übrigen Ergebnisse der Liga als „mehr als Besorgnis erregend“ einstufte. Zu weiteren Aussagen lies sich der sichtlich angeschlagene Dachauer Trainer und Vorstand am Samstagabend nicht mehr bewegen…


Eines war aber sonnenklar: Am Sonntag musste gegen Hamburg ein Sieg ins Haus und Osnabrück sollte am besten Straubing schlagen, um den alten Abstand zum Abstiegsplatz wieder herzustellen…





04.05.2008




BSV Dachau – BC Queue Hamburg


1.Runde: 14/1endlos-Teamplay (4gegen 4): 1:0


I) Harald Stolka Olaf Köster 100:74


Roman Hybler Alexander Dremsizis


Christoph Reintjes Thorsten Bonke


Nicolas Ottermann Michael Dremsizis


2.Runde: 8-Ball-Teamplay (2mal 2 gegen 2): 0:2




I) Harald Stolka Michael Dremsizis 5:6


Roman Hybler Thorsten Bonke


II) Christoph Reintjes Olaf Köster 4:6


Nicolas Ottermann Alexander Dremsizis


3.Runde: 9-Ball-Einzel (4mal 1 gegen 1): 3:1


I) Christoph Reintjes - Alexander Dremsizis 4:2 4:1


II) Roman Hybler - Thorsten Bonke 0:4 4:1 2:4


III) Harald Stolka - Olaf Köster 4:3 4:2


IV) Nicolas Ottermann - Michael Dremsizis 4:1 4:2


Gesamt-Ergebnis: 4:3




Bericht:


Am Sonntag kam es an der Brunngartenstraße zum am Anfang der Saison nicht vorhersehbaren „Keller-Duell“ der Teams aus Dachau und Hamburg. Für beide Teams zählt mittlerweile im Kampf gegen den Abstieg jeder Punkt — wobei Hamburg den Vorteil hat, am letzten Spielwochenende noch zweimal antreten zu können (Dachau hat aufgrund der Abmeldung von Pfullingen nur noch eine Begegnung am letzten Wochenende der Saison — und diese gegen Sindelfingen, eine der stärksten Mannschaften der Liga).


Das 14/1endlos begann mit einer Serie von 29 Bällen für die Gäste aus Hamburg, die in der Besetzung Olaf Köster, Alexander Dremsizis, Thorsten Bonke und Michael Dremsizis antraten. Nach einer kleinen Serie von 14 Bällen mussten die Dachauer (in der Aufstellung Harald Stolka, Roman Hybler, Christoph Reintjes und Nico Ottermann) ihren Gästen den Tisch erneut überlassen. Diese konnten ihren Vorsprung auf 59:14 ausbauen, ehe die Dachauer auf 41:59 aufholen und schließlich mit einer 48er Serie zum 89:65 überholen konnten. Ein Fehler der Hamburger ermöglichte es den Dachauern dann, in der sechsten Aufnahme den entscheidenden Ball zum 100:74 Endstand zu versenken.


Die folgende Runde der 8-Ball-Doppel sah durchwegs sehr gute und enge Partien:


Das Dachauer Doppel Stolka/Hybler musste gegen Michael Dremsizis und Thorsten Bonke an den Tisch. Bis zum 5:4 aus Dachauer Sicht lief dann auch alles nach Plan (der Dachauer Fans), ehe ein nicht erfolgreicher Anstoß das Hamburger Duo an den Tisch zurück ließ. Die beiden konnten die Partie zum 5:5 und dann auch die entscheidende Partie zum 6:5 für sich entscheiden, ohne die Dachauer ins Spiel eingreifen zu lassen (6:5 für Hamburg).


Auf dem zweiten Tisch hielt das Dachauer Doppel Reintjes/Ottermann die Begegnung gegen Alexander Dremsizis / Olaf Köster ebenfalls bis zum 4:4 offen, ehe sie die 9.Partie an die Hamburger gehen lassen mussten. Ein erfolgloser Anstoß der Gäste hinterlies eine fast unmögliche Einstiegs-Situation für Christoph Reintjes: die Weiße neben einer Kugel im Eckloch und nur ein unglaublich schwerer Ball mit sehr großem Winkel quer zum Tisch zu spielen… Reintjes, den Dachaus Trainer Huber als einen der „lochsichersten und nervenstärksten Spieler der Liga“ bezeichnet ließ sich viel Zeit, setzte öfters ab und versenkte dann unter dem Jubel der Fans den Ball — Der Jubel erstarb sofort und wurde zur Grabesstille, als der weiße Spielball eine Bande anlief, einen Ball touchierte und zielsicher seinen Weg in eine der Taschen fand… Ein Geschenk, dass sich die Gäste aus dem hohen Norden natürlich nicht mehr nehmen ließen: mit ball in Hand beendeten sie die Partie zum 6:4 Endstand und zur 2:1 Führung des gesamten Spieltages…


Bei Andreas Huber erzeugte das Missgeschick seines Schützlings auch nur noch ungläubiges Kopfschütteln: „Für SO einen Ball SO bestraft zu werden… fast schon eine hundsgemeine Laune der Natur… aber es passt recht gut in die diesjährige Saison — fast schon programmatisch…“


Die Entscheidung musste also erneut in der Runde der gesetzten 9-Ball-Einzel bringen.


Hier zeigten die Dachauer Spieler „endlich“ (Zitat Huber) wieder einmal ihre Klasse:


Christoph Reintjes schlug in der Partie der punktbesten 9-Ball-Spieler Alexander Dremsizis klar in zwei Sätzen mit 4:2 und 4:1. Nico Ottermann dominierte im gleichen Stil die Partien gegen den Bruder von Hamburgs Nummer Eins, Michael Dremsizis und sicherte den Ausgleich nach Satzpunkten mit 4:1 und 4:2.


Jetzt lag es an den Partien der beiden Routiners Stolka und Hybler, welches Team wertvolle Punkte im Abstiegskampf mit nach hause nehmen würde.


Roman Hybler traf dabei auf Thorsten Bonke und musste den ersten Satz mit 0:4 an sich vorbei ziehen lassen, ehe er sich den zweiten Durchgang gewohnt souverän mit 4:1 sicherte. Im entscheidenden dritten Satz lag er schon äußerst aussichtsreich mit 2:0 in Führung und hatte seinem Gegner ein gutes Safe hinterlassen, als dieser einen Jump-Shot zwar nicht versenken konnte, der Spielball aber auf seinem Weg über den Tisch versehentlich die entscheidende Neun versenkte. Eine 9 beim Anstoß egalisierte den Satz schließlich zum 2:2 und von da an ließ Bonke der Dachauer Nummer Eins keine Chance mehr — ein 4:2 Endstand für den Hamburger war die Folge dieses Spielgeschehens… und ein Trainer der den Satz entnervt mit einem „…es ist wie verhext… so schnell kann es eben gehen… aber sehen kann ich es irgendwie diese Jahr schon langsam auch nicht mehr…“ kommentierte.


Zum selben Zeitpunkt hatte sich Harald Stolka im Duell der „Mannschafts-Ältesten“ den ersten Satz gegen den Senioren-Nationalspieler Olaf Köster mit 4:3 erkämpft und arbeitete sich durch den zweiten Satz der Begegnung. Zur Freude seiner Mannschaftskollegen und der Dachauer Fans spannt er niemanden über Gebühr auf die Folter und sicherte sich diesen Satz auch mit 4:2 und somit den Dachauer Sieg an diesem Spieltag.


Wie wichtig der Sieg war zeigte sich erst eine Stunde nach dem Ende der Partie, als aus Straubing die Meldung eintraf, dass die BSG Osnabrück mit 6:1 (!!!) geschlagen wurde… Nun sind die beiden Abstiegskandidaten also Punkt- und Satzgleich — ein „Horror-Szenario“ wie es Andreas Huber nannte…Dachau steht in der Tabelle zwar derzeit mit Straubing auf Platz drei, beide Teams haben aber nur mehr einen Spieltag gegen Sindelfingen zu bestreiten — alle anderen Teams der Liga können am letzten Mai-Wochenende noch zweimal um Punkte kämpfen, was bei einer Spreizung der gesamten Liga auf nur 4 Punkte Unterschied vom Ersten bis zum Letzten für mehr als nur Spannung am letzten Wochenende sorgen dürfte…
Ein GEWINNER ist Derjenige, der am Ende des Tages behaupten kann, ALLES für den Erfolg getan zu haben... Dann tut auch eine Niederlage weniger weh...

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