Vor- und Nachteile von Phenolharz-Ferrulen

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TimDo
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Vor- und Nachteile von Phenolharz-Ferrulen

Beitrag von TimDo »

Hallo Zusammen,

nach vielen Jahren Inaktivität, bin ich nun wieder dem Billard-Virus verfallen.

Nun habe ich gesehen, dass es Breaker/Jumper zu kaufen gibt, mit Ferrulen aus Phenolharz (rund geschliffen und ohne Leder). Zu meiner aktiven Zeit (vor ca. 10 Jahren) hat niemand über etwas vergleichbares gesprochen.

Nun frage ich mich nach dem Sinn dieser Bauart. Wenn jemand aud Erfahrung sprechen könnte und mir erklären könnte, warum man sich diese kaufen sollte, oder es besser lässt.

Ein abwiegen von Vor- und Nachteilen wäre interessant.

Danke im Vorraus :zuf:

Gruß,
Tim
Zuletzt geändert von TimDo am 24.09.18 11:14, insgesamt 1-mal geändert.
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oroeleke
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Re: Vor- und Nachteile von Phonolharz-Ferrulen

Beitrag von oroeleke »

Alter Hut. Eigentlich auch deutlich älter als 10 Jahre. Spielt heute kaum noch jemand. Inzwischen gibt es BJ-Tips wie z.B. das SPC, dass deutlich bessere BJ Eigenschaften hat...
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Re: Vor- und Nachteile von Phenolharz-Ferrulen

Beitrag von TimDo »

Danke dir für die schnelle Antwort :)
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Re: Vor- und Nachteile von Phonolharz-Ferrulen

Beitrag von treffgarnix »

oroeleke hat geschrieben:Alter Hut. Eigentlich auch deutlich älter als 10 Jahre. Spielt heute kaum noch jemand. Inzwischen gibt es BJ-Tips wie z.B. das SPC, dass deutlich bessere BJ Eigenschaften hat...


Ich würde neutraler antworten: gerade am Beispiel SPC oder anderen sehr harten Tips: etwas andere Eigenschaften als Phenol..
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Re: Vor- und Nachteile von Phenolharz-Ferrulen

Beitrag von SINCERITAS »

seitdem phenolic "in Ungnade" gefallen ist, da es bei den wirklich harten Powerbreaks potentiell die Kugeln beschädigen kann und viele Turniere sie gebannt haben deswegen, ist phenolic heute irgendwie kein Thema mehr, habe ich zumindest den Eindruck...
kind regards,
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Re: Vor- und Nachteile von Phenolharz-Ferrulen

Beitrag von Laurence82 »

Und warum haben alle Break/Jumps von 100 bis über 200euro PhenolHarzTips?
helmot
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Re: Vor- und Nachteile von Phenolharz-Ferrulen

Beitrag von helmot »

Das Zeug ist hart, billig und man spart sich das Aufkleben und die Kosten eines Jump Tips. Nur tut es der weißen Kugel nicht gut. In Amerika, so wurde mir gesagt, sind sie teilweise verboten.
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Titleist

Re: Vor- und Nachteile von Phenolharz-Ferrulen

Beitrag von Titleist »

Es ist richtig, dass sie in den USA meist verboten sind.

Man sollte etwas differenzieren: Bei Breakern kann man wohl nach allen Erfahrungen minimal mehr Kraft ausüben. Das wird aber erkauft durch deutlich schlechtere Cueballkontrolle. Will heißen, wenn man den Cueball mit mehr Englisch spielt, rutscht man schneller ab - trotz Kreide. Deswegen habe ich z.B. mein Phenolic auf dem Breaker gegen ein Samsara-Break-Leder ausgetauscht und das war eine meiner besten Entscheidungen.

Bei Jumpern ist es etwas anders. Da machen Phenoltips schon Sinn, sofern sie erlaubt sind. Man kann damit etwas besser Jumpen, IMHO. Deswegen habe ich den Phenoltip auf meinem Jumper bislang nicht getauscht.
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Re: Vor- und Nachteile von Phenolharz-Ferrulen

Beitrag von Schopi68 »

Mein Phenolharzbreaker (Oliver Stops Breakhammer) war so hart, daß ich jahrelang selbst bei zurückgenommener Kraft vom Breaken schmerzen in der Armmuskulator bekam. Das hat sich erst geändert, als ich das Teil austauschte. Gut, kann natürlich auch an anderen konstruktiven Merkmalen des Hammers gelegen haben. :)

Wirkliche Kontrolle über den Break hat man mit der Phenolharzferrule nicht. Man rutscht bei gespieltem Effet schneller ab und überträgt auch weniger Effet. Gerade in den letzten Jahren (mit versetztem Aufbau beim 9-Ball) wurde es aber immer wichtiger, nicht nur einfach zentral mit dem Queue in die Weiße reinzuhämmern. Gewiß mit ein Grund, warum diese Teile seltener gespielt werden.

Gibt es eigentlich Untersuchungen/Belege für die mögliche Beschädigung der Weißen durch eine Phenolharz-Ferrule?
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Titleist

Re: Vor- und Nachteile von Phenolharz-Ferrulen

Beitrag von Titleist »

Schopi68 hat geschrieben:Mein Phenolharzbreaker (Oliver Stops Breakhammer) war so hart, daß ich jahrelang selbst bei zurückgenommener Kraft vom Breaken schmerzen in der Armmuskulator bekam. Das hat sich erst geändert, als ich das Teil austauschte. Gut, kann natürlich auch an anderen konstruktiven Merkmalen des Hammers gelegen haben. :)


Das halte ich für weniger wahrscheinlich. Ich würde eher vermuten, dass Deine Breaktechnik besser geworden ist :-) Ich hatte anfangs auch hin und wieder Schmerzen, jetzt schon lange nicht mehr. Egal ob mit oder ohne Phenoltip.

Gibt es eigentlich Untersuchungen/Belege für die mögliche Beschädigung der Weißen durch eine Phenolharz-Ferrule?


Schon.

https://forums.azbilliards.com/showthread.php?t=410717

DrDave, den ich für kompetent halte, stimmt dem auch zu. Die Schäden (Bilder) sind m.E. ausschließlich von Phenoltips verursacht. Es ist schon länger bekannt, dass die typischen, halbmondförmigen Schäden davon herrühren. Hervorstehende Schrauben usw. verursachen unterschiedliche Schäden, aber nicht so durchgehend halbmondförmige Krater. Ist eigentlich auch klar, wenn Phenoltips genauso hart oder tlw. härter als die Kugeln sind. Und diese halbmondförmigen Schäden treten praktisch ausschließlich bei der Weissen auf, insofern ein weiteres Indiz gegen Schrauben oder andere Tischfehler. Denn gerade andere Kugeln werden ja meist in die Löcher gehämmert, nicht aber die Weisse. Es wird auch berichtet, dass gerne Risse unter der Oberfläche der Weissen entstehen.
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Re: Vor- und Nachteile von Phenolharz-Ferrulen

Beitrag von SINCERITAS »

Die Halbmond-Dellen kommen aber nicht ausschließlich beim phenolic - ich habe mal ein einen halben Tag lang oder so meinen Mezz Powerbreak mit Taom als player verwendet und die Weiße war daran sichtlich bedeckt mit Halbmonden...
kind regards,
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Schopi68
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Re: Vor- und Nachteile von Phenolharz-Ferrulen

Beitrag von Schopi68 »

Titleist hat geschrieben:
Schopi68 hat geschrieben:Mein Phenolharzbreaker (Oliver Stops Breakhammer) war so hart, daß ich jahrelang selbst bei zurückgenommener Kraft vom Breaken Schmerzen in der Armmuskulator bekam. Das hat sich erst geändert, als ich das Teil austauschte. Gut, kann natürlich auch an anderen konstruktiven Merkmalen des Hammers gelegen haben. :)


Das halte ich für weniger wahrscheinlich. Ich würde eher vermuten, dass Deine Breaktechnik besser geworden ist :-) Ich hatte anfangs auch hin und wieder Schmerzen, jetzt schon lange nicht mehr. Egal ob mit oder ohne Phenoltip.


Meine Breaktechnik hat sich sicher nicht nach über 10 Jahren Benutzung des Breakhammers genau an dem Tag schlagartig verbessert, als ich vor einem halben Jahr einen neuen Breaker gekauft habe... ;)

Added in 5 minutes 32 seconds:
Titleist hat geschrieben:
Schopi68 hat geschrieben:Gibt es eigentlich Untersuchungen/Belege für die mögliche Beschädigung der Weißen durch eine Phenolharz-Ferrule?


Schon.

https://forums.azbilliards.com/showthread.php?t=410717

DrDave, den ich für kompetent halte, stimmt dem auch zu. Die Schäden (Bilder) sind m.E. ausschließlich von Phenoltips verursacht. Es ist schon länger bekannt, dass die typischen, halbmondförmigen Schäden davon herrühren. Hervorstehende Schrauben usw. verursachen unterschiedliche Schäden, aber nicht so durchgehend halbmondförmige Krater. Ist eigentlich auch klar, wenn Phenoltips genauso hart oder tlw. härter als die Kugeln sind. Und diese halbmondförmigen Schäden treten praktisch ausschließlich bei der Weissen auf, insofern ein weiteres Indiz gegen Schrauben oder andere Tischfehler. Denn gerade andere Kugeln werden ja meist in die Löcher gehämmert, nicht aber die Weisse. Es wird auch berichtet, dass gerne Risse unter der Oberfläche der Weissen entstehen.


Hmmm... Als Untersuchung/Beleg würde ich das noch lange nicht bezeichnen. Darüber hinaus würde mich eine physikalische Erklärung interessieren, wie ein Kugelabschnitt der mit abgerundeten Kanten in den Rest der Ferrule übergeht, derart kleinflächig scharf begrenzte Scharten erzeugen kann (zumal ich solche Scharten auch schon vor der Einführung von Phenoltips an weißen Kugeln gesehen habe).

Hängt es möglicherweise auch davon ab, wie die Radien am Tip gestaltet sind?

(Das soll nicht heißen, daß ich es nicht für möglich halte - doch dann wüsste ich schon gerne genaueres, ehe die Dinger pauschal verurteilt werden). Ich hatte vor 10 Jahren mit dem Breakhammer auch mal eine Weile Breakversuche gemacht um festzustellen, ob diese harte Ferrule der Weißen wirklich nicht schadet und konnte nie auch nur eine Macke finden.
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Re: Vor- und Nachteile von Phenolharz-Ferrulen

Beitrag von Schopi68 »

Nachtrag:
http://azhotshotsonline.com/news-mainme ... -rule.html

Bei näherer Betrachtung der beiden Kugeln in dem von Dir genannten Azbillards Thread komme ich zu dem Schluß, daß hier ein Tip mit einer scharfen Kante am Rand und einem Treffpunkt am Rand des Tips verwendet wurde. Das würde zum erkennbaren Radius der Halbmonde passen (bei einem zentraleren Treffpunkt müsste der Radius kleiner sein).

Das würde gut erklären, warum bei meinem Breakhammer derartige Spuren niemals an der Weißen auftraten: die Ferrulenkante war von Anfang an abgerundet.
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Titleist

Re: Vor- und Nachteile von Phenolharz-Ferrulen

Beitrag von Titleist »

Naja, die meisten US-Ligen und Tournamentveranstalter verbieten Phenoltips bei Breakern. Ich denke nicht, dass sie das ohne Grund getan haben. Das mit den Halbmonden auf der Weissen ist eigentlich eine alte Weisheit. Ich will nicht behaupten, dass absolut jeder "Halbmond" von einem Phenolbreaker kommt. Und ich bin mir auch sicher, dass viele von uns kein annähernd so hartes Break haben, dass es Schäden auf der Weissen gibt. Aber es gibt halt die Powerbreaker unter den Spielern, die so eine Weisse richtig reintrümmern. Egal ob sie nun sehr gute oder nur mittelmässige Spieler sind. Draufhauen kann jeder, der die Kraft hat, auch wenn er sonst nicht allzu viel im Pool reisst.

In dem oben geposteten Thread wird auch explizit der G10-Tip genannt. Der zeichnet sich wohl durch eine besondere Härte aus.

Dann wissen wir ja, dass man und auch nicht jeder die Weisse immer und überall genau zentral treffen. Manche dreschen von ziemlich weit schräg oben drauf. Die Halbmonde passen doch gut als Schadensbild zu so einem Schlag. Irgendwie finde ich schon, dass das ziemlich überzeugend ist. Welches andere Phänomen erklärt diese Halbmonde? Da ich Schrauben aus weiter oben genannten Gründen ausschliessen möchte, kann ich mir jetzt nichts mit diesem Radius vorstellen, das dieses Schadensbild verursacht. Und schon gar nicht in der Menge, wie auf dem Bild gezeigt. Ausschliessen können wir wohl auch normale Leder. Vorstellbar wären höchstens noch schäbige Hauscues, bei denen keine Leder mehr drauf sind. Aber dazu passt nicht, dass das vielerorts und auch in gepflegten Pool Halls aufgetreten ist, sowie bei Heimbilliardtischen.

Für mich jedenfalls ist die Beweislage bislang recht eindeutig. Bis mir jemand eine vernünftige andere Erklärung für die Halbmonde geben kann.
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Re: Vor- und Nachteile von Phenolharz-Ferrulen

Beitrag von 1291 »

Schopi68 hat geschrieben: komme ich zu dem Schluß, daß hier ein Tip mit einer scharfen Kante am Rand und einem Treffpunkt am Rand des Tips verwendet wurde


Korrekt :bin:
Dive now, work later :-)
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