Leder kleben

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Rallepralle
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Leder kleben

Beitrag von Rallepralle »

Ich habe mal eine Frage zum Leder aufkleben. Mir ist klar, dass diese Thema schon oft behandelt wurde. Aber wirklich zur absoluten Klärung ist es meines Erachtens nie gelangt. Bin mir unsicher...
Hier nun die Fragen:
Aufgabenstellung ist, ein Kamui braun auf ein WX900 Oberteil zu kleben.
Sekundenkleber ist wohl gesetzt. Ebenso Pattex oder gibt es einen haltbareren von Loctite?
Jetzt die Frage: Gel oder flüssig? Mit oder ohne Aktivator? Mit oder ohne Plättchen? Wenn flüssig Pom vorher tränken und dann plan schleifen oder nicht? Wenn ja welche Körnung?
Wenn Gel mit Aktivator oder ohne? Leder vorher anschleifen oder original nehmen? Wenig oder satt auftragen? Wieviel Anpressdruck und wie lange? Und auf was ist unbedingt noch zu achten?
Tja das sind Fragen...
Finde eben die unterschiedlichen Kunststoffe der Ferrulen und die Arten - gedeckelt - ungedeckelt - LD usw hat es nicht unbedingt leichter gemacht. Aber wie gesagt mir geht's hier um ein WX900.
Wer hat es drauf?
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Re: Leder kleben

Beitrag von Ohngesicht »

Ich halte es immer so einfach wie möglich, zusätzliche Mittelchen gibts nur, wenn bestimmte Probleme auftreten.

K braun hat kein Plättchen, also planschleifen, mit Messer fein ein Gitter einritzen (mehr Haftfläche).
Ferrule mit Messer planen, ebenso extrem vorsichtig Gitter einritzen.
Sekundenkleber als Gel, macht Arbeiten einfacher. Ich habe Buffalo.
Ohne Aktivator.
Plättchen nur, falls vom Hersteller vorgegeben (zB OB mit Holzferrule) oder falls Elfenbein, ansonsten nein.
Körnung 120 - 240, je nach Leder.
Gleichmäßig, überall aber wenig Kleber auftragen, presst sich nur zur Seite raus.
Leder langsam anbringen, langsam gleichmäßig festdrücken, dann deutlichen Druck für 30-60 Sekunden.

Ich lasse es noch für ~halben Tag aushärten, bevor ich spiele.

WX900 hat keine komische Ferrule, somit kann relativ normal geklebt werden.
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Re: Leder kleben

Beitrag von Schopi68 »

Ohngesicht hat geschrieben:K braun hat kein Plättchen, also planschleifen, mit Messer fein ein Gitter einritzen (mehr Haftfläche).


Deswegen schleift man nicht plan, sondern rauht mit entsprechend gröberer Körnung auf. ;)
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Re: Leder kleben

Beitrag von treffgarnix »

Rallepralle hat geschrieben:Ich habe mal eine Frage zum Leder aufkleben. Mir ist klar, dass diese Thema schon oft behandelt wurde. Aber wirklich zur absoluten Klärung ist es meines Erachtens nie gelangt. Bin mir unsicher...
Hier nun die Fragen:
Aufgabenstellung ist, ein Kamui braun auf ein WX900 Oberteil zu kleben.
Sekundenkleber ist wohl gesetzt. Ebenso Pattex oder gibt es einen haltbareren von Loctite?
Jetzt die Frage: Gel oder flüssig? Mit oder ohne Aktivator? Mit oder ohne Plättchen? Wenn flüssig Pom vorher tränken und dann plan schleifen oder nicht? Wenn ja welche Körnung?
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Lass doch am besten das Leder kleben bei einem, der das oft macht und eine gute Reputation hat. Man kann hierzu Romane schreiben und wie bei allem gibts mehrere Wege die funktionieren ..

Added in 5 minutes 1 second:
.. und mam kann sehr viel dabei falschmachen, nicht selten wird hier gemurkst ..
Als Einstein Examina abnahm, fragte ihn einmal ein Student: "Sie stellen in diesem Semester ja genau die gleichen Fragen wie beim letzten Mal." Darauf Einstein: "Das ist wahr. Nur die Antworten sind diesmal anders."
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Re: Leder kleben

Beitrag von Rallepralle »

Leider murksen auch die Professionellen oft. Möchte auch kein mų an Durchmesser verlieren oder irgendwas poliert haben etc. Deshalb möchte ich es selbst gerne machen. Es muss doch einen richtigen Weg geben... Ein paar gute Tips habe ich ja jetzt schon.
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Re: Leder kleben

Beitrag von Schopi68 »

Ich finde gerade auf die Schnelle nicht direkt was zum WX900, daher die Frage: hat das eine besonders schwer zu klebende Ferrule?
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Re: Leder kleben

Beitrag von SINCERITAS »

eigentlich ja nicht: WX900 ist ja auch NX-Ferrule, wie auch WX700. Ich habe auch kein Plan, woraus "NX" genau besteht, aber WX700 klebt sich nach meiner Erfahrung nicht besonders anders als Aegis oder so...
kind regards,
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Re: Leder kleben

Beitrag von treffgarnix »

Das Material ist sehr ähnlich zu Juma, einen Tick weicher. Lässt sich mit Sekundenklebergel ohne Problem verkleben.
Als Einstein Examina abnahm, fragte ihn einmal ein Student: "Sie stellen in diesem Semester ja genau die gleichen Fragen wie beim letzten Mal." Darauf Einstein: "Das ist wahr. Nur die Antworten sind diesmal anders."
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Re: Leder kleben

Beitrag von willy »

das man Gitter in die Ferule und ins Leder macht höre ich zu Ersten Mal...hat bei mir bis jetzt immer ohne geklappt. Ich schleife die alten Lederreste mit so einem einfachen Hilfsmittel mit Kurbel weg die man bei fast jedem Onlineshop bekommt, einfach weil die Oberfläche dann gerade, plan und im rechten Winkel wird. Dann schleife ich das Leder an, indem ich es Plan mit dem Finger über das Sandpapier schleife. Beides, Ferule und Leder schleife ich nur solange bist die Flächen gerade so mit den Schleifspuren bedeckt sind. Als Körnung nehme ich durchgehend 180 bis 240er Papier. Als Kleber nehme ich das Pattex-Gel. ich bedecke eine ca. 3mm breite Stelle in der Mitte der Ferule, dann nehme ich das Leder und verteile mit dem Leder durch kreisförmige Bewegungen den Kleber auf die ganz Fläche. Dazu hat man ca. 2-3 Sekunden bevor das Gel fest wird. Dann drücke ich das OT mit dem Leder für ca. 1 Minute fest an einen Holzbalken. Anschließend lasse ich das OT einen halben Tag liegen. Nun beklebe ich das obere Ende des OT mit Lackiererband und entferne das überstehenden Leder mit einem Schweizer Eisen. Anschließend wird das OT in die Basteldrehmaschine eingespannt und das Leder mit Feile und Sandpapier (600-2500) rund und bündig geschliffen. Zuletzt gehe ich noch ganz kurz mit feinem Sanpapier (3000-5000) über den oberen Teil des OT.

Freue mich über jede Verbesserungsvorschläge
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Re: Leder kleben

Beitrag von Ohngesicht »

Schopi68 hat geschrieben:
Ohngesicht hat geschrieben:K braun hat kein Plättchen, also planschleifen, mit Messer fein ein Gitter einritzen (mehr Haftfläche).


Deswegen schleift man nicht plan, sondern rauht mit entsprechend gröberer Körnung auf. ;)


Falsche Wortwahl, aber so wars gemeint. Das Gitter schneide ich dennoch.

Alles in allem sind es ja nur Anregungen, was man so machen kann.
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Re: Leder kleben

Beitrag von Schopi68 »

willy hat geschrieben:das man Gitter in die Ferule und ins Leder macht höre ich zu Ersten Mal...hat bei mir bis jetzt immer ohne geklappt.

Als Körnung nehme ich durchgehend 180 bis 240er Papier. Als Kleber nehme ich das Pattex-Gel. ich bedecke eine ca. 3mm breite Stelle in der Mitte der Ferule, dann nehme ich das Leder und verteile mit dem Leder durch kreisförmige Bewegungen den Kleber auf die ganz Fläche. Dazu hat man ca. 2-3 Sekunden bevor das Gel fest wird. Dann drücke ich das OT mit dem Leder für ca. 1 Minute fest an einen Holzbalken.


Ich halte das Gitter für nicht zielführend. Man bedenke, welch geringe Fläche die Linien des Gitters verglichen mit der Restoberfläche des Leders haben. Das Leder soll ja auch vollflächig und nicht punktuell/linienförmig halten.

Nach dem Schleifen sollte die Ferrule entfettet werden (damit werden auch vom Schleifvorgang zurückgebliebene Teilchen entfernt). Uhu empfiehlt für Kunststoffe ein aufrauhen mit Schleifleinen oder Sandstrahlen (wobei letzteres in unserem Anwendungsfall wohl entfällt). In der Praxis nimmt aber wohl jeder einfaches Schleifpapier.

Vom Verteilen mit kreisförmigen Bewegungen würde ich bei Sekundenkleber absehen.

Bei Sekundenklebstoffen beginnt die Abbindung des Kunststoffen schon beim Auftragen und schreitet schnell voran, hier besteht die Gefahr, daß während der Bewegungen schon das Gefüge stellenweise zu weit aushärtet und somit durch weitere Bewegung die Endfestigkeit verringert wird. Ein Klebstoff der bereits teilweise ausgehärtet ist und dann noch bewegt wird, hat eine deutlich geringere Haftung. Auch ist dann die möglichst dünne Schichtdicke nicht mehr gewährleistet.

Last but not least:
Entgegen der im Threadeingang gemachten Aussage würde ich Sekundenkleber nicht als gesetzt betrachten. 2K-Kleber hat durchaus Vorteile. z.B. läßt sich bei diesem ein unabsichtlich ungünstig über den Ferrulenrand hinausgelaufener Überschuß problemlos von der Ferrule entfernen. Sekundenkleber hingegen neigt dazu auch am Ferrulenrand bombenfest zu haften.

Zum Anpressen: kann man gut mit einem oder zwei Einmachgummis machen. Damit kann das Leder auch länger fixiert werden (wie bei Verwendung von 2K-Klebstoffen nötig).

Letztlich muß man aber sagen: viele Wege führen zum Ziel. Ein bischen hängt das alles auch von individuellen Vorlieben und Fähigkeiten ab.
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Re: Leder kleben

Beitrag von Mik1970 »

Hab jetzt in der letzten zeit 5 mal pattex gel genommen ,Alle pomeranzen sind mir direkt beim ersten spielen runter geflogen.
Werde jetzt mal ponal testen
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Re: Leder kleben

Beitrag von sneaky_peter »

Wenn der Kleber nicht zu alt war, kann da was nicht stimmen. Ich benutze immer Pattex Gel und bis jetzt ist mir erst einmal ein Breakleder wieder abgeflogen. Und da lag der Fehler bei mir.
Kleiner Tip, um Kleber auf der Ferule zu vermeiden: Einfach bündig mit Tesa abkleben!
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Re: Leder kleben

Beitrag von Schopi68 »

Mik1970 hat geschrieben:Hab jetzt in der letzten zeit 5 mal pattex gel genommen ,Alle pomeranzen sind mir direkt beim ersten spielen runter geflogen.
Werde jetzt mal ponal testen


Ponal Weißleim?

der dürfte zur spröde sein.

Pattex gel? Du meinst Sekundenkleber Gel? Oder Kraftkleber Gel?
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Mik1970
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Re: Leder kleben

Beitrag von Mik1970 »

Re, tesa ist klar ... pattex super sekunden gel im mai geksuft diesen jahres. Klebe schon seit 30 jahren selbst aber sowas kannte ich bisher nicht. Gut früher waren es elkmaster , le pro,Triangle. Heut zu tage mehrschichtleder ohne plättchen. Bin der meinung es liegt am kleber.
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