Vor- und Nachteile von Phenolharz-Ferrulen

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Ohngesicht
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Re: Vor- und Nachteile von Phenolharz-Ferrulen

Beitrag von Ohngesicht »

Das Zeug kam aus der Zeit, als man dachte: mehr Power/Geschwindigkeit ist besser und führt zu mehr Kugelfallen. Das Phenolzeug überträgt die Stoßenergie ohne große Dämpfung auf die Weiße.
Nachteil: es ist auch rutschig trotz Kreide, somit sind Breaks mit Spin schlecht möglich. Die Weiße wird meist in Mitleidenschaft gezogen. Die Rückmeldung ist eher wie gegen eine Wand schlagen.

Heute wissen wir, daß ein kontrollierter Break (eine definierte Kugeln fällt) mit einer sehr kontrollierten Weißen (parkt in der Mitte oder an einer bestimmten Position) der Schlüssel zum Erfolg ist. Teilweise werden sogar extrem softe Breaks gespielt, die dem Gegner das Weiterspielen nach Break ohne Weiterspielen maximal schwer machen. Man beachte hier die Technik von Corey Duel.

Mein Rat: vergiss Phenolzeug, nimm zB SPC oder sehr harte "normale" Leder.

Gruß.
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Schopi68
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Re: Vor- und Nachteile von Phenolharz-Ferrulen

Beitrag von Schopi68 »

Ohngesicht hat geschrieben: Die Weiße wird meist in Mitleidenschaft gezogen.


Das kann ich so aber nicht stehen lassen (siehe vorhergehende Beiträge im Thread). Es muß heißen "Die Weiße wird u.U. in Mitleidenschaft gezogen (meistens aber nicht)". :zwi:
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brennpunkt-lupo
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Re: Vor- und Nachteile von Phenolharz-Ferrulen

Beitrag von brennpunkt-lupo »

Jetzt geb ich halt auch noch meinen Senf dazu. Ich breake und jumpe seit ungefähr 7 Jahren mit einer Phenoltip und kann mir nicht vorstellen, das in näherer Zukunft zu ändern. Ich habe etliche, auch teure B/J - Cues ausprobiert und mit keinem kam ich so gut zurecht wie mit meiner momentanen Variante. Das Problem, dass ich mit dem Teil kein Effet spielen kann, stellt sich mir nicht, weil ich egal in welchem Spiel immer zentral an der Weissen breake. Es gibt genug Varianten mit Treffpunkt am Rack und Tempo, dass ich eigentlich ganz gut zurecht komme ohne Effet (hab ich übrigens auch zu Zeite vor Breakcues nie ernsthaft gemacht wegen "brauchts ned" bzw. kann ich null komma gar nicht kontrollieren...). Aber beim Break bin ich schon immer irgendwie gegen den Trend gelaufen. Meine Breakcues sind immer sehr leicht gewesen, ich breake eigentlich nie von sehr weit aussen etc.
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Titleist

Re: Vor- und Nachteile von Phenolharz-Ferrulen

Beitrag von Titleist »

@Brennpunkt-lupo: Ich verstehe gut, dass Du keinen Effet bei Breaks nutzt. Ist ja auch meistens nicht ratsam, weil man einen Teil der Power verliert. Insofern - klar, man kann mit Phenoltips genauso breaken. Aber - ich schätze, dass auch Du - wenn auch ganz selten, mal versehentlich Effet reinbringst. Und da ist Deine Miscue-Grenze mit harten Ledern deutlich weiter als mit Phenol.

Dazu kommt auch, dass ich z.B. gerne mal Sachen ausprobiere. Wie jeder weiss, hat man ja Phasen und Tische, wo das Break aus welchen Gründen auch immer, mal nicht funktioniert. Passiert ja auch Profis. Da probiert man dann was anderes. Sei es, dass man von einem anderen Punkt aus breakt, sei es, dass man es mit etwas "Inside" oder "Outside English" probiert. Oder Draw, Follow usw. Z.B. funktioniert auf meinem Tisch das 2nd-Ball-Break beim 15-Ball-Rack viel besser mit etwas "Inside". Die Quote von versehentlich versenkten Weissen sinkt dramatisch. Klar, man braucht diese Form des Breaks nicht. Aber man hat die Freiheit dazu.

Als ich mein Samsara-Leder auf den Breaker montiert hatte, habe ich auch mal spasseshalber probiert, damit ein ganzes Spiel auszuschiessen. Geht. War mit Phenol völlig undenkbar, es sei denn, man hätte alles ausser "Center Ball" weggelassen. Ein richtiger Zugball war damit praktisch unmöglich. Braucht man auch nicht - aber es beweist, wie stark sich doch die Kontrollierbarkeit des Stosses verändert.

Und ja, ich experimentiere gerne etwas. Und die Freiheit dazu habe ich jetzt.
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Re: Vor- und Nachteile von Phenolharz-Ferrulen

Beitrag von brennpunkt-lupo »

Ich habs jetzt nicht gezählt, aber geschätzt habe ich (beim break) eine miscue-Quote von <1%. Erstens ist das Break in meinem Fall der meisttrainierte Ball. Zweitens ist das der Ball, bei dem ich mit Ball in Hand auf immer die gleiche Position schiesse. Drittens ist bei dem heutigen Tischmaterial ein Break mit höherer Geschwindigkeit als einigermassen kontrollierbar in meinen Augen meistens sogar sehr viel weniger erfolgversprechend als ein Anstoss mit deutlich wenigerTempo ud ohne wild rumhüpfender weisser Kugel. Man kann es auf jedem Spieltag beobachten: das Break kommt nicht, was macht man: noch mehr draufsemmeln. Und noch mehr. Und dann: "auf den Tischen kann man so fest breaken wie man will, da fällt nix..." Und von den Leuten hat noch nie jemand auf einem Tisch mit Mali-Tuch und ohne Folie gebreakt....
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Re: Vor- und Nachteile von Phenolharz-Ferrulen

Beitrag von SINCERITAS »

das ist noch gar nichts: Efren hat auf den philippines auch gespielt, wenn es gar kein Tuch auf der Platte gab und ein halber Meter Wasser vom letzten Typhoon in der Billardhalle stand - und hat sich nicht beschwert - money game eben...
kind regards,
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Re: Vor- und Nachteile von Phenolharz-Ferrulen

Beitrag von TimDo »

Danke für eure Antworten und die Erfahrungen.
Zwischenzeitlich konnte ich einen Phenol-Breaker testen und es war absolut nichts für mich...
Jede leichte Abweichung vom Mittelpunkt führte zu katastrophalen Ergebnissen.


Kann evtl. jemand etwas zu "Kunstoff-Tips" sagen? Es schein ja mehrere B/J-Tips zu geben, welche komplett aus Kuststoff sind (aber eben nicht aus Phenol-Harz). Beispielsweise die Zento-Tips, welche (wie ich gelesen habe) z.B. Souquet auf seinem Breaker nutzt. Gibt es da große Unterschiede zu den Phenolharz-Tips?
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Re: Vor- und Nachteile von Phenolharz-Ferrulen

Beitrag von SINCERITAS »

ich kann nur aus persönlicher subjektiver Erfahrung sagen: habe phenolic getestet, G10 und den Mezz Sonic - war alles eher nichts für mich - - - habe auf meinem Mezz Breaker jetzt ein Taom drauf und auch wenn die Anschaffungskosten recht hoch sind, ich bin sehr zufrieden - ich kann damit gut Spin geben, selbst Weiße press an der Bande ist noch anspielbar (habe hin und wieder den Breaker als Player getestet... -> mit phenolic oder mezz sonic ging das nicht, sofort abgerutscht - oder ich musste mich schon 120% auf den Stoß konzentrieren.......) - also ordentlich grip an den Weißen. Kraftübertragung fand ich auch z.B. besser als bei Mezz Sonic und klingt auch nicht so krass gläsern, wie G10 z.B.
Kann nichts zu SPC oder Zento sagen oder z.B. zum Break-tip von On-Cyborg. Aber viele sehen die ja ähnlich zum Taom und da vermute ich mal, wenn man nicht so mit phenolic oder G10 klarkommt, dass man was aus dieser Thermoplastik-Ecke, wie Taom oder Zento etc. probieren könnte...
kind regards,
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Re: Vor- und Nachteile von Phenolharz-Ferrulen

Beitrag von treffgarnix »

Ich hab ein Triangel drauf. Maximal komprimiert, relativ dünn (ca. 1,5 mm am Rand) und relativ flach. Dämpft fast nicht und bieter maximale Kontrolle. Zum Breaken will ich nix mehr anderes. Zum Jumpen brauch ich aber doch ein richtig hartes wie das Samsara, da meine Jumptechnik schon einige Defizite hat..
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Titleist

Re: Vor- und Nachteile von Phenolharz-Ferrulen

Beitrag von Titleist »

Wobei das Samsara auch toll zum Breaken ist. Großer Nachteil gegenüber Triangle - es ist viel teurer. Aber Kontrolle hast Du damit auch gut. Und da hier ja die Rede von einem B/J-Cue ist, würde ich ein Samsara draufmachen.
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Re: Vor- und Nachteile von Phenolharz-Ferrulen

Beitrag von VIPP-Cue »

Ich hätte da mal ne Frage:
Wieso kann kein Phenolharz-Tip die Weiße beschädigen?
Wenn einer mit Speed 6,5, also volle Kanne, auf die Weiße drischt und die Weiße auf das Rack trifft, dürften die auftretenden Kräfte doch deutlich höher sein (Rack-Gewicht gegenüber nur der Weißen) als am Phenolharz-Tip.

Gruß
Georg
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treffgarnix
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Re: Vor- und Nachteile von Phenolharz-Ferrulen

Beitrag von treffgarnix »

Weil es Phenolgewebe für Ferrulen gibt, das hart genug ist, um das Material der Weißen plastisch zu verformen oder ein Stück herauszubrechen.
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Re: Vor- und Nachteile von Phenolharz-Ferrulen

Beitrag von OscarTheFish(p@k) »

Man kann die Phenolharzferrulen umbauen und mit einem anderen Material als Pomeranze on top verheiraten. Phenolharzferrulen haben i.d.R. eine geringere Dichte als Kohlefaser. Wer Deflektions-orientiert einen Breaker verbessern möchte, muss der Härte (auch in Bezug auf Haltbarkeit) wegen wohl auf solche Materialien zurückgreifen.
Der Feinschliff erfolgt dann mit einer Pomeranze anderer Qualität, die die übrigen Wünsche besser erfüllen kann (Effet, Gefühl, Kreidehaftung, ...)
Zum Jumpen finde ich die Kombination Phenolharzferrule mit Glasfaserpomeranze z.B. sehr reizvoll. Beim Jumpen sollten die Kugeln nicht leiden, aber die Härte ist traumhaft (auch die Kontrolle). Diese Kombination ist z.B. beim Meucci Pogo Jumper (mit brauner Gewebeferrule) serienmäßig dabei.
Auch die Pomeranze, die beim BK Rush werksmäßig montiert ist, ist recht interessant. Wenn ich mich recht erinnere, ist das ein Leder, welches mit Phenolharz durchsetzt ist. Lässt sich einiges mit anstellen.
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