Relevanz Unterteil

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jannux
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Relevanz Unterteil

Beitrag von jannux »

Hallo zusammen,

herzlichen Dank für die Aufnahme in das Forum.
Nach 25 Jahren Pause habe ich wieder angefangen zu spielen und interessiere mich jetzt für eine neue Ausrüstung. Meine Queues sind halt alt und damals schon nichts Besonderes gewesen. Mein Breaker ist eigentlich keiner, sondern einfach ein altes Queue.
Jetzt suche ich :zuf: und deswegen meine (erste) Frage (die Suche war leider nicht erfolgreich).

Bei der Suche nach einem Spielequeue bin ich auf ein McDermott gestoßen (G308), das mir unglaublich gut gefällt und ich überlege mir das zu kaufen. Leider habe ich bisher keine Möglichkeit, einen McDermott in die Hand zu nehmen und er ist auch nirgendwo in den bekannten Shops bei mir in der Nähe vorrätig und dazu gibt es zwei Stimmen:

1. Man sollte immer ein Queue vorher mal in der Hand haben
2. Solange man bereit ist ein neues OT zu kaufen, ist das UT ab einer bestimmten Preisklasse egal.

Ich frage mich ehrlich, ob die UT's, abseits des Designs und des Gewindes große Unterschiede haben, solange man das Gewicht ändern kann.

Was meint Ihr?

Vielen Dank und noch Frohe Weihnachten
Gruß Jan
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SINCERITAS
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Re: Relevanz Unterteil

Beitrag von SINCERITAS »

also die Aussage "das UT ist ab einer bestimmten Preisklasse egal" würde ich nie im Leben unterstreichen wollen... das stimmt einfach nicht. Das UT ist wichtig für den Hit des gesamten Queues, für seine Gesamtbalance und sein Gesamtschwingungsverhalten, teilweise auch für seine Abweichung.
Wenn du dir Unterteile holst von verschiedenen Herstellern: Predator, Mezz, meinetwegen auch ein Unterteil eines guten Custom Queuebauers - und dann schraubst du auf jedes Unterteil dasselbe Oberteil drauf, mit dem selben Leder, auch das Gewicht des Queues stellst du nominell auf das gleiche Gewicht ein - dann wird sich jedes Queue trotzdem anders anfühlen beim Stoß.

Natürlich macht das OT einen großen Teil der Performance des Queues aus - aber halt nicht nur, das UT ist auch wichtig, besonders wie das gewählte OT und das gewählte UT zusammen harmonieren. Wenn du mit meinem bestimmten OT auf einem bestimmten UT gut klarkommst, heißt das noch nicht, dass du mit demselben OT auf einem anderen UT auch gut klarkommen wirst. In diesem Sinne stimmt natürlich immer 1.) Man sollte immer einen Queue mal vorher in der Hand haben. Das gilt dann auch für ein neues Oberteil, das solltest du in Kombination mit deinem Unterteil auch mal in der Hand gehabt haben und paar Stöße damit gemacht. Darum wird man also nie herum kommen, egal ob man jetzt auf ein ganz neues Queue wechselt oder nur das Oberteil tauscht.

Aber es stimmt natürlich auch, dass du durch einen Oberteilwechsel bereits ein schlechteres Queue gut upgraden kannst. Zumindest, wenn dir am alten Queue noch was gefallen hat - wenn es z.B. gut in der Hand lag und schönes Schwingungsverhalten hatte - und du nur mit dem Hit oder mit der Abweichung nicht zufrieden warst oder gerne dünnere OTs spielen willst oder so - dann macht es auf jeden Fall Sinn, nur das OT zu wechseln. Denn manchmal haben ältere Queues immer noch gut gemachte Unterteile, die qualitativ besser sind als moderne Äquivalente im ähnlichen Preisbereich.
Ich habe immer noch mein Joss 104, mit dem ich angefangen habe. Ich spiele nicht das originale Vollholz OT von dem, sondern ein Mezz WX900 drauf. Denn das Unterteil ist wirklich gut und liegt extrem gut in der Hand. Nur das Oberteil ist nicht so meins mittlerweile. Und mit dem WX900 OT ist es ein echt richtig nicer Player.
Ich spiele aktuell auch das WX900 auf meinem custom Komarov Unterteil, auch mit ähnlichem Leder - und ja: es ist sehr ähnlich, aber trotzdem ist der Hit und das Feeling anders mit dem Queue - obwohl es das selbe Oberteil ist. Und wenn ich das Oberteil auf meinem anderen Komarov Unterteil spiele, komme ich wieder weniger klar damit, ganz andere Balance.

Also klar, kauf dir das G308 und schau mal, wie es dir gefällt, also wie du damit klarkommst - besonders auch mit dem G-Core shaft. Und wenn irgendwas nicht passt, kannst du ja erstmal versuchen, auf ein anderes OT zu wechseln - McDermott hat ja 3/8x10 Joint und da findet man genug Angebote auf dem Gebrauchtmarkt für verschiedene OTs: z.B. von Predator oder Mezz oder so.
kind regards,
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Re: Relevanz Unterteil

Beitrag von jannux »

Nabend Sinceritas,

danke Dir für die sehr ausführliche Antwort!

Du schreibst, man soll es in der Hand gehabt haben und dann empfiehlst Du, es zu kaufen. :vew: :zuf:

Wenn ich das richtig interpretiere, muss man, einfach gesagt, ausprobieren, justieren und testen. Irgendwo muss man ja anfangen. Eigentlich habe ich nur so etwas schon gedacht, eine klare Antwort wird es dazu nicht geben.

Meine Idee war eigentlich ähnlich, ich kaufe das jetzt und wenn es nicht klappt, suche ich neue Oberteile. Das WX700/900 hatte ich auch schon im Visier, aber erstmal das G-Core testen.

Schönen Abend und vielen Dank
Gruß Jan
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Re: Relevanz Unterteil

Beitrag von SINCERITAS »

ja, weil es zu kaufen im Moment deine best Option ist, um es in der Hand zu haben;) und du musst irgendwo anfangen - danach könntest du noch OTs testen, wenn dir irgendwas nicht passt oder das Queue dann weiterverkaufen, wenn auch das nicht passt.

Ich komme persönlich mit dem G-Core nicht so klar - finde nicht, dass es ein gutes OT mit Carbonkern ist - Hit ist nur so ok, und auch die LD Eigenschaften sind nur so ok. Ich hatte meinen McDermott, als die noch standardmäßig Leder von Tiger draufgemacht haben, wie das Everest - die spielen sich am Anfang recht matschig und werden erst nach längerer Zeit knackig. Aber jetzt sehe ich, dass McDermott auf vielen OTs Navigator Leder verbaut, die sind auf jeden Fall knackiger, vielleicht passt das besser.

Und ja - Mezz WX700 ist ein entspanntes Oberteil, mit relativ klassischem Taper, aber auch guten LD Eigenschaften, alternativ kann man auch das 314-3 von Predator probieren. WX900 von Mezz und Z3 von Predator nur, wenn du mit dünneren OTs und konischem Taper auch klarkommst. Dann gibt es natürlich Mezz Hybrid Pro II und ExPro, wenn du ein hochwertigeres OT mit Carbonkern haben willst (also eine bessere Version des G-Core) und man könnte natürlich auch ein Carbon OT drauf probieren, Revo, Ignite, Cynergy, ...
kind regards,
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Re: Relevanz Unterteil

Beitrag von willy »

Das Beste wäre Du wüsstest einen Laden bei Dir in der Nähe wo Du eben verschiedene Sachen ausprobieren könntest...
Kaufen und dann verkaufen ist immer auch ein finanzieller Verlust...
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Re: Relevanz Unterteil

Beitrag von jannux »

willy hat geschrieben:Das Beste wäre Du wüsstest einen Laden bei Dir in der Nähe wo Du eben verschiedene Sachen ausprobieren könntest...
Kaufen und dann verkaufen ist immer auch ein finanzieller Verlust...


Guten Morgen Willy,

das hatte ich auch eigentlich vor, aber dort sind die Queues nicht vorrätig, auch keine ähnlichen. Somit wäre ich ja begrenzt auf das, was er da hat. Das ist auch nicht optimal.

Da ich relativ wieder am Anfang meiner Kunst stehe, denke ich darüber nach, das Risiko einzugehen und in ein paar Jahren das ganze neu zu bewerten.

Billard hat ja eher wenig Kosten, außer eben die Queues. Den Verein finde ich günstig und ab und zu mal ne neue Pommeranze und somit wäre das für mich vertretbar, in ein paar Jahren das Queue zu tauschen.
Das wäre für mich keine Option, das Queue direkt wieder zu verkaufen, ein bisschen Eingewöhnungszeit muss es ja auch geben, man muss sich ja kennenlernen.

Gruß Jan

Added in 6 minutes 38 seconds:
SINCERITAS hat geschrieben:ja, weil es zu kaufen im Moment deine best Option ist, um es in der Hand zu haben;) und du musst irgendwo anfangen - danach könntest du noch OTs testen, wenn dir irgendwas nicht passt oder das Queue dann weiterverkaufen, wenn auch das nicht passt.

Ich komme persönlich mit dem G-Core nicht so klar - finde nicht, dass es ein gutes OT mit Carbonkern ist - Hit ist nur so ok, und auch die LD Eigenschaften sind nur so ok. Ich hatte meinen McDermott, als die noch standardmäßig Leder von Tiger draufgemacht haben, wie das Everest - die spielen sich am Anfang recht matschig und werden erst nach längerer Zeit knackig. Aber jetzt sehe ich, dass McDermott auf vielen OTs Navigator Leder verbaut, die sind auf jeden Fall knackiger, vielleicht passt das besser.

Und ja - Mezz WX700 ist ein entspanntes Oberteil, mit relativ klassischem Taper, aber auch guten LD Eigenschaften, alternativ kann man auch das 314-3 von Predator probieren. WX900 von Mezz und Z3 von Predator nur, wenn du mit dünneren OTs und konischem Taper auch klarkommst. Dann gibt es natürlich Mezz Hybrid Pro II und ExPro, wenn du ein hochwertigeres OT mit Carbonkern haben willst (also eine bessere Version des G-Core) und man könnte natürlich auch ein Carbon OT drauf probieren, Revo, Ignite, Cynergy, ...


Aktuell komme ich von einem Besenstil, schlechter kann es eigentlich nicht werden, insofern gebe ich dem G-Core ne Chance. Es kann natürlich sein, dass ich dann etwas verpasse, weil es für meine Art zu spielen etwas besseres geben könnte, aber das weiß ich ja nicht ;-)

Die Mezz OTs wurden mit schon sehr ans Herz gelegt, auch Predator soll ja nicht das Schlechteste sein, da würde ich mal gucken. Aber vielleicht komme ich ja mit dem McDermott zu Recht

Gruß Jan
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Re: Relevanz Unterteil

Beitrag von Fitchner »

Meine persönlichen Erfahrungen mit McDermott sind schon eine Weile her, aber waren nicht besonders toll. Weder OT, noch UT (ja das kann sich auch verformen!) noch Support. Von daher halte ich von McDermott nicht so viel, in jedem Fall bekommen sie das Logo "unbedenklich" so schnell nicht wieder. Auch was die neueren OTs angeht...aus meiner Sicht weder innovativ, noch gut, noch seriös vermarktet.
Ein G-Core hatte ich in der Hand und kurz gespielt und fand es auch eher schlecht...dennoch, man hebelt mit einem guten OT nicht die Physik aus und mit nem weniger guten auch nicht. Wenn du sauber spielen lernst, steht dir das G-Core auch nicht im Weg.
Dennoch, es gibt auch Leute die mit McDermott zufrieden sind und meiner Meinung nach ist ein UT bei der "Leistung" eines Queues auf einem abgeschlagenen dritten Platz, nach Leder und OT.

Was ich empfehlen kann: Kauf dir ein WX700 OT und schau nach, ob du entweder ein schönes Mezz UT findest oder das WX700 anpassen lassen kannst. Die Dinger sind wirklich gut und aktuell auchsehr günstig zu haben (Doubledave hat sie immer noch reduziert, 150 € mit Wavy Joint und der kann die bestimmt auch auf ein UT anpassen).
Falls du dir das G308 kaufst und dir das G-Core nicht gefällt, lässt sich ein WX700 Wavy bestimtm auch auf das 3/8*10 Gewinde des McDermott anpassen. Da würde ich aber erstmal nachfragen, weil nicht klar ist, ob das 3/8*10 von McDermott ein Big Pin ist...weiß nicht, ob das evtl. relevant ist.

Mit Predator oder Mezz bezahlst du je nach Queue bestimmt mehr, aber dennoch wären das als Marken deutlich eher meine Empfehlung. Da gibt es auch keine schlechten Oberteile...nur welche die einem bestimmten Spieler persönlich mehr oder weniger liegen.
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Re: Relevanz Unterteil

Beitrag von SINCERITAS »

also die Predator-OTs, besonders die 314, Z und Vantage, sind auf jeden Fall ziemlich solide Oberteile. Im Gegensatz zu Mezz sind die halt laminiert, entsprechend auch einen anderen Hit und Feedback und haben dafür gefühlt mehr power (wenn ich jetzt WX900 und Z3 direkt nebeneinander vergleiche).

Für jemanden, der aber noch gar nicht sagen kann, was seine Präferenz ist und wieder einsteigt, würde ich auch das WX700 am ehesten Empfehlen. Ein sehr guter Allrounder.

Besenstiel muss nicht immer schlecht sein - denn die alten Besenstiele waren teilweise auch schon ok gebaut, selbst bei günstigeren Marken und haben halt häufig dieses Vollholz-Feedback. Das G-Core wird da definitiv ein bisschen hohler klingen. Es muss nichts schlechtes sein - darauf kann man sich auch einstellen - aber nur das du im Blick hast: wenn es der Hit ist vom McDermott, dann vllt. erstmal das OT wechseln zu einem ohne Carbonkern.
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Re: Relevanz Unterteil

Beitrag von Kroetemann »

Ein Bekannter hatte mal ein McD mit G-Core OT. Fand ich nicht unbedingt berauschend, OT und UT. Hundertmal lieber ein schlichtes Mezz AXI (Wavy Joint) oder EC7 (United Joint) mit WX700 um € 450, als ein minimal verschnörkeltes McD für € 390.

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Klug war's nicht, aber geil ... :)
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Re: Relevanz Unterteil

Beitrag von jannux »

Danke für Euer Feedback, ich denke, ich werde mal ein paar Schritte zurück gehen und nach Köln fahren und gucken.
In der Preisklasse +/-500 EUR wird ja fast von jedem Mezz empfohlen. Ich finde das Design von Mezz aber echt nicht schön und das gehört für mich nun mal dazu (Ich kaufe ja auch nicht das beste Auto in einer Farbe, die mir nicht gefällt).

Ich bin gerade nicht sicher, ob ich dafür nen neuen Thread aufmachen sollte oder es hier versuche.

Wenn ich als Referenz jetzt mal das Mezz EC9-B (https://www.doubledavecues.com/produkt/mezz-ec9-b/) nehme (mit dem WX Sigma 530,-), gibt es Alternativen?
Was ist mit Lucasi, Falcon, Players,... (das Players JB12 schwebt mir gerade als Break/Jumper vor, aber anderes Thema.)?

Welcher Joint muss oder sollte es sein? Was ich rauslese, sollte es einen Joint von Mezz unterstützen, da die besseren OTs daher kommen oder hoffen, dass die OTs, andere Joints unterstützen (das WX900 ist ja sehr breit gefächtert, zumindest bei DoubleDave im Angebot)

Entschuldigt, dass ich das hier alles Frage, aber für jemanden, der von der Hardware keine Ahnung hat, ist es echt schwierig und einen allgemeinen Thread, der mal grundsätzliches zeigt, habe ich nicht gefunden (Meucci = Mercedes, Mezz=VW, McDermott=Fiat,...). Ich lese mich jetzt seit Wochen ein, bzw. ich versuche es und jedesmal wenn ich Licht sehe, kommt einer und bläst die Kerze aus ;-).

Gibt es eine Seite oder irgendetwas, wo man sich das Wichtigste anlesen kann. Bevor ich mich in einem Laden beraten lasse, hätte ich zumindest gerne mal eine Basis.

Danke Euch :-)
Gruß Jan
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Re: Relevanz Unterteil

Beitrag von SINCERITAS »

Mezz und Predator sind definitiv die Platzhirsche. Die großen teuren Standardmarken, die auch entsprechende Qualität liefern. Dort steigst du nicht unter 400 EUR ein. Und auf der oberen Preisschiene bewegt man sich bei den Marken in Bereichen, wo dir auch ein custom Queue bei renommierten Queuebauern für leisten könntest. Beide Marken verwenden Joints, die sehr verbreitet sind: Predator benutzt Uniloc und Radial, man findet immer Oberteile in den Gewindearten. Mezz verwendet United Joint (= eigene genauere Version des standard 5/16x14 ist, 5/16x14 OTs passen da meist drauf) und Wavy Joint (= eigene Form eines Big Pin joints, sehr beliebt da sehr gutes Jointsystem und mittlerweile hat fast jeder Queuebauer auch einen Wavy-Gewindeschneider, also kriegt man auch dafür easy OTs).

Dritter Konkurrent wäre Longoni - sehr tranditionsreiche Marke, die vor allem im Karambol bekannt ist und der absolut Platzhirsch dort. Stellen auch sehr schön Poolqueues her, können auch sehr teuer werden. Aber Longoni hat ein eigenes Joint System, welche nur die Benutzen. Also schwierig mit Oberteile tauschen.

Falcon ist eine gute oldschool Marke - ähnlich wie Joss. Solide Qualität, aber nur oldschool Vollholz Oberteile. Dafür meist immer noch mit gutem Hit. Verwendet Standardjoint, also kann man die easy upgraden mit moderneren Oberteilen und hat immer noch einen sehr guten Player. Wie die neuen Modelle sind, weiß ich nicht, aber ältere gebrauchte Falcons sind auf jeden Fall einen Kauf wert, wie ich finde.
Ich spiele Selber einen Joss Unterteil, das damals so 240 gekostet hatte, mit einem Mezz WX900 aktuell und es ist ein extrem guter Player. Hätte ich kein Geld für ein neues Queue, so würde ich diesen Joss immer wieder wählen und halt nur ein Oberteil drauf upgraden.

Players ist eher eine Einsteigermarke - aber eine sehr gute Einsteigermarke! - da kriegst du für 200 EUR oder sogar drunter bereits ein Queue, was ganz ok verarbeitet ist und ein LD Oberteil hat. Guter Deal, wenn man anfängt und noch nicht so viel ausgeben will - denn moderne gute LD Oberteile fangen bei 200 erst an nur für das Oberteil. Und hier kriegst du bereits einen ganzen Queue dafür. Aber man muss auch sagen: Qualität ist natürlich unterhalb von Mezz und Predator und Longoni. Und auch etwas unterhalb von Falcon. Wenn das Budget aber <200 EUR ist, kann ich es ausnahmslos empfehlen.

Cuetec ist eine weitere gute Einsteigermarke - wobei ihre Carbonsachen bereits eher high end Queue sind und die richtig Imagewechsel gemacht haben damit. Wenn man das Geld hat, also so 600 EUR für einen Queue, dann sind deren Cynergy-Serien definitiv die Carbonqueues mit bestem Preis-Leistungs-Verhältnis auf dem Markt. Alles sehr geile Sachen. Aber Cynergy hat früher besonders für Einsteiger sehr gute Modelle rausgebracht: vor paar Jahren war die R360 Serie meine absolute Empfehlung als Einstieg für 250 EUR. Sehr sehr nice Queues für das Geld. Leider ist die R360 Serie nicht mehr am Markt. Dafür gibt es jetzt die Avid Serie, Queues für so 275 EUR und auch extrem gut für den Preis. Die würde ich aktuell empfehlen im <300 EUR Budget.

Meucci - das ist so ne Sache. Das sind Queues, die auf jeden Fall nicht so günstig sind - aber das macht sie nicht unbedingt besser^^ - die sind halt etwas anderes. Manche Menschen stehen auf Meucci und viele stehen heute eher nicht drauf. Ich stehe selber nicht drauf. Mir gefallen weder die Designs, noch gefällt mir dieses sehr weiche Feedback, was die Meuccis haben. In den 90ern waren die Meuccis richtig beliebt, weil die damals die geringste Abweichung hatten und Leute haben sich gewöhnt an den eher weichen Hit, der heute klassischerweise mit Meucci in Verbindung gebracht wird. Also kaufen sich heute auch viele Meucci, weil sie Sammler sind, oder aus Nostalgie, oder weil sie diesen charakteristischen weichen Hit mögen. Aber ich wage mal zu behaupten, dass die Meucci Liebhaber, rein statistig, in der Minderheit sind und es eher nicht mehr denn allgemeinen Geschmack trifft. Aber Meucci hat auch neuere Sachen, das The Pro Oberteil, das fand ich wiederum ziemlich nice und auch einen Carbon Oberteil, welches aber auch sonderbar ist und anderen Hit hat als die meistne anderen Carbons. Reine Geschmackssache mit Meucci, muss man halt mögen.



Zum Thema Joint:
am universellsten ist, wenn du ein Queue mit Standardjoint = 5/16x14 spielst. Auf einen Standardjoint passt meist der United Joint von Mezz drauf und vice versa (da der United nur eine genauere Form des Standardjoints ist) und viele andere Hersteller können den Standardjoint machen und selbst wenn man ihn bei einem Queuebauer nachrüsten muss, ist kein so teurer Joint. Plus, the Standardjoint ist sehr robust und wird lange nicht verschleißen.
am Zweituniversellsten wäre wahrscheinlich wohl ein Radial - es ist der am einfachsten zu montierende Joint aus der Big Pin Kategorie und er verzeiht ein bisschen Spiel. Deswegen ist er günstiger als z.B. andere passgenauere Big Pin Verbindungen, wie Wavy Joint oder 3/8x10 oder 3/8x11. Gleichzeitig kannst du diese Verbindungen easy bei einem Queuebauer auf Radial umbauen lassen.
Uniloc ist auch sehr universell und fast jeder bietet eine Uniloc Variante seines OTs an, aber Uniloc ist der am einfachsten zu montierende Joint überhaupt und dadurch auch der Joint, der am ehesten fehleranfällig ist. D.h. Verschleiß kann dort durchaus vorkommen - kann gut sein, dass man den Joint mal erneuern müsste. Bin daher nicht der größte Fan dieses Joints. Aber wie gesagt - er ist auch günstig zu ersetzten - also jeder wie er will;)

Added in 5 minutes 40 seconds:
aber halt mal ruhig jedes dieser Queues in der Hand, wenn du die Gelegenheit hast und mach dir selber ein Bild - weil nur du wirst wissen, ob es sich gut anfühlt oder nicht, wenn du es in der Hand hast und paar Stöße damit gemacht hast. Und sobald eins gut in der Hand liegt, dann ist das Queue auch ein gutes Queue - egal welches es ist, ob ein Mezz oder ein Players, ob die Marke als gut gilt oder nicht, egal wie viel es kostet.
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Re: Relevanz Unterteil

Beitrag von jannux »

Hallo Sinceritas,

danke für Deine ausführliche Antwort, den Post sollten man man festpinnen, würde viele Fragen unterdrücken.
Du gibst Dir echt richtig Mühe zu antworten, Danke!!

Ich recherchiere ja die ganze Zeit weiter und es ergeben sich immer mal wieder Fragen und eine habe ich noch.

Mezz und Predator sind definitiv zu empfehlen, die habe ich auch im Fokus. Das Predator (BK3 glaube ich) durfte ich mal nutzen, ganz anders Gefühl beim Break, gefühlt halbe Kraft beim gleichen Ergebnis (aber das muss noch warten).

Kannst Du (oder auch jemand anders) noch etwas zu Lucasi sagen? Die haben ja das Uniloc Gewinde, also abgesehen von den von Dir erwähnten möglichen Verschleiß, wo kann man den Hersteller einsortieren (z.B: das LZC 26)?

Gruß Jan
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Re: Relevanz Unterteil

Beitrag von SINCERITAS »

Lucasi würde ich so grob schätzen irgendwo knapp unter Mezz/Pred/Longoni. Gutes Mittelfeld.
Ich hab bisher noch kein Lucasi mit Original-OT in der Hand gehabt, bei uns im Club haben 2 Leute Lucasi und spielen Predator 314-3 drauf. Mit dem Predator Oberteil spielte es sich auf jeden Fall solide, nichts gegen einzuwenden.

Added in 8 minutes 29 seconds:
aber Lucasi sind halt auch relativ Preisintensiv - so da gibt es auch viele Modelle für 400 bis 600 EUR - dafür kriegst du bei Mezz/Predator/Longoni gefühlt mehr in der Preisrange - nur so meine subjektive Beobachtung, andere könnten es ja auch anders sehen. Aber die Modell um die 300 von Lucasi sehen ganz solide aus.

Und ab 650 EUR kann man sich ja bereits leisten, einen Cuechanger zu bauen bei Doubledave - und das ist auf jeden Fall ein extrem gutes Queue, das als schlichtes plain jane gehalten ist, aber sehr schön Hölzer hat und die auch ungecored verbaut - d.h. es gibt bei den Queues keinen Kern aus einem anderen Material, was viele Queuebauer machen, sondern es ist auch das Holz innen, was außen zu sehen ist - und jedes einzelne davon hat anderen Klang, anderen Hit etc. Da kriegst du also ein Queue mit sehr schönem Hit und hast aber die Qual der Wahl mit dem Holz.
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Re: Relevanz Unterteil

Beitrag von jannux »

Vielleicht brennt ja doch endlich eine Kerze dauerhaft :-)

Ich versuch mal diese Woche zu DoubleDave zu fahren. Ich werde berichten :-)

Schönen Abend
Gruß Jan

Update auf Deinen Zusatz: In erster Linie möchte ich einen guten Queue, aber er muss mir auch gefallen. Wenn Lucasi jetzt etwas teurer ist, mir aber besser gefällt und es noch im Preisrahmen ist, zahle ich das gerne. Ich kenne mich, der Queue kann noch so gut sein, wenn er mir nicht gefällt, werde ich mich ärgern.
Ein Cuechanger kommt dann in zwei/drei Jahren :-), wenn ich dann noch mag
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Re: Relevanz Unterteil

Beitrag von Fitchner »

Lucasi ist auch aus meiner Sicht eher so Mittelfeld bis oberes Mittelfeld. Die Marke kommt in den Qualitätsbereich wo ich denke dass ein späterer Queuewechsel um "upzugraden" nur noch Sinn macht, wenn man sehr genau weiß was man will und eine absolute Topmarke was hat oder halt ein Custom. Also die sind schon ziemlich ordentlich.

Was ich noch empfelen kann wenn du eh mal zu Doubledave fahren willst: schau dir bei seyberts.com an, welche Lucasi Queues es so gibt, Doubledave kann die normalerweise auch aus Amerika bestellen. Dauert dann halt im Zweifel ein wenig.

Das Uniloc Gewinde ist bei Predator und Lucasi zwar sehr beliebt, aber ich finde es richtig schlecht und einige andere auch...kenne auch einen Predator Spieler der das so sieht. Bei Predator gibt es ja aber auch ein paar Radial Queues, das wäre meine Empfehlung falls du da eines willst. Allerdings kann ich mich nicht entsinnen dass die Bocote Designs haben, die du anscheinend magst. Vereinzelt gibt es aber auch bei Lucasi Queues mit 3/8*10 Gewinde, das sehr etabliert und relativ gängig ist. Ich hab dir mal eines herausgesucht.

Basierend auf deiner Präferenz würde ich dir das hier mal nahelegen: https://www.seyberts.com/lucasi-lzse2-pool-cue
Lucasi Limited Edition, Bocote eingearbeitet, 3/8*10 Gewinde. Ledergriffband ist immer nice und es ist auch nicht unfassbar teuer, wobei da ja noch der Import draufkäme. Kann dir Markus oder Dave dann aber genauer sagen.

Edit: Das wäre bei billardpro.de auf Lager und Doubledave hat es auch gelistet, also Import wäre gar nicht notwendig wenn die Listungen stimmen.
Nahaufnahme samt Bild vom Gewinde ist hier zu sehen: https://www.pooldawg.com/lucasi-custom-lzse2-pool-cue
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