Leder verglast
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Re: Leder verglast
ich glaube auf das Verglasen des Leders hat der Kleber bei der Montage gar keinen Einfluss. So weit dringt der Kleber gar nicht ein bzw. spielt man das Leder wohl nicht so weit runter. Ich beobachte bei dem Kamui Soft S das ich benutze auch ein Verglasen. Ich gehe vor jeder Runde einmal mit dem Lederaufrauer drüber....
Re: Leder verglast
willy hat geschrieben:ich glaube auf das Verglasen des Leders hat der Kleber bei der Montage gar keinen Einfluss.
Das glaube ich auch weniger und wenn dann wäre der Kleber eh höchstens in den Bereich vorgedrungen (1-max.2mm), den man eh nicht mehr bespielt.
Ich meine eher den industriell angebrachten Kleber, der die einzelnen Schichten bei Mehrschichtledern zwischen den Schichten verklebt.
Added in 24 minutes 55 seconds:
@treffgarnix: Habe Deine Frage eben erst entdeckt. Eine alte Methode für z.B. Elkmaster ist, dass man ein paar davon in ein Glas mit Wasser schmeisst und nur diejenigen dann (weiter-)verarbeitet, die abgesunken sind. Hat mir mal ein älterer Amerikaner erklärt, nennt sich der "witch test". Diejenigen, die oben aufschwimmen, sollten auf dem Scheiterhaufen verbrannt werden :-) Aus den anderen macht man dann gute Milk Duds. Wurde m.W. auch für LePros und Triangles angewandt, ich habe es aber nur mit Elkmaster gemacht.
- treffgarnix
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Re: Leder verglast
Ah ja, OK. Auch ne Möglichkeit.. Danke
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Re: Leder verglast
Naja spätestens mit Einführung von Kamui Clear Ledern sollte doch das Eindringen des Klebers von unten her durch die sperrende Schicht, äh... Geschichte sein oder?
Re: Leder verglast
Flukinator hat geschrieben:Naja spätestens mit Einführung von Kamui Clear Ledern sollte doch das Eindringen des Klebers von unten her durch die sperrende Schicht, äh... Geschichte sein oder?
Kamui Clear habe ich nie ausprobiert. Davon ab: bei Mehrschichtledern gibt es doch zwischen allen Lederschichten Kleber, richtig? Nun weiß ich zu wenig über die von den unterschiedlichen Herstellern verwendeten sicherlich unterschiedlichen Kleber. Aber so rein gedanklich kann ich mir nicht vorstellen, dass der Kleber nicht (wenn auch geringfügig) in die Lederschichten diffundiert. Abgesehen davon würde - selbst wenn nicht - der Kleber ja immer noch zwischen den Schichten bestehen.
Und da ist mein Ansatz halt, dass Kleber ein Verglasen wohl begünstigen müsste .... Ich übertrage das nur aus meinen eigenen Erfahrungen in der Benutzung mit Klebern z.B. im Modellbau, wo diverse Kleber (Sekundenkleber, Industriekleber, 2-K Kleber usw.) immer eine glänzende Schicht produzieren. Und in Plastik diffundiert Kleber sicher i.d.R. weit weniger als in Leder.
Lasse mich gerne vom Gegenteil überzeugen.
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Re: Leder verglast
Der Ansatz ist fast richtig. Es sind die Bindemittel der Imprägnierungen, mit denen die Leder behandelt werden, um die gewünschten Eigenschaften zu erhalten.
Als Einstein Examina abnahm, fragte ihn einmal ein Student: "Sie stellen in diesem Semester ja genau die gleichen Fragen wie beim letzten Mal." Darauf Einstein: "Das ist wahr. Nur die Antworten sind diesmal anders."
Re: Leder verglast
treffgarnix hat geschrieben:Der Ansatz ist fast richtig. Es sind die Bindemittel der Imprägnierungen, mit denen die Leder behandelt werden, um die gewünschten Eigenschaften zu erhalten.
Schon. Aber sind die einzelnen Schichten nicht auch mit einem "Kleber" miteinander verklebt? Egal, wäre natürlich interessant, welche Eigenschaften die Bindemittel oder auch Kleber dem Leder geben - im Vergleich zu unbehandelten Ledern? Und ob diese Eigenschaften das Verglasen begünstigen oder gar erst ermöglichen ...
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Re: Leder verglast
Also ich glaube, dass der Kleber nur einen sehr geringen Einfluss, wenn überhaupt, auf das verglasen des Leders hat
Wenn man sich ein Stück Leder nimmt und es täglich mit einem Hammer mit ca. 300 bis 500 Schlägen täglich maltretiert, wird es bestimmt auch einen "verglasungseffekt" geben, und das ganz ohne Bindemittel...
Bleibt nur die frage warum eingen Leder stärker zum verglasen neigen, als andere...? Vieleicht liegt es am Leder selbst und zum Beispiel an der Entnahmestelle am Tier? Auch unsere Haut ist ja nicht überall gleich beschaffen... und reagiert auf äußere Einflüsse auch unterschiedlich...
Wenn man sich ein Stück Leder nimmt und es täglich mit einem Hammer mit ca. 300 bis 500 Schlägen täglich maltretiert, wird es bestimmt auch einen "verglasungseffekt" geben, und das ganz ohne Bindemittel...
Bleibt nur die frage warum eingen Leder stärker zum verglasen neigen, als andere...? Vieleicht liegt es am Leder selbst und zum Beispiel an der Entnahmestelle am Tier? Auch unsere Haut ist ja nicht überall gleich beschaffen... und reagiert auf äußere Einflüsse auch unterschiedlich...
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Re: Leder verglast
Titleist hat geschrieben:Und da ist mein Ansatz halt, dass Kleber ein Verglasen wohl begünstigen müsste .... Ich übertrage das nur aus meinen eigenen Erfahrungen in der Benutzung mit Klebern z.B. im Modellbau, wo diverse Kleber (Sekundenkleber, Industriekleber, 2-K Kleber usw.) immer eine glänzende Schicht produzieren. Und in Plastik diffundiert Kleber sicher i.d.R. weit weniger als in Leder.
Ich halte es für gewagt, nur daraus, daß es glänzt zu schließen, der Glanz hätte die gleiche Ursache.
Hätte die Verglasung etwas mit den Klebeschichten oder dem Kleber der Befestigung am Queue zu tun, müsste das gut zu erkennen sein: es müssten bei den Klebeschichten ringförmige Stellen der Verglasung entstehen. Und näher am Lederrand (das ja durch die Rundung näher am Kleber ist), bei abgespieltem Leder ebenso. Beides habe ich noch nie gesehen.
Re: Leder verglast
Na, Ihr mögt durchaus Recht haben. Mich erstaunt halt immer wieder, dass meine Einschichtleder kaum verglasen, im Gegensatz zu 3 verschiedenen Mehrschichtledern, die ich bislang benutzt hatte. Vielleicht liegt es ja auch daran, dass Mehrschichtleder schon bei der Herstellung kräftig zusammengepresst werden? Oder es ist doch der Stoßeffekt. Was aber wiederum dem entgegensteht, daß mein Samsara Break Leder kaum verglast (etwas schon, aber nicht heftig). Es ist zwar einerseits ein Mehrschichtleder, muss aber andererseits die heftigsten Stösse (mit großem Abstand) aushalten. Tja, vielleicht sind es wirklich nur die unterschiedlichen Lederarten ...
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Re: Leder verglast
verwendest Du das ausschließlich zum breaken/jumpen?
Re: Leder verglast
willy hat geschrieben:verwendest Du das ausschließlich zum breaken/jumpen?
Nur zum Breaken.
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Re: Leder verglast
Also: Das Verkleben des Leders auf die Ferrule hat definitiv keinen Einfluss auf das Verglasen, soweit kann selbst dünnflüssigster Sekundenkleber nicht eindringen. Wir reden ja schließlich von Fällen, bei denen die Leder relativ jung sind und damit wohl auch relativ dick. Über das Verglasen eines extrem heruntergespielten oder heruntergeschliffenen Leders zu philosophieren wäre ja auch in etwa so sinnbefreit wie wenn ich darüber spekuliere, ob die zuletzt gefressene Schweinshaxn Schuld an meinen 10 kg Übergewicht wäre..
Also mal ernsthaft: Die Mehrschichtleder haben gegenüber einschichtigen Ledern bzgl. Verglasen einen entscheidenden Unterschied: Die einzelnen Lagen der Mehrschichtleder müssen, um ein zu starkes Pilzen zu vermeiden und um die Härte / Elastizität gezielt einstellen zu können, innerhalb der einzelnen Lederschichten gezielt modifiziert werden. Bei vielen, vermutlich der Mehrzahl der auf dem Markt erhältlichen Mehrschichtleder, erfolgt dies durch folgenden Prozess: Geeignete Tierhaut auswählen (Unterschiedliche Tierhäute haben unterschiedliche Eigenschaften), Leder gerben (schon durch die Gerbung erfolgt eine Beeinflussung der späteren Performance und auch Dauerhaftigkeit), auf Dicke kalibrieren (oder auch nicht bei sehr billigen Sorten von Ledern), und nun das Entscheidende: Imprägnierung jeder einzelnen Lederschicht mit wässrigen oder lösemittelbasierten Tränkharzen, sprich Bindemittel. Diese Bindemittel erzeugen je nach Chemie und Tierhaut einen mehr oder weniger elastischen Verbund. Als letzter Schritt erfolgt die Verklebung der einzelnen vorbehandelten Schichten, die Verklebung kann aber auch mehr oder weniger direkt nach der Imprägnierung erfolgen, wodurch dann auch über den Pressdruck die Härte und Elastizität weiter gesteuert werden kann.
In Summe ist eben entscheidend, dass die Bindemittel-getränkten Lederschichten eine relativ geringe Dauerelastizität haben, aber zumindest besser als nichtimprägniertes Leder, das man relativ stark nachverdichten kann. Abhängig vom anfänglichen Härtegrad und der gesamten Eigenschaft dieses Verbunds aus Leder und Chemie verdichtet sich das Leder durch das Spielen mehr oder weniger stark. Die einfache Beobachtung kennt ja jeder, dass ein sehr weiches Leder auch relativ einfach mit Kreide zu benetzen ist im Vergleich zu einem extrem harten Breakleder, das hier sehr ekelhaft sein kann bzgl. Kreidehaftung. Ganz grob mal als Vergleich...
Dieser Effekt der Nachverdichtung ergibt dann auch, wiederum abhängig von der Chemie und Grundeigenschaft der gegerbten Tierhaut, einen mehr oder weniger stak ausgeprägten Effekt der "Verglasung". Damit sollte auch verständlich sein, weshalb man den Effekt des Verglasens auch immer im Zusammenhang mit der Einfluss sehen muss, in welcher Art die Leder durch das Spielen belastet werden, womit wir bei den ganzen Einflussfaktoren der Queues und des Spielstils etc. sind.
Also mal ernsthaft: Die Mehrschichtleder haben gegenüber einschichtigen Ledern bzgl. Verglasen einen entscheidenden Unterschied: Die einzelnen Lagen der Mehrschichtleder müssen, um ein zu starkes Pilzen zu vermeiden und um die Härte / Elastizität gezielt einstellen zu können, innerhalb der einzelnen Lederschichten gezielt modifiziert werden. Bei vielen, vermutlich der Mehrzahl der auf dem Markt erhältlichen Mehrschichtleder, erfolgt dies durch folgenden Prozess: Geeignete Tierhaut auswählen (Unterschiedliche Tierhäute haben unterschiedliche Eigenschaften), Leder gerben (schon durch die Gerbung erfolgt eine Beeinflussung der späteren Performance und auch Dauerhaftigkeit), auf Dicke kalibrieren (oder auch nicht bei sehr billigen Sorten von Ledern), und nun das Entscheidende: Imprägnierung jeder einzelnen Lederschicht mit wässrigen oder lösemittelbasierten Tränkharzen, sprich Bindemittel. Diese Bindemittel erzeugen je nach Chemie und Tierhaut einen mehr oder weniger elastischen Verbund. Als letzter Schritt erfolgt die Verklebung der einzelnen vorbehandelten Schichten, die Verklebung kann aber auch mehr oder weniger direkt nach der Imprägnierung erfolgen, wodurch dann auch über den Pressdruck die Härte und Elastizität weiter gesteuert werden kann.
In Summe ist eben entscheidend, dass die Bindemittel-getränkten Lederschichten eine relativ geringe Dauerelastizität haben, aber zumindest besser als nichtimprägniertes Leder, das man relativ stark nachverdichten kann. Abhängig vom anfänglichen Härtegrad und der gesamten Eigenschaft dieses Verbunds aus Leder und Chemie verdichtet sich das Leder durch das Spielen mehr oder weniger stark. Die einfache Beobachtung kennt ja jeder, dass ein sehr weiches Leder auch relativ einfach mit Kreide zu benetzen ist im Vergleich zu einem extrem harten Breakleder, das hier sehr ekelhaft sein kann bzgl. Kreidehaftung. Ganz grob mal als Vergleich...
Dieser Effekt der Nachverdichtung ergibt dann auch, wiederum abhängig von der Chemie und Grundeigenschaft der gegerbten Tierhaut, einen mehr oder weniger stak ausgeprägten Effekt der "Verglasung". Damit sollte auch verständlich sein, weshalb man den Effekt des Verglasens auch immer im Zusammenhang mit der Einfluss sehen muss, in welcher Art die Leder durch das Spielen belastet werden, womit wir bei den ganzen Einflussfaktoren der Queues und des Spielstils etc. sind.
Als Einstein Examina abnahm, fragte ihn einmal ein Student: "Sie stellen in diesem Semester ja genau die gleichen Fragen wie beim letzten Mal." Darauf Einstein: "Das ist wahr. Nur die Antworten sind diesmal anders."
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Re: Leder verglast
Wenn das Leder verglast, einfach einen Tropfen Glasreiniger darauf, trockenreiben, fertig!
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Re: Leder verglast
Könnt Ihr Fotos Eurer verglasten Leder zeigen damit man sich ein Bild von verglasten Leder machen kann.