Langzeiterfahrungen mit Carbon Oberteilen

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treffgarnix
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Re: Langzeiterfahrungen mit Carbon Oberteilen

Beitrag von treffgarnix »

Hab mal eine Frage: Hat jemand folgende Oberteile gespielt und kann hierzu vergleichendes berichten?

* Cuetec 15K
* Mezz Ignite
* Pechauer Rogue in Durchmesser 12,4 mm

Wenns geht sogar auf dem gleichen Unterteil, aber auch so wäre ich natürlich interessiert wie Ihr hier den Vergleich zieht.

Bisher meine Erfahrung dazu: Das Cuetec hat einen extremen Protaper den ich sehr mag, und der Hit ist auch sehr natürlich. Das Ignite hat einen etwas anderen Taper, aber dennoch unterm Strich genauso angenehm. Abweichung ist für mich bei beiden gleich, aber dafür spiel ich vermutlich nicht gut genug um hier die Feinheiten auszuloten, und ich geh auch nie so weit raus mit dem Effet, selten mehr als halbe Lederdicke. Von der Performance her könnte ich vielleicht meinen, dass ich mit dem Ignite bei extremen Stößen die Wirkung mit etwas weniger Cuespeed erreiche, aber auch da kaum Unterschiede. Beide spielen sehr homogen und ausgewogen in allen Bereichen.

Größter Unterschied ist für mich die Balance. Hatte bisher auf dem selben Unterteil jeweils 2 Cuetec 15 K und zwei Ignite. Das Ignite lag immer bei 108 gr., das Ignite bei 106 gr. Die Balance mit dem Unterteil fühlte sich mit dem Ignite in beiden Fällen deutlich hecklastiger an, sprich das Unterteil muss darauf angepasst werden.

Bin gespannt auf Berichte .. danke im voraus
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Rasputin
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Re: Langzeiterfahrungen mit Carbon Oberteilen

Beitrag von Rasputin »

Also ich habe 2 Monate ein Cuetec 15k auf Mezz UT gespielt und um es kurz zu machen, ich habe es jetzt wieder verkauft und ich bin froh darüber.
Die Balance hatte sich alleine dadurch schon geändert, da mein Mezz OT 11 Gramm mehr wog als das Carbon Teil. Das ändert vieles.
Zum Verlauf: Ich hatte sehr stark angefangen mit dem OT zumal es wirklich perfekt gearbeitet ist. Die Joint Verschraubung ist aber nicht so knackig wie Original.
Am Anfang wie gesagt, super Performance, super Wirkung, sehr lochstark usw. Mit dem Positionsspiel dachte ich mir, das wird sich schon einspielen. Aber weit gefehlt, es wurde jedes Mal schlimmer und schlimmer. Ich wusste am Ende überhaupt nicht mehr was ich da spiele...
Ich erkläre mir das so: Klar am Anfang immer ein Bonus weil neu. Aber ich spielte irgendwie aus meinem Speicher also dem gesammelten Erfahrungsschatz was Tempo, Gefühl, Lauf der Kugeln, Wirkung usw. angeht. Aber es kam irgendwie nichts mehr nach. Irgendwie gab das K15 keine Informationen an meinen Arbeitsspeicher. Kein Feedback. Deshalb wurde es auch immer schlechter anstatt besser. Mein Speicher wurde immer leerer und leerer. Am Ende habe ich gefühlt manchmal wie ein Anfänger gespielt. Klar habe ich noch Spiele gewonnen und gute Stöße hingelegt. Aber es war kaum ein Spiel, wo nicht Mütterchen Zufall einen großen Anteil hatte. Zugbälle gingen noch aber alles andere eine Katastrophe...

Ich hoffe, so habe ich es ein wenig verständlich erklärt. Ich wollte dann kein Spiel mehr damit machen!

Nie wieder Carbon!

Added in 19 minutes 26 seconds:
Spiele jetzt wieder mit meinem geliebten WX Sigma.

Bin immer noch etwas verunsichert am Tisch aber fast schon wieder der Alte. Das Spiel macht wieder Spaß und ich bin glücklich nach dem Training.
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treffgarnix
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Re: Langzeiterfahrungen mit Carbon Oberteilen

Beitrag von treffgarnix »

Ja so unterschiedlich kann das sein, wohlfühlen ist extremst wichtig. Ich hatte mit der Kombi Axi + Cynergy 15k die klar beste Phase seit ich Billard spiele, nur die Neugier auf etwas anderes auszuprobieren, ein zweites Queue zu finden wo das Feeling perfekt stimmt, aber auch versuchen zu kapieren weshalb mir was taugt oder nicht und die generelle Suche nach dem perfekten Feeling brachten mich von meinem bislang optimalen Setting wieder weg. Einerseits schade und oft auch frustrierend, andererseits auch interessant.

Eine neues Material wirft mich generell erstmal immer zurück. Taugt es mir gut, dann verschwindet es im Bewusstsein mehr und mehr, wenn es mir allerdings nicht taugt, dann geht die Leistung eher weiter in die Knie, auf jeden Fall aber ist die Aufmerksamkeit nicht mehr beim Spiel, sondern beim Gefühl das immer wieder nicht passt. Möglicherweise war das so ähnlich bei Dir.
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Re: Langzeiterfahrungen mit Carbon Oberteilen

Beitrag von Schmatzinger »

Rasputin hat geschrieben:...
wurde es auch immer schlechter anstatt besser.
...

Am Freitag habe ich nach längerer Zeit einen Bekannten (aktuell Regionalliga-Spieler)wieder getroffen.
Der hat 2-3 Monate ein Pechauer Rogue gespielt.
Zitat von ihm: "Durch das Carbon hab ich mich extrem verschlechtert. Deshalb hab ich es wieder verkauft und spiele mein altes Holz-Oberteil. Jetzt funktioniert wieder alles so, wie ich es gewohnt bin."

Ich für mein Teil kann nichts zu diesem Thread beitragen, da ich kein Carbon-Oberteil besitze. Ich komme damit einfach nicht zurecht. Das Carbon-Oberteil, das mir noch am ehesten liegt ist das Cynergy von Cuetec.
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Re: Langzeiterfahrungen mit Carbon Oberteilen

Beitrag von Fitchner »

Ich hab ein bisschen das Pechauer Rogue von einem Kollegen gespielt, das Ignite nur sehr kurz getestet (fand ich viel zu hart!) und das Cynergy mit dem extrem weichen Leder von Tiger (Sniper) taugt mir wirklich gut.

Aus meiner Sicht wird das Material immer schneller, also Tücher und auch die Kugeln sind "professioneller" - was zumeist "sauberer" bedeutet als es vor einigen Jahren noch war. So zumindest meine Erfahrung.
Die Carbon OTs sind für mich schwierig, weil sie so viel Tempo produzieren können. Wenn man da nen guten Stoß macht, parallel zum Tisch, sauber durch...da kommt "zu viel" bei raus, zumindest für meinen Geschmack.

Das, woran ich am ehesten überlege aktuell, ist - falls ich nochmal was in Billard investiere in nächster Zeit - ein OT, das wenig Abweichung produziert und einen guten Flex hat. Sprich, ne Z3 oder evtl. ein WX900 oder Sigma. Ich selbst habe es lieber, mir die Winkel mit solchen Bällen zu organisieren, als den Ball über den Tisch zu schießen. Auch wenn die Z OTs einiges an Konzentration erfordern.

Das ist jetzt relativ kurz gehalten das, was ich in den Corona-Zeiten so an Billardüberlegungen hatte. Das Cynergy spiele ich aber weiter, damit komme ich gut zurecht. Meistens auf einem recht schweren Queue...bei einem Z3 OT würde ich ein leichteres Queue spielen, vermutlich. Aber das ist mir zuviel Testerei aktuell, wo ich in letzter Zeit nichtmal zum Trainieren gekommen bin.
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Re: Langzeiterfahrungen mit Carbon Oberteilen

Beitrag von Kroetemann »

Ich spiele ein Mezz UT mit United Joint und hatte alle drei Carbon-OT's, in der Reihenfolge Ignite, Cynergy, Rogue. Bis dahin war ein WX-Sigma mein OT, durch ein Kamui medium angenehm knackiger Hit und mit 125 g ein top Gewicht für mich. Das Cue hat damit 18,4 bis 18,5 oz und ist für mich super ausbalanciert, mit leichter Frontlastigkeit.
Zuerst also ein Ignite zu einem sehr Kurs aus der ersten Lieferung nach DE bekommen. Das gefiel mir eigentlich gut, super smoothe Oberfläche und noch relativ angenehmer Hit. Viel Wirkung mit weniger Aufwand, aber dadurch liefen mir sehr viele Stellungen zu lang. In der ersten Euphorie war natürlich alles top, aber dann stellte sich der Alltag ein. Größtes Manko, es ist mit 12,2 mm mir doch zu dünn und das Gesamtgewicht des Cues fiel unter 18 oz und war wesentlich hecklastiger. Also wieder das WX-Sigma drauf und alles war wieder gut. Konnte das Ignite aber spitzenmäßig verkaufen, weil Mezz damals nicht viele liefern konnte/wollte, die ganze Billardwelt war aber total geil auf das Teil und hat irre Preise für ein gebrauchtes Ignite angeboten. Totaler Wahnsinn.
Dann das Cuetec Cynergy: Drauf geschraubt und schon war die totale Enttäuschung da. Hab in meinem ganzen Leben noch nie ein schlechteres Leder wie das originale Tiger Sniper gehabt. Total dumpf und ohne jegliches vernünftige Feedback. Selbst das Kreiden hörte und fühlte sich schon scheisse an. Nach 2 Tagen ein Kamui Black soft drauf machen lassen und das Teil performte sofort um zig Längen besser, auch das Feedback und der Hit waren wesentlich besser. Oberfläche ist genauso gut wie beim Ignite. Gewicht vom Cynergy war wie das vom Ignite, also keinerlei Änderung bzw. Besserung im Gewichtsproblem. Ein Vereinskollege hat es mir dann nach ca. 8 Wochen abgekauft, der spielt es heute noch und ist damit zufrieden.
Pechauer Rogue: Performance, Spielbarkeit und Hit eigentlich nicht schlecht. Die Oberfläche ist für mich von den drei OT die schlechteste. Leicht stumpf und nicht das smoothe Gleiten wie bei den anderen beiden Protagonisten. Konnte ich (und nicht nur ich allein) nur mit Handschuh spielen, während ich beim Ignite und dem Cynergy keine benötigte. Wusste aber nach einer Woche dauerspielen schon, das wir keine Freunde werden und hab es dann auch schnell weggegeben.

Von den drei Carbon-OT's ist für mich das Ignite immer noch das beste und ich denke, das wenn es minimal mehr Gewicht und 12,6 bis 12,7 mm hätte, würde ich es noch heute spielen.

Hab aber nach einer größeren Carbon-Pause, und obwohl ich dem Carbon-Trend auch eigentlich abgeschworen hatte, dann vor 3 Monaten doch noch einmal zugelangt und mir ein IQ Stellar geholt. Was soll ich sagen: Top Qualität und eine Oberfläche wie Ignite/Cynergy. Knappe 12,7 mm an der Spitze und sehr angenehmer Taper, gerade mit geschlossener Brücke. Hit und Klang sehr gut. Richtig gute Spielbarkeit mit viel Ballkontrolle und Sicherheit, gerade bei langen Bällen. Gewicht ist leider aber auch wieder nur 111 g. Ich will jetzt aber mal schauen, ob ich das mit einem Mezz Jointring-Gewicht doch noch etwas mehr in meine Komfortzone bekomme. Ich behaupte mal ganz vorsichtig, das ich damit mein Carbon-OT für mich gefunden habe. Ich spiele damit zwar nicht besser wie vorher, aber auch nicht schlechter. Die Vorteile sind für mich: Immer gleiche Spieleigenschaften, unempfindlich gegen Stöße u. Kratzer, kein Verziehen und ich kann fast immer ohne Handschuh spielen, was ich lieber mag.

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Re: Langzeiterfahrungen mit Carbon Oberteilen

Beitrag von Rasputin »

Kroetemann

Sehr interessantes Feedback.

Also um mal etwas vorweg zu sagen. Es gibt auch durchaus Spieler, wo ich das Gefühl habe, dass sich ihr Spiel durch Carbon verbessert hat.
Und ich kann auch nur von meinem ganz persönlichen Gefühl schreiben.

Also ich muss immer schmunzeln, wenn ich als Vorteil von Carbon, von immer gleichen Spieleigenschaften lese-
Zum einen, was nützt mir das, wenn es sich immer gleich chaotisch und teilweise paradox spielen lässt bzw. Ergebnisse produziert. Ich finde ein Carbon OT Seelenlos. Zumindest das Cuetec K15. Dafür habe ich es sehr ausgiebig getestet.

Zudem gehört zu den Spieleigenschaften soviel mehr als nur das OT/Queue. Zustand Kugeln, Tisch, Tuch, welcher Tisch, welche Banden, Temperatur, Luftfeuchtigkeit uvm. Manchmal ändern sich die Eigenschaft gravierend während eines Spieltages, durch die vielen anwesenden Menschen...
Auch ein Leder könnte sich verändern, wenn ein Queue z.B. eine kalte Nacht im PKW verbringen würde (was ich aber eh niemals zulassen würde)
Das nur mal zu den "immer gleichen Spieleigenschaften"
Prinzipiell hat das Carbon natürlich diesbezüglich viele Vorteile gegenüber Holz.
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Re: Langzeiterfahrungen mit Carbon Oberteilen

Beitrag von willy »

weil hier über die Gewichte der OT's geschrieben wurde:
Ich bin kein besonders guter Spieler aber ich probiere gerne aus wie ich das beste Spiel für mich mit meinem Aufwand raus holen kann. So habe ich für mich rausgefunden das ich den geradesten Stoß habe wenn ich das cue so viel wie irgend möglich für sich arbeiten lasse und so wenig wie nötig bewusst Impulse gebe also beschleunige/anschiebe beim Stoßen.
Begünstigt wird diese Art zu stoßen für mich mit möglichst großer Frontlastigkeit (bis zu einer gewissen Grenze).
Deshalb hat mein Ignite (30", United) 132g und das UT nur 407g (Balance 39,8cm/35,7cm vom hinteren Ende aus) und die Gewichtsverteilung ist insgesamt 98cm/55cm.
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Re: Langzeiterfahrungen mit Carbon Oberteilen

Beitrag von SINCERITAS »

Also ich hatte persönlich kein Problem mit Feedback bei Carbon. Klar, es ist nicht das selbe Feedback wie bei Holz - man merkt deutlich, dass es ein komplett anderes Material ist (und zwar bei jedem Carbon - keiner kann mir hier allen Ernstes kommen mit "das Carbon XYZ ist so geil, fühlt sich exakt wie Holz an" - es fühlt sich einfach anders an). Aber das heißt für mich nicht, dass es unbedingt schlechter ist - es ist halt anders und man muss sich daran gewöhnen und sich darauf einstellen. Aber ich fand nach einer Weile mit dem Ignite, dass wenn ich das richtige Leder damit kombiniere, dass das Feedback ziemlich taktil gewesen ist und ich den Stoß gut dosieren konnte. Aber definitiv nur mit dem passenden Leder! "Seelenlos" würde ich also persönlich nicht unterschreiben können.

Das Feedback und der Hit haben definitiv eine andere Klangfarbe, zumindest das Ignite profitiert aus meiner Sicht definitiv mehr von einem härteren Leder als von einem weicheren - deswegen hatte ich Zan Grip Hard drauf - guter präziser Feedback für mich. Ich fand auch immer, dass die Carbon-OTs im Feedback etwas linearer sind über die verschiedenen Stoßgeschwindigkeiten verteilt - bei Holz hab ich immer das Problem, dass bei den richtigen Powershots oder auch beim Breakshot die Vibrationen mir einfach zu stark sind und sich nicht gut anfühlen. Besonders bei harten Stößen ist die Reaktion des Carbons für mich viel angenehmer als Holz - deswegen muss für mich langfristig auch ein Carbonbreaker her.

Aber wie es immer so ist: das Gefühl und der Eindruck ist bei allen verschieden - und wenn man ein Spieler ist, der sich sehr sehr auf das typische Holz Feedback gewohnt hat und eine andere Art des Feedback jetzt eine zu große Veränderung darstellt und man damit nicht klarkommt, auch nach Monaten nicht - ja - dann ist Carbon nicht für diese Person geeignet und das ist voll ok so. Genauso wie low deflection vs nicht-low-deflection. Ich kann z.B. persönlich zwischen Ignite und WX900 hin und her switchen, da die deflection im ähnlichen Bereich ist und ich mich an das Feedback von beiden gewöhnt habe und keine große Probleme habe, da umzuschalten. Klar sie spielen sich nicht identisch - aber ähnlich genug, dass ich gut klarkomme. Mit dem Ignite bisschen bessere Quote auf den powershots, beim WX900 bisschen bessere Quote auf den super touchy roll shot und bei Masse shots. Aber prinzipiell schränken mich beide shafts spielerisch überhaupt nicht ein und sind für mein Spiel (!! mein persönliches Spiel!) relativ gleich - zumindest wenn ein für meinen Geschmack passendes Leder auf dem Iggi montiert ist. Dagegen komme ich überhaupt nicht so gut klar, wenn ich 2 holz shafts habe und diese zwar ähnlichen Feedback haben, aber die deflection sehr unterschiedlich ist. Damit komme ich einfach persönlich nicht klar.

Ich bin also ein happy dual wielder von Ignite und WX900. Also momentan nur vom WX900, Ignite hab ich aus rein wirtschaftlichen Aspekten verkaufen müssen. Also deutlich mehr Zeit mit dem WX900 verbracht und konnte auch an den powershots arbeiten und die sicherer mit dem WX900 performen. Ist also wirklich absolut egal, welches von beiden Oberteilen ich spiele, langfristig nur ne mentale Sache und meine mentalen Defizite im Spiel sind auf jeden Fall um einige Potenzen stärker als die paar Prozent Vorteil in Teilaspekten des Spiel, das mit das dieses oder jedes Material gibt. Ich könnte bis ans Lebensende mit dem WX900 spielen - kein Ding - aber das ist halt Holz, das muss ich regelmäßig pflegen, schleifen und polieren, damit es smooth genug für meine persönliche Vorliebe ist, da kommen leicht Dellen rein - alles in allem ist es pflegeintensiver als das Ignite - das ist einfach wie ein unkaputtbarer Panzer - and I like! Deswegen wird langfristig wieder ein Ignite reinkommen, wenn ich mir wieder ein 500 EUR Oberteil leisten kann;) - aber mein Spiel leidet jetzt auch nicht daran, dass ich kein Ignite habe, deswegen kann ich mich davon auch leicht trennen und bisschen quick cash machen und es mir später, wenn ich wieder Lust drauf habe, wieder kaufen.
kind regards,
SINCERITAS
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Re: Langzeiterfahrungen mit Carbon Oberteilen

Beitrag von treffgarnix »

Also ich glaube ganz klar, es gibt kein Zauberoberteil, kein perfektes Oberteil, und schon garkeins, das nur positive Kritiken bekommt. Des einen Freud - des anderen Leid, das war schon immer so und wird auch so bleiben.

Möchte nur noch 3 Dinge zu bedenken geben: Es wird oft der Eindruck vermittelt als fühle sich Carbon anders an als Holz. Will nur fragen: Welches Holz?? Welches Oberteil?? Mehr sage ich nicht dazu weil das ne schwammige Thematik ist, wo Du endlos rauf und runterdiskutieren kannst. Desweiteren noch meine persönliche Erfahrung, dass egal welches Oberteil - Holz oder Carbon, LD oder old school - extremst im Feeling wie auch in dem was ich damit machen kann vom Unterteil und dessen Gewichtssetting abhängt. Und zu guter letzt: Das Leder macht brutal viel aus, und ein und dasselbe Leder fühlt sich auf verschiedenen Ober- und Unterteilen zum Teil extremst unterschiedlich an, und dann auch noch die starke Abhängigkeit des Feelings eines Leder in Abhängigkeit seiner Dicke, seines Alters und des Radius. Alleine schon deshalb bin ich mittlerweile sehr vorsichtig, absolute Vergleiche oder Aussagen zu treffen. Womit ich mich gut fühle ist immer nur eine Momentaufnahme.

Ach ja nochwas: Jeder hat so seine ihm eigenen Schwächen im Stoß, deshalb unterstützt auch nicht jedes Queue jeden bei der Umgehung seiner Schwächen..

Nochmal zurück zum Rogue, wenngleich ich glaube das die erneute Wiederholung meiner Frage nichts mehr bringt, aber ich versuchs trotzdem: Hat jemand beide Oberteil auf demselben Unterteil gespielt und kann was dazu berichten?? --> Cuetec 15K und Rogue 12,4 mm
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Re: Langzeiterfahrungen mit Carbon Oberteilen

Beitrag von Rasputin »

Mit vielem hast Du absolut Recht.
Nur ich denke, ein OT was einem nicht zusagt, wird mit einem Lederwechsel auch nicht mehr zum Favorit.

Ich kenne auch einen Spieler, der mit einem Carbon OT auch deutlich besser geworden ist. Er ist aber auch Jemand, der quasi immer mit dem gleichen Tempo spielt und locht ohne wenig technischen Aufwand. Dieses Spiel hat aber auch sein Limit...

Für Billard Ästheten ist glaube ich Carbon auf Dauer nichts.

Dann stelle ich mir immer die Frage allgemein. Warum sollte ein Hersteller auf seinem OT ein schlechtes oder nicht passendes Leder verbauen. Insbesondere, wenn der Preis 450 > ist. Er wird doch mit Sicherheit das aus seiner Sicht bestmögliche Leder serienmäßig montieren, damit sich das OT auch bestmöglich und nach seine Vorstellungen spielt ???
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Re: Langzeiterfahrungen mit Carbon Oberteilen

Beitrag von treffgarnix »

Rasputin hat geschrieben:Mit vielem hast Du absolut Recht.
Nur ich denke, ein OT was einem nicht zusagt, wird mit einem Lederwechsel auch nicht mehr zum Favorit.

Ich kenne auch einen Spieler, der mit einem Carbon OT auch deutlich besser geworden ist. Er ist aber auch Jemand, der quasi immer mit dem gleichen Tempo spielt und locht ohne wenig technischen Aufwand. Dieses Spiel hat aber auch sein Limit...

Für Billard Ästheten ist glaube ich Carbon auf Dauer nichts.

Dann stelle ich mir immer die Frage allgemein. Warum sollte ein Hersteller auf seinem OT ein schlechtes oder nicht passendes Leder verbauen. Insbesondere, wenn der Preis 450 > ist. Er wird doch mit Sicherheit das aus seiner Sicht bestmögliche Leder serienmäßig montieren, damit sich das OT auch bestmöglich und nach seine Vorstellungen spielt ???


Jein :-) Bei mir zumindest und auch bei einigen aus meinem Verein gabs über die Jahre immer wieder Situationen, bei denen sich hinterher immer ein Aha-Erlebnis einstellte, wenn es um den Einfluss der Leder geht. Jüngstes Beispiel: Ein Kumpel will schon lange ein überlanges Vollholzoberteil für sein uraltes Huebler-Queue. Hab ich ihm besorgt, Ferrule getauscht, auf 12,4 mm reduziert und den Taper angepasst. Das neue Oberteil war ca. 1 Unze schwerer als das alte und es war so, naja nicht schlecht, aber er konnte bestimmte Bälle bei weitem nicht so spielen wie er es gewohnt war. Dann nochmal den Taper etwas weiter angepasst und den Gummibumper durch sein deutlich leichteres Material ersetzt. Spielverhalten war dann im grünen Bereich, aber der Klang war ihm zu intensiv und das Feedback zu stark. Seine Meinung war dass das Leder zu hart sei. Da war ein SIB soft drauf und ich kenne das Leder sehr gut. Deshalb schlug ich ihm vor, doch nochmal den Gummibumper reinzubauen. Gesagt getan, und jetzt ist er mega happy. Also: Ohne diese minimale Tapermodifzierung und ohne Gummipuffer deutlich "aggressiver" im Klang und das Spielverhalten war nicht OK für ihn. Nach der Tapermodifizierung (OT hatte danach 2 gr. weniger Gewicht) und mit Gummibumper ist er nun wunschlos glücklich, beim selben Leder.

Ich kann Dir einige weitere Erfahrungen berichten bei denen auch rein das Leder und dessen Modifizierung im Radius oder der Tausch gegen ein anderes Leder die Spieler von "geht überhaupt nicht" zum "spielt sich super" bewegt hat. Oder wo mit ein paar Gramm mehr Gewicht im Oberteilgewinde oder im Unterteil ebenso das Pendel von "nogo" auf "top" umschlug. Ich wage deshalb sogar zu behaupten, dass viele Beurteilungen zur Spielbarkeit und der Performance von Oberteilen ursächlich garnicht auf das Oberteil an sich zurückgehen sondern in vielen Fällen ganz bestimmt auf Leder und oder Gesamtsetting des Queues.
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Re: Langzeiterfahrungen mit Carbon Oberteilen

Beitrag von Rasputin »

Nun, ich habe ja von einem anderen Leder gesprochen über dessen Einfluss Du im Vorpost geschrieben hast. Und da denke ich weiterhin, dass nur ein Lederwechsel aus geht gar nicht zu passt super führen kann.

Natürlich wenn das Prinzip schon mal stimmt, und ich dann noch den Taper und Durchmesser ändere und sogar noch am Finish und der Balance arbeite, ja dann selbstverständlich kann es von stimmt noch nicht ganz zu super jetzt passt es optimal tendieren.

Und ja, dass Unterteil soll wohl so 30% des Feeling ausmachen. Aber am Ende muss wohl das ganze Queue passen, unter Berücksichtigung aller Kompromisse, sonnst wäre ich zum Beispiel nicht glücklich.
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Re: Langzeiterfahrungen mit Carbon Oberteilen

Beitrag von treffgarnix »

Nun denn, das Rogue in 12,4 mm habe ich nun einige Wochen in Gebrauch und auf meinem Exceed und dem Axi mit verschiedenen Gewichtssettings getestet. Dabei hab ich mich auch wieder langsam aber sicher an das mir lange Zeit vertraute leichte Setting herangearbeitet. Jetzt bin ich wieder beim Axi mit dem Rogue ohne Gewichtsschraube 18,7 Unzen. @Willy: Bei dem Setting bleib ich aber nur, bis ich mein neues IQ bekomme, dann startet wieder die nächste Wechselorgie :-)))). Aber ich hab mir ganz fest vorgenommen, dass dieses IQ mein letztes Queue ist das ich kaufe. Und damits mir bis dahin nicht langweilig wird, krieg ich die Tage noch ein Rogue in 12,4 mm mit Unilocgewinde, dann das Cynergy das ich mir auf Uniloc umbauen ließ, spielt sich auf dem Predator Sneaky zu frontlastig. Somit werde ich mich langfristig zwischen den 3 Unterteilen IQ, Axi und Predator entscheiden bzw. final festlegen. Ein langjährige Reise wird dann dieses Jahr endlich zum Ziel führen: Das für mich ultimative Queue das ich dann mein treuer Gefährte wird :-))))))

So nun zum Rogue im Vergleich zum Cynergy: Auffallend ist die deutlich andere Oberfläche: Das Rogue hatte bei mir anfangs nahezu Hochglanz und man sieht deutlich die Faserorientierung. Die Oberflächenhärte des Rogue ist geringer als die des Cynergy, also das Rogue ist damit zwar immer noch deutlich robuster als ein Holzoberteil, aber nicht derart robust wie das Cynergy. Mit dem Hochglanz hatte ich auch anfangs echt Probleme, ich hab immer wieder dermaßen grass Bälle verschossen und anfangs natürlich keinen Peil warum. Als mir dann irgendwann in der Frustphase der Gedanke kam, dass mich das vom Oberteil reflektierte Licht der Tischlampen irritieren könnte, hab ich das Rogue mattiert und sofort war und ist alles gut. Nun bin ich noch gespannt ob die Mattierung dauerhaft bleibt oder ob mit der Zeit durch einen leichten Abriebeffekt der Hochglanz wieder zurückkommt, was dann schlussendlich langfristig das KO für das Rogue sein könnte, vermutlich. Denn aus Prinzip hätte ich was dagegen, alle paar Monate zu mattieren, das würde irgendwie nicht so passen ;-). Aber vielleicht bleibt die Mattierung oder nicht und die Reflektion stört mich dann nicht mehr weil ich das Ding schon unbewusst verinnerlicht habe.

Von der Balance her ein Riesenunterschied. Das mir lange vertraute Cynergy hat 108 gr., das Rogue hat 112 gr. beide Wavy. In Verbindung mit dem Axi liegt der Schwerpunkt mit dem Rogue um gut 5 mm weiter hinten als mit dem Cynergy, mit dem Rogue insgesamt also deutlich hecklastiger, das hätte ich so nicht erwartet. Damit verbunden ergibt sich die Konsequenz, dass ein bestimmtes Gewichtssetting nur für eines der beiden Oberteile ideal passt, weil der Unterschied schon sehr groß ist. Das mag vielleicht ein Grund sein dafür, dass viele mit dem Rogue, wenn sie vorher ein anderes Carbon hatten, nicht zurechtkommen. Nur mal so eine Hypothese, die vielleicht auf 50 % der Fälle zutrifft. Insgesamt ist das weder ein Vor- noch ein Nachteil, man muss halt bewusst damit umgehen und sich zu helfen wissen.

Der Hit des Rogue ist ebenfalls deutlich anders als beim Cynergy. Das Cynergy hat den für mich neutralsten und natürlichsten Hit unter den Carbon die ich kenne, das Rogue hat einen deutlich "weicheren" Hit. Bei Ledern, die mir ansonsten gut vertraut sind und die einen ordentlichen Klang erzeugen, kommt der Klang zusammen mit dem Rogue deutlich dumpfer raus, und das Feedback das man in der Hand spürt, ist auch etwas weniger ausgeprägt. Sprich, das Rogue braucht ein etwas härteres Leder. Und ganz klar: Das originale Tiger Emerald war mir viiieeel zu weich, unspielbar. Selbst das Zan premium soft, das meiner Meinung nach ein relativ weiches Mediumleder ist, spielte sich noch viel zu weich. Erst eines meiner selbstgemachten ein Milkdud, die mir in der letzten Phase mit dem Axi dann doch zu hart waren, weil ich mich eher etwas in Richtung weichere Leder entwickelte, harmoniert nun klasse mit dem Rogue. Und zwar derart gut, dass es mir tatsächlich vom gesamten Feeling besser taugt als das Cynergy. Und da bin ich auch sehr happy, denn ein Milkdud hält fast ewig, verglast so gut wie nie, verhärtet nicht, ist einfach ein Megaleder, das halt schnell mal zu hart spielt je nach Queue auf dems drauf ist.

Vom Spielverhalten her kommts mir vor als wäre das Cynergy etwas weniger wirkungsfreudig als das Rogue, aber was mir am Rogue mega gut gefällt ist der deutliche Unterschied, dass man mit guter Stoßqualität deutlich mehr Wirkung erreichen kann und dann auch die Abweichung gefühlt null ist. Also nochmal anders ausgedrückt: Der Unterschied in der Wirkung und Abweichung zwischen einem eher unsauberen abgehackten Stoß und einem sauberen geschmeidigen Stoß ist beim Cynergy deutlich geringer als beim Rogue. Mit der Auswirkung dass ich bei richtig gutem Stoß mehr Wirkung und weniger Abweichung habe als mit dem Cynergy. Dies ist nun Vorteil und auch gleichzeitig Nachteil. Was mir aber wirklich besser bei Rogue taugt als beim Cynergy: Das Rogue lässt sich bei weniger starken Stößen irgendwie besser dosieren als das Cynergy, wobei das Cynergy hier auch tadellos für mich funktioniert. Also das Rogue funktioniert quasi noch tadelloser :-))))). Die Performance des Rogue beflügelt mich dazu, weiter meinen Stoß zu verbessern mit dem Ziel: Jeder Stoß muss geschmeidig kommen. Um dieses Ziel zu verfolgen liebe ich das Pechauer schon jetzt, weil es mir deutlich zeigt wenn mein Stoß unsauber ist. Ich hoffe sehr dass die Thematik mit der Mattierung kein langfristiger Killer wird.

------------------

Mein persönliches Gesamtfazit Vergleich Rogue 12,4 mm zum Cynergy fällt damit wie folgt aus:

Rogue
Gewicht/Balance +
Oberflächenbeschaffenheit (-)
Hit/Dämpfung/passendes Leder ++
Wirkung/Spielverhalten +(+)

Das Minus in Klammern weil es durchaus auch langfristig passen könnte. Das zweite Plus in Klammern beim Spielverhalten deshalb, weil ich doch lieber mal vorsichtig bin mit dem Thema geschmeidiger Stoß.


Cynergy
Gewicht/Balance +
Oberflächenbeschaffenheit +
Hit/Dämpfung/passendes Leder +
Wirkung/Spielverhalten +


Das Pechauer sehe ich im Moment insgesamt im Vorteil, sofern man einen sauberen Stoß auf Kommando abliefern kann. Ob ICH diesen Zustand erreiche bleibt im Moment natürlich offen, das kann auch so rauskommen dass ich die etwas mehr verzeihende Performance mit dem etwas geringeren Feingefühl beim Cynergy langfristig bevorzuge weil ich den sauberen Stoß nicht so reproduzieren kann wie ich gerne hätte. 50:50

Insgesamt sehe ich das Cynergy damit weiterhin als das ausgewogenste Carbonoberteil, das Rogue sehe ich eher als filigrane Waffe, die man aber bedienen können muss, ansonsten machts vielleicht unterm Strich zu oft Dinge, die man nicht beabsichtigte.

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Kurz vielleicht noch was zum Ignite und zu Predator. Das Ignite kommt für mich ganz knapp hinter dem Cynergy, wobei das Nuancen sind. Im Prinzip mit etwas Abstand betrachtet ist das Cynergy und Ignite für mich beides OK, aber auch aufgrund der Dicke mit 3 Zehntel mehr ist das Cynergy etwas vorne. Das Predator Revo, das ich hier und da mal getestet habe, kommt für mich persönlich ganz zum Schluss, da taugt mir weder der Hit noch der Klang und die Performance ist mir auch zu grass.
Als Einstein Examina abnahm, fragte ihn einmal ein Student: "Sie stellen in diesem Semester ja genau die gleichen Fragen wie beim letzten Mal." Darauf Einstein: "Das ist wahr. Nur die Antworten sind diesmal anders."
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willy
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Re: Langzeiterfahrungen mit Carbon Oberteilen

Beitrag von willy »

"Von der Balance her ein Riesenunterschied" bei 5mm, schon krass :-)
4-5g Unterschied im Gewicht des OT machen 4-5mm Balance-Unterschied, dass ist auch meine Erfahrung...
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