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Die erste Auswärtsfahrt führte den Deutschen Meister aus Dachau, in der ersten Pool-Billard-Bundesliga nach Fulda – den größten Rivalen der Vorjahres und einen der ernstesten Rivalen um den diesjährigen Mannschaftstitel.
Das diese Aufgabe mit Sicherheit nicht leicht werden würde, war allen Beteiligten bereits im Vorfeld der Begegnung klar – nicht umsonst stand auf den Fuldaer Plakaten das Wort „Spitzenspiel“.
Die Partien begannen gewohnt verhalten, wobei Harald Stolka schnell gegen Martin Poguntke im 9-Ball, auf einen komfortablen 8:2-Vorsprung davonzog. Auch Marcel Kirsten schien seinen Gegner (Holger Gries), im zweiten 9-Ball der Hinrunde, klar zu dominieren und führte ebenfalls deutlich mit 8:3.
Evamgelos Vettas hatte im 8-Ball mit Christian Reimering zu tun und hatte seine liebe Mühe. Er lag den ganzen Satz zurück, ehe er zum 6:6 ausgleichen konnte. Von da an beherrschte er das Geschehen am Tisch und zog sicher bis zum 8:6 davon und versenkte auch in dieser Partie Ball um Ball, bis nur noch die entscheidende 8 übrig war. Sehr zum Schreck der Dachauer Zuschauer landte dieser Ball allerdings nicht zum Matchgewinn in der angesagten Tasche sondern verfehlte diese recht deutlich… Reimering ließ sich diese Gelegenheit natürlich nicht entgehen und beendete diese Partie. Beim 7:8 aus Fuldaer Sicht mußte er seinen Dachauer Gegner allerdings erneut an den Tisch zurück lassen. Erneut schaffte es der sonst so nervensichere Grieche nicht, die Partie und damit das Match zu beenden und so stand es 8:8. Jetzt fiel auch beim Anstoß des Fuldaer Spielers eine Kugel und er gewann Partie und Satz, ohne seinen Gegner an den Tisch zurück zu lassen. Aus einem (zweimal – wie Trainer Andreas Huber anmerkte) sicher geglaubten ersten Spielpunkt für Dachau war also ein 0:1 Rückstand geworden!
Auch die beiden 9-Ball Partien gerieten im Verlauf der Sätze enger, als der starke Dachauer Anfang hätte vermuten lassen.
Beide Fuldaer Spieler agierten nun stark und holten bis zum 7:9 auf. Nach einem Fehler von Poguntke ließ der Dachauer Routiner Stolka seinem Gegner allerdings dann doch nur noch eine Partie, bis er den Satz im Endeffekt ungefährdet mit 11:8 für den BSV sicher stellte.
Der Dachauer Youngster benötigte noch ein Spiel und viel Nerven des Trainers (Zitat Huber) ehe der nächste Punkt für Dachau auf dem Papier stand.
Zu diesem Zeitpunkt war gerade dieser Punkt extrem wichtig, da es im 14/1endlos sehr schlecht um den Dachauer Star, Roman Hybler stand. Er lag gegen Christian „Kiki“ Weigoni fast aussichtlos mit 69:128 Bällen zurück. Ein Sicherheitsduell der beiden Spieler brachte dann auch noch eine 15-Punkte Strafe für den Tschechischen Nationalspieler mit sich, so dass er sich bei 48 Punkten wieder fand. Ein Fehler seines Gegners brachte ihn ins Spiel zurück und es gelang ihm, immer weiter aufzuholen und schließlich sogar in Schlagdistanz zu kommen. Am Ende zeigte der etwas „müde“ agierende Dachauer Star (ebenfalls Huber) dann wieder einmal seine Klasse und beendete die Partie mit einer Serie von mehr als 40 Bällen.
Zur Halbzeit stand es also 3:1 für Dachau - und jetzt schmerzten die vergebenen Chancen von Evangelos Vettas erst recht…
Die Rückrunde begann verheissungsvoll für den BSV. Alle Spielpaarungen blieben gleich – nur die Disziplinen wurden getauscht – und die Dachauer lagen vorn.
Vettas und Hybler führten im 9-Ball (zu 3 und zu 1) und Marcel Kirsten hatte die Vorteile im 8-Ball auch eher auf seiner Seite (4:3). Beim 14/1 zwischen Stolka und Poguntke stand es 21:20 – wobei der Fuldaer laut Huber derzeit mit Sicherheit das stärkste 14/1-Brett Deutschlands ist.
Dieser begann auch just bei diesem Spielstand eine Serie zu schiessen und hörte nicht mehr auf, ehe er 130 Kugeln (!!!) versenkt und den Satz mit 150:21 gewonnen hatte, ohne seinen Gegner noch einmal an den Tisch zurpck gelassen zu haben.
Zu diesem Zeitpunkt war die so sicher scheinende Rückrunde bereits dramatisch gekippt.
Kirsten war beim 4:3 aus seiner Sicht im 8-Ball, keine Kugel beim Break gefallen und Holger Gries – einer der besten Senioren-Spieler Deutschlands – begann Partie um Partie an- und fehlerfrei auszuschießen. Ihm gelang das schier unglaubliche. Er beendete 6 Partien am Stück und gewann damit (ohne Kirsten noch einmal mitspielen zu lassen) den Satz mit 9:4. Nach Sätzen stand es also plötzlich ausgegelichen 3:3.
Aber Vettas und Hybler führten noch – Hybler nach einigen ungewohnten Fehlern zwar „nur“ noch 9:5, Vettas aber deutlich mit 10:6. Er was es auch, der mit einem sauber herausgespielten 11:6 Sieg den erlösenden 4. Punkt zum Unentschieden sicherte.
Nun hing – wie bereits so oft – aus Dachauer Sicht alles an Roman Hybler. Und bei ihm „hing“ der Satz plötzlich auch in die falsche Richtung: ohne dass er noch einen Fehler machte, stand es 10:8 dann eine Break-Neun und noch eine Auspartie, dann noch einmal einige gute Safes des Tschechen und hervorragende Antworten des jungen Fuldaers und dann war es passiert: 11:10 für Weigoni und damit Unentschieden!
Dachaus Trainer Andreas Huber nach dem Spieltag: „Ich mag jetzt nicht lamentieren – ich habe uns eigentlich schon vorn gesehen, aber gegen DIE Rückrunde von Fulda kann man nichts machen… Liegen gelassen haben wir es wohl in der Hinrunde – und es kann nicht immer glücklich für uns ausgehen. Ein Punkt ist besser als Keiner und so ist die Entscheidung gegen Fulda halt auf die Rückrunde vertagt. Die Liga wird dieses Jahr halt noch enger als im Vorjahr – wenn das überhaupt noch geht...“
Nach dem Unentschieden am Samstag in Fulda, führte der Spielplan der ersten Pool-Billard-Bundesliga, den Deutschen Meister aus der Brunngartenstraße bis nach Hannover – Anderten, wo die Mannschaft nachts eintraf und sofort zum Schlafe ging, um zumindest einen Teil der Strapazen des Samstages wieder wett zu machen.
Die mit zwei Nachwuchsspielern neu formierte Mannschaft aus Hannover, ist auf dem Papier einer der leichtesten Gegner der gesamten Liga – was im Billard nicht viel heissen soll, wie Dachaus Coach bereits im Vorfeld warnend anmerkte.
Die Hinrunde begann dann auch gleich mit einigen „bösen“ Überraschungen aus Dachauer Sicht.
Evangelos Vettas hielt im 8-Ball gegen den Bundeswehr-Sportförder-Soldaten Philip Rüthemann hervorragend mit, ehe diesem beim Stand von 7:7 Fortuna kräftig unter die Arme griff und den Satz zu Gunsten des Hannoveraners drehte. Ein schnelles 9:7 für Anderten brachte also den ersten Punkt des Spieltages — aus Dachauer Sicht natürlich für den falschen Verein.
Gleichzeitig lieferte Harald Stolka, gegen den ebenfalls sehr jungen Marco Schmidt, eines seiner schlechtesten 14/1endlos ab. Bis zum Stand von 91:117 aus Dachauer Sicht konnte sich der Dachauer Trainer das „Drama“ (Zitat Huber) fast nicht mit ansehen…
Marcel Kirsten hatte im 9-Ball mit Christian Musmann zwar etwas mehr Mühe als erwartet, steuerte allerdings mit seinem am Ende doch recht ungefährdeten 11:7-Sieg, den zweiten Punkt für den BSV bei.
Zweiter Punkt, da zu diesem Zeitpunkt die 9-Ball Partie Hybler gegen Fabian Notling bereits seit geraumer Zeit beendet war: Dachaus Nummer Eins hatte seinem Gegner bei seinem 11:6 Sieg nicht viele Chancen gelassen.
Und nun endlich, fand laut Dachaus leidgeplagtem Trainer, auch Dachaus Routiner Stolka seinen Stoß wieder und holte nicht nur schnell auf, sondern schickte sich auch an, den Satz zu beenden, ehe ihm beim Stand von 146:117 ein völlig unnötiger Fehler unterlief. Sein junger Gegner witterte noch einmal Morgenluft, ehe auch ihm beim 146:143, aus Dachauer Sicht, der Fehlerteufel einholte. In der folgenden Sicherheits-Schlacht behielt der Dachauer die Oberhand und sicherte den 3. Punkt der Vorrunde für Dachau.
3:1 nach der Hinrunde war dann auch ein „erwartungsgemäßer“ Zwischenstand — der wie immer mahnende Trainer erinnerte aber sofort an die sicher scheinende Führung des Vortages und das dann alles anders als sichere Endergebnis…
Und tatsächlich begann díe Rückrunde wie die Hinrunde. Erneut war es Evangelos Vettas, der von Philip Rüthemann an seinem 31. Geburtstag ein „besonderes“ Geschenk im 9-Ball bekam.
Bis zum 6:0 ließ er den Dachauer gar nicht mitspielen und auch später waren dem Dachauer nur 2 Partien vergönnt, ehe der Satz völlig chacenlos mit 11:2 an Anderten gegangen war.
Im zweiten 9-Ball der Rückrunde hatte es Harald Stolka erneut mit Marco Schmidt zu tun. Hier standen die Vorzeichen genau anders herum. Der Dachauer führte bis zum 8:3 völlig ungefährdet, ehe der Hannoveraner Nachwuchsspieler bis zum 7:8 herankommen konnte. Dann allerdings war es erneut an dem Dachauer, den Satz sicher mit 11:7 zu beenden und so das Unentschieden und den ersten Punkt des Tages zu sichern.
Marcel Kirsten ließ den Dachauer Tross dann zur allgemeinen Erleichterung nicht allzu lange auf den Siegpunkt warten, indem er Fabian Nolting im 8-Ball 9:6 bezwang. In der nicht besonders hochklassigen Partie wurde es nur im Mittelteil eng, als der Mann aus Hannover bis zum 6:7 aufschliessen konnte, ehe Kirsten den Dachauer Punkt sicherte.
Den Krimi des Tages lieferte allerdings Dachaus Numer Eins, im 14/1 gegen Christian Musmann — eine „eigentlich“ sichere Angelegenheit… Allerdings nur, wenn dem Tschechischen Nationalspieler gewohnt wenige Fehler unterlaufen. In diesem Satz machte er davon allerdings so viele, dass sein Trainer gar nicht mehr zuschauen konnte. In einer „unterirdischen Partei“ (Huber) geriet Hybler mehr und mehr in Rückstand (bis 66:111) und es sah allgemein nicht mehr nach einem weiteren Spielpunkt für Dachau aus. Dann fand Hybler allerdings wenigstens teilweise in sein Spiel zurück und begann eine Aufholjagd, die ihn bis auf 138 davon ziehen ließ, ehe sein letzter Breakball nicht im Loch endete und er seinen Gegner bei offenem Tisch ins Spiel zurück lassen musste. Beim 135:138 verließen ihn dann allerdings auch die Nerven und er mußte dem Dachauer den Sieg überlassen.
Mit einem am Ende doch recht deutlichem 6:2 Sieg konnte der BSV also seine Tabellenführung mit knappen 2 Satzpunkten behaupten und die lange nächtliche Heimreise antreten.
Dachaus Trainer fand nach dem Speiltag eher ungewohnt harte Worte. „So wie wir uns dieses Wochenede angestellt haben wird das mit der Titelverteidigung nichts werden… Erst versäumen wir es eine so gute Chance, Fulda Punkte zu nehmen, am Schopf zu packen und dann präsentieren wir uns hier in Anderten sicher nicht wie der Deutsche Meister!
Roman ist zwar momentan aufgrund seines Riesen-Programmes der letzten Zeit wohl ausgebrannt – aber mit dieser Mannschaft sollte man das kompensieren können…
Leid tut es mir für unser Geburtstagskind – dass der zweimal so vor den Latz nekommt hatte er heute wirklich nicht verdient...
Auf jeden Fall haben wir bis zu den nächsten Spieltagen viel zu tun – speziell bis zum Doppel-Spitzenspiel gegen Pfullingen im Januar – Das Potential ist sicher da, nur zeigen sollten wir es auch mal wieder...“
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