Leder franst aus

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eckeneckepen
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Leder franst aus

Beitrag von eckeneckepen »

Was macht ihr/was macht man, wenn ein Leder an der Seite ausfranst? Wurde beim montieren nicht ordentlich versiegelt? Ich bekomme es nachträglich nicht glatt. Behandelt ihr eure Leder an der Seite regelmäßig um das zu verhindern?
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klikr
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Re: Leder franst aus

Beitrag von klikr »

Mit dem Longoni Tool oder mit dem Cuttermesser beischneiden, letzteres bedarf einiger Übung, mache das halt schon seit den 90ern so.
Dann mit einem schmalen Streifen 1000er glattschleifen, vorher die Ferrule mit Tesa abkleben. Ich klemm das Oberteil unter den Allerwertesten und ziehe den Papierstreifen links und rechts senkrecht nach unten, ist bissle schwer zu erklären. Dann mit Spucke den Umfang befeuchten und denselben Vorgang mit der Rückseite des Schleifepapierstreifens wiederholen.

Das mit dem Ausfransen ist von Leder zu Leder unterschiedlich, zuletzt hab ich das aber nur noch bei Einschicht erlebt... und nein, m.W. hat das nichts mit der Be- oder Verarbeitung zu tun, ist einfach so.
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joshua70
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Re: Leder franst aus

Beitrag von joshua70 »

Ich kenne das Fransen nur von den langfasrigen Einschicht- Rindsledern. Was für ein Leder ist das?
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Re: Leder franst aus

Beitrag von eckeneckepen »

joshua70 hat geschrieben: 12.04.25 23:55 Ich kenne das Fransen nur von den langfasrigen Einschicht- Rindsledern. Was für ein Leder ist das?
Ein SIB Medium. 1000er Schleifpapier könnte ich dafür Mal ausprobieren, hatte ich bisher nicht auf dem Schirm.
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Re: Leder franst aus

Beitrag von joshua70 »

Oh- das ist sehr ungewöhnlich und vermutlich der Verarbeitung geschuldet. Ich habe schon einige in S und M geklebt und muss die nicht mal nachbearbeiten.

Die wesentlichen Vorgänge halt klikr schon erklärt. Ich beschreibe nur eine Alternative- es passiert aber das selbe.

Was Du versuchen kannst ist, dass Du die Fransen mit nem Cuttermesser fein säuberlich abschneidest- ich würde das zuerst machen, um nicht noch mehr Fasern mit rauszuziehen.. Dann punktuell mit dem 1000er die Stelle schlichten und anschließend die Seite versiegeln.
Dafür kannst Du etwas Wasser (oder klikrs Spucke) auf den Finger machen und die Seitenwand leicht anfeuchten. Dann schnappst Du Dir eine glatte, abriebsfeste Oberfläche (z.B. Küchenarbeitsplatte oder Tisch), nimmst das Oberteil und legst das Oberteil auf den Tisch. Das hebst Du mit zwei Fingern so an, dass Du am Joint ungefähr einen Finger breit vom Tisch entfernt bist- das Leder liegt dabei noch auf dem Tisch. Das wäre in etwa der Winkel, mit dem Du dass Leder mit Druck und etwas Geschwindigkeit über den Tisch ziehst/ reibst. Am besten seitlich und das Oberteil immer wieder etwas drehen. Ich habe den Joint in der einen Hand (Drehung) und mit der flachen Hand drück ich rund 10- 15cm hinter der Ferrule von oben auf das Oberteil- damit erzeuge ich Druck und die Hin- Und Herbewegung. Eine leichte Biegung ist dabei durchaus erwünscht und gibt Dir den richtigen Druck vor. Durch Reibung und Druck verdichtest Du die Wangen des Leders. Glanz auf dem Leder sagt Dir, wann es genug ist. Du hast nun eine minimal konische Form, die sich aber beim Spielen egalisiert.

Folgendes habe ich manuell noch nie probiert, aber ich mache das in der Drehbank:
Du brauchst ein Stück Karton oder eine Visitenkarte oder gefaltetes Papier. Du machst auf das finalisierte Leder sietlich einen Tropfen Sekundekleber und verteilst den mit dem Karton ringsum auf dem Leder. Den Karton verwendest Du als eine Art Spachtel. Den hältst Du flach und arbeitest weg vom Holz/ Carbon, damit Du die Ferrule nicht versaust. Falls doch, direkt mit Küchenkrepp abwischen.
Der CA dringt nicht tief ein, schafft aber doch eine geschlossene Oberfläche. Durch Anhauchen trocknet der CA dann relativ schnell und Du kannst- wenn nix mehr klebrig ist- das Leder wie zuvor beschrieben noch mal ein wenig über den Küchentisch ziehen.

Was für Dich einfacher und effizienter ist, mußt Du selbst ausprobieren.

Falls wir von einem Holzoberteil (nicht laminiert!!!!) reden kannst Du dabei auch noch was anderes probieren: Du nimmst ein gut feuchtes Küchenkrepp und wischst über dss Oberteil. Dabei darf gerne ein Feuchtigkeitsfilm stehen bleiben. Den läßt Du für ein paar Minuten abtrocknen. Dabei zieht etwas vom Wasser in die oberen Schichten des Oberteils und abgebrochene faser quellen auf. Diese stehen dann auf und vermitteln einen rauhen Eindruck. Da du das 1000er eh schon da hast, ziehst Du es ein paar mal in langen Bewegungen und ohne viel Druck über das Oberteil. Die aufgequollenen Fasern nimmst du damit ab. Anschließend nimmst Du den Karton, die Visetenkarte, ein Stück Leder oder gefaltetes Papier und rubbelst so lange mit Druck auf dem OT hin und her, bis Du Hitze spürst. Das verdichtet die Oberfläche und versiegelt so vor Schmutz und macht es glatt.
Das mit den aufgerichteten Fasern hat übrigens vor vielen Jahren Treffgarnix (damals noch Treffnix???) mal von sich gegeben- ein richtig geiler Tip! Der Abtrag dabei ist so gering, dass ich das bei meinem Spieloberteil in 12 Jahren kaum messen kann.
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Re: Leder franst aus

Beitrag von eckeneckepen »

Das Versiegeln des feuchten Holz-Oberteils mittels eines Papiers bzw des Lederrandes mittels Klopfholz ist Standard bei mir.
Nur dass das leider dieses Mal nicht ausreichte. Es franst eher mehr aus Aber das Bearbeiten mit feinem Schleifpapier scheint mir da erst einmal sinnig.
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