1. Bundesliga-Pool - Dachau startet in die Saison

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TomDamm
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1. Bundesliga-Pool - Dachau startet in die Saison

Beitrag von TomDamm »

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Das Vorhaben „Titelverteidigung“ startete beim BSV Dachau letztes Wochenende mit einem Heimspieltag gegen den Aufsteiger vom BC Oberhausen — das „Urgestein“ im Deutschen Bundesligabillard…
Die Aufgabe schien leicht zu lösen, Dachaus Trainer Andreas Huber warnte allerdings schon im Vorfeld vor der geballten Erfahrung der Routiners aus dem Ruhrgebiet — gerade der Mannschaftsführer Günter Geisen gilt als bester Seniorenspieler Europas.


Der Spieltag begann — wie beim BSV fast schon üblich — recht verhalten. Die Sätze starteten recht ausgeglichen, bis Roman Hybler im 14/1 gegen Peter Heidinger mit einer Serie von 73 auf und davon zog und von da an das Heft auch nicht mehr aus der Hand gab. Ein deutlicher und schneller 150:52 Erfolg in der 10. Aufnahme war das Resultat einer erneut sehr starken Vorstellung von Dachaus Nummer Eins.
Leider geriet Evangelos Vettas zeitgleich einem sehr stark spielenden Boris Grunow im 9-Ball „unter die Räder“, als dieser bis zum 9:2 davonzog, ohne dem für Dachau startenden Griechen eine verwertbare Chance zu lassen. Vettas konnte zwar noch einmal zum 6:9 verkürzen ehe ihm ein Leichtsinnsfehler unterlief, den sein Gegner zum 11:6 Sieg verwertete.
Marcel Kirstens 8-Ball Satz startete eigentlich mit klaren Dachauer Vorteilen, ehe der Dachauer Jungstar „den Faden ein bischen verlor“ (Zitat Huber) und der Satz plötzlich noch einmal eng wurde. Sehr zur Freude der Dachauer fand Kirsten sein Spiel beim 5:5 allerdings zurück und beendete den Satz gegen Robert Kiwitt von da an souverän mit 9:5.
Das 9-Ball zwischen Harald Stolka und Günter Geisen verlief ähnlich: zuerst führte der Dachauer deutlich, ehe ihm ein Fehler unterlief, den sein Gegner mit 4 Partien am Stück „belohnte“. In der Folge gelang es dem Deutschen Senioren-Star erneut, mehrere Partien am Stück zu beenden. Die Folge war, dass Stolka — obwohl er kaum noch Fehler machte — den Satz nicht mehr gewinnen konnte und eine recht deutliche 6:11 Niederlage verbuchen musste.


Ein Halbzeitstand von 2:2 gegen den Aufsteiger war nun so gar nicht nach dem Geschmack der Dachauer und entsprach eher den Warnungen des Trainers vor dem Spieltag!


Die Rückrunde startete dann schon eher nach Wunsch des Deutschen Meisters: Roman Hybler lies im 9-Ball Robert Kiwitt nicht den Hauch einer Chance und steuerte mit seinem 11:3 Erfolg den ersten Punkt der Rückrunde bei.
Auch Harald Stolka war in seinem 14/1 gegen Boris Grunow nie wirklich in Gefahr: aufgrund der unerwartet vielen Fehler seines Gegners reichte ihm eine durchschnittliche Leistung zum deutlichen 150:52 Sieg.


Das Unentschieden und damit der erste Punkt der neuen Saison war also gesichert — nur der Siegpunkt fiel noch recht schwer:


Evangelos Vettas kämpfte im 8-Ball gegen Günter Geisen (einem der anerkannt besten 8-Ball Spieler Europas) und gestaltete den Satz trotz einiger „mehr als unnötiger Fehler“ (Zitat Huber) bis zum 7:7 völlig ausgeglichen. Dann unterlief ihm ein wahrer „Katastrophenfehler“ (auch Huber) den sein Gegner erst zur 8:7 Führung und dann zum 9:7 Satzgewinn ausnutzte.
Gleichzeitig geriet Marcel Kirsten im alles entscheidenden 9-Ball gegen Peter Heidinger mehr und mehr in Schieflage: Es unterliefen ihm Fehler, die man von ihm gar nicht gewohnt ist (Huber, der später auch sagte: „Ich weiss nicht, wo er Junge bei dem Satz geistig war — auf keinen Fall hier am Tisch…“).
Der Dachauer lief den ganzen Satz über der Führung seines Gegners hinterher und konnte erst zum Satzende bis zum 8:9 aufholen, musste dann aber erneut zusehen, wie Heidinger einen seiner Fehler zum 10:8 und damit zum Matchball ausbaute. Das Unentschieden lag also für alle Zuschauer greifbar in der Luft…


Kirsten gelang es, nach einer längeren „Sicherheitsschlacht“ zum 9:10 zu verkürzen — es fehlten noch 2 Spiele zur mittlerweile nicht mehr erwarteten Sensation. Es gelang ihm, mit dem Anstoss die alles entscheidende 9 zu versenken (im Fachjargon „Vincent“ genannt) — 10:10…
Einem Ruf aus dem Publikum „Machs noch mal Marcel“ folgte der junge Dachauer prompt und versenkte erneut die 9 mit dem Anstoss — und der 11:10 Sieg war da und damit der 5:3 Erfolg über den BC Oberhausen!


Nach dem Spiel äußerten sich sowohl der Oberhauser Mannschaftsführer Günter Geisen („Das gibt es auch nur im Billard… Wir hatten den Punkt praktisch schon im Gepäck und dann passiert so was…Schade — wir hätten Dachau gerne geärgert…“)
als auch Dachaus Trainer Andreas Huber: „So viel Dusel haben wir bisher selten gebraucht — ich hatte mich auch schon mit dem Unentschieden abgefunden… Die Fehlerquote von Vangeli und Marcel war erschreckend — und mit dieser Leistung ist es fast unmöglich in der Ersten Bundesliga auch nur einen Blumentopf zu gewinnen! Aber wir haben die beiden Punkte — wie? Danach fragt hinterher keiner mehr! Es wird aber höchste Zeit dass „Die Buben“ sich an ihre neue Rolle als Titelverteidiger und Gejagte gewöhnen, sonst müssen wir Fortuna am Ende noch überstrapazieren..“


Am Sonntag fand in der Brunngartenstraße der zweite Heimspieltag der Bundesligasaison 2005/2006 im Pool-Billard statt. Der Titelverteidiger aus Dachau traf dabei auf den 1. PBC Joker Geldern, der am Vortag einem der erklärten Mitfavoriten der Bundesliga — dem extrem stark aufgestellten BSV Pfullingen — auswärts einen Punkt abnehmen konnte. Der BSV war also gewarnt — speziell im Hinblick auf die eher wackelige Mannschaftsleistung des Vortages!


Der Gast aus Geldern trat dann zur Überraschung der Dachauer Gastgeber in geschwächter Form an, da ihre starke Neuerwerbung, Huidji See aus Holland zu den niederländischen Meisterschaften abreisen musste. Als Ersatz fungierte Peter Jansen. Dieser geriet in seinem 9-Ball beim Dachauer Routiner Harald Stolka dann auch schnell unter die Räder: der fast fehlerfrei agierende Dachauer lies seinem Gegner nur ganze 4 Partien (11:4) ehe der erste Punkt für Dachau feststand.
Evangelos Vettas lieferte sich mit dem früheren Juniorenweltmeister Brian Naithani ein enges 8-Ball Match in dessen Verlauf sich keiner der Akteure absetzen konnte. Beim 7:7 unterlief dem Gelderner Starspieler dann allerdings ein schwerer Stellungsfehler auf die entscheidende 8, den der Dachauer zur 8:7 Führung ausbauen konnte. In der letzten Partie lies er seinen Gegner gar nicht mehr an den Tisch zurück und sicherte so den zweiten Punkt für den BSV.
Roman Hybler musste gegen einen der erfolgreichsten Junioren Deutschlands im 14/1 antreten, Dennis Jansen. Zu Beginn des Satzes lief dann auch alles so, wie die Dachauer es mittlerweile gewohnt sind: Der Tschechische Nationalspieler beherrschte das Spiel und lag relativ schnell 83:42 in Führung. Dann unterliefen ihm allerdings gleich einige spektakuläre Fehler, so dass das Spiel zu kippen begann. Nach zwei Fehlern des gut spielenden Jansen konnte Hybler keinen Ball versenken und so geriet er in 108:125 Rückstand. Nachdem er noch einen Ball verfehlte geschah das aus Dachauer Sicht fast Unfassbare: Dachaus Nummer Eins verlor das 14/1 mit 108:150.
Dachaus Trainer Andreas Huber äußerte sich nach diesem Spiel eher ungehalten: “So leicht bräuchte er seine Spiele auch nicht zu nehmen — da waren schon Situationen dabei, wo ein Safe angebracht gewesen wäre… Man kann nicht immer mit dem Kopf durch die Wand gehen — auch wenn man gewohnt ist, dass das klappt… Dennis hat sehr schön gespielt und vollkommen zu Recht gewonnen. Einem auf sicheren Sieg spielenden Hybler hätte das aber nicht passieren müssen.“


Marcel Kirsten mühte sich zeitgleich im 9-Ball gegen Michael Heinz — einen der versiertesten Deutschen Bundesligaspieler — in einem sehr engen Satz, den der Dachauer erst beim 9:9 durch geschicktes Sicherheitsspiel und seine mittlerweile schon bekannte stoische Ruhe für sich entscheiden konnte.
Kirstens 11:9 Sieg sicherte dem BSV die 3:1 Halbzeitführung.


Die Rückrunde begann mit einem 14/1-Feuerwerk von Harald Stolka gegen Michael Heinz: nur 6 Aufnahmen benötigte der Dachauer, um das Unentschieden mit einem vollkommen ungefährdeten 150:37 Erfolg zu sichern.
Als Stolka den letzten Ball versenkte waren bei den „schnelleren Partien“ im Schnitt erst 9 Partien gespielt…
Den Siegpunkt für Dachau sicherte Evangelos Vettas im 9-Ball gegen den jungen Dennis Jansen, der bis zum 7:7 erbittert Widerstand leistete. Erst dann konnte Vettas einen Fehler seines jungen Gegners nutzen um davon zu ziehen und den Satz letztendlich sicher mit 11:7 zu gewinnen.
Marcel Kirsten hatte mit Peter Jansen im 8-Ball nach klarer 3:0 Führung mehr Mühe als erwartet: bis zum 5:5 konnte der Mannschaftsführer der Gäste den Satz offen gestalten, ehe sich der Dachauer Nachwuchs-Star wieder aufs Billard spielen besann (Zitat Huber) und den Satz dann doch noch recht deutlich mit 9:5 nach Hause spielte.


Die engste Partei des Tages war das Aufeinandertreffen der beiden Spitzenspieler Brian Naithani und Roman Hybler im 9-Ball: Naithani lag permanent in Führung und es sah lange Zeit nach der zweiten Niederlage des Dachauer Stars an einem Spieltag aus. Hybler fand dann aber doch noch zu seinem Spiel und holte seinen Gegner bim 9:9 ein. Ein Fehler des Dachauers ermöglichte es Naithani dann aber auf 10:9 davon zu ziehen, bis ihn ein erfolgloser Anstoß Hybler ins Spiel zurück brachte. Er glich zum 10:10 aus und beendete auch das letzte Spiel in seiner gewohnt sicheren Manier.


Am Ende stand es also 7:1 für den BSV Dachau — das Unternehmen Titelverteidigung geht weiter!


Dachaus Trainer Andreas Huber äußerte sich zum Spielwochenende wie folgt: „Alles in allem können wir mit den 4 Punkten sehr zufrieden sein — so war es geplant… Die Art und Weise wie wir sie geholt haben nennen wir jetzt einfach mal „ausbaufähig“ — gestern war es noch viel Glück, das uns den Sieg brachte, heute war der Sieg zumindest ungefährdet — nur das Ergebnis noch etwas wackelig… Ein langes Jahr und viel Arbeit liegen noch vor uns. Wir werden uns Mühe geben, unsere Hausaufgaben zu machen, ehe es in drei Wochen nach Fulda geht.“
Ein GEWINNER ist Derjenige, der am Ende des Tages behaupten kann, ALLES für den Erfolg getan zu haben... Dann tut auch eine Niederlage weniger weh...

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