GO Custom Carbonoberteile

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treffgarnix
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GO Custom Carbonoberteile

Beitrag von treffgarnix »

Servus zusammen,

nachdem ich nun einige Sachen verkauft habe und die Neugier mal wieder ziemlich groß ist, was neues auszuprobieren, hab ich mir gestern ein GO Carbonoberteil in 12,8 mm bestellt. Die GO SL 12,4 mm hatte ich schon einige male testen können und die spielen astrein, nach meinem Empfinden sehr vergleichbar zum Cuetec Cynergy, das ich lang Zeit spielte, aber leider nicht zu meinen 3 Favoriten-Unterteilen passt bzgl. der Balance. Allerdings sind mir 12,4 mm mittlerweile etwas zu klein. Das GO ist vorgesehen für mein Predator SP-Unterteil.

Mal eine Frage, die ich vielleicht besser vorher hätte stellen sollen :zun: : Hat jemand das GO SL Carbonoberteil sowohl in 12,4 mm als auch in 12,8 mm gespielt und kann zu den evtl. Unterschieden im Spielverhalten / Balance oder sonstiges was berichten?
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Re: GO Custom Carbonoberteile

Beitrag von treffgarnix »

Mal ganz lösgelöst davon wie das Oberteil so ist, ein ganz dickes Lob an dieser Stelle für Go ! Perfekte Kommunikation, und: gestern bestellt und heute versendet. Da können sich einige ne Scheibe abschneiden!

Danke Goran!!
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Re: GO Custom Carbonoberteile

Beitrag von OscarTheFish(p@k) »

Ich gehe davon aus, dass das GO Custom Oberteil mittlerweile schon ausgeliefert ist.
Sind schon erste Spielproben damit absolviert worden? Für mich wäre interessant zu erfahren, wie der persönliche Vergleich zwischen Cuetec Cynergy und GO Custom ausfällt.
Aus der Cynergy-Reihe kenne ich lediglich das sehr dünne 10,5 mm, welches für mich für ein Karbonoberteil eher angenehm weich im Stoßcharakter (nicht nur wegen des Werksleders Tiger Sniper) erscheint.
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Re: GO Custom Carbonoberteile

Beitrag von treffgarnix »

Nun, auf Deine Frage eine zielführende Antwort zu geben, ist vielleicht unmöglich, aber ich schildere Dir gerne meine Eindrücke. Um das vorweg zu nehmen: Ich habe bisher nur gestern damit gespielt und mich im wesentlichen damit beschäftigt, verschiedene Gewichtssettings am Unterteil auszuprobieren, bis ich dann schlussendlich auf ein 4 gr. leichteres Setting gekommen bin als ich es zuvor hatte mit nahezu identischer Gewichtsverteilung im Butt, bei dem ich den Stoß als für mich angenehm empfinde, und bei dem der Hit auch relativ gesehen am intensivsten war (damit meine ich die Vibration die ich in der Hand am Butt beim Stoß fühle).

Zum Cynergy besteht der große Unterschied, dass das Oberteil in dem Bereich, der durch die Bockhand läuft, dicker ist. Und das mag ich mittlerweile, da meine beiden IQ die ich hauptsächlich spiele, beide bei ca. 12,7-12,8 liegen, und im Taper sehr ähnlich zum GO. Wie der Hit im Vergleich zum Cynergy ist, kann ich nicht sagen, da ich das Cynergy nie mit dem GO soft spielte. Auf jeden Fall aber ist der Hit des GO nicht ungewöhnlich oder unangenehm. Die Oberflächenqualität des GO ist der des Cynergy ebenbürtig, sprich absolut top. Rogue und Revo können da nicht mithalten.

Mit der Überlänge von 1 inch bei dem GO und dem um 4 gr. geringeren Gesamtgewicht des Queues ist die Balance des gesamten Queues um ca. 5 mm hecklastiger geworden im Vergleich zu den beiden IQ-Oberteilen (gemessen von Vorderkante Ferrule), die nur 1/2 inch Überlänge haben und ein paar gr. leichter sind als das GO + dem vorher etwas schwereren Butt. Insgesamt harmoniert das GO sehr gut bzgl. Balance, was zuvor beim identischen Butt mit dem Cynergy 12,5, Rogue 12,4 und Revo 12,4 nicht der Fall war. Von daher auf jeden Fall top, gottseidank! Hätte auch anders ausgehen können, das kann man ja nie genau vorhersehen.. Mit dem Cynergy war mir das gesamte Queue etwas zu frontlastig, und bei höherem Gewicht im Butt dann zu schwer. Aber das sind nun wieder auch Äpfel mit Birnen verglichen, da das GO ja 2,5 cm länger ist als das Cynergy das ich hatte. Die GO 12,4 in Standardlänge empfand ich bisher sehr ähnlich zum Cynergy, was die Gewichtsverteilung anbelangt.

Bzgl. Performance mag ich noch nicht so viel sagen, da das Leder noch die volle Dicke hatte (GO soft) und nach gut einer Stunde spielen deutlich gepilzt hatte. Wobei nach der einen Stunde der Hit schon deutlich knackiger war. Neues ungewohntes Oberteil mit neuem Leder ist zu Anfang für mich immer eine Leidenszeit, weil ich generell eher weichere Leder mag, die halt am Anfang dann leider oft, bei den ca. 19,3 Unzen, etwas zu sehr dämpfen und Wirkung rausnehmen. Da ich aber das GO soft kenne und als klasse Leder erfahren habe, und auch sonst nicht wenig Oberteile eingespielt habe, vermute ich mal dass dieses GO ein sehr ausgewogenes Oberteil ist, keine brutale Wirkungsschleuder, aber gut genug um alles damit zu spielen was ich brauche. Gestern jedenfalls tat das Teil genau das was ich erwartet hatte. Keine Schwächen erkennbar, keine besonderen Ausreißer in irgendeine Richtung.

Abweichung liegt bei den meisten Stößen im Bereich meiner IQ, aber bei sehr leichten Stößen hab ich den Eindruck dass das GO weniger verdrückt als die IQ.

Wie gesagt, das ist der erste Eindruck. Heute Abend werde ich das Ding intensiver spielen mit dem teilweise eingespielten Leder.
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Re: GO Custom Carbonoberteile

Beitrag von OscarTheFish(p@k) »

Das ist doch schon - trotz der kurzen Zeit - ein sehr ausführlicher Bericht, mit dessen Hilfe man sich schon ein genaueres Bild erstellen kann. Viel Erfolg und Freude mit dem Oberteil.
Mich erwartet auch ein GO Custom (komplett). Ich bin schon sehr gespannt, wie sich das dann real spielen wird.
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Re: GO Custom Carbonoberteile

Beitrag von mikkes »

treffgarnix hat geschrieben: 11.06.24 14:41 Nun, auf Deine Frage eine zielführende Antwort zu geben, ist vielleicht unmöglich, aber ich schildere Dir gerne meine Eindrücke. Um das vorweg zu nehmen: Ich habe bisher nur gestern damit gespielt und mich im wesentlichen damit beschäftigt, verschiedene Gewichtssettings am Unterteil auszuprobieren, bis ich dann schlussendlich auf ein 4 gr. leichteres Setting gekommen bin als ich es zuvor hatte mit nahezu identischer Gewichtsverteilung im Butt, bei dem ich den Stoß als für mich angenehm empfinde, und bei dem der Hit auch relativ gesehen am intensivsten war (damit meine ich die Vibration die ich in der Hand am Butt beim Stoß fühle).

Zum Cynergy besteht der große Unterschied, dass das Oberteil in dem Bereich, der durch die Bockhand läuft, dicker ist. Und das mag ich mittlerweile, da meine beiden IQ die ich hauptsächlich spiele, beide bei ca. 12,7-12,8 liegen, und im Taper sehr ähnlich zum GO. Wie der Hit im Vergleich zum Cynergy ist, kann ich nicht sagen, da ich das Cynergy nie mit dem GO soft spielte. Auf jeden Fall aber ist der Hit des GO nicht ungewöhnlich oder unangenehm. Die Oberflächenqualität des GO ist der des Cynergy ebenbürtig, sprich absolut top. Rogue und Revo können da nicht mithalten.

Mit der Überlänge von 1 inch bei dem GO und dem um 4 gr. geringeren Gesamtgewicht des Queues ist die Balance des gesamten Queues um ca. 5 mm hecklastiger geworden im Vergleich zu den beiden IQ-Oberteilen (gemessen von Vorderkante Ferrule), die nur 1/2 inch Überlänge haben und ein paar gr. leichter sind als das GO + dem vorher etwas schwereren Butt. Insgesamt harmoniert das GO sehr gut bzgl. Balance, was zuvor beim identischen Butt mit dem Cynergy 12,5, Rogue 12,4 und Revo 12,4 nicht der Fall war. Von daher auf jeden Fall top, gottseidank! Hätte auch anders ausgehen können, das kann man ja nie genau vorhersehen.. Mit dem Cynergy war mir das gesamte Queue etwas zu frontlastig, und bei höherem Gewicht im Butt dann zu schwer. Aber das sind nun wieder auch Äpfel mit Birnen verglichen, da das GO ja 2,5 cm länger ist als das Cynergy das ich hatte. Die GO 12,4 in Standardlänge empfand ich bisher sehr ähnlich zum Cynergy, was die Gewichtsverteilung anbelangt.

Bzgl. Performance mag ich noch nicht so viel sagen, da das Leder noch die volle Dicke hatte (GO soft) und nach gut einer Stunde spielen deutlich gepilzt hatte. Wobei nach der einen Stunde der Hit schon deutlich knackiger war. Neues ungewohntes Oberteil mit neuem Leder ist zu Anfang für mich immer eine Leidenszeit, weil ich generell eher weichere Leder mag, die halt am Anfang dann leider oft, bei den ca. 19,3 Unzen, etwas zu sehr dämpfen und Wirkung rausnehmen. Da ich aber das GO soft kenne und als klasse Leder erfahren habe, und auch sonst nicht wenig Oberteile eingespielt habe, vermute ich mal dass dieses GO ein sehr ausgewogenes Oberteil ist, keine brutale Wirkungsschleuder, aber gut genug um alles damit zu spielen was ich brauche. Gestern jedenfalls tat das Teil genau das was ich erwartet hatte. Keine Schwächen erkennbar, keine besonderen Ausreißer in irgendeine Richtung.

Abweichung liegt bei den meisten Stößen im Bereich meiner IQ, aber bei sehr leichten Stößen hab ich den Eindruck dass das GO weniger verdrückt als die IQ.

Wie gesagt, das ist der erste Eindruck. Heute Abend werde ich das Ding intensiver spielen mit dem teilweise eingespielten Leder.
Ich finde es gut, dass das Go Customs Oberteil auf deinem Unterteil harmoniert, da ich von den Produkten von Goran überzeugt bin und diese wirklich ein gutes Preis/Leistungs-Verhältnis haben. Der tolle Service und Kommunikation rundet das Ganze dann noch einmal ab. Leider hat das 12,4 auf meinem Unterteil überhaupt gar nicht gepasst/harmoniert, was wirklich frustierend war. Null Harmonie und Balance.
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Re: GO Custom Carbonoberteile

Beitrag von treffgarnix »

Gestern habe ich das erstemal ausführlich mit dem Oberteil gespielt und - nicht überraschend - festgestellt dass das zuvor beschriebene Gewichtssetting zwar funktioniert, aber sich halt doch noch deutlich anders anfühlt als mein Lieblingsqueue, das IQ :-), das ich im Folgenden als L...queue bezeichne. (Jetzt könnte man natürlich fragen weshalb ich mir denn überhaupt noch was zulege wenn ich ein Queue habe, das ich als L...queue bezeichne, und wer mich kennt weiß dass ich über Jahre hinweg alle möglichen Queues ausprobiert hatte und dabei seeeehr viele Irrwege beschritt, die mich am Ende immer wieder zurückgeworfen haben. Nun ja, das zu erklären würde Seiten füllen, aber einer der dominanten Punkte neben der Neugier ist sicherlich, dass ich unter einem Sonntagsanzugssyndrom leide. Anderes Argument ist einfach die Robustheit von Carbon gegenüber Verschleiß und Dellen, da kann ich noch nicht ganz ruhig bleiben, wenn das Holzoberteil wieder ne Minimacke hat.)

Nun ja, also gestern hat sich einiges nochmal verdichtet. Nach dem Nachformen des Leder und Entfernen des Pilzens ist es deutlich weniger dämpfend und fast schon in dem Bereich, wo ich mich auskenne bzw. was meine Erwartungen trifft. Ich denke mal dass nach einigen Mehrstunden und erneutem Nachbearbeiten + evtl. etwas Dickenreduzierung alles super passen wird, hoffe ich doch zumindest mal.

Die Abweichung ist wie schon zuvor beschrieben auf IQ-Niveau, oder ggf. auch einen Tick besser, das muss ich aber noch genauer ergründen. Gestern hatte ich noch zu viel Ungenauigkeiten im Treffpunkt Leder-Weiße, was höchstwahrscheinlich dem im Vergleich zum L...queue unterschiedlichen Setting in Balance und Gesamtgewicht geschuldet ist, oder auch generell dem Punkt dass ich in der Konzentration nicht voll da war und die Aufmerksamkeit zu sehr auf dem Queue lag und nicht auf dem Spiel.

Auch wenn das kleine Unterschiede im Feeling waren - es ist halt noch zu weit weg von dem vertrauten Gefühl. Deshalb hab ich nun doch nochmal das Setting verändert, so dass der Balancepunkt nun exakt gleich ist wie beim L...queue, der Gewichtsunterschied ist dabei nun 12 gr. (Gesamtgewicht 540 gr.). Verifizieren muss ich das natürlich noch am Tisch, da ich die Settingänderung erst nachträglich machte, hätte vielleicht doch das Gewichtsset in den Club mitnehmen sollen ... :ham:

Das wird nun spannend und ich kanns kaum erwarten bis morgen, wenn ich wieder spielen kann, ob ich ein Setting finde (oder bereits gefunden habe?), das mir das gleiche Balancefeeling gibt wie bei meinem L...queue, und ob ich dann schlussendlich mit der GO-Predator-Kombi mein Sonntagsanzugssyndrom voll ausleben kann und damit das Ziel erreiche das ich schon lange anstrebe, und mein L...queue damit - wie einen Sonntagsanzug der was ganz besonderes ist - in die Ecke stellen kann und nur ab und zu nutze, bei feierlichen Augenblicken ;-) . :lac: :lac: :lac: :lac:
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Re: GO Custom Carbonoberteile

Beitrag von joshua70 »

Lach- der Preis für den längsten eingeklammerten Nebensatz des Forums geht an: Michel!!! :anf: :spr: :ban: :sie:

Ich bin noch nicht so lange bei Carbon. Aber was ich glaube festgestellt zu haben ist, dass Carbon durch seine Steifigkeit eine kürzere Kontaktzeit hat und deswegen weniger Kraft überträgt. Ähnliches habe ich auch schon bei Holzoberteilen unterschiedlicher LD- Stufen beobachtet, wobei es hier eher am Gewicht des Frontends liegen wird. Das ist mir gekommen, als ich festgestellt habe, dass Bälle (mit Carbon) mit moderater Wirkung so gut wie keine Effekte gezeigt haben (im Vergleich zu meinen LD- Holz- OT). Als ich dann überlegte, warum das so ist, war das der einzig logische Schluss, auf den ich gekommen bin. Ein Video eines amerikanischen Queuebauers (Zufallsfund) hat mich darin bestärkt.

Wäre dem wirklich so und ich unterliege keinem Denkfehler, hätte das natürlich direkten Einfluss auf Squirt und Swerve (auf kurzen Distanzen auch auf den CIT), was zu den gefühlt großen Unterschieden zwischen Holz und Carbon führen würde und könnte Ursache für Deine Wahrnehmung sein. Du stößt und guckst, was rauskommt. Und das ist anders, als gewohnt. Bei mittleren Distanzen wird der Unterschied meist nicht so groß sein, das sich hier auch bei Holzoberteilen Squirt und Swerve oft neutralisieren. Bei kurzen Bällen überwiegt bei Holzoberteilen der Squirt, da sich der Swerve auf die kurze Distanz nicht voll ausbilden kann. Bei langen Bällen würde sich das dann gegenteilig verhalten- sofern der Stoß so war, dass am Objektball auch noch Wirkung in der Weißen ist. Überprüfen kann man das, indem man Bälle (nicht press) an der Bande platziert (2 Diamanten Lochentfernung), die Toleranz im Loch somit verkleinert, um auch kleinste Abweichungen zu offenbaren. Spielt man Effetbälle, kann man erkennen, ob man zu viel oder zu wenig Versatz gezielt hat. Die Stoßstärke sollte möglichst konstant sein. Das Ganze läßt sich dann mit der selben inneren Logik auf alle möglichen Situationen extrapolieren. Das ist dann erstmal sehr verwirrend, aber wenn man weiß, warum etwas anders ist, kann man definierter daran arbeiten. Ob man am Ende besser daraus hervorgeht, steht auf einem anderen Blatt. Jeder Vorteil bringt auch wieder Nachteile mit sich.

Wenn man den Gedanken unter dieser Annahme weiterspinnt, ergeben sich noch ganz viele Dinge unter Berücksichtigung unterschiedlicher Tip- Härten und -Durchmesser. Auch der Taper wird Unterschiede machen.
Alles eine Frage des Glaubens. Ich glaube... ich nehm noch n Bier...
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Re: GO Custom Carbonoberteile

Beitrag von treffgarnix »

joshua70 hat geschrieben: 12.06.24 12:15 Lach- der Preis für den längsten eingeklammerten Nebensatz des Forums geht an: Michel!!! :anf: :spr: :ban: :sie:

Ich bin noch nicht so lange bei Carbon. Aber was ich glaube festgestellt zu haben ist, dass Carbon durch seine Steifigkeit eine kürzere Kontaktzeit hat und deswegen weniger Kraft überträgt. Ähnliches habe ich auch schon bei Holzoberteilen unterschiedlicher LD- Stufen beobachtet, wobei es hier eher am Gewicht des Frontends liegen wird. Das ist mir gekommen, als ich festgestellt habe, dass Bälle (mit Carbon) mit moderater Wirkung so gut wie keine Effekte gezeigt haben (im Vergleich zu meinen LD- Holz- OT). Als ich dann überlegte, warum das so ist, war das der einzig logische Schluss, auf den ich gekommen bin. Ein Video eines amerikanischen Queuebauers (Zufallsfund) hat mich darin bestärkt.

Wäre dem wirklich so und ich unterliege keinem Denkfehler, hätte das natürlich direkten Einfluss auf Squirt und Swerve (auf kurzen Distanzen auch auf den CIT), was zu den gefühlt großen Unterschieden zwischen Holz und Carbon führen würde und könnte Ursache für Deine Wahrnehmung sein. Du stößt und guckst, was rauskommt. Und das ist anders, als gewohnt. Bei mittleren Distanzen wird der Unterschied meist nicht so groß sein, das sich hier auch bei Holzoberteilen Squirt und Swerve oft neutralisieren. Bei kurzen Bällen überwiegt bei Holzoberteilen der Squirt, da sich der Swerve auf die kurze Distanz nicht voll ausbilden kann. Bei langen Bällen würde sich das dann gegenteilig verhalten- sofern der Stoß so war, dass am Objektball auch noch Wirkung in der Weißen ist. Überprüfen kann man das, indem man Bälle (nicht press) an der Bande platziert (2 Diamanten Lochentfernung), die Toleranz im Loch somit verkleinert, um auch kleinste Abweichungen zu offenbaren. Spielt man Effetbälle, kann man erkennen, ob man zu viel oder zu wenig Versatz gezielt hat. Die Stoßstärke sollte möglichst konstant sein. Das Ganze läßt sich dann mit der selben inneren Logik auf alle möglichen Situationen extrapolieren. Das ist dann erstmal sehr verwirrend, aber wenn man weiß, warum etwas anders ist, kann man definierter daran arbeiten. Ob man am Ende besser daraus hervorgeht, steht auf einem anderen Blatt. Jeder Vorteil bringt auch wieder Nachteile mit sich.

Wenn man den Gedanken unter dieser Annahme weiterspinnt, ergeben sich noch ganz viele Dinge unter Berücksichtigung unterschiedlicher Tip- Härten und -Durchmesser. Auch der Taper wird Unterschiede machen.
Danke Guido für die Preisverleihung, ich fühle mich sehr geehrt :zun: :zun: :zun: Deinen Beitrag zitiere ich mal, da meine Antwort wieder nicht kurz ausfallen wird und zwischenzeitlich vielleicht noch jemand antwortet, und wenn nicht: Ich bitte um Nachsicht.

Interessant ist das auf jeden Fall was Du schreibst, definitiv kenne ich nur die fetten, konischen Karamboloberteile, die in der Härte mit Carbonoberteilen mithalten können. Genauer gesagt: Die statische Biegesteifigkeit ist bei Carbon und 12 mm Karambol deutlich höher als bei den allermeisten gängigen Holzoberteilen mit 13 mm oder weniger. Das liegt aber meiner Beobachtung nach nicht am Taper.

Bzgl. Wirkung bei Carbon hatte ich bisher auch eher andere Erfahrungen als Du, oder ich habs evtl. nicht so verstanden wie Du es gemeint hast. Nahezu alle Carbonoberteile, die ich bisher kürzere oder auch längere Zeit spielte, lassen mit relativ wenig Aufwand viel Wirkung zu, und das würde ich mehr darauf zurückführen, dass sie sich beim Stoß weniger stark stauchen (Zentrumsstoß) oder verbiegen (Lauf/Zug/Effet). Eines der krassesten Oberteile bzgl. Wirkung war das erste auf den Markt gebrachte Revo, das Ding war eine absolute Wirkungsschleuder und kaum beherrschbar, ähnlich wie das alte Z2. Die aktuellen Revo wurden da deutlich entschärft und sind zwar immer noch top was Wirkung anbelangt, aber deutlich berechenbarer. Dicht gefolgt hinter den ersten Revo setz ich das Ignite, das wäre mir immer noch zu extrem in dem, was das Ding macht. Für meinen defizitären Stoß definitiv Perlen vor die Sä..

Aber was ist es nun, das bei guten LD-Carbonoberteilen die geringe Abweichung bewirkt, und wie kann man das generell verstehen, was viel oder wenig Squirt / Swerve erzeugt?? Wir kommen da zwangsläufig zu den Fundamenten, den Basics der Deflektions-Theorien, und aus der Vergangenheit dieses Forums wissen wir, also Du und evtl. einige die hier mitlesen, dass man da sehr schnell in Bereiche vordringt, in denen es mehr um persönliche Eindrücke oder "Glauben" geht als um nachweisbares und bodenständiges Wissen. Ich selbst habe hier vor vielen Jahren in diesem Forum hart und vehement mitdiskutiert und die Meinung vertreten, dass die Deflektion nicht nur von der "Endmasse" abhängen, sondern auch von anderen Faktoren. Einer der von mir damals diskutierten Faktoren waren die Biegesteifigkeit und das Schwingungsverhalten der Oberteile wie auch des gesamten Queues. Da muss ich aber nun, in der Retrospektive, ganz klar zugeben, dass ich damals dergestalt argumentierte, dass ein sehr steifes Oberteil, genauer gesagt sehr steif in den vorderen paar Millimetern, eher mehr Deflektion erzeugt als eins, das vorne flexibler ist. Zu damaligem Zeitpunkt hätte ich es nicht für möglich gehalten, dass die heute gängigen LD-Carbonoberteile derart wenig Deflektion erzeugen.

Stand heute gebe ich ganz ungeniert zu, dass ich trotz großem Drang, die Dinge möglichst tiefgehend zu verstehen, keinen blassen Schimmer habe und nicht mal annähernd schlüssig erklären kann, wie LD wirklich funktioniert. Das verhält sich hier ähnlich dem Grundsatz: Je mehr ich weiß, desto mehr weiß ich dass ich NICHTS weiß.

Interessant an dieser Stelle: Ein Vereinskollege, der wirklich eine top Stoßqualität hat und insgesamt wirklich gutes Billard abliefert, so dass er an guten Tagen auch mit zwei ehemaligen 1. und 2. Bundesligaspierlern unseres Vereins mithalten kann, meinte: Mit dem Ignite kriegt er es nicht hin, Verzögerungsbälle zu spielen (damit meine ich Stöße, bei denen der Weißen ein Rückwärtsdrall mitgegeben wird, der sich während dem Rutschen über das Tuch auf dem Weg zur Objektkugel ganz knapp vor dem Auftreffen auf die Objektkugel auf null kompensiert). Dass er das nicht hinkriegt, steht außer Frage, aber eine allgemeine Aussage über Carbon oder auch nur auf das Ignite daraus zu kreiieren, dagegen sträube ich mich immer noch. Hier liegt also in gewisser Hinsicht ein Widerspruch vor. Ich glaub ihm das, aber ich würde das nicht verallgemeinern wollen. Vielleicht ist da doch was dran, was tatsächlich irgendwie mit Carbon zu tun hat???

Ach noch kur eine Bemerkung zur "Endmasse": Diesen Begriff führten meines Wissens Billard-Theoretiker aus dem US-amerikanischen Raum ein, die zum Teil sehr komplexe Berechnungen dazu anstellten, die ich nicht nachvollziehen kann, dafür müsste ich tief in der Mathetheorie des Studium kramen, und auch dann ist eher wahrscheinlich, dass ich kapituliere bevor ichs kapiert habe. Jedenfalls beinhaltet der Begriff nicht nur die gewichtsmäßige Masse, sondern andere Faktoren wie das Elastizitätsverhalten im Ferrulenbereich werden da meines Wissens (wenn ich mich da richtig irre - von wem stammt dieses Zitat, wer weiß das noch??) ebenfalls mit reingerechnet.

Generell ist es nach meinem Glauben so (ich vermeide bewusst den Begriff "Wissen" weil das nur mein persönlicher Eindruck ist), dass ein Material, bei dem ich mit vergleichbar geringem körperlichem Kraftaufwand viel Wirkung an der Weißen erzeugen kann, eher einfacher ist mit wenig Deflektion zu spielen als umgekehrt mit einem Material, bei dem ich relativ viel körperliche Leistung ins Queue geben muss. Und zwar deshalb, weil ein sehr "wirkungsfreudiges" Material selbst bei geringstem außermittigen Spiel viel Spin induziert. Um dann konkret mit Seiteneffet zu spielen, muss ich nicht weit von der Mitte der Weißen anspielen, und das seitliche außermittige Anspielen der Weißen ist meines Erachtens der grundsätzlich dominante Faktor wenn es um Deflektion geht.

Ich könnte jetzt noch lange weiterschreiben aber am Ende nichts dazu beitragen, hier mehr Licht ins Dunkel zu bringen, deshalb stoppe ich hier. Falls jemand meint, das Thema Deflektion nachvollziehbar erklären zu können und dabei den Bogen zum Carbon spannen kann und deren scheinbar hohen Steifigkeit: You are welcome!!!
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Re: GO Custom Carbonoberteile

Beitrag von joshua70 »

Mir fehlt es definitiv an akademischem Wissen in diesem Bereich. Ich habe Halbwissen und weiß nicht, welche Hälfte davon ich zugrunde lege. Ich habe aber viel in der Praxis probiert und auch einiges an Material gehabt. Nehme ich noch Kollege Newton hinzu, wird das irgendwie logisch für mich und deckt sich mit meinen subjektiven Erfahrungen. Auch halte ich neues Wissen immer wieder dagegen und bin doch noch nicht von meinem Gedankenansatz weggekommen.

Kraft= Masse x Geschwindigkeit

Ob die Massi nun zentral oder seitlich auf ein Objekt wirkt, ist dabei egal. Ausschlaggebend ist der Punkt der Krafteinwirkung. Mehr Masse im Frontend- man spricht von rund 15cm- scheint mir dabei der Hauptfaktor zu sein. Andere Parameter wie Tip und Ferrule wirken mit, aber nicht in der Priorität wie das Gerwicht der ersten 15cm. ich erkläre mir das so, dass nach 15 cm ein Pivotpunkt- eine Art Sollkbiegepunkt- entsteht. Bei Kontakt kann so das Oberteil dem Ball ausweichen. Wenn die zwei Massen (Oberteil und Weisse) aufeinandertreffen, scheint mir ausschlaggebend zu sein, was die größere Gewichtskraft darstellt. Was immer das ist, weicht etwas stärker aus.

Weicht der Objektball stärker aus, weil das Queue mehr Kraft ausübt (durch Gewicht und Geschwindigkeit), habe ich mehr Squirt, aber auch mehr Rotation und damit auch mehr Swerve. Eher langsam und mit offener Brücke gespielte Bälle haben dabei weniger Versatz, als harte und mit geschlossener Brücke gespielte. Das Queue kann bei der offenen Brücke leichter zusätzlich ausweichen.

Du ganzen Ultralowdeflection Oberteile haben meist einen geringen Durchmesser, was von haus aus bei gleicher KOnstruktionsweise weniger Gewicht bedeutet. Den konischen Taper braucht man, um eine gewisse Stabilität in Längsrichtung zu behalten, weil das sonst einer nassen Nudel gleichkommt. Die alten Meucci haben einen ultralangen parallelen Taper mit einer zölligen Heavymetal- Ferrule. Da weicht dann gefühlt das ganze Oberteil aus, was natürlich aufgrund der Masseträgheit sehr lange dauert- bis das ausweicht, ist die Weisse weg.

Die Schleppwirkung spielt vermutlich auch eine Rolle, weshalb man weichen Ledern nachsagt, etwas mehr Versatz u produzieren. Das Ferrulenmateriel könnte wieder Engergie absorbieren, also weniger Kraft übertragen und deshalb (XTC und Titan) Masse und Squirt reduzieren.

Wenn ich in meinem Vorpost von moderater Wirkung spreche, meine ich damit ein halbes bis ein Leder um den Center herum. Ich sage ja nicht, dass kein Effet möglich ist- ich brauche nur mehr Stoßqualität und muss auch weiter raus, als beim Holzoberteil. Das merke ich daran, dass ich im Spiel oft tendentiell zu kurz bin. Ab und an auch zu weit, was an der Überkompensation liegt.
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Re: GO Custom Carbonoberteile

Beitrag von joshua70 »

P.S. ich habe einige Oberteile nur über die Hohlbohrung zu deutlich weniger Squirt bringen können, ohne weitere Parameter geändert zu haben. Man könnte- wenn man die Lust hat- da sicher noch weitergehende Tests machen. Wenn ich mich recht erinnere sagt Predtor, dass 1g weniger Gewicht rund 20% weniger Squirt bedeutet.
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Re: GO Custom Carbonoberteile

Beitrag von Oleg07 »

Sehr schöner Erfahrungsbericht und tolle Sichtweisen.

Ich habe da aber teilweise konträre und differenziertere Meinungen/Erfahrungen/Wissen dazu.
Nur zur Präferenz: Hatte ca. 6 IQ Oberteile Infinity/Vollholz und 5 GO SL Gen 1-3

Teil 1

Zur Eingangsfrage: Goran sagte mir mal, dass sich spielerisch bei unterschiedlichen Durchmessern nicht viel ändert. Der Durchmesser obliegt dann den eigenen Wünschen und Vorlieben.

Der Taper ist dann aber nicht grundsätzlich zu beurteilen, weil er pro ist und dann je nach Spitzendurchmesser variiert.

Meiner Meinung nach muss ein Leder sofort passen! Zu hart ist zu hart. Und zu weich wird dann auch nicht mehr so gut wie es sein muss. Am neuen Leder Lagen abnehmen zu müssen, damit es halbwegs in die richtige Richtung geht... dann gleich medium anstatt soft. Klar passiert immer noch was und ein Leder ist kurz vor Ende meistens am geilsten aber bei Mehrschicht tut sich halt nicht viel.
Meiner Erfahrung nach passt zum GO SL am besten medium und dann am besten etwas schwarzes ;)
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Re: GO Custom Carbonoberteile

Beitrag von Oleg07 »

Teil 2

Ich würde prinzipiell auch aufhören, ein Carbon OT ( in diesem Fall GO SL) mit einem Holz Oberteil oder einem Oberteil aus der Vergangenheit zu vergleich. Das gilt auch für das Gewicht. Ich hatte schon mal ein Holz Oberteil auf meinem GO Unterteil, dass 5 Gr schwerer war und sich trotzdem leichter anfühlte, als mit Carbon OT.
Carbon spielt sich anderes, fühlt sich anderes an und wiegt auch irgendwie anders als Holz.
Jeder hat so seine Wohlfühl Range was Gewicht und Balance angeht und bei Go kann man es fast Gramm genau bestellen und sich beim UT auch die Balance wünschen. Also einfach nach seinen Wünschen ordern und nie mehr wieder vergleichen, zweifeln oder sich verrückt machen.
Wie auch schon hier beschrieben wurde, ein GO SL ist komplett ausgewogen, qualitativ hochwertig (mittlerweile) und sehr leistungsstark bei angenehmen Gefühl und Hit.
mikkes ist auch bisher der mir einzig bekannte User, bei dem es nicht mit einem anderen markenfremden UT harmoniert haben soll. Also ich habe selbst einige verschiedene gespielt und einige Vereinskollegen auf unterschiedlichen Marken gefragt und es funktioniert auf jeden Unterteil!

joshua70 scheint ein Hohlbohrungsfanatiker zu sein. Find ich cool und interessant, wenn damit einer experimentiert...
Eine Hohlbohrung (Verringerung des Gewichtes im vorderen Teil OT) ist aber nur eine Maßnahme von vielen, um LD zu erzeugen. Mir persönlich aber auch die Unliebsamste (qualitativ empfindlich und anfällig für Risse etc.)
Man kann LD auch mit Ferrulen, Taper, Tip, dichtem Holz, Durchmesser, Laminierung etc erzeugen.

Bei Carbon ist das Grundgerüst ja jetzt eh eine Hülle, sodass es kein Zauberwerk ist, durch spezielles Schäumen zusätzlich noch für LD zu sorgen. Also die Carbon OT die auf dem Markt sind, von unterschiedlichen Marken, sind meines Wissens alle LD im niedrigen Bereich.

Ein Infinity von IQ ist da schon in einem sehr guten Bereich aber das GO SL, insbesondere in kleineren Durchmessern, hat da aber eindeutig noch etwas weniger Abweichung.

Das ist mein Beitrag zu diesem Thema und meine persönliche Erfahrung und Meinung.
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Re: GO Custom Carbonoberteile

Beitrag von treffgarnix »

Oleg07 hat geschrieben: 17.06.24 12:23 ... Meiner Meinung nach muss ein Leder sofort passen! Zu hart ist zu hart. Und zu weich wird dann auch nicht mehr so gut wie es sein muss. Am neuen Leder Lagen abnehmen zu müssen, damit es halbwegs in die richtige Richtung geht... dann gleich medium anstatt soft. Klar passiert immer noch was und ein Leder ist kurz vor Ende meistens am geilsten aber bei Mehrschicht tut sich halt nicht viel. ...
Teilweise stimme ich dem zu, wenngleich hier gewisse Nuancen vorhanden sind, aufgrund derer ich das nicht ganz so kategorisch handhabe wie Du beschrieben hast, ich versuch mal in Worte zu fassen:

Zum ersten habe ich schon zigfach bei den verschiedenen Ledermontagen für meine Clubkollegen die Erfahrung gemacht, dass ein bestimmter Typ Leder zu manchen Queues passt, und zu machen nicht. "Passt" bedeutet in diesem Kontext allerdings nicht, was hier die Benutzer meinen. Hier ist rein mein persönlicher Eindruck ausschlaggebend: Fühlt sich ein Leder nach meinem persönlichen Empfinden gut oder schlecht an.

Mein Langzeitfavorit unter den Ledern ist hier das SIB soft, das ich ähnlich oft montiert habe wie das Zan Hybridmax, das die letzten Jahre sehr in Mode gekommen ist. Das SIB soft ist hier mit Abstand universeller als das Zan Hybridmax.

Nun wieder allgemein zu meiner Erfahrung und Eindrücken: Wie sich ein Leder direkt nach der Montage anfühlt, bedeutet relativ wenig, und in den seltensten Fällen ist dabei das Gefühl so sch... dass der Benutzer das Leder sofort wechseln will. Nahezu alle mir bekannten Leder im Bereich soft und medium brauchen eine gewisse Einspielzeit, die je nach Ledertyp nur ein paar Stunden oder auch sehr viele Stunden benötigen, um an einem Zustand anzugelangen, an dem sich das Spielverhalten und das Feeling nicht mehr groß ändern. Dabei spielt unter anderem auch die Serienstreuung Rolle, aber auch der Spielstil des Benutzers. Während der Einspielphase eines Leders tendieren die soft-Leder und einige medium ebenso eher dazu, sich mit der Zeit etwas härter anzufühlen. Ich hatte aber auch schon einige Fälle, in denen das umgekehrt war -> manche Leder fühlen sich nach dem Einspielen weicher an, bzw. elastischer. Ebenso kann es auch bei eingespielten Leder manchmal eine deutlich Unterschied bewirken, wenn man eine halbe oder auch ganze Lederschicht abträgt. Dann muss natürlich auch beachtet werden, dass ein seitliches Pilzen wie auch die Rundung Faktoren sind, die man in der gefühlten Härte spürt. Aus all diesen Gründen sollte man einem Leder ein bisschen Zeit geben, bevor man es frühzeitig austauscht.

In meinem Fall war es aber tatsächlich so, dass ich das GO soft nun gegen das SIB soft getauscht habe, und die Härte ist nun so wie ich es mag. Entschieden habe ich hier eher früher als sonst, aber das ist auch dem geschuldet weil ich das GO soft von einigen anderen Oberteilen kenne und bisher die Erfahrung machte, dass es wenig Unterschiede zeigt zwischen frisch montiert und final eingespielt. Möglicherweise habe ich hier eins bekommen, das aufgrund Serienstreuung deutlich weicher als gewohnt ist, oder die Härte hat sich generell etwas verschoben, denn ich hatte mal nen Schwung von ca. 3 Jahren bestellt und jetzt wieder ein frisches drauf. Na ja, egal, mit dem SIB soft spielt es sich nun für meine Verhältnisse gut.

Das Gewichtssetting habe ich nochmal etwas nachkorrigiert durch 0,1 Unzen Reduzierung, so dass ich nun knapp unter 19 Unzen gelandet bin. Bei diesem Setting fühlt es sich nun beim Stoß so an wie ich das will. Allerdings ist der Hit zwar gut, und ich würde sagen sehr gut für ein Carbonoberteil, aber leider nicht ganz so geil wie bei meinem Lieblingsqueue. Aber noch gut genug dafür, dass ich dem Teil jetzt mal für ein paar Wochen ne Chance gebe, insgesamt bin ich sehr zufrieden mit dieser Kombi, wenn ich damit verschieße liegt es definitiv an mir.
Als Einstein Examina abnahm, fragte ihn einmal ein Student: "Sie stellen in diesem Semester ja genau die gleichen Fragen wie beim letzten Mal." Darauf Einstein: "Das ist wahr. Nur die Antworten sind diesmal anders."
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Re: GO Custom Carbonoberteile

Beitrag von joshua70 »

Oleg07 hat geschrieben: 17.06.24 13:54 Teil 2
(...)
joshua70 scheint ein Hohlbohrungsfanatiker zu sein. Find ich cool und interessant, wenn damit einer experimentiert...
Eine Hohlbohrung (Verringerung des Gewichtes im vorderen Teil OT) ist aber nur eine Maßnahme von vielen, um LD zu erzeugen. Mir persönlich aber auch die Unliebsamste (qualitativ empfindlich und anfällig für Risse etc.)
Man kann LD auch mit Ferrulen, Taper, Tip, dichtem Holz, Durchmesser, Laminierung etc erzeugen.

Bei Carbon ist das Grundgerüst ja jetzt eh eine Hülle, sodass es kein Zauberwerk ist, durch spezielles Schäumen zusätzlich noch für LD zu sorgen. Also die Carbon OT die auf dem Markt sind, von unterschiedlichen Marken, sind meines Wissens alle LD im niedrigen Bereich.

Ein Infinity von IQ ist da schon in einem sehr guten Bereich aber das GO SL, insbesondere in kleineren Durchmessern, hat da aber eindeutig noch etwas weniger Abweichung.

Das ist mein Beitrag zu diesem Thema und meine persönliche Erfahrung und Meinung.
Ich bin kein Hohlbohrungsfanatiker und ich glaube auch nicht, dass weniger Versatz immer besser ist. Mich interessiert nur das Thema. Der Versatz im deutschen Sprachgebrauch beschreibt ja auch den gesamten Vorgang, der bei Off- Center- Hits auftritt. Wir wissen aber, dass es hier sozusagen 3 Sequenzen gibt: Squirt, Swerve und Throw. Und alle wirken nacheinander und werden dann auch voneinander beeinflusst.

Leim ist schwerer als Holz. Schaum ist schwerer als Luft. Würde man also statt eines verleimten Holzes das selbe Ausgangsmaterial ohne Leim verwenden, hätte das weniger Versatz. Allerdings wäre aufgrund der Holzqualität auch nur noch wenig Stabilität gegeben. Mit dem Leim oder Carbonkern oder was auch immer, wird minderwertiges Material nutzbar gemacht. Mit der Reduzierung des Squirts hat das aber nichts zu tun.
Alles eine Frage des Glaubens. Ich glaube... ich nehm noch n Bier...
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