Skandal Simon Lichtenberg

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Oma
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Skandal Simon Lichtenberg

Beitrag von Oma »

Hallo,

die Satzung der DBU hat sich in den letzten 10 Jahren gewaltig verändert.

06/2007:
I. Allgemeine Bestimmungen
1.3 Mitgliedschaften
(2) Über die Mitgliedschaften in übergeordneten Sportverbänden und internationalen Billardverbänden entscheidet das Präsidium. Diese Entscheidung bedarf der Genehmigung durch die nächste ordentliche Mitgliederversammlung, welche diese nur aus wichtigem Grund verweigern darf. (...)

aktuell (2017):
2. Grundsätze
(5) Die DBU ist Mitglied in übergeordneten nationalen und internationalen Sportverbänden und
Organisationen. Über die jeweiligen Mitgliedschaften entscheidet das Präsidium.


Das heißt, die MV hat dieser Satzungsänderung zugestimmt.
Das heißt, die 15 Landesverbände haben freiwillig ein Recht aufgegeben.
Das heißt, die Entscheidung der DBU ist laut Satzung korrekt.


Mehr sog i ned.
I kant gar net so vui fressn, wia i kotzn mechad.

Grüße
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jaehndan
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Re: Skandal Simon Lichtenberg

Beitrag von jaehndan »

1. Ja ist wohl so.

2. In Bezug auf den "Skandal Simon Lichtenberg" hat das jetzt was für Zusammenhänge aufgezeigt?

3. Ich fand die Stellungnahme des Präsidiums zum Thema "neuer Amateurverband" im Gegensatz zu früheren Entscheidungen schon ziemlich nachvollziehbar und bin mit diesem Vorgehen bisher durchaus einverstanden!
Buzut
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Re: Skandal Simon Lichtenberg

Beitrag von Buzut »

Heute Morgen haben ich gelesen das Simon nach China auswandern soll.
Dort werden Sportler gefördert und nicht blockiert. Da ist was dran.
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jaehndan
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Re: Skandal Simon Lichtenberg

Beitrag von jaehndan »

In den letzten Tagen erreichten das Präsidium der Deutschen Billard-Union (DBU) auf unterschiedlichsten Wegen Anfragen, warum die DBU kein Mitglied der WSF (World Snooker Federation) ist und damit einhergehend eine Startberechtigung auf der Main-Tour der WPBSA (World Professional Billiards and Snooker Association) für Simon Lichtenberg als Europameister Snooker U21 versagt wird. Dazu geben wir heute folgende Erklärung ab:

Voraussetzung für den Start eines DBU-Spielers bei den Snooker-Europameisterschaften der Amateure und damit auch für die Vergabe der Main-Tour-Tickets an die Europameister der U21 und der Herren war bisher ausschließlich die Mitgliedschaft der DBU in der EBSA (European Snooker and Billiards Association). In diesem Jahr sind die Main-Tour-Tickets erstmalig an eine Mitgliedschaft des jeweiligen Nationalverbandes in der WSF gebunden, wobei nach der Gründung der WSF bei den europäischen Nationalverbänden viele Unklarheiten auftraten.

Neben der DBU haben auch weitere europäische Nationalverbände die Mitgliedschaft in der WSF bisher nicht beantragt. Es liegt jedoch nicht in der Macht der DBU, über Startplätze bei der Main-Tour zu entscheiden, sondern allein bei der WPBSA.

Wir haben in einer heutigen E-Mail an den Vorsitzenden der WPBSA, Jason Ferguson, zum Ausdruck gebracht, dass Simon Lichtenberg aufgrund seiner Leistungen auf der Snooker-Europameisterschaft ein Ticket für die Main-Tour erhalten sollte und nicht verbandspolitische Querelen ein Hinderungsgrund sein sollten. Wir hoffen, dass die Verantwortlichen der WPBSA im Sinne des Sportlers entscheiden werden. In dem Schreiben an Jason Ferguson wurde dargelegt, dass wir es als Geste des guten Willens ansehen würden, wenn Simon Lichtenberg ein Ticket für die Main-Tour erhielte, und haben eine Einladung zu einem Gespräch mit den WSF-Verantwortlichen ausgesprochen, um unterschiedliche Positionen zum neuen Verband klären zu können.

Das DBU-Präsidium sieht im Augenblick zur neuen Rolle der WSF folgende Probleme:

1. Nach unserem Verständnis konstituieren sich internationale Organisationen aus dem Willen einzelner nationaler oder konföderaler Organisationen heraus und werden nicht durch Entscheidungen von Einzelpersonen und/oder von ihnen gebildeten Wirtschaftsunternehmen (WPBSA/WSA) ohne weitergehende Legitimation gegründet.
2. Die Notwendigkeit der Bildung einer weiteren Föderation (WSF), die die Interessen von Amateur-Snookerspielern weltweit vertreten möchte, erschließt sich uns nicht. Diese Organisation existiert bereits in der IBSF (International Billiards and Snooker Federation).Wenn Missverständnisse zwischen der WPBSA und der IBSF aufgetreten sind, so sind diese durch Verhandlungen auszuräumen. Die Neuausrichtung bzw. Gründung der WSF ist in unseren Augen nicht der richtige Weg, Probleme zu lösen. Wie wollen/sollen zwei unterschiedliche Weltverbände die Interessen der Snooker-Amateure vertreten?

3. Warum gründet eine nur aus einzelnen Snooker-Profis gebildete WPBSA einen Weltverband zur Förderung von Snooker-Amateuren und macht bei der Mitgliedschaft zur Bedingung, dass auch nationale Föderationen Mitglied sein müssen? Warum reicht es nicht aus, dass auch diese Organisation – wenn überhaupt – aus Einzelsportlern gebildet wird?
4. Mit welchem Zweck beruft sich die WSF bei der Frage nach den aktuellen, als Mitglieder beigetretenen Verbänden auf Vertraulichkeit? Warum unterliegen die Namen der Mitglieder einer Organisation der Geheimhaltung?

5. Die WSF wird kraft Satzung von der WPBSA dominiert, ohne dass die nationalen Mitglieder eine reelle Chance haben, auf das zukünftige Verbandsgeschehen wesentlichen Einfluss zu nehmen. Als Beispiele wollen wir nur folgende Punkte nennen:

• Die Mitglieder können zwar in einer Vollversammlung einen Antrag auf Änderungen der Satzung stellen, jedoch nur nach vorheriger Zustimmung des Vorstandes.

• Der Vorstand wird aus sechs Personen gebildet, die nicht von der Mitgliederversammlung gewählt werden. Drei Vorstandsmitglieder werden von der WPBSA bestimmt und drei von einem gewählten Council.

• Es wird nicht klar, wer die Mitglieder des Verbandsgerichtes (Tribunal) bestimmt.

• Die Mitgliedsbeiträge werden nicht von den Mitgliedern festgelegt, sondern alleine vom Vorstand (Board) bestimmt.
Wir könnten noch viele weitere Punkte anführen, jedoch würde dies den Rahmen unserer Erklärung sprengen. Demokratische und transparente Strukturen sehen anders aus. Gerade im Verbandswesen stellen demokratische Werte und Prinzipien ein hohes Gut dar und müssen deswegen auch umgesetzt werden. Wenn die DBU mit dem jetzigen Kenntnisstand in die WSF einträte, würde sie alle ihre Prinzipien über Bord werfen und gegen ihre Überzeugungen handeln.

Wir beobachten die aktuellen Entwicklungen mit Bedauern, da wir nun leidvoll erleben, dass unsere Sportlerinnen und Sportler durch verbandspolitische Verschiebungen leiden müssen. Diesen Zustand finden wir nicht akzeptabel. Als DBU stehen für uns der Sport und die Sportlerinnen und Sportler im Mittelpunkt. An Ränkespielen von konkurrierenden Verbänden sind wir nicht interessiert.

Die DBU wird sich dafür einsetzen, dass Simon Lichtenberg, wie jedem U21-Europameister der EBSA zuvor, der Zugang zur Main-Tour nicht verwehrt wird. Simon Lichtenberg ist ein integrer und toller Sportler, dem man wahrlich das Prädikat „Gentleman“ zuschreiben kann. Wir haben Simon Lichtenberg gerne in den letzten Jahren bei internationalen Meisterschaften im sportlichen, finanziellen und organisatorischen Sinne unterstützt und gefördert. Umso mehr freut es uns, dass sein Talent und sein Fleiß ihn diesen EM-Titel gewinnen ließen.

Den beteiligten Verbänden möchten wir mit auf den Weg geben: „Dient den Sportlerinnen und Sportlern und nicht euch selbst! Ansonsten dient ihr zu nichts!“


Hier mal der Text aus der Mitteilung des Präsidiums (falls mal die Area-Seite wieder nicht funzt :zwi: )

Die Stellen, die ich durchaus beachtenswert find, habe ich einfach mal markiert. Diese bringen mich zu der Überzeugung, dass die DBU hier durchaus auch meine Meinung vertritt!

Weshalb jetzt wieder ALLES allein der DBU angelastet wird, vermag ich in diesem Fall überhaupt nicht nachzuvollziehen!

Insbesondere der Punkt zu durch den neuen Verband selbst festzulegenden Beitragssätzen ist doch interessant. Angenommen, dass dieser Verband einen Jahresbeitrag in Höhe von 10.000,- £ verlangt, würden dann unter Garantie wieder Anfeindungen gegen die DBU kommen, wie man sich denn einem solch teuren Verband anschließen kann, bloß für den bisher durchaus seltenen Fall eines Europameisters im Snooker aus Deutschland???

Die jetzige Diskussion dahingehend empfinde ich diesmal als nicht gerechtfertigt.

Es mag allerdings sein, dass die WSF das ganz anders darstellt, dann wäre ich durchaus an einer Klarstellung interessiert!
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Re: Skandal Simon Lichtenberg

Beitrag von Buzut »

Warum soll jetzt der Sportler wegen Querelen des Verbandes bestraft werden?

Manchmal muß man auch über seinen Schatten springen um die Interessen der Sportler im Blick zu haben.
Die DBU arbeitet für den Sport und die Sportler. nicht für sich selbst!
Es ist nicht deren Aufgabe Sportler in ihrer Tätigkeit zu behindern.
Sondern um sie zu fördern und alles zu tun damit diese weiter kommen.

Zitat Marcel Eckard:
Weiterhin ist es ein offenes Geheimnis dass von relevanten
und größeren Verbänden einzig die DBU nicht beigetreten ist.
WARUM?

Auch gelesen. Der Verband WSF arbeitet noch kostenfrei. Es entstehen also keine Kosten.

Auch gelesen: Simon sollte sich in China anmelden. Dort werden Sportler gefördert.
DAS STIMMT!
Ab Simon, in ein Land wo Du weiterkommst! Hier werden deine Interessen nicht vertreten.

Unb bitte DBU, hört auf die Sportler finanziell zu unterstützen. Das bringt alles nichts wenn Sie am Ziel angekommen dann nicht ernten können.
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Re: Skandal Simon Lichtenberg

Beitrag von jaehndan »

Also im "offiziellen" WEB findet man derzeit noch nicht wirklich sooo viel... Auf die Schnelle habe ich gesehen das Quatar, England, Schottland, Indien und Australien dabei sind.

Herausgefunden habe ich aber auch, dass dieser Verband im Oktober 2017!!! offiziell ins Leben gerufen wurde. Dies ist ne ganz lange Zeit NACH dem der Termin für Europameisterschaft feststand! Und dann praktisch 5 Monate vor den Titelkämpfen offiziell zu verkünden, dass die "neuen" Europameister entgegen den bisherigen Gepflogenheiten nicht mehr zur MT dürfen, empfinde ich jetzt aber auch KONTRAPRODUKTIV zu den Sportlern!!!

Aber da gehen wohl die Meinungen auseinander und ich bin im Snooker wohl zu wenig involviert und auch informiert.

Deswegen: Ich bin hier dann raus!
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Re: Skandal Simon Lichtenberg

Beitrag von Buzut »

Noch Ende Januar wurde wohl die DBU auf die Problematik hingewiesen.

Es kann sein das Krankheit eine Rolle spielt. Dann nehme ich es teilweise zurück. Teilweise, weil der Verband immer arbeiten können muß.

Quelle ist Facebook / DBU
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Re: Skandal Simon Lichtenberg

Beitrag von jaehndan »

Und was erwartest du dann? Dass sich ein Dachverband innerhalb ein paar weniger Tage hinsetzt und mal eben im Schnellschuss beschließt sich einfach einem neuen Verband anzuschließen???

DAS hätte ich unverantwortlich gefunden!
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Re: Skandal Simon Lichtenberg

Beitrag von Buzut »

6 Monate sind ein halbes Jahr oder 180 Tage
und es ist nicht sofort und es ist kein Schnellschuß
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Re: Skandal Simon Lichtenberg

Beitrag von jaehndan »

Haben wir halt andere Ansichten! Ich finde das Vorgehen der WPBSA weitaus verwerflicher gegenüber den Sportlern! Ein halbes Jahr vor den Titelkämpfen mal eben einen eigenen Verband aus der Taufe heben und zu sagen: "Wenn sich euer Dachverband dieser Vereinigung nicht anschließt, bekommt ihr auch kein MT-Ticket"
Wieso beschwert sich darüber niemand? NEIN... Es MUSS die DBU Schuld sein. Sorry aber verstehe ich nicht!

Und ein halbes Jahr Vorlauf ist bei solchen Dimensionen mal überhaupt gar nichts! Da es ja ganz offensichtlich in diesem Bereich konkurierende Verbände gibt, muss erstmal geprüft werden, welche Auswirkungen eine Mitgliedschaft auf bereits bestehende Verpflichtungen bei anderen Verbänden hat. Es muss geprüft werden, inwieweit ich mich als Verband im Interesse MEINER Sportler dort einbringen kann und ein entsprechendes Mitspracherecht habe, welche finanzielle Verpflichtungen kommen auf mich zu? Was sagt der DOSB dazu?

Ich sehe hier auch eine ganz gehörige Portion Schuld bei der WPBSA! Auf Verbandsebene sind 6 Monate Vorlauf mal eben so gut wie ein paar Stunden Zeit, wenn ich mich beim Onlinevergleich innerhalb von 2 Stunden für eine neue Versicherung entschließen soll, ohne alle Vertragsgrundlagen zu kennen!

Aber wie bereits gesagt... Ich habe da zu wenig Einblick und nur die Meinung, die ich mir jetzt bei einer relativ kurzen Internetrecherche gemacht habe.

Tschüß und weiterhin ganz viel Spaß beim ganz einfachen DBU-Gebashe...
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Re: Skandal Simon Lichtenberg

Beitrag von Buzut »

Das stimmt alles. Nur wenn man daran nicht teilnehmen möchte,
kann man sich die Unterstützung der Sportler sparen und diese erst garnicht losschicken.

Wenn man sie losschickt, dann aber richtig.

Und wenn alle anderen wichtigen Verbände es schaffen einzutreten und nur einer nicht sieht das doof aus.

Und es gibt nur einen Verlierer im ersten Step. Und der heisst Simon Lichtenberg.
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Re: Skandal Simon Lichtenberg

Beitrag von TomDamm »

Und für Dich gibt es nur einen Verantwortlichen - und das ist die DBU.
Das ist aber nicht ganz korrekt dargestellt und wenig nachgedacht... Aber natürlich sehr einfach. Denen kann man den schwarzen Peter ja immer zuschieben...
Mal eben in einen von Einzelpersonen, wegen Streitigkeiten zweier anderer Verbände gegründeten Verband einzutreten, wegen ca. 2000 Snooker-Spielern in Deutschland, die bisher einen Promille-Chance hatten über die EM ein Maintour-Ticket zu ziehen, halte ich gegenüber den Gesamtmitgliedern für verantwortungslos.
Auch ich sage: Vernünftige Entscheidung der DBU diesem Verband erst einmal nicht beizutreten und weiter zu prüfen.

In Ihrem Schreiben bemüht sich die DBU ja, Simon den Platz noch zu beschaffen, da die Vorgehensweise der WPBSA sehr schlecht für die Sportler ist.
Ein GEWINNER ist Derjenige, der am Ende des Tages behaupten kann, ALLES für den Erfolg getan zu haben... Dann tut auch eine Niederlage weniger weh...

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Re: Skandal Simon Lichtenberg

Beitrag von gladi »

TomDamm hat geschrieben:In Ihrem Schreiben bemüht sich die DBU ja, Simon den Platz noch zu beschaffen, da die Vorgehensweise der WPBSA sehr schlecht für die Sportler ist.

Die DBU bemüht sich leider einzig darum falsche Fakten an ihre Mitglieder in einseitig verfassten Statements herauszugeben. Wenn SL den Platz noch bekommen sollte, dann nicht wegen Rufen der DBU, sondern weil die wichtigen, entscheidenden Personen tatsächlich für die Sportler arbeiten - auf Profi- und Amateurebene.
Fakt ist, dass die DBU keinen finanziellen Nachteil davon gehabt hätte vorläufig der WSF beizutreten; es gibt aktuell weder Kosten und weiterhin kann man jederzeit wieder austreten, wenn man dann nicht happy ist. Hier wäre es wirklich einfach mal darum gegangen im Namen der Sportler (wenn auch noch so wenige, aber das macht ja eigentlich eine Demokratie auf die man sich so beruft auch mit aus: Minderheiten zu schützen und unterstützen) zu agieren.
Im Zusammenhang mit dem Main-Tour Ticket war die Deadline für den Beitritt eine logische Konsequenz. Dass es so kommen wird wurde ebenfalls nicht kurzfristig kommuniziert; das war mit Gründung der WSF klar.

Alles was ich seitens der DBU zu der Thematik bisher gehört und gelesen habe ist von vorn bis hinten eine Kampagne mit dem Ziel sich im Einflussgebiet scheinbar mal wieder ein bisschen wichtiger darzustellen als man tatsächlich ist. Man wird auch nicht das Gefühl los, dass da im DBU-Präsidium persönliche Gründe Entscheidungen beeinflusst haben, so wie diese ganze Sache formuliert wird steckt da schon sehr viel Emotion drin, wo eigentlich keine hingehören sollte.

Es ist wirklich schwer keinen roten Kopf vor Peinlichkeit zu bekommen, wenn man gebeten wird die englische Übersetzung des Schreibens "MITGLIEDSCHAFT DER DBU IN DER WORLD SNOOKER FEDERATION (WSF)" vom 16.01.2018 zu bestätigen ... inkorrekte Fakten ist noch nett ausgedrückt.
Die Punkte im aktuellen Statement sind ja sehr ähnlich (wenn nicht sogar noch peinlicher).

DBU hat geschrieben:1. Nach unserem Verständnis konstituieren sich internationale Organisationen aus dem Willen einzelner nationaler oder konföderaler Organisationen heraus und werden nicht durch Entscheidungen von Einzelpersonen und/oder von ihnen gebildeten Wirtschaftsunternehmen (WPBSA/WSA) ohne weitergehende Legitimation gegründet.

Hier muss man sich die Frage stellen ob man sich bewusst ist, für was WPBSA steht - es ist eine Organisation. Natürlich bestehen Organisationen aus Personen? Und diese Personen sind gewählt, bestätigt und vor allem legitimiert. Das war doch keine Aktion von gestern auf heute dass man sich dazu entschieden hat die WSF zu gründen.
Edit: Zumal es einfach inkorrekt ist, dass lediglich Personen aus den genannten Organisationen beteiligt sein sollen.

DBU hat geschrieben:2. Die Notwendigkeit der Bildung einer weiteren Föderation (WSF), die die Interessen von Amateur-Snookerspielern weltweit vertreten möchte, erschließt sich uns nicht. Diese Organisation existiert bereits in der IBSF (International Billiards and Snooker Federation).

Nein tut sie nicht! Offenbar hat die DBU nicht die kleinste Vorstellung davon was in der IBSF vor sich geht (in der sie hätte auch gerne weiter bleiben können nachdem sie Mitglied der WSF geworden wäre). In der IBSF wird gar nichts vertreten und schon gar nicht demokratisch gewählt! Das ist der korrupteste Haufen den man sich im Billardsport überhaupt vorstellen kann. Da werden u.a. Meisterschaften an Krisengebiete vergeben, nur weil diese für die Funktionäre das bessere Buffet und luxuriösere Hotel versprechen. Verbände und Sportler bleiben fern was dazu führt dass die Wertigkeit der Wettbewerbe an Absurdum geführt wird. Da wird gar nichts für die Sportler gemacht ...

DBU hat geschrieben:Wenn Missverständnisse zwischen der WPBSA und der IBSF aufgetreten sind, so sind diese durch Verhandlungen auszuräumen. Die Neuausrichtung bzw. Gründung der WSF ist in unseren Augen nicht der richtige Weg, Probleme zu lösen. Wie wollen/sollen zwei unterschiedliche Weltverbände die Interessen der Snooker-Amateure vertreten?
Wie kann man nur davon ausgehen, bzw. verbreiten wollen, dass dies nicht versucht wurde? Ein Meeting im Rahmen der World-Games in Polen hat dann lediglich das Fass zum überlaufen gebracht. Wenn der einzige Zweck wofür die IBSF existiert nicht erfüllt wird, und keinerlei Besserung über Jahre, Jahre, Jahre in Sicht ist, ist eine Neuausrichtung die einzig richtige Konsequenz.

DBU hat geschrieben:3. Warum gründet eine nur aus einzelnen Snooker-Profis gebildete WPBSA
Die WPBSA ist ein aus was?! Also peinlicher geht es wirklich nicht ...
DBU hat geschrieben:einen Weltverband zur Förderung von Snooker-Amateuren und macht bei der Mitgliedschaft zur Bedingung, dass auch nationale Föderationen Mitglied sein müssen? Warum reicht es nicht aus, dass auch diese Organisation – wenn überhaupt – aus Einzelsportlern gebildet wird?

Weil die Organisation daran interessiert ist, dass Snooker-Amateure auch tatsächlich gefördert werden. Und bisher war die Bedingung Mitglied der IBSF zu sein, jetzt eben in der WSF - wo ist das Problem für die DBU?

DBU hat geschrieben:4. Mit welchem Zweck beruft sich die WSF bei der Frage nach den aktuellen, als Mitglieder beigetretenen Verbänden auf Vertraulichkeit? Warum unterliegen die Namen der Mitglieder einer Organisation der Geheimhaltung?
Mit dem Zweck dass jedes Mitlied allein und möglichst frei entscheidet, so wie das die DBU auch getan hat (wenn auch nicht ganz, da man ja offenbar weiß welche "Kleinverbände" nicht beitreten). Ohne dass Entscheidungen davon abhängig gemacht werden, wer welcher Meinung ist.

DBU hat geschrieben:5. Die WSF wird kraft Satzung von der WPBSA dominiert,

Realistisch betrachtet ist das wiederum konsequent nachdem was bei der IBSF so abläuft und was zu den Missständen geführt hat.

DBU hat geschrieben:ohne dass die nationalen Mitglieder eine reelle Chance haben, auf das zukünftige Verbandsgeschehen wesentlichen Einfluss zu nehmen. Als Beispiele wollen wir nur folgende Punkte nennen:

• Die Mitglieder können zwar in einer Vollversammlung einen Antrag auf Änderungen der Satzung stellen, jedoch nur nach vorheriger Zustimmung des Vorstandes.

Das ist in jedem Dorfverein so - Anträge werden vorgelegt und im Vorstand erstmal besprochen bis sie auf die TO kommen.

DBU hat geschrieben:• Der Vorstand wird aus sechs Personen gebildet, die nicht von der Mitgliederversammlung gewählt werden. Drei Vorstandsmitglieder werden von der WPBSA bestimmt und drei von einem gewählten Council.

... Und der 10-köpfige Council wird gewählt von? :nac:
Über eines darf man sich sicher sein: demokratischer als in der IBSF geht es in jedem Fall zu. Dieses Team was dort arbeiten wird, wird facettenreich und zielführend zusammengestellt.

DBU hat geschrieben:• Es wird nicht klar, wer die Mitglieder des Verbandsgerichtes (Tribunal) bestimmt.

Dann vielleicht mal nachfragen?

DBU hat geschrieben:• Die Mitgliedsbeiträge werden nicht von den Mitgliedern festgelegt, sondern alleine vom Vorstand (Board) bestimmt.

"allein" gefällt mir .... :nac:

DBU hat geschrieben:Wir könnten noch viele weitere Punkte anführen"

Nein, bitte, es reicht wirklich ...


Ein wirklich spannendes und weitreichendes Thema, was nicht nur Konsequenzen für Sportler sondern auch für Schiedsrichter hat. Für Schiedsrichter die das Ziel verfolgen mal auf die MT zu kommen und dort zu arbeiten sieht es ebenfalls schlecht aus, wenn ihr Verband der WSF nicht angehört (und sie noch nicht etabliert sind).
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Re: Skandal Simon Lichtenberg

Beitrag von Oma »

Es hat auch Konsequenzen für Sportlerinnen:

https://www.womenssnooker.com/malta-hos ... mpionship/

Pech gehabt! 4 Plätze weg.
Mezz 33
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Re: Skandal Simon Lichtenberg

Beitrag von Mezz 33 »

Ich verstehe echt die ganze Aufregung nicht. Hat ehrlich ijemand erwartet das die DBU mal was sinnvolles anstellst geschweigenden professionell arbeitet?
:D:D:D
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