Friedensnobelpreis

Alles was nicht unbedingt mit Billard zu tun hat

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Titleist

Re: Friedensnobelpreis

Beitrag von Titleist »

jaehndan hat geschrieben:@titleist vorgeschlagen wurde Greta aber von Norwegern ;-)


Schäm. Da hast Du Recht. Kann ich mich nur noch mit Bruderhilfe rausreden :-)

Tja, die Golanhöhen. Ein nettes Friedensprojekt. Donald könnte dort doch gleich noch ein Friedenskonsulat bauen. Mit kleinem, angeschlossenem Panzershop. Dann wird es vielleicht noch was mit der Nominierung.

Ich bin schon gespannt, wann die ersten Europäer ihre Botschaften nach Jerusalem umziehen. Es ist einfach nur traurig, die Palästinenser und die Kurden sind die am meisten schamlos beschissenen Völker der Erde.

@Breakfoul: Ja, das war schon ein Kracher mit Stormy. Wobei ich Jon Stewart vermisse, der zwar mehr die Daily Show machte, aber auch in SNL auftauchte. Jon war und ist der "bösartigste", intelligenteste und schlagfertigste Polit-Comedian, den ich je gesehen hatte. Der hat dummerweise gerade da aufgehört, als Trump in die Gänge kam. Die Daily Show ohne ihn ist leider nix mehr, jedenfalls im Vergleich.

Und apropos Porn Stars: Das wären doch würdige Friedensnobelpreisträgerinnen. Make Love, not War.
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tintin
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Re: Friedensnobelpreis

Beitrag von tintin »

Wesentlich nachvollziehbarer ist der Sacharow Preis, oder EU_Menschenrechtspreis, der letztlich wirklich an Leute und Organisationen geht, die Leib und Leben zum Wohle von Menschenrechten, Frieden und Freiheit riskieren.

(Nicht so viel Show, wie der Friedensnobelpreis)

https://de.wikipedia.org/wiki/Sacharow-Preis
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Titleist

Re: Friedensnobelpreis

Beitrag von Titleist »

Tja, oder eben der "alternative Nobelpreis" Right Livelihood Award

https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der ... hood_Award

Für den "echten" Friedensnobelpreis wäre seinerzeit z.B. Abie Nathan ein klasse Empfänger gewesen, statt der blutbesudelten Politgrößen.

https://de.wikipedia.org/wiki/Abie_Nathan

Ein Israeli, den ich sehr schätze und der ähnlich wie viele andere fast restlos in Vergessenheit geraten ist.

Aber macht nur weiter so in Stockholm, sonst wäre ich ja positiv enttäuscht von Euch.
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Re: Friedensnobelpreis

Beitrag von sneaky_peter »

Ich finde, die neuseeländische Premierministerin wäre eine würdige Preisträgerin. Wie Jacinda Ardern auf den Terroranschlag reagiert und so ein ganzes Land geeint hat ist einfach bewundernswert!
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Re: Friedensnobelpreis

Beitrag von Breakfoul »

Berücksichtigt werden nur Nominierungen, die bis zum 1. Februar eingegangen sind. Und nächstes Jahr wird niemand mehr daran denken in dieser schnelllebigen Zeit...
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cuechanger
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Re: Friedensnobelpreis

Beitrag von cuechanger »

Nobelpreis für Greta fänd ich völlig OK.
Hab zwar nicht jeden Post gelesen, aber die paar am Anfang haben mir gereicht. Was Ihr da alle einfach mal auf seltsame Weise ignoriert ist, dass hier die Generation, die im Gegensatz zu uns alten Säcken noch 70 bis 80 Jahre hier leben will, dies möglicherweise nicht mehr können wird. Bildung? Arbeitsplätze? Klar, alles wichtig, aber Ober sticht Unter: wenn Du keine Welt mehr hast, in der Du leben kannst, kannst Du Dir Bildung und Arbeitsplätze mal eben rektal einführen!
Die 10 heißesten Jahre der Wetter-Aufzeichnungen waren innerhalb der letzten 12 Jahre. 1.5 Grad Erwärmung ist schon jetzt Wunschdenken. Wir können froh sein, wenn es keine 4, 5 oder 6 werden. Die Auswirkungen fangen jetzt grade erst an sichtbar zu werden. Wer die weltweiten Unwetterkatastrophen der letzten 10-15 Jahre noch ignoriert hat, weil wir hier schön gemäßigt leben und den letzten Sommer für ein spassiges Ausnahme-Phänomen hält und wer glaubt, 5 grad mehr wären ein kleiner Sonnenbonus, der hat die Sache nicht verstanden. Das Ansteigen des Meeresspiegels mag man auch noch geringschätzen, betrifft ja nur ein paar Südseeinsulaner und die Holländer. Naja und Bangladesh und noch so n paar... Aber dabei bleibt es nicht. Es kippt. Und kippen meint, dass Extreme über uns kommen werden, die nicht nur normales Leben, sondern das blosse Überleben für weite Teile der Erdbevölkerung schwer machen. 5 Grad hätten z.B. auf die Temperatur des Golfstroms verheerende Auswirkungen. Das ist die nette Meeresströmung, die bei uns für das berechenbare, gemäßigte Klima sorgt. Wenn da ein paar Grad variieren, bekommst Du Unwetter in unseren Breitengraden, von denen Du nicht mal Alpträumen könntest. Extreme werden extremer. Du könntest auch 50 Grad plus im Sommer bekommen und dafür plötzliche Kälteeinbrüche im Winter bis minus 30 o.ä.... Ernten könnten Jahre hintereinander ausfallen. Schon die 2018er Ernte weltweit konnte nicht mehr den Bedarf decken. Das können wir aber mit Reserven auffangen. Drei Jahre am Stück und wir haben ein globales Hungerproblem in der Dritten Welt, 6 oder 7 Jahre am Stück und dieses Problem kommt bei der breiten Masse der ersten Welt an, abgesehen von Flüchtlingswellen, die ein Vielfaches von dem sein werden, was einige heute schon für "problematisch" halten. Und wer glaubt, dass könne man in der Festung Europa aussitzen, hat einfach nen Vollschatten.
Es ist das vorrangigste Problem unserer Zeit. Alles andere ist dagegen Zweit- bis Zwölftrangig. Und niemand hat in den letzten 20 Jahren mehr für die Schaffung des öffentlichen Bewustseins getan, als diese kleine 16-jährige Schwedin, die neben einigen Ehrungen auch ne Menge Gemeinheiten über sich ergehen lassen musste. Ich ermuntere meine Kinder, das Gleiche zu tun, Freitag für Freitag. Und beide werden trotzdem Ihre Schule regeln. Auch wenn ich mich mal nen Nachmittag für ein paar Wiederholungen mit Ihnen hinsetzen muss. Gibt Schlimmeres. Allerdings fällt mir weniger ein, was schlimmer ist, als die Christian-Lindner-Perspektive. Den würde ich am liebsten mit dem Fallschirm (oder doch gleich ohne?) irgendwo über der Dritten Welt abwerfen, wo niemand mehr was zu fressen und nicht mal mehr sauberes Wasser hat. Denen kann er dann seine Vorstellung von fairer Globalisierung und globaler Verantwortung näher bringen.
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Titleist

Re: Friedensnobelpreis

Beitrag von Titleist »

Cuechanger, mit dem meisten, was Du sagst, stimme ich völlig überein.

Was allerdings den Topic hier angeht - bist Du offensichtlich (oder nicht?) anderer Meinung. Greta ist ein tolles Mädel. Und sie sollte die tollsten Umweltpreise, wie auch immer die heissen, bekommen. Nur der FRIEDENSnobelpreis ist zumindest meinem Empfinden nach dafür nicht vorgesehen. Wobei der eben noch viel weniger für Apartheidspolitiker, Kriegshetzer, Leute die gar nix geleistet haben, ausser Politiker zu sein usw. da ist. Der Preis ist m.E. eh inzwischen nur noch ein schlechter Witz.

Die Schwedin ist eine, von der wir viel mehr unter den Erwachsenen bräuchten. Da aber die Weltbevölkerung immer dümmer wird (von Ausnahmen abgesehen, wie der Schwedin), wird die Menschheit den Planeten über kurz oder lang unbewohnbar machen. Gier, gnadenlose Dummheit und Fatalismus werden es schaffen. Und keiner wird es aufhalten können.

Die wahren Ursachen dahinter sehe ich in 2 Dingen:

1. Die Mächtigen/Geldsäcke: Die rechnen nur bis zum nächsten Quartalsgewinn und denen ist es schnurz, wo es Hunger, Überschwemmungen oder sonst was gibt. Mit Milliarden auf dem Bankkonto werden sie zumindest die nächsten Jahrzehnte trotzdem gemütlich überleben, so lange es noch "gemütliche" Länder gibt, in die sie sich einkaufen können.

2. Die breite Masse der Völker: Die hat noch nie begriffen, dass billigster Nationalismus und Populismus sich einen Dreck um sie schert. Aber sie suchen einen Schuldigen. Gegen die die Welt regierenden Industriemagnaten, Konzern- und Bankbosse trauen sie sich nicht aufzumucken, also lassen sie sich - wie es immer üblich war - von Rattenfängern dazu verleiten, auf Gruppen, die vermeintlich unter ihnen stehen oder "anders" sind, einzuprügeln. Und wenn ich mir die angeblich beste existierende Regierungsform (=Demokratien) in den letzten Zeiten so ansehe, so muss ich leider feststellen, dass die Menschheit zu dumm dafür ist. Denn sonst wären weder Bolsonaro, Trump, Netanyahu, Orban, Duterte und viele andere jemals mit Mehrheit gewählt worden.

Fazit daraus ist: die Menschheit ist eine Krankheit, die die Erde befallen hat. Und völlig unemotional gesehen ist es besser, dass diese Krankheit langfristig verschwindet. Die Tierwelt ist schlauer. Hoffentlich bleiben genug davon übrig, nachdem wir uns selbst ausgerottet haben.

Klingt hart und ich diskutiere oft wider besseres Wissen für Vernunft, gegen Klimaleugner, Kriegstreiber usw. Aber eigentlich weiß ich, dass ich nie und nimmer ernsthaft etwas ändern kann. Denn weder die Milliardäre noch die dumme Mehrheit wird sich von irgendwelchen grob unvernünftigen Dingen abbringen lassen.

Aber vielleicht überleben ja ein paar Schädlinge in der Antarktis der überhitzten und überschwemmten Erde.

Klingt jetzt hart und wird Widerspruch hervorrufen, ist aber meine Meinung, die ich auf der gesamten Geschichte der Menschheit basiere. Und wenn ich mir diese Geschichte ansehe, so war der Mensch immer ein skrupelloses Raubtier - das aber im Unterschied zu Tieren nicht nur Nahrung beschaffte, sondern auch Dinge wie Folter, Kriege und einiges mehr an Verrohung auslebte. Obwohl der Mensch sich selbst zur Krone der Schöpfung erkoren hat.

Schade ist es nur um die relativ kleine Minderheit, die wirklich den IQ hätte, um mehr draus zu machen, als dem Nachbarn wg. eines eigenen (vermeintlichen oder echten) Vorteils, eine über die Rübe zu zimmern. So wie es der Mensch mit immer besseren Werkzeugen seit der Steinzeit macht. Nur moralisch und intelligenzmässig hat er sich kaum weiterentwickelt.
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cuechanger
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Re: Friedensnobelpreis

Beitrag von cuechanger »

Hast Du mal dran gedacht, was passiert, wenn die Plätze auf der Welt, an denen man noch leben kann knapp werden? Wenn die Lebensmittel knapp werden? In diesem Szenario wird es global keinen Frieden mehr geben. Es dürfte nicht nur eine Lebenserhaltende Maßnahme sein, den Klimawandel zu begrenzen, sondern auch eine Friedenserhaltene Maßnahme...
Die Menscheit mag eine den Planeten befallene Krankheit sein, aber als Zugehöriger der Spezies Mensch, mit 2 Kindern, denen ich eine Zukunft wünsche, bin ich definitiv gegen die Auslöschung unserer Art... Auch wenn die Chancen schlecht stehen, Aufgeben ist da keine Option.
Die Demokratie ist die beste Staatsform, die wir bislang gefunden haben. Aber sie ist nicht perfekt. Will sie überleben, muss sie wehrhaft sein. Die derzeit größte Schwäche ist der Umstand, dass es heute Massenmedien gibt, die primär Meinungsbildend sind, also Wahlen beeinflussen und diese in Privatrechtlichen und definitiv nicht unabhängigen Händen sind. So tobt der wirklich heiße Krieg unserer Zeit auch als Informationskrieg derer, die versuchen, Ihre Resourcen in dieser Hinsicht so konsequent wie möglich zu nutzen. Die Vielfalt ist der einzige Schutz und macht es gleichzeitig wieder undurchschaubar. Das ist das große Problem unserer multimedialen Zeit. Ein Problem, das Architekten unserer heutigen Demokratien so nicht vorrausgesehen haben und deshalb keine Schutzmechanismen etabliert wurden. Ein Versäumnis, das irgendwann nachgeholt werden muss, soll diese Gesellschaftsform überlebensfähig bleiben.
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Titleist

Re: Friedensnobelpreis

Beitrag von Titleist »

cuechanger hat geschrieben:Hast Du mal dran gedacht, was passiert, wenn die Plätze auf der Welt, an denen man noch leben kann knapp werden? Wenn die Lebensmittel knapp werden? In diesem Szenario wird es global keinen Frieden mehr geben. Es dürfte nicht nur eine Lebenserhaltende Maßnahme sein, den Klimawandel zu begrenzen, sondern auch eine Friedenserhaltene Maßnahme...


Klar doch. Du und ich, wir haben versch*ssen. Das Problem ist nur, dass die 2% Mächtigsten der Welt, die hauptsächlich die Fäden in der Hand halten, immer noch eine Privatarmee in Neuseeland oder Alaska unterhalten können und dort noch ganz gemütlich (über-)leben. Und -auch- deswegen haben die kein Interesse daran, etwas zu verändern. Denn sie werden ja auch nicht älter als 80 oder 90 ... Wobei das nur der GAU ist, denn sie rechnen vermutlich damit, auch in Kalifornien oder Hamburg überleben zu können. Und hirn- und intelligenzmässig sind sie auch nur Durchschnitt. Sonst würden sie ja begreifen, dass auch für sie ein Leben ohne Klimawandel und (Bürger-) Kriege gemütlicher wäre und dass sie die gescheffelten Milliarden eh nie verbrauchen können. Also, dass es eigentlich wurscht ist, ob sie jetzt noch mal ein paar Milliarden mehr oder weniger scheffeln. Und dass der Vorteil einer weithin intakten Erde auch für sie einen größeren Vorteil darstellen würde, als als privilegierte Multi-Milliardäre irgendwo in einer Betonfestung zu leben.

Added in 17 minutes 24 seconds:
cuechanger hat geschrieben:Die Demokratie ist die beste Staatsform, die wir bislang gefunden haben. Aber sie ist nicht perfekt. Will sie überleben, muss sie wehrhaft sein. Die derzeit größte Schwäche ist der Umstand, dass es heute Massenmedien gibt, die primär Meinungsbildend sind, also Wahlen beeinflussen und diese in Privatrechtlichen und definitiv nicht unabhängigen Händen sind. So tobt der wirklich heiße Krieg unserer Zeit auch als Informationskrieg derer, die versuchen, Ihre Resourcen in dieser Hinsicht so konsequent wie möglich zu nutzen. Die Vielfalt ist der einzige Schutz und macht es gleichzeitig wieder undurchschaubar. Das ist das große Problem unserer multimedialen Zeit. Ein Problem, das Architekten unserer heutigen Demokratien so nicht vorrausgesehen haben und deshalb keine Schutzmechanismen etabliert wurden. Ein Versäumnis, das irgendwann nachgeholt werden muss, soll diese Gesellschaftsform überlebensfähig bleiben.


Ich sage mal - die Demokratie WÄRE die beste Staatsform. Nur ist der Mensch nicht intelligent genug dafür. Ich glaube auch nicht, dass die Medien an den Populismusbewegungen schuld sind. Meine Erfahrung ist, dass gerade die herkömmlichen Massenmedien eigentlich immer und in den meisten Ländern gegen die Extremisten waren. Und dass die trotzdem gewählt wurden.

Ich sehe heute eher das Problem in den tatsächlich existierenden, demokratischen Parteien jenseits der Extremisten. Da diese Parteien immer verlogener, selbstsüchtiger, menschenverachtender gegenüber ihrem Volk werden, sind die Wähler ihrer überdrüssig. Und statt neue, gemässigte Parteien zu wählen, läuft halt die dumme Masse den Rattenfängern hinterher.

Ein paar Beispiele: Dieselaffäre, Hartz IV, Besteuerung von Rentnern, Mieterhöhungen ohne Ende.

Oder das neueste Beispiel Barley: Erst ist sie für das Urheberrechtsgesetz in der EU uneingeschränkt, nach den massiven Protesten hält sie schlaue Reden, wie sehr sie gegen den Uploadfilter ist, dann stimmt sie wieder dafür (mit dem albernen Zusatz, wo jeder weiß, dass der bald "vergessen" sein wird).

Schaue ich mir die Regierenden an, so haben sie entweder immer Lösungen gefunden, die ihnen ihre Lobbyisten eingeflüstert haben oder aber sie sitzen seit Jahren und Jahrzehnten auf ihren dicken Hintern und schlürfen Champagner. Bei jeder Wahl erzählen sie dann wieder, was sie alles für's Volk, die Umwelt und den Frieden tun werden.

Nun hat sogar der dümmste Bürger erkannt, dass er Lügner gewählt hat. Und dann probiert er es mit Trump und Konsorten. Was natürlich dumm ist, denn die "Trumps" der Welt brauchen ja ihre schlechten Absichten nicht mal im Wahlkampf zu verstecken, weil "Bürger" schon so abgestumpft ist, dass er sie trotzdem wählt.
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Re: Friedensnobelpreis

Beitrag von sneaky_peter »

3...2...1...Weltuntergang?

Sorry, aber sowas holzschnittartig Fatalistisches habe ich lange nicht gelesen. Da muss man ja depressiv werden werden. Oder sich gleich einen Strick nehmen. Wenn man sich soviel Angst machen lässt, ist man nicht weit davon entfernt, bei Parteien sein Kreuz zu machen, die einen radikalen Wandel versprechen. Die mir versprechen aufzuräumen und die Schuldigen („Altparteien“, Flüchtlinge, Linke, Grüne, Schwule und Lesben, sprich alle, die anderer Meinung sind) zur Rechenschaft zu ziehen (einsperren, aus dem Land jagen, an die Wand stellen).

Demokratie wäre nicht nur die beste Staatsform, sie ist es! Die Menschen sind auch nicht zu dumm dafür, sonst hätten wir nämlich schon lange keine mehr. Aber wir müssen genau aufpassen, was von einer Gesellschaft toleriert werden muss und was nicht. Z.B. bei Parteien und Organisationen, die ganz klar demokratiefeindlich aufgestellt sind, aber Immer dort Kreide fressen, wo es darum geht, sich innerhalb eines gewissen rechtlichen Rahmens zu bewegen. Diese Grenzen, die momentan von wenigen in vielen Ländern ausgetestet und strapaziert werden gilt es zu überdenken, anzupassen und mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln zu verteidigen. Und da bin ich viel zuversichtlicher, als es meine Vorschreiber offensichtlich sind.
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Re: Friedensnobelpreis

Beitrag von cuechanger »

Ich glaube nicht, dass ich mir "Angst machen lasse"... Dafür bin ich nicht der Typ. Aber ich sehe sehr realistische Szenarien, die wir hier vermutlich noch erleben werden, unsere Kinder aber ganz sicher. Und ganz sicher bringt mich dies nicht dazu mein "Kreuz" bei Faschisten zu machen. Auch dies in einen Topf zu werfen ist unseriös. Sehr schnellen Ausstieg aus Energieversorgung mit fossilen Brennstoffen zu fordern, die Begrenzung des Flugverkehrs, das sehr schnelle Umstellen auf wirksame alternative Antriebe im Individualverkehr, im ÖPNV und in der Logistik, der Verzicht auf immer mehr Fleisch, immer mehr PS, auf global verfügbare Delikatessen zugunsten regionaler Produkte, die Besteuerung von ungünstigen CO2-Bilanzen für unnötig global gehandelte Produkte sind keine unrealistischen Forderungen, es sind Notwendigkeiten und hätte man das 20 Jahre früher ernst genommen, wäre das heute weniger dramatisch. Aber die gleichen alten weißen Männer, die das damals in die Aluhutträger-Ecke verdammt haben, sagen uns heute, dass man Rücksicht auf die Wirtschaft nehmen soll und das alles ja sooooviel Zeit braucht. Was interessiert nen 70-jährigen halt auch, was 2038 passiert... Das sind Dinge, die umsetzbar sind. Auch kurzfristig und sogar profitabel. Nur eben nicht für diejenigen, die vom aktuellen Status-Quo profitieren und diesen so lange wie möglich erhalten wollen.
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Re: Friedensnobelpreis

Beitrag von sneaky_peter »

Was ist unseriös an der These, dass Angst und Erfolg von Populisten zusammenhängt? Wenn das jemand verstanden hat, dann doch eben diese Leute. Angst machen, Schuldige präsentieren und damit eine Projektionsfläche für die niederen Gefühle, wie Hass, Neid und Missgunst schaffen. Dazu eine Prise Wir-Gefühl, erzeugt durch ein paar hohle nationalistische Phrasen und dem Motto „Das wird man ja noch sagen dürfen“.
Unseriös finde ich eher, und damit sind eher Äußerungen von Titleist gemeint, einen Rundumschlag zu veranstalten und wirklich alles miteinander zu vermischen. Als ob die Erde schon komplett im Allerwertesten sei.
Mit Dir gehe ich da komplett konform: Aufgeben ist keine Option!
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Re: Friedensnobelpreis

Beitrag von Schopi68 »

Titleist hat geschrieben:Fazit daraus ist: die Menschheit ist eine Krankheit, die die Erde befallen hat. Und völlig unemotional gesehen ist es besser, dass diese Krankheit langfristig verschwindet. Die Tierwelt ist schlauer. Hoffentlich bleiben genug davon übrig, nachdem wir uns selbst ausgerottet haben.


Der Erde ist es egal, in was für einem Zustand sie sich befindet.

Einzig wir Menschen machen uns Gedanken darüber - von daher ist niemandem geholfen (und auch nicht geschadet), wenn die "Krankheit Menschheit" verschwindet.

Die Tierwelt ist auch nicht "schlauer". Denn sie handelt nicht vorsätzlich (Ebenso sind Steine nicht schlauer - sie Schaden der Erde ebenfalls weniger als wir Menschen es vermeindlich tun).

Letztlich geht es - auch bei dem Ansinnen der jungen Dame - nur um eines: Die Erde / Natur in dem Zustand zu erhalten, wie er für uns Menschen am geeignetsten erscheint.

Blicken wir ein paar Millionen Jahre zurück, so sah die Erde ebenfalls völlig anders als heute aus. Die heutige Atmosphäre unserer Erde ist die dritte Atmosphäre (was die komplette Änderung der Zusammensetzung angeht). Einen nennenswerten Sauerstoffgehalt (über 5%) hat unsere Atmosphäre erst seit ca. 600 Millionen Jahren.

Mit der großen Sauerstoffkatastrophe verschwanden Unmengen an einzelligen Lebewesen von unserer Erde - obwohl diese Katastrophe von einigen Sorgen der damaligen anaeroben Lebenwesen durch Sauerstoffbildung erst erzeugt wurde.

Kurzum: gleich wie wir mit unserem Heimatplaneten weiterhin umgehen - er wird weiter existieren und es werden sich auch weiterhin Lebensformen bilden. Wir müssen nur damit rechnen, nicht mehr Teil dieser Entwicklung zu sein - doch auch das wäre normal und nichts, was uns von anderen Lebensformen auf dieser Welt unterscheidet. Einzig das wir darüber nachdenken können, was geschehen könnte, unterscheidet uns.
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Titleist

Re: Friedensnobelpreis

Beitrag von Titleist »

sneaky_peter hat geschrieben:
Sorry, aber sowas holzschnittartig Fatalistisches habe ich lange nicht gelesen. Da muss man ja depressiv werden werden. Oder sich gleich einen Strick nehmen.


Realistisch, würde ich sagen. Wenn man die Augen aufmacht. Und ja, eine Portion Optimismus/Egoismus kann man ja deswegen noch haben, wenn man schon so alt, wie ich ist. Weil wir vielleicht grade noch an der Überkatastrophe durch vorzeitiges Sterben vorbeischrubben. Aber ich sehe es hier wie Cuechanger. Wenn ich Kinder hätte, wäre ich stärkstens beunruhigt.

Wenn man sich soviel Angst machen lässt, ist man nicht weit davon entfernt, bei Parteien sein Kreuz zu machen, die einen radikalen Wandel versprechen.


Damit zeigst Du, dass Du nichts von dem verstanden hast, was ich schrub. Genau das bringt ja die Menschheit dahin - sozusagen beschleunigt - wo man eigentlich nicht hin will. Und nachdem ich das nun länger beobachte und der Trend selbst ohne jegliche bedeutende wirtschaftliche Krisen in den jeweiligen Ländern (USA, Ungarn, Polen usw.) zu den rechtsradikalen Populisten geht - wie soll das erst werden, wenn die Wirtschaft schwächelt und Arbeitslosigkeit und Armut wieder heftiger werden?

Die mir versprechen aufzuräumen und die Schuldigen („Altparteien“, Flüchtlinge, Linke, Grüne, Schwule und Lesben, sprich alle, die anderer Meinung sind) zur Rechenschaft zu ziehen (einsperren, aus dem Land jagen, an die Wand stellen).


Genau das ist die Reaktion der Dummen. Die machen ihr Kreuz bei denen, die Leute verantwortlich machen, die vermeintlich schuld sind und im alten Sprachgebrauch "Untermenschen" waren. Der Fatalismus ist doch hier: Der dumme Wähler weiß, dass er auf die Schnelle nicht gegen die die Welt regierenden Multimilliardäre und Konzerne ankommt. Also sucht er einen Schuldigen, auf den er billigst einprügeln kann. Und das sind dann diejenigen, die Du oben genannt hast.

Ausserdem lässt sich der Dumme permanent Angst machen: Dein Arbeitsplatz ist in Gefahr, wenn Du gegen Umweltverschmutzung bist. Die Moslems werden übernehmen, wenn Du nicht für die von uns geführten Kriege eintrittst. Dein Wohlbefinden hängt von unseren Waffenexporten ab. Einer der nichts leistet, soll auch kein vernünftiges Auskommen finanziert bekommen (= die These, dass mehr oder minder alle Sozialhilfeempfänger "faule Säcke" sind). Wir können nichts unternehmen, weil die anderen Länder blablabla ....

Demokratie wäre nicht nur die beste Staatsform, sie ist es! Die Menschen sind auch nicht zu dumm dafür, sonst hätten wir nämlich schon lange keine mehr.


Nun, wir sind auf dem besten Weg, die Demokratie überall so zu unterhöhlen, dass sie nicht mal mehr annähernd eine ist. Die Leute wie Erdogan und Duterte sind schon sehr weit gekommen. Die mittlere Klasse von Demokraturen wie Polen und Ungarn sind auf einer Zwischenstufe. Leute wie Trump arbeiten daran, eines der freiheitlichsten Länder seit 200 Jahren da hinzuschieben. Das italienische Experiment ist noch in den Kinderschuhen. Hier und in Frankreich lauern ähnliche Figuren und erhalten trotz unsäglicher Aussagen ihrer "Politiker" immer mehr Zuspruch.

Daraus leitet sich für mich ab, dass die Menschen (zumindest die Mehrheit) zu dumm für die Demokratie sind. Denn sie wählen ja diejenigen, die genau und recht unverblümt die Demokratie zerstören und im Endeffekt langfristig abschaffen wollen. In instabileren Ländern wie der Türkei ist ihnen das schon ziemlich vollständig gelungen, in anderen Ländern wie Israel gilt die Demokratur nur für den nicht-arabischen Bevölkerungsteil, in wieder anderen Ländern wie Polen und Ungarn erodiert man langsam, aber doch auffällig, die Kontrollinstanzen.

Und in langlebigen Demokratien wie UK ist der kleine Wahnsinn ausgebrochen. Da einigt man sich nicht mal mehr auf den Brexit (der an sich schon daneben ist und wiederum beweist, dass die Bevölkerung zu dumm ist) - sondern lehnt jeden Vorschlag ab. Nutzniesser dieses Wahns werden wohl auch dort Knalltüten wie Farage werden. Wobei es ja inzwischen genügend Wirre in den normalen Parteien gibt und es dann vielleicht eher Richtung Trump = Boris Johnson etc. geht.

Aber wir müssen genau aufpassen, was von einer Gesellschaft toleriert werden muss und was nicht. Z.B. bei Parteien und Organisationen, die ganz klar demokratiefeindlich aufgestellt sind, aber Immer dort Kreide fressen, wo es darum geht, sich innerhalb eines gewissen rechtlichen Rahmens zu bewegen. Diese Grenzen, die momentan von wenigen in vielen Ländern ausgetestet und strapaziert werden gilt es zu überdenken, anzupassen und mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln zu verteidigen. Und da bin ich viel zuversichtlicher, als es meine Vorschreiber offensichtlich sind.


Tja, und genau da kommt wieder das Problem der Demokratie. Ich kann z.B. die NPD verbieten. Klasse. Ich schaffe damit einerseits "rechte Märtyrer". Andererseits ziehen die sich zum größten Teil ein neues Mäntelchen an und sind halt jetzt AfD-Parteimitglieder. Verbiete ich solche Parteien, schädige ich eigentlich die Demokratie. Verbiete ich sie nicht, unterwandern sie die Demokratie. Um sie dann auszuhöhlen und langfristig zu vernichten.

Was mich zu meiner Grundthese führt: die Menschheit ist zu dumm. Denn eine intelligente Menschheit würde kein Experiment Bolsonaro oder Duterte machen. Leute, die schon beim Antritt all das, was Demokraten erschauern lässt, laut herausposaunen. Bei Leuten wie Trump ist es etwas anders. Die haben sich zwar auch unsäglich geäussert, aber die Wut auf das "verlogene Washington" hat ihn trotzdem viele wählen lassen. Richtig schlimm ist allerdings, dass nach den täglichen Lügenarien aus seinem Munde immer noch knapp 40% der Wähler hinter ihm stehen. Und dass die doch so erzkonservativen Republikanersenatoren und -abgeordneten heute Sachen bei Trump dulden, für die sie sofort den Sturz eines demokratischen Präsidenten fordern würden. Dies ist purer Eigennutz, natürlich. Beim Volk ist es einfach schiere Dummheit, oder wie soll man das sonst bezeichnen?

Ein intelligenter Mensch würde - IMHO - sein Kreuz bei einer der "normalen", nicht extremistischen Parteien machen. In D haben wir viele Alternativen. Wir können der korrupten Staatselite auch einen Denkzettel verpassen, ohne die schlimmere Alternative zu wählen! Selbst die "Piraten", wenn auch wirre, sind bei Weitem keine so grosse Gefahr wie die AfD. Und dann gibt es noch normale Oppositionsparteien, die ÖDP, christliche Splitterparteien, die Tierschutzpartei und für jeden Geschmack etwas. Aber komisch ist schon, dass immer die übelste "Alternative" aus Protest gewählt wird.

Und, um wieder den Bogen zumindest etwas zu kriegen: Genau diese "Alternativen" verschlimmern sowohl die Perspektiven auf Frieden, als auch auf Umweltschutz.
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Re: Friedensnobelpreis

Beitrag von sneaky_peter »

Wir scheinen uns wohl gegenseitig nicht zu verstehen. Aber dein Mantra „Alle dumm“ geht mir gehörig auf den Zwirn. Als wenn das so einfach wäre, alle als dumm abzustempeln...
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