2. Bundesliga: BC Oberhausen steigt auf - Seiffert schlägt Feijen

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Mischbek
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2. Bundesliga: BC Oberhausen steigt auf - Seiffert schlägt Feijen

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Wer hätte vor einem Monat schon gedacht, dass es am letzten Spielwochenende der 2. Bundesliga Nord noch um den Titel gehen würde? Doch nachdem der Spitzenreiter BC Oberhausen am 12. Spieltag überraschend, und vielleicht auch etwas leichtfertig, beim Vorletzten PBC Lingen verloren hatte, konnten am letzten Doppelspieltag noch drei Mannschaften Meister werden: neben dem BC Oberhausen der BC Blues Brothers und der PBC Schwerte.
Nach den Samstagsspielen waren es indes nur noch zwei: Der PBC Schwerte holte zwar ein achtbares 4:4 beim BC Oberhausen, hatte aber nach dem 5:3-Sieg des BC Blues Brothers in Geldern keine Chancen mehr auf den Titel. Dieser würde nun also im direkten Duell zwischen dem BC Oberhausen und dem BC Blues Brothers entschieden.


Und am Sonntagmorgen war es soweit: Etwa 35 Zuschauer wollten der Entscheidung beiwohnen, die im Billard-Bisto B8 in Dinslaken fiel, der Heimstätte des BCO. Anspruchsvolle Tische und gute Spielbedingungen versprachen ein spannendes Finale. Der BC Oberhausen hatte für das letzte Wochenende erstmals seinen Spitzenspieler Nils Feijen aktiviert und benötigte nur ein Unentschieden, um Platz eins zu sichern. Den Gästen aus Bergisch Gladbach würde nur ein Sieg weiterhelfen.


Danach sah es schon zur Mitte der Hinrunde allerdings nicht mehr aus. Die vier Partien war alles mögliche, nur spannend waren sie nicht. Auf allen Tischen zeichneten sich frühzeitig Tendenzen ab, und diese liefen auf eine 3:1-Führung für den Bundesliga-Absteiger aus Oberhausen hinaus.


8-Ball: Günter Geisen - Markus Dahm 7:1. Dahm verpasste die Chance, 1:0 in Führung zu gehen und spielte danach alles andere als glücklich. Geisen indes nutzte jede sich ihm bietende Chance und zog schnell hinfort. Auch als Dahm auf 3:1 verkürzte, lag nicht wirklich die Wende in der Luft. So holte Geisen hochverdient den ersten Punkt für BCO.


9-Ball: Nils Feijen - Thomas Seiffert 9:3. Feijen begann stark und verschaffte sich dank guter Sicherheiten eine schnelle 3:0-Führung. Je länger das Spiel dauerte, desto kopfloser spielte Seiffert, und so konnte er später nur die wenigsten der durchaus vorhandenen Möglichkeiten nutzen, wieder heran zu kommen. Der deutliche Erfolg für den niederländischen Spitzenspieler ging auch in dieser Höhe absolut in Ordnung.


9-Ball: Thomas Schröder - Emrah Güvenc 2:9. Güvenc begann gut und ging früh in Fühung. Schröder hingegen, einer von sieben Ersatzspielern (!) des BCO, unterliefen die kuriosesten Fehler. Güvenc ließ sich von dieser, mit Verlaub, nicht einmal verbandsligatauglichen Leistung seines Gegenspielers anstecken und baute ebenfalls ab. Die Sparflamme reichte indes immer noch aus, um einen deutlichen Sieg heimzufahren.


14/1: Sven Pauritsch - Klaudio Kerec 125:39. Kerec erwischte den besseren Start und legte etwa zwei Bretter vor, ehe er einen vermeidbaren Senkfehler beging. Pauritsch bog das Match langsam, aber sicher um und ging mit 88:38 in Führung. Kerec hatte zweimal Pech, dass nach Pauritschs Fehlschüssen kein offener Ball liegen blieb, allerdings fand er auch bei zwei guten Chancen nicht zurück ins Spiel. Und so gewann Pauritsch das 14/1 ohne größere Mühe in der achten Aufnahme (Höchstserien 41 und 28).



Der niederlänische Spitzenspieler Nils Feijen (BC Oberhausen)


Somit stand es zur Halbzeit 3:1 für den BC Oberhausen. Ein weiterer Einzelpunkt würde zum Aufstieg reichen, die Gladbacher hingegen müssten dafür alle vier Partien gewinnen. Und so machte man sich etwas trotzig Mut, noch einmal alles zu versuchen. Und, soviel vorweg, obwohl es zunächst nicht danach aussah, wurde es noch einmal richtig spannend:


In den drei 8- und 9-Ball-Partien führten die Oberhausener zwischenzeitlich unisono mit 3:0, doch der Vorsprung schmolz zusehends dahin. Feijen lag im 14/1 zurück, und auf den anderen Tischen stand es plötzlich 4:4, 6:7 und 3:5.


8-Ball: Thomas Schröder - Emrah Güvenc 7:4. Doch ausgerechnet Thomas Schröder beendete das Zittern in Reihen der Gastgeber. Mit einer keineswegs spektakulären, aber deutlich verbesserten Leistung im Gegensatz zum 9-Ball-Satz nutzte Schröder seine Chancen und ging 3:0 und 4:3 in Führung. Güvenc machte zwar den wichtigen Punkt zum 4:4, konnte den Satz aber nicht mehr umbiegen. Häufig lag ein wüstes Durcheinander auf dem Tisch, und Schröder ging mit diesen Situationen taktisch besser um, nutzte beim Stande von 6:4 schließlich die zweite Chance zum Satzgewinn. Der vierte Punkt für Oberhausen und damit der Aufstieg waren perfekt!


14/1: Nils Feijen - Thomas Seiffert 45:125. Dennoch wurden die übrigen Partien konsequent zu Ende gespielt - insbesondere von Thomas Seiffert, denn so oft bekommt man schließlich nicht die Gelegenheit, einen Spieler aus der Weltspitze zu besiegen. Im Gegensatz zum 9-Ball war Seiffert kaum wiederzuerkennen. Er nutzte Feijens Schussfehler konsequent aus und baute den Vorsprung stetig aus. Nach dem letzten Break bastelte er sich auch noch die letzten vier nötigen Bälle zusammen und gewann in der sechsten Aufnahme (Höchstserien 15 und 42).


9-Ball: Sven Pauritsch - Markus Dahm 7:9. Dahm begann das 9-Ball ebenso unglücklich wie zuvor das 8-Ball und begünstigte so eine 5:0-Führung für Sven Pauritsch. Doch dieser reihte auf einmal selbst einen Senkfehler an den nächsten und machte Dahm somit wieder stark. Der Gladbacher konnte so auf 5:5 und 6:6 ausgleichen und ging danach erstmals ins Führung. In einer spannenden Schlussphase ließ Dahm diese sich nicht mehr nehmen.


9-Ball: Günter Geisen - Klaudio Kerec 9:6. Die Partie, die über Unentschieden oder Niederlage des BC Blues Brothers entscheiden sollte, bestand im Wesentlichen aus drei Phasen: Zunächst ging Geisen 3:0 in Führung, dann bog Kerec den Spieß zu einer 5:3-Führung um. Den schwung nahm Kerec indes nicht mit, ihm unterliefen in der Schlussphase wieder mehr Fehler. Und so holte Geisen doch noch den Siegpunkt für sein Team.


An dieser Stelle einen herzlichen Glückwunsch an den BC Oberhausen für den insgesamt hochverdienten Aufstieg in die 1. Bundesliga. Dem BC Blues Brothers bleibt nach der Pleite des PBC Schwerte in Geldern immerhin der zweite Platz und damit die theoretische Möglichkeit auf ein Entscheidungsspiel, sofern ein Bundesligist nicht für die neue Saison meldet.



Abschlusstabelle der 2. Bundesliga Nord 2007/08
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