Einfluss von Lederhärte auf Deflection
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weil die kontaktflächer beim weichen grösser ist! meine rede. natürlich auch dadurch länger in kontakt bleibt. um so kleiner die kontaktfläche, um so aufwendiger ist es drallwirkung zu erzeugen, man muß viel schneller sein. wenn man schon beim fussball als vergleich sind, schiesst man mit der pike, ist die kontaktfläche kleiin, aber man hat hohe impulskraft, aber der ball hat wenig bis keinen drall, bei spannschüsse ist die kontaktfläche grösse, dadurch mehr grip, um drall zu erzeugen, aber die impulskraft ist niedriger.
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Gwenn hat geschrieben:Für pyramidal geschliffene Stahl- oder Diamant-Spitzen magst du recht haben. Aber ... die rutschen ab. Das ist ja grad der Sinn des Leders, ob weich oder hart. Es "greift" an der Kugel. Das heißt die Kraft wirkt auf die Kugel in Stoßrichtung, und je nach Grip und Treffpunkt wird ein Teil der Energie in Rotation umgesetzt. Ich glaube nicht, dass es diesbezüglich zwischen harten und weichen Ledern einen Unterschied gibt. Beide drücken sich ein. Aber ich lass mich gern vom Gegenteil überzeugen.
Das ist halt die Frage. Meine Beobachtung ist eben, dass Pakete die zu hart werden ab einem gewissen Punkt anfangen wieder mehr Deflection zu erzeugen, während vorher die Steigerung des Härtegrades eben für weniger Deflection gesorgt hat. Natürlich ist der Sinn eines Leders, dass es greift. Aber wir wissen natürlich auch alle, dass ein weiches Leder besser greift als ein hartes, bzw. dass Du mit dem Harten eher mal ans Abrutschen kommst, wenn Du schlecht stößt. Ich denke, dass ist eben genau damit erklärbar, dass sich das harte Leder eben langsamer und weniger eindrückt als das weiche. Solange man nicht sehr azentrisch spielt, ist das noch nicht so wichtig, aber bei etwas mehr Effet spielt das glaube ich durchaus eine Rolle. Um bei Deinem beispiel zu bleiben, wenn das harte Leder 1 Millisekunde braucht, um sich ausreichend einzudrücken, der kontakt aber nach 0,7 Millisekunden schon wieder vorbei ist, dann reicht es eben nicht ganz, während das weiche Leder evtl. in 0,8 Millisenkunden voll eingedrückt ist und der Kontakt sogar noch 1,3 Millisekunden dauert. Das würde auch ein Hinweis darauf sein, warum Laufbälle (Effet mit Kraftvektor) mit harten Ledern und Zugbälle (Effet gegen Kraftvektor) mit weichen Ledern erst mal einfacher funktionieren.
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berater1979 hat geschrieben:Dana ist wohl eine der ganz ganz wenigen Frauen, die in technischen, bzw. physikalischen Dingen von Männern zu Hilfe gerufen wird.
Zu Recht, wie ich finde! :)
Mmmh, wenn sie Kochrezepte genau so gut erklären kann, würde ich sie auch im "Küche aktuell"-Forum anhauen.
Mal eine Frage eines ganz dummen (genauer gesagt: ich): Man kann doch sicherlich mit relativ geringem Aufwand (?) eine Art "Stoßroboter" am Billardtisch aufstellen, der ein Queue mit einem reproduzierbaren (also gleichen) Tempo gegen die Kugel führt. Nun montiert man nacheinander sehr weiche, mittelharte und sehr harte Leder. Dann müßten sich die Unterschiede in der Deflection doch messen lassen.
Wenn man sich dann noch eine Hochgeschwindigkeitskamera leiht, ließen sich zusätzlich sogar noch die Unterschiede in der Kontaktzeit messen.
Wir bräuchten vielleicht einen Sponsor dafür.... ich denke aber, bei Brauereien und Knabberartikelproduzenten brauchen wir nicht nachzufragen...
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Shotmaker hat geschrieben:weil die kontaktflächer beim weichen grösser ist!
Die Fläche ist nicht ausschlaggebend, sondern die Zeit, wie lange diese Kontaktfläche in Haftreibung verbringt. "Noch" bessere Haftung hat m.E. nicht so viel Reservepotenzial wie die Verdopplung der Kontaktzeit durch weicheres Material. Außerdem haftet eine kleine Fläche, deren Oberfläche sich besser verzahnt, ggf. besser als eine große Fläche, die sich nur wenig mit dem Gegenstück verkeilt, solange der Gegenstand, an dem die kleine, gut haftende Fläche angebracht ist, trotz seiner geringen Größe dem Impuls standhält.
Beim Billard hat meiner Meinung nach in der Praxis, solange man nicht abrutscht, neben Stoßgeschwindigkeit, Treffpunkt und -richtung nur die Kontaktzeit wesentlichen Einfluss auf die Effetmenge.
Liebe Grüße
Dana
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cuechanger hat geschrieben:Das ist halt die Frage. Meine Beobachtung ist eben, dass Pakete die zu hart werden ab einem gewissen Punkt anfangen wieder mehr Deflection zu erzeugen, während vorher die Steigerung des Härtegrades eben für weniger Deflection gesorgt hat.
Hmm. Ich mag hier nochmal das Modell des Queues als frei schwingendem Stab in den Raum werfen, das wir vor einiger Zeit auf Dimitri's Seite angesprochen hatten. Abhängig vom Härtegrad ändert sich auch das Schwingungsverhalten. An welchem Punkt der kompletten Schwingungsamplitude angefangen wird, hängt maßgeblich von der Bauart des Queues, seinen Frequenzen, Schwingungszentren usw. ab. Es wurde ja auch ein Beispiel gezeigt, dass sich das Queue ggf. direkt nach dem Impuls zuerst mal zur Kugel hin verformt, bevor es sich wegverformt.
Der Härtegrad kann natürlich maßgeblichen Einfluss auf genau diese Schwingungseigenschaften haben, und damit auch den Squirt beeinflussen. Jetzt mal vorausgesetzt, dass die Masseverhältnisse vernachlässigbar gleich sind, sonst würden wir ja Äpfel mit Birnen vergleichen.
Das mit der "Kontaktzeit" und dem Eindrücken: Das Eindrücken ist eine Folge des Kontakts. Das Leder braucht nicht "länger", um eingedrückt zu werden, sondern genau so lang, wie die Kugel eben braucht, um es einzudrücken. Das hängt vom Härtegrad ab.
Beim wieder Entfernen gibt es zwei Möglichkeiten: Das Leder ist wenig elastisch: Dann löst sich der Kontakt zwischen Queue und Kugel schneller, wenn sich die beiden wieder voneinander entfernen. Ist das Leder sehr elastisch, hält es den Kontakt länger, weil es sich wieder aufstellt, solange sich die Kugel vom Leder entfernt. Dazu wurden wohl die Kamui Blacks geschaffen.
Aber in keinem Fall kann sich das Leder duch die Kugel langsamer eindrücken, als der Kontakt wieder gelöst ist. Das ist ein Paradoxon, denn dann wäre die weiße Kugel gleichzeitig da, aber auch schon wieder nicht da
@breakfoul: Was sind Kochrezepte?
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Dana, Du hast den Effekt mit anderen Worten beschrieben, den ich eigentlich gemeint habe. Aber der Gedanke dahinter bleibt der, das ein härteres Leder, das weniger zum Eindrücken neigt, als ein weiches, mit weniger Anteil seiner Gesamtfläche trifft, wenn sehr azentrisch gespielt wird, als ein weiches und somit durchaus Einfluss auf den Kraftvektor nehmen kann. Ich gehe davon aus das der Härtegrad (und dazu gehört neben dem Leder natürlich auch der Rest vom Cue) sehr hoch sein muss, bevor dieser Effekt auftritt, dann aber tatsächlich einen Deflektions-Steigernden Effekt hat. Dies würde zumindest meine Erfahrung erklären.
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