Wir gehen wählen

Alles was nicht unbedingt mit Billard zu tun hat

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holli
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Re: Wir gehen wählen

Beitrag von holli »

Wie soll denn so eine Vermögenssteuer aussehen? Als Normalverdiener hat man vielleicht das "Glück", ein Haus zu erben. Darauf fällt schon mal Erbschaftssteuer an (deren Berechtigung werde ich niemals verstehen). Dann wird - auf Basis der Schätzung des Immobilienwertes eine Vermögenssteuer festgelegt (deren Berechtigung ich ebenso wenig verstehe). Also zahle ich regelmäßig weitere Steuern darauf. Das kann sich ein Normalverdiener nicht leisten - also Haus verkaufen und stattdessen ein günstigeres Apartment kaufen, oder wie?
Tolle Idee, und soooo gerecht...
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willy
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Re: Wir gehen wählen

Beitrag von willy »

ja Beamte haften für Ihre Fehler wenn man grobe Fahrlässigkeit nachweisen kann. Das war auch falsch formuliert von mir. Es geht mir darum wie man die Entscheider, unabhängig davon ob es Politiker sind oder nicht, dazu bekommt, mit den Mitteln der Bevölkerung verantwortungsvoll und in deren Interesse und Auftrag umzugehen. Das es u. a. daran liegt dass es zu wenig Konsequenten für Fehlentscheidungen gibt ist eine Vermutung von mir die sich aufdrängt wenn man verfolgt was so bekannt wird. Wenn man einen jährlichen Bericht von Bund der Steuerzahler liest wird einem schlecht. Ich glaube kaum das hier Konsequenzen gezogen werden, weder persönlich noch systematisch, sonst hätte sich die letzten Jahrzehnte hier etwas verändert.
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jaehndan
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Re: Wir gehen wählen

Beitrag von jaehndan »

Wir reden über eine Steuer auf "richtiges" Vermögen. In meiner Definition beginnt das frühestens bei 5 Millionen. Einen Vermögenssteuersatz könnte ich mir dann durchaus in Höhe von 5% vorstellen. Heißt, dass man von den 5 Millionen sodann 250.000,- € an Steuern zahlen muss.

Man kann da durchaus andere Meinungen zu haben und das ist vollkommen legitim.
Wenn du das Haus erbst und anschließend selbst bewohnst, würde ich das dann auch bis zu einem gewissen Wert als "Schonvermögen" von dieser Vermögenserfassung ausnehmen, was derzeit bereits in anderen Belangen auch schon passiert.
Das ist jetzt mal so ein erster Gedanke von mir. Weder ist es nötig, dass ich das bis ins Kleinste kalkuliere noch möglich, da ich kein Steuerfachmann, kein Finanzgenie und auch kein Politiker bin.
Und bevor Unkenrufe kommen... Auch ich persönlich könnte durchaus in den "Genuss" höherer Abgaben rutschen. Ist das schön? Nein, aber wenn ich dadurch Veränderungen und wirklich NOTWENDIGE Projekte in einer SOLIDARgemeinschaft mit bezahle, ist das vollkommen in Ordnung.
ABER: Das ist MEINE ganz egoistische Meinung!!! Nicht mehr und nicht weniger.

Added in 15 minutes 35 seconds:
willy hat geschrieben:ja Beamte haften für Ihre Fehler wenn man grobe Fahrlässigkeit nachweisen kann. Das war auch falsch formuliert von mir. Es geht mir darum wie man die Entscheider, unabhängig davon ob es Politiker sind oder nicht, dazu bekommt, mit den Mitteln der Bevölkerung verantwortungsvoll und in deren Interesse und Auftrag umzugehen. Das es u. a. daran liegt dass es zu wenig Konsequenten für Fehlentscheidungen gibt ist eine Vermutung von mir die sich aufdrängt wenn man verfolgt was so bekannt wird. Wenn man einen jährlichen Bericht von Bund der Steuerzahler liest wird einem schlecht. Ich glaube kaum das hier Konsequenzen gezogen werden, weder persönlich noch systematisch, sonst hätte sich die letzten Jahrzehnte hier etwas verändert.


Da gebe ich dir auch durchaus recht. Solche "Fehlentscheidungen" hast du aber überall und auch in der "freien Wirtschaft" wird nicht jede Fehlentscheidung bestraft. Man sehe sich nur die Monsanto-Übernahme durch BAYER an. Da wurde von so vielen Aktionären Geld vernichtet. Wie groß war hier die "Bestürzung" in der Bevölkerung? Ich möchte behaupten überschaubar.
Klar ist, dass bei Steuergeldern ein noch höheres Maß an Fingerspitzengefühl angebracht ist. Ich gebe aber auch zu bedenken, dass erwartet wird, dass man in den entscheidenden Gremien überall Leute sitzen haben will, die zum Einen ALLES aber ALLES richtig machen, aber das nach Möglichkeit für ein Gehalt eines Paketzustellers in Südamerika.

Bitte nicht falsch verstehen. Auch ich prangere Steuerverschwendung (Gorch Fock, BER, Stuttgart 21, Elbphilharmonie usw.) an. Ich gebe jedoch auch zu bedenken, dass Steuergelder nicht ausschließlich verschwendet werden. Z.B. der neue Hochwasser- bzw. Katastrophenfonds ist ne gute Sache.
Man schießt sich leider nur bei allen Politikern immer gleich auf nur die negativen Erlebnisse ein. Das finde ich ungerecht!
Allein wenn ich mir anschaue, was JEDE(R) Vorstandsvorsitzende in einem der (ab heute 40) DAX-Konzerne "verdient" und dagegen ein Spitzenpolitiker, dann ist mir schon klar, dass ich als Bürger nicht erwarten kann für jedes Ressort die absolute Spitzenbesetzung zu bekommen.
Es geht doch bei den Vorständen im Verein schon los. Von außen meckern, schimpfen und Fehler aufzeigen kann JEDER und zwar ganz ganz schnell. Verbesserungsvorschläge, KONSTRUKTIVE Kritik geschweige denn Eigeninitiative sind bei den meisten aber Fremdworte.
Ich kann mich noch an Olof Palme erinnern... Der hatte damals für Schweden Einschnitte mit 20% quer durch alle Bevölkerungsschichten gefordert. Das ist verdammt gut gelungen. Hier in Deutschland undenkbar mit der Neiddebatte und den Besitzstandswahrungsgedanken.

Schon wieder viel zu viel geschrieben sorry.
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Re: Wir gehen wählen

Beitrag von willy »

da hast Du nicht unrecht. Ich glaube mit die größte Seuche in ganz Europa ist der Lobbyismus. Was die Monsanto-Übernahme angeht denke ich mir jedesmal wenn ich davon höre "wer trifft solche Entscheidungen" . Ich denke die Bestürzung bei den Aktionären ist durchaus gegeben. Der Verdienst von Vorständen ist eine Sache die private Firmen entscheiden und Abgeordnete verdienen durchaus so viel, das man sehr gute Arbeit erwarten kann, zumal die sich um Ihre Rente keine Sorgen machen müssen. Wenn der Wirtschaftsminister Privatanleger als Aktienlobbyisten bezeichnet, den Handel mit Aktien einerseits immer mehr besteuern und regulieren möchte (Stichwort Finanztransaktionssteuer) aber auf der anderen Seite Hochfrequenzhandel und Derivate davon ausspart und empfiehlt sein Gespartes am besten auf ein Sparbuch anzulegen, dann frage ich mich warum ein dermaßen ahnungsloser Mensch ein solches Amt bekleidet.
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Re: Wir gehen wählen

Beitrag von Shotmaker »

Die Superreichen wollen diese Steuer nur nicht, weil sie dann ihre Schließfächer öffnen müssen, damit einer rein schauen kann und ich will nicht wissen, was da so drin ist.
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Re: Wir gehen wählen

Beitrag von willy »

streng genommen geht dies ja auch niemanden etwas an...
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Re: Wir gehen wählen

Beitrag von jaehndan »

Nun in einer Solidargemeinschaft, in der auch die SUPERREICHEN partizipieren, sollten auch diese - genau wie die Ärmeren und "Normalverdiener" - durchaus zur Offenlegung angehalten werden.

Nur mal zwei Beispiele, die ich zumindest "bedenkenswert" finde:

1. Ein Vorstand einer Aktiengesellschaft erhält von seiner Firma einen Bonus, wenn er Einsparungen vornimmt. Meist sind dies aber Einsparungen beim Personal. Die dann gekündigten Mitarbeiter fallen im schlimmsten Fall in die sozialen Auffangsysteme (ALG I oder sogar ALG II). Das heißt, das "normale" Volk bezahlt die durch die Kündigungen evntuell entstehenden Mehrkosten, während der Vorstand einen Bonus (nicht unbeträchtlich) ausgezahlt bekommt. Im Ergebnis komme ich zum Schluss, dass der Bonus durch den "normalen" Steuerzahler gezahlt wird.

2. Studien und Nachforschungen haben ergeben, dass die Superreichen während der Coronakrise ihren Reichtum mehren konnten, während Kunsttreibende, Einzelhändler und Gastronomen entweder kurz vor dem Exodus standen oder aber diese Krise gar nicht überstanden. Ein Überleben von Einigen konnte ausschließlich durch Zahlungen des Staates (also aktueller und vor allem zukünftiger Steuerzahler) und das Aufbrauchen finanzieller Rücklagen der Betroffenen sichergestellt werden. Jetzt frage ich mich, WIE konnten die Superreichen denn während dieser Zeit auch noch mehr verdienen? UND wir leben halt in einer Solidargemeinschaft, wo sich JEDER nach seinen Möglichkeiten auch am Erhalt dieser Gemeinschaft beteiligen sollte! Wieso also bekommt bspw. BMW während der Krise Förderungen vom Staat während Frau Kladden ihr Vermögen anhäuft, weil Dividenden weiterhin ausgeschüttet werden?

Solche Dinge hinterfrage ich mich durchaus. Aber auch hier gibt es unterschiedliche Interpretationen und Abwägungen der Argumente. KEIN Superreicher wird letztlich zum Sozialhilfeempfänger nur weil er einen kleinen Teil seines Reichtums abgibt und der Allgemeinheit zur Verfügung stellt!

Ich als "Normalbürger" MUSS meinen Beitrag durch die CO2-Besteuerung, EEG-Umlage etc. zur Bekämpfung des Klimawandels beitragen. Das ist vollkommen in Ordnung. Aber die Kohleindustrie bekommt auch noch eine Entschädigung dafür, dass sie aufhören, dem Klimawandel weiter Vorschub zu verschaffen? Und diese Gelder werden sodann an die Aktionäre und Vorstände ausgeschüttet? Sorry, wenn ich das nicht ganz in Ordnung finde und deswegen dafür bin, dass die wirklich Reichen sich gemessen an ihren Möglichkeiten in Form von Steuern an diesen Herausforderungen beteiligen.

Im Übrigen brauch mir auch keiner mit dem Schlagwort "Doppelbesteuerung" kommen. Die gibt es längst. Tabaksteuer + Mehrwertsteuer, Mineralölsteuer + Mehrwertsteuer + CO2-Abgabe usw.

Also ich finde eine Vermögenssteuer durchaus überlegenswert und bin auch tatsächlich dafür, aber ich gestehe anderen durchaus andere Ansichten zu :-)
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Re: Wir gehen wählen

Beitrag von willy »

im Prinzip stimme ich mit Dir überein.
Es gibt jedoch Dinge die ich nicht befürworten würde.
was Du zu 1. geschrieben hast nennt man Marktwirtschaft und das ein Vorstand im Sinne des Unternehmens handelt und dabei auch am Personal spart wo möglich ist völlig legitim, wenn auch nicht wünschenswert.

Das Superreiche von den Folgen der Coronakrise profitiert haben mag richtig sein, wenn Sie Ihr Kapital richtig angelegt haben bzw. auf mehrere Pferde setzen, was in der Regel so ist. Bist Du aber von der falschen Branche abhängig (Fluglinie, Restaurantkette, Hotelkette) hilft es Dir auch nichts das Du reich bist (zumindest profitierst Du dann nicht davon) und es gibt auch viele Leute die nicht reich sind und profitiert haben wie ich selber zum Beispiel.

Die Kohleindustrie wird schon seit ewigen Zeiten subventioniert und hätte schon längst durch modernere Industrie ersetzt werden müssen (auch mit Standort-Subventionen) genau wie die Agrarindustrie seit Jahrzehnten subventioniert wird während man systemkritische Produktionen an Asien abgegeben hat (Beispiel Masken).
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Re: Wir gehen wählen

Beitrag von Shotmaker »

willy hat geschrieben:streng genommen geht dies ja auch niemanden etwas an...


Doch den Fiskus
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Re: Wir gehen wählen

Beitrag von willy »

ja, aber die Superreichen von denen Du spricht nutzen sowieso private Dienstleister wie etwa die EMS Werteinlagerung.
Solche Anbieter haben nicht den Status einer Bank und sind nicht verpflichtet, Daten über ihre Kunden und deren Besitz an die Behörden weiterzugeben.
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Re: Wir gehen wählen

Beitrag von Shotmaker »

Ich meine nicht nur die superreichen
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Re: Wir gehen wählen

Beitrag von willy »

ursprünglich ging es Dir doch um die Vermögenssteuer und das die Superreichen diese nicht wollen, weil sie kein Interesse daran haben das man Ihre Schließfächer einsieht.
Dieses Argument ist aber Quatsch weil die Superreichen Ihre Schäfchen außerhalb der Zugriffmöglichkeiten des Staates haben.
Auch ich als Normalbürger wenn mir z.b. Gold im Tafelgeschäft beschaffe habe absolut kein Interesse daran das der Staat etwas davon erfährt und das ist auch absolut legitim weil es dem Staat nichts angeht was ich mit meinem versteuerten Geld mache solange ich keine illegalen Mittel damit bezahle.
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Re: Wir gehen wählen

Beitrag von Shotmaker »

Nicht bei einer Vermögenssteuer und einem Goldwert über dem zu versteuernden Vermögen.
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Re: Wir gehen wählen

Beitrag von brennpunkt-lupo »

Hihi, der Wahlkampf geht weiter, im Großen und im Kleinen....

Heute in der Moosburger Zeitung: ein Bericht über die Automobilzulassungszahlen im Landkreis Freising. xxx Verbrenner, yyy reine Elektroautos und zzz Hybridautos, die den Vorteil haben, nicht ohne Strom liegenbleiben zu können. Häää? Egal mit welchem Antrieb ich unterwegs bin, ich sollte ein Auge auf die restliche Reichweite haben. Wer heutzutage liegenbleibt wegen keinSprit/Strom mehr ist einfach zu doof. Wir sind jetzt zusammengerechnet rund 80000 km mit rein elektrischen Autos unterwegs gewesen und selbst vor 10 Jahren, als wir mit unserem Think noch keine der damals wenigen öffentlichen Ladesäulen anfahren konnten sind wir von Hamburg zurück nach Moosburg gekommen, ohne irgendwo liegen zu bleiben. Und heute sind so viele Schnelladestationen in D dass wir mit unserem E-up üerall hinfahren. Ja, ich schau vorher auf der BRP App nach, wo auf 300 km Fahrt ich laden muss. Das ist ein zeitlicher Aufwand von etwa einer Minute... Und die Stories, dass dann da alle Ladesäulen belegt sind? Mumpitz, kann vielleicht mal in Ballungsgebieten mal passieren, aber es gibt da apps, die zeigen einem an, wo grad eine Säule frei ist.

Eine weiter Meldung: die arme Autoindustrie kann wegen chip-Mangel keine Autos mehr bauen. Hm, komisch. Aus erster Hand kann ich euch sagen: da hat die Autoindustrie mal so richtig Mist gebaut und jetzt jammert sie wieder mal. Tatsache ist, dass die Autokonzerne bei den Halbleiterherstellern Bestellungen storniert haben, weil sie ja wegen Corona viel weniger Autos verkaufen werden (hab ich von Anfang an nicht verstanden, aber was solls). Irgendwann stellt sich raus: wir verkaufen ja gar nicht weniger Autos. Dann brauchen wir die Chips ja doch. Also neu bestellen. Dauert aber a bissl, weil nämlich die Waverfabs ausglastet sind. Nicht nur in Autos sind Chips. Also müssen die VW's und BMW's dieser Welt warten bis da wieder was frei ist kapazitätstechnisch. In der Presse liest man davon allerdings nichts, wir müssen ja unsere Premiumhersteller schützen. Bin ja gespannt, wann es wieder mal staatliche Unterstützung für unsere heiligen Kühe gibt. Interessanterweise führt das Ganze "Dilemma", an dem unterschwellig die Halbleiterhersteller schuld sind, weil die nicht liefern (was nicht bestellt bzw. storniert wurde...) zu keinem Verlust bei den Autoherstellern, eher im Gegenteil. Die einzigen die bluten sind die Zulieferer, die Herstellen machen die Kisten einfach a bissl teurer und schon stimmt die Kassa wieder.

Immer noch bin ich sehr gespannt, wie sich am Sonntag die vielen Unentschlossenen entscheiden. Die Wahlhilfeveranstaltung gestern im Fernsehen mit den im Bundestag vertretenen Parteien konnte ich mir nur 5 Minuten lang anschauen. Es war erschreckend, wie wenig Diskussionskultur in diesem Kreis herrscht. Jeder fällt jedem ins Wort, teilweise reden 3 Leute gleichzeitig und die Moderatoren sitzen da und schauen. Früher war nicht alles besser, aber ich kann mich an solche Runden erinnern, wo sich Strauss und Wehner zum Teil angebrüllt haben. Aber jeder durfte ausbrüllen bevor der andere zurück-was-auch-immer hat...
Wir können nur noch wachsen durch's kleiner werden und können reicher werden nur durch teilen (Werner Schmidbauer und Pippo Pollina)
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Re: Wir gehen wählen

Beitrag von Shotmaker »

In meiner Familie wurde viel Politik gemacht (kommunal). Die saßen immer Sonntags morgens bei meinem Opa in der Küche und diskutierten, tranken eine paar Schnaps und wir Kinder waren immer dabei. Sie streiteten sich immer 2 Stunden rum und mein Opa saß immer mitten drin und hörte sich alles an und er hatte immer das letzte Wort (wie Häuptling drei Bären beim Palaver).

Und es ging Immer darum, den Anderen, den politischen Konkurrenten zu verhindern.

Das ist Politik.

Wie kann ich den Anderen diskrititieren. Nix anderes passiert jetzt und hier auch. Immer das gleiche. Es geht nicht darum, was und wie kann ich besser machen.

Added in 1 hour 58 seconds:
Was mich bei E-Autos stört ist, die Entsorgung der Accus/Batterien. Machen wir da sowas, wie ein Endlager auf, in einem stillgelegten Bergwerk oder schießen wir die ins All. Wenn alles auf Elektro umgestellt wird, dann wird die Accuentsorgung ein Milliardengeschäft und die Dschungel in den korrupten Ländern am Äquator voll mit dem giftigen Zeugs.

Mir ist das alles nicht zu Ende gedacht und wir reagieren nur auf die Klimakrise, auch von den Grünen, die sehr darauf bedacht sind keine Wähler zu verprellen.

Und wie aus einem Hardcore Grünen ein angepasster wird, hat man bei Joschka Fischer gesehen, der seine politische Rente sehr genießt.
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