McDermott Oberteile vergleichen

[AndyD]

Da es hier ja so viele Vergleichsthreads gibt, hat irgend jemand hier Erfahrungen mit den verschiedenen Oberteilen von McDermott?
Im speziellen suche ich nach direkten Vergleichen zwischen dem I-3 und den zwei verschiedenen I-Pro Oberteilen. Oder auch Vergleiche zu den gängigen Predator Oberteilen wären interessant.
Oder kann jemand was zu den verwendeten Materialien der Ferrulen sagen oder zu den konstruktiven Unterschieden?

Grüße aus der Pfalz
AndyD

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[chicagocheo]

Infos zu den I-Pro würden mich auch interessieren....

[Rasputin]

Die Infos würden mich auch interessieren.
McDermott, ist ja eine große Traditionsmarke und war früher sehr präsent auch in Deutschland.
Aber irgendwie findet die Marke hier überhaupt nicht mehr statt. Woran liegt das ???

[OscarTheFish(p@k)]

Die Infos würden mich auch interessieren.
McDermott, ist ja eine große Traditionsmarke und war früher sehr präsent auch in Deutschland.
Aber irgendwie findet die Marke hier überhaupt nicht mehr statt. Woran liegt das ???

McDermott hatte über Jahre Bandenwerbung bei den German Masters in Berlin im Snooker platziert. (Präsenz in Deutschland)
Ich hatte mir mal ein Snooker-Esche-Oberteil bei denen für meinen Pool-Queue bauen lassen und bitte um Nachsicht, dass mein Beitrag noch nicht so richtig zielführend ist.

[AndyD]

Dann hol ich mal kurz etwas aus.
Der Ursprung meiner Frage kam auf, dass ich schon jahrelang der Optik wegen ein spezielles McDermott Queue gesucht hatte. Dann hatte ich das Queue gefunden, allerdings war der Zustand misserabel von dem Queue.
Dadurch habe ich mich für ein komplettes Refinish bei McDermott selbst entschieden.
Als erstes hatte ich mir zuvor bei Beckmann ein I-3 Oberteil zum testen geholt um wenigstens eine grobe Einschätzung zu haben wie sich deren LD Oberteile spielen. Anschließend habe ich Kontakt zu mehreren amerikanischen Spielern aufgenommen und mich letztlich für das I-Pro Slim entschieden. Die Meinung war von allen einstimmig, dass das I-Pro Slim das OT ist mit der geringsten Abweichung.
Danach habe ich das Queue zu McDermott geschickt für das komplette Refinish, Einbau einer Extensionaufnahme und 2 customized I-Pro Slim Oberteile in 30 Inch, Matching Ringwork und anstatt der schwarzen Ferrule eine weiße da laut McDermott es sich um das gleiche Material handelt.
Ziemlich heftiger Aufwand und von den Kosten her wollen wir nicht reden. Es war einfach mein Wunsch dieses Queue zu spielen...

Mittlerweile ist das Queue zurück und ich habe einige Tischzeit bei mir im Keller damit gehabt.
Rein spielerisch konnte ich keine signifikanten Unterschiede zwischen dem I-3 und dem I-Pro Slim feststellen. Beide fühlen sich unheimlich gut natürlich an und man bekommt richtig viel Wirkung in die Weiße. Stöße mit bis zu einem lederbreitem Effet haben bei unterschiedlichen Tempi kaum Auswirkung in Verschiebung des Zielpunktes. Ab 1,5 lederbreit Effet und Speed 2,5 aufwärts "versagen" die Oberteile meiner Meinung nach. Der Zielpunkt muss weit angepasst werden und die Oberteile verlieren die LD Fähigkeit. Da reden wir dann von Abweichungen im Bereich mittelguten Vollholz Oberteilen. Für mich sehr schade da ich a) sehr viel Geld in das Projekt investiert hatte, b) somit ca 50% meiner Stöße im schwer kalkulierbaren Bereich liegen und c) das Tempo und die Qualität so super damit zu dosieren ist, dass es mir schwer fiel mich wegen Punkt b) gegen das Queue zu entscheiden. Jetzt befindet es sich zu Hause und zum Schutz vor dem Staub ist es gut verpackt im Reserveköcher.
Vielleicht hätte ich das auch kompensieren können wenn ich es einfach noch länger gespielt hätte, aber die gesamte Umstellung zu meinem sonstigen Setup ist für während einer Saison einfach zu groß.

@Rasputin
Zu Deiner Frage. Früher waren Queues von der Optik her sehr klassisch und alle Hersteller haben ähnliche Designs gehabt. Die Designentwicklung ging weiter und McDermott ist da nicht richtig mit aufgesprungen. Eher gegenteilig haben sie nach und nach ihr Design an den amerikanischen Markt angepasst. Das sieht man sehr gut wenn man sich die verschiedenen Queues anschaut. Wenn Du da mal durchstöberst wirst Du vielleicht selbst feststellen, dass viele Designs Dich nicht ansprechen werden. Dann ist McDermott nicht ganz so ein großer Hersteller. Die zwei günstigeren Serien lassen sie zum Beispiel extern fertigen. Vielleicht ein dritter Punkt mag sein, dass man letztlich in Deutschland nur einen Händler hat der die Marke richtig vertreibt bzw. vertreiben soll...

Sollten weiter Ausführungen zu den Spieleigenschaften gewünscht sein werde ich natürlich versuchen diese nach bestem Gewissen zu benatworten.

Grüße aus der Pfalz
AndyD

[OscarTheFish(p@k)]

Vielen Dank für den ausführlichen Bericht.

Wäre es für Dich nicht erfüllender, Eigenentwicklungen zu starten? Die Grundsätze der LD-Oberteil-Konstruktion sind im Allgemeinen bekannt. (z.B. möglichst niedrige Endmasse) Im Grunde genommen könnte man herkömmliche (LD-)Oberteile noch justieren, indem man das Ferrulen-Material optimiert. Mich wundert es, dass Karbonfaser sich dahingehend noch nicht durchgesetzt hat. Karbonfaser sollte viele herkömmliche eingesetzte Kunststoffe in dieser Hinsicht schlagen können. Da selbst Karbonfaser schwerer ist als Ahorn, ist auch die Größe der Ferrule mitentscheidend. Deswegen sind Karbonoberteile auch hohl und ausgeschäumt. Auch Hölzer, die leichter als das Oberteilholz sind, könnten als Unterbau von Ferrulen noch einmal Gewicht reduzieren.
Es gibt auch Spezialisten, die Ferrulen-frei spielen. Denkbar wäre als Splitterschutz ggf. der Einsatz eines dünnen Karbonplättchens zwischen Leder und Holz.

Diesbezüglich sind meine Privatforschungen aber noch eher als anfänglich zu betrachten. Meine Träumereien möchte ich allerdings auch in Realität umsetzen.

Im chinesischen Poolbillard werden häufig Snooker-ähnliche Queues eingesetzt, deren Spezifikationen jedoch den amerikanischen Spezifikationen ähneln. Meistens sind dort Karbonferrulen installiert. Ich selbst habe mir für Testzwecke auch so einen Queue gekauft und war erstaunt über die gezähmten Vollholzeigenschaften (klassischer Esche-Einteiler mit 11,5 mm Ferrule).

[AndyD]

Auch wenn es jetzt kurz OT wird möchte ich dennoch kurz antworten.
Du hast vollkommen recht, da könnte man bestimmt selbst "Forschen". Aber ich wäre angewiesen auf ein Cuebauer da ich hierfür keine Maschinen besitze. Ich unterstelle der Billardindustrie, egal ob Massenproduzent oder Custom Cue Builder, dass sich nahezu jeder mit dieser Technik auseinander setzt. Manche mehr, manche weniger. Man sieht das ja an der Entwicklung. Erst waren es verleimte Oberteile, dann Hohlbohrungen in den verschiedensten Ausführungen. Dann kamen Holzoberteile mit Carbonkern(e). Man hat lange und sehr kurze Ferrulen gesehen und aktuell ist es das Carbon OT in unterschiedlichsten Ausführungen.
Ich selbst habe/hatte dazu auch einige Ideen, habe mich aber davon distanziert. Das kostet viel Zeit und viel Geld, wobei das Geld hier nebensächlich wäre. Ich fand es zielführender das was der Markt her gibt zu testen und mich dann zu entscheiden. Ich hätte vorher geschworen, hätte mich jemand explizit gefragt, das ich das OT niemals wirklich länger spielen würde... Dieser Prozess war so schon sehr lang. Durch Familie und Beruf ist die eigene Tischzeit die letzten Monate zudem stark geschrumpft. Wurde mir gestern wieder bei einem längeren Match deutlichst vor Augen geführt Anfangs stark und dann stark nachgelassen. Daher versuche ich eher mich von den ganzen Sachen zu trennen und mein Hauptaugenmerk aufs Spielen, trainieren und Wettkämpfe zu legen. Der Fokus von Material soll weg und wieder auf das sportliche Geschehen gerichtet werden.
Also ein McDermott wäre verfügbar falls Du Interesse hast?
Und Dir natürlich viel Spaß wenn Du wirklich anfangen solltest den Versuch zu wagen Dir Dein perfektes Oberteil zu kreieren.
In diesem Sinne grüße aus der Pfalz
AndyD