M.Galabant hat geschrieben:Breakfoul hat geschrieben:IWarum lässt man sie nicht arbeiten, wenn sie wollen und freie Arbeitsplätze vorhanden sind? Mal abgesehen davon, dass auch die Staatskasse entlastet wird, wenn ein Teil der Leute für sich selbst sorgen kann oder zumindest dazu beiträgt.
Finde ich gut, sie für ihre Kost + Logis arbeiten zu lassen. Meine Stimme als Politiker hast Du!
So wie damals beim Autobahnbau? Der ja nach der Propagande soooo viele Arbeitslose beschäftigt hat? Diese Mär hält sich ja bis heute, nicht mehr so schlimm wie in meiner Jugendzeit (beim Hitler war nicht alles schlecht...), aber der eine oder andere hofft auf die Vergeßlichkeit der Menschen. Und ich fürchte, bei ca. einem Achtel der Deutschen ist es mittlerweile soweit, dass man auch deutliche Zeichen nicht mehr erkennt. Die AfD (bitte jetzt nicht wieder mit dem Schmarrn "das sind nur Einzelne" daherkommen*) ist de facto eine Partei, die mit einer unfassbar plumpen Nationalistischen Propaganda (bewußt gewählter Terminus) erfolgreich auf Stimmenfang bei erklärungsresistenten Mitbürgern geht. Und um diese demokratiefeindliche Bewegung noch zu bremsen, ist, wie die Erfahrung der Geschichte, die manche so gerne vergessen würden (z.B. die Herren Höcke und Gauland), gezeigt hat, ein starker Widerstand in der Bevölkerung unverzichtbar. Wenn erstmal so eine Partei an der Macht ist, wird es unheimlich schwer, sie von dort wieder wegzubringen, wenn man dann feststellt, dass sie so gar keine Lösungen haben für die Probleme, die sie in ihren Wahlkampfparolen im Handstreich gelöst hatten. Aber nur mit ihrem weit aufgerissenem Mund, nicht mit durchdachten Plänen, die auch durchführbar sind. Darum ist es auch im kleinen, also dem Rahmen, den wir alle zur Verfügung haben, wichtig, nicht unkommentiert zu lassen, was diese Angehörigen der selbsternannten Herrenrasse des Öfteren aus dem Kopf rauslassen. Sehr gut fand ich die Darstellung des BW-FDP-lers zur Methodik der AfD, immer als die falsch verstandenen dazustehen. Es gibt nichts falsch zu verstehen an Aussagen wie "die sollte man in Anatolien entsorgen" weil halt jemand nicht seit 25 Generationen in Deutschland geboren wurde. Das ist rassistisch, dumm, menschenverachtend und gefährlich. Und etwas, was eins zu eins aus Hitlers, Görings oder Hess' Mund hätte kommen können.
Für mich ist der Kuschelkurs in Sachen AfD beendet. Nicht aus Angst, dass diese AfD irgendwann an die Macht kommen könnte, sondern dass Rechtsradikale egal unter welcher Fahne sie sich zusammenrotten, unser Land, so wie es jetzt mit allen Fehlern im Lauf der letzten 70 Jahre geworden ist, zerstören. Ich liebe nämlich die Freiheit, die wir hier haben, den im Vergleich zu anderen Ländern sehr großen Freiraum in Sachen Meinungsfreiheit und das Ergebnis von 70 Jahren harter Arbeit, große Hilfe aus dem Ausland, ganz viel Glück und vor allem tatkräftige Unterstützung durch Türken, Jugoslawen etc. in Zeiten, die die ach so "deutschen" Leitkulturbewahrer offensichtlich nicht miterlebt haben. Oder die halt einfach nicht anerkennen wollen, dass Ford oder Opel nicht das geworden wären, was sie sind bzw. waren ohne Gastarbeiter. Das viele "aufrechte Deutsche" in den 70er-Jahren im eigenen Dreck erstickt wären ohne türkische Putzfrauen oder italilenische Mülltonnenfahrer. Um es nochmal zu erwähnen: in meinen Augen gibt es keinen Grund darauf stolz zu sein, ein Deutscher zu sein. Es ist unglaubliches Glück, hier geboren zu sein, aber keiner, kein Deutscher, kein Franzose, kein Kosovo-Albaner kann irgendwas dafür da geboren zu sein, wo er geboren wurde. Dementsprechend hat keiner, also gar keiner, ein Recht darauf, sich als etwas besonderes oder gar besser zu sehen, weil er Deutscher ist. Oder eben Amerikaner. Ausschließlich wichtig ist meiner Meinung nach, was jemand tut.
*Damit meine ich, dass eine Partei, die solche Kreaturen wie Höcke und Gauland nicht nach solchen Kommentaren, wie die beiden sie am laufenden Band vom Stapel lassen, sofort aus der Partei ausschliessen, meiner Meinung nach mit dem Gesagten d'accord und damit weit ausserhalb unserer demokratischen Grundordnung stehen.