Elektroauto

Alles was nicht unbedingt mit Billard zu tun hat

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kingu
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Beitrag von kingu »

Hi Lupochen :-)

also chronologisch gelesen sehe ich folgende Schritte
-du stellst dein Auto vor
-es kommen Fragen und meist Zustimmung (1-2 die persönlich andere Vorstellungen haben sind immer da)
-du berichtest vom Alltag
-der Doc schreibt : "he tolle Sache, hier auch mal n Link wie andere das bereits versuchen"

- dann kommt von dir die negative Stimmung ;-)

wie gesagt, wird keiner behaupten das Öl der Rohstoff der Zukunft ist ; aber das Plastik aus dem dein Auto ist, wurde bestimmt nicht ölfrei hergestellt ;-)

Der Doc hat doch schon viele Argumente gebracht ....... herstellertechnisch und infrastrukturell ;-)

Wenn du nicht einer von wenigen wärst, würde dieses Auto ja hier zum Straßenbild gehören und die Firma wäre saniert.
Ist aber nicht so : deshalb muss man fragen warum ; der 3L-Lupo war auch kein Renner usw.

infrastrukturell Probleme:
- was passiert wenn 30% der Energie des Straßenverkehrs nicht mehr mit Öl, sondern mit Strom passieren?
-Wo kommt der Strom her? nicht jeder hat ein Eigenheim mit Garage und passender Steckdose? Was wenn ich heute Abend nach Hause komme - ich irgendeinen öffentlichen Parkplatz nehmen muss - aber Strom brauche? Falls es dafür ne Lösung geben wird - wie wird das dann sicher abgerechnet?
-ist der Strombedarf dann immer noch deckbar? mit welche Kraftwerken?

einige Fragen, die sich jemand stellen muss, der nicht "nur ein Nischenprodukt" anbietet ;-)
(warum kein Nischenprodukt? man kann kein Geld mit verdienen, in kleinen Stückzahlen ist der Umweltaspekt zumindest vernachlässigbar - also wenn es mehr und größer werden soll, muss man auch tiefer denken)

herstellertechnische Probleme:
- was für Ansprüche MÜSSEN erfüllt werden damit mehr als 30 Leute unsere E-Autos kaufen? siehe 3L-Lupo
- wie ist die technische Umsetzung - mit welchem Ziel? Ein Autobauer ist in der Regel erst mal seinen Aktionären verpflichtet (so ist das realistischer Weise im von uns gelebten System nun mal)
-Entwicklungskosten für neue Modelle verschlingen Milliarden - ohne Versuchsreihen und ausreichende Zukunftsaussichten investiert das keiner.
- und dann die Kleinigkeiten : Materialveränderungen, Materialbeschaffung, Zulieferketten, Zulieferverträge, Abnehmerketten, Abnehmerverträge............................................

Das ist beliebig erweiterbar und noch nicht mal die Spitze des Eisberges.

Dein Auto und das dahinter stehende Konzept sind schön und gut; aber nur als punktueller Anfang einer sehr langfristigen und schwierigen Entwicklung zu sehen.
Deshalb wurde hier auf deine kritischen Äußerungen gegen die etablierten Automobilhersteller reagiert. Das bedeutet nicht, dass deine Vision nicht anerkannt würde und deine Haltung "tun statt reden" nicht Anerkennung finden würde ;-)
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brennpunkt-lupo
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Beitrag von brennpunkt-lupo »

O.K., finale Äußerung meinerseits zum Thema E-Mini: selbst in den links vom Doc steht, daß die Tester zufrieden sind, obwohl der Mini E kein serienreifes Elektroauto ist, sondern nur ein umgebauter Benziner, bei dem die schweren Batterien Rückbank und fast den gesamten Kofferraum ausfüllen. Wird das in der Serie so bleiben? Wie zufrieden wären die Tester wohl erst mit einem Auto, dass 50 cm kürzer ist und trotzdem einen Kofferraum hat? Ich wüßte da eins :scw:

Meine negative Stimmung konzentriert sich auf die systematische Verar... von Seiten der Industrie, die behauptet, daß man ja alles tut, aber das ist alles nicht so einfach. So ähnlich war es in den 80ern, als die großen Hersteller Autos mit Katalysator zu Hunderttausenden nach USA lieferten und bei uns war es wahnsinnig schwierig und nicht erprobt und deswegen kann man sowas bei uns noch nicht kaufen.

Das Infrastrukturproblem sehe ich schon auch, aber wenn man da an eine Tankstelle wie bisher denkt, ist man wohl in der falschen Richtung unterwegs. Strom ist an jeder Straße zu finden, ich sags jetzt mal bewußt provokant: jede zweite Laterne abschalten und dafür eine Steckdose mit ec-Kartenleser dran und schon haben ein paar Leute mehr die Möglichkeit, Strom zu tanken.

Wo der Strom herkommen soll? Schon mal darüber nachgedacht, wieviel Strom die innerstädtische Beleuchtung von Kirchen, öffentlichen Gebäuden etc. verbraucht? Könnt man vielleicht das eine oder andere umleiten. Bei der Stromherstellung ist ein Umdenken auch überfällig. Im Moment ist die Tendenz ja klar, aber wenn natürlich jeder sagt: "Bauts nur Solarparks und Windräder, aber doch ned bei mir!" wird's schwierig.

Das nicht auf einen Schlag jeder elektrisch unterwegs sein kann oder sogar muss ist sogar so einem Fanatiker wie mir klar, aber mir fehlt halt einfach das Engagement, das für die Riesen sehr viel leichter zu stemmen sein sollte wie für ein Kleinunternehmen in Norwegen.
Es wird noch sehr lange dauern, bis die Multis zulassen, daß mehr Leute so fahren wie wir jetzt. Ich kanns nicht ändern, aber jeden, der Augen und Ohren hat auffordern, mal ein bißchen zu hinterfragen, vielleicht auch mal ein paar Autohändler nerven, so wie ich's gemacht habe. Vielleicht kommt dann das eine oder andere dem Einen oder der Anderen komisch vor.

Mist, eigentlich wollt ich nicht politisch werden, aber es geht nicht anders.

Und jetzt noch zwei Textzeilen von meinen beiden Lieblings-Bobs:

You can fool some people some times, but you can't fool all the people all the time
(Bob Marley)

As the present now will later be past
And the first one now will later be last
For the times they are a-changing
(Robert Zimmermann)
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Beitrag von DrPool »

Hätte ich nicht besser zusammenfasssen können, Kingu... :zwi:

Keiner hat hier irgendwelche Vorurteile gegen ein emissionsfreies Fahrzeug, welches vielfach noch dazu sportlicher daherkommt als ein Verbrenner. Aber da nun mal nicht jeder (so wie Lupo) ein zweites, herkömmliches Auto in der Garage stehen hat, kann man ja mal durchaus Vor- und Nachteile einer gesamtheitlichen Lösung diskutieren.

Außerdem ist die Idee ja auch uralt, schließlich begann unsere Massenmobilität vor 130 Jahren mit genau diesem Fahrzeugtyp:
http://www.energyprofi.com/jo/Geschicht ... -1900.html
Aber das Reichweitenproblem hatte bekannterweise zugunsten der Verbrenner entschieden, same old story...
Man kann also nur begrüßen, dass die Grundlagenforschung bei den Speicherzellen inzwischen so viele Fortschritte gemacht hat.

Mich hat nur etwas gewundert und gestört, dass WENN die großen Konzerne endlich forschen/entwickeln/umdenken, gleich wieder Kritik angebracht wird. Es wird immer kleine und große Lösungen geben müssen...
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Beitrag von brennpunkt-lupo »

Mich stört natürlich nicht, wenn ein großer Autohersteller dann doch irgendwann mal anfängt, sich Gedanken zu machen, wie es denn sein könnte, wenn man irgendwie ein Auto umbauen würde auf Elektroantrieb. Es ist mir nur vielzuviel Konjunktiv bei der ganze Sache. Fakt ist: ein Zwerg hat geschafft, was die Großen nicht geschafft haben und ich sage jedem der mich fragt meine Meinung zu den Bemühungen von den größten Arbeitgebern der Nation.
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kingu
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Beitrag von kingu »

Thx Doc


Um bei einer sachlich Diskussion zu bleiben:

Natürlich ist der Mini E kein serienfertiges Auto, aber die Kiste ist Kult und hat weltweit jede Menge Anhänger. Warum sollte man also Nützliches nicht mit Emotionen verbinden und dabei Gutes tun?
Du sprichst das Problem der Batterien (Akkus) ja schon an – diese Entwicklung ist noch lange nicht so weit, dass man größere Projekte umsetzen könnte (ich hatte ja etwas vorher einen Link gesetzt, da war evtl. zukünftige Technik beschrieben) ; wenn auf einmal alle Hersteller 1000de E-Autos verkaufen wollen – dann wird der Preis in die Höhe schießen (und zwar astronomische Höhen) – weil weder Produktionskapazitäten noch Rohstoffe für entsprechende Akkus vorhanden sind.

Tankstelle:
ich denke nicht, dass zukünftig viele deinem Beispiel folgen werden, denn 2 gegensätzliche Punkte sprechen dagegen
1. wer auf dem „Land“ wohnt und eigene Auflademöglichkeiten hat, der hat oft auch größere Entfernungen zurück zu legen – benötigt also größere Kapazitäten.
2. wer in der Stadt wohnt hat die kurzen Entfernungen (die aber mit ÖVM günstiger sind), aber das Problem der Aufladung

Natürlich hast du Recht : überall ist Strom verfügbar – z.B. Straßenlampe ; aber ich hatte es ja schon angedeutet – wenn ich so eine Lösung möchte, dann muss ich aber jede Menge Zeit und Geld in die Um- und Aufrüstung dieser Systeme stecken. Daher vorher testen. Daher nicht so einfach umzusetzen. Schau dir unsere „derzeitige konservative Politik“ doch an – denkst du Firmen investieren viele Milliarden in die Infrastruktur, wenn die politische Richtungen und Meinungen so hin und her flattern??

Es gab von Daimler eine Idee, die ging genau in diese Richtung – da sollten die Autos an Straßenlaternen aufgeladen werden und gleichzeitig noch als Pufferspeicher für Energiespitzen dienen und als Reserve bei Engpässen – also in Verbindung mit den Regenerativen E.

Andere Idee sind austauschbare Akkus; also leer fahren – ran an die „Tank“Wechselstelle, 5 Min später mit frisch geladenem Akku wegfahren – Akku-Miete sozusagen : aber stelle dir die Planung und Logistik dahinter vor ;-)


Hier ist die neueste Entwicklung zu sehen:

http://www.pcpraxis.de/pcpnews_225_1131 ... etter.html



Wo der Strom her kommt ist eine andere Diskussion, wie man ihn sparen kann auch ; was man abschalten kann, oder sollte ist sehr subjektiv ;-)


Einfach die Industrie in die Pflicht nehmen ist einfach nicht zu Ende gedacht.
Die Politik (also im Endeffekt wir alle) muss die entsprechenden Rahmenbedingungen schaffen; ansonsten handelt ein Konzern in unserem politischen System nur nach Gewinnanreizen – so ist das auch geplant.

Ein anderer Anreiz wäre eine entsprechende Nachfrage von Elektro und Distanzierung von Verbrennung – gibt es aber nicht : somit haben die keinen Grund was zu ändern ;-)

Die großen Autobauer verdienen ihr Geld mit großen Serien, deshalb ist da die Lücke für kleine Hersteller ;-) und warum sollte ein Autobauer komplett neu konstruieren (wie es jemand ohne eigene Modelpalette halt muss), wenn Grundlagen mit vielen Messergebnissen und Erfahrungen (wie beispielsweise beim Mini) schon verfügbar sind?

Nur noch mal um Missverständnisse zu vermeiden, theoretisch bin ich FÜR eine schnellstmögliche Umsetzung einer gewissen Art von individueller Elektromobilität, weil sie die einzige Chance ist einen Umweltkollaps zu vermeiden, wenn die ganzen „Chinesen, Inder und Brasilianer in ihren 100erten von Zigmillionenstädten alle ein Auto haben wollen.
Wir hier werden dann nur eine „Randerscheinung“ sein – wie wir es jetzt schon in vielen Bereichen sind – aber die Auswirkungen werden uns treffen ;-)
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Beitrag von Borg-Cube »

So, ich werfe zum Thema Elektroauto mal in die Diskussion: Auf Dauer ist das Blödsinn! Man muss da ein bisschen weiter denken. Im Folgenden sind ein paar Sachen ein wenig überspitzt dargestellt, im Kern trifft es aber meistens zu ;)

Das Problem ist doch einfach folgendes: Wo soll denn der ganze Strom herkommen wenn alle Autos der Welt mit Strom fahren? Aus der Steckdose (haha, den konnte ich mir nicht verkneifen ;)).
Im Moment wollen alle die Atomkraftwerke abschalten. Wenn die dann alle vom Netz sind müssen natürlich die ganzen Kohle- und Gaskraftwerke auch vom Netz, denn die machen ja den Treibhauseffekt ;).

Damit muss die ganze Energie aus Solarkraft und Windkraft kommen. Wasserkraft scheidet wegen dem Gefahrenpotential auch aus (Erdbeben am z.B. Dreischluchtenstaudamm, das Ding fällt zusammen. Was da an Opfern zu beklagen ist...)

Bei der Windkraft muss alles im Meer aufgebaut werden, denn auf dem Land will die Windräder ja niemand in der Nähe haben, die machen ja Schatten, zerstören die Aussicht und was man sonst noch an Ausreden hört warum Windkraft gut ist, aber nicht bei einem selbst in der Nähe.

Solarkraft könnte die ganze Energie liefern, wenn man dann die Sahara mit Solarkollektoren pflastert. Hier würde ich dann mal noch zu bedenken geben, dass dann nicht mehr die Öl-Länder die Preise diktieren, sondern die mit dauerhafter Sonne und viel freier Fläche. Da das auch keine Gutmenschen sind werden die sich natürlich auf die Taschen vollmachen wollen.

Daher würde ich für das Auto lieber auf Brennstoffzellen setzen. Mit Wasserstoff und Luft erhalte ich Wasser als "Abfallprodukt". Problem: wo kommt der Wasserstoff her? Im Moment aus dem "Abfall" der Treibstoffraffinerie.
Neuerdings gibt es Forschungen die durch Licht aus Wasser eben Sauerstoff und Wasserstoff herstellen (mit Hilfe von Metallkatalysatoren).
Mit entsprechender Forschung auf dem Gebiet der Wasserstoffspeicherung und Erzeugung wäre das wahrscheinlich der bessere Weg, denn einmal mit Wasserstoff volltanken geht schneller als das Auto an der Steckdose zu laden, was mit Sicherheit nur schwierig in Minuten zu bewerkstelligen sein wird.

Weiterer Vorteil: Die Tankstellen sind auch schon da, nur der getankte Treibstoff ändert sich.

Nur mal so als Gedanken...
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Beitrag von DocSchneider »

Mazda hat bereits ein funktionierendes Wasserstoff-Auto.

Der RX-8 mit Wankelmotor läuft problemfrei sowohl mit Benzin als auch mit Wasserstoff.
Es gibt lediglich kein Tankstellennetz....

http://www.grueneautos.com/2009/05/euro ... drogen-re/
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Beitrag von willusch »

das is wenigstens mal ein auto
hier in berlin gibbet sogar ne bekannte wasserstoff tanke
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Beitrag von DrPool »

brennpunkt-lupo hat geschrieben:Fakt ist: ein Zwerg hat geschafft, was die Großen nicht geschafft haben und ich sage jedem der mich fragt meine Meinung zu den Bemühungen von den größten Arbeitgebern der Nation.

Hüstel... hinter Think steckte Ford.

Ohne die "größten Arbeitgeber der Nation" wäre Dein Auto niemals auf die eigenen Beine (ähh, Räder... :coo:) gestellt worden.
Kann es sein, dass Du hier eine ziemlich ideologische Brille aufhast?

Noch ein paar Infos: Auch wenn diese McKinsey-Studie etwas veraltet ist (2010), stimmen die momentanen Zahlen immer noch. Deutschland liegt immerhin auf Platz 3 der Elektro-Mobilität hinter den USA und Frankreich:
http://www.wiwo.de/unternehmen-maerkte/ ... -427840/4/
Alle drei hier erwähnten käuflichen Modelle für Deutschland entstammen großen Konzernen (bzw. deren Töchter) und bauen auf Großserienfahrzeugen auf: Smart Fourtwo ED (Daimler-Benz), German E-Cars Stromos (Suzuki Splash) und eben der Think City (mit damalig freundlicher Anschubhilfe von Ford).
Die existierenden Modelle mit erwähnbaren Stückzahlen unserer europäischen Nachbarn kommen von Peugeot, Citroen, Renault, Nissan, Fiat...also ebenfalls alles bekannte Konzerne.

Wer in diese Liste schaut (6. Fahrzeuge mit anlaufender Produktion), der sieht, dass in den nächsten 2 Jahren eine große Modellflut auf uns zurollen wird: http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Elektroautos
Von Audi über BMW, Ford, Mercedes, Opel bis hin zu VW sind da alle großen Hersteller dabei, nur um einige wenige zu nennen...

Der Gedanke, dass eine kleine, idyllische Hinterhof-Firma (soll nicht abwertend gemeint sein!) alleine einen Weltmarkt überholen kann, halte ich für sehr abwegig. Man muss nur mal genauer hinter die Kulissen schauen, um die Besitz- und Kapitalverhältnisse zu erkennen. Natürlich wird es auch immer kleine Garagen geben, die innovative Lösungen produzieren, aber die großen Stückzahlen kommen (meist nach einer Übernahme der Idee/Technologie) von anderen.

Wir heulen also immer mit der Meute. Entweder mit der großen, oder (wie Lupo als sympatischer Innovator/Nonkonformist... :zwi:) mit einer kleineren.
Die fast immer von der großen Meute gefüttert wird...
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Beitrag von brennpunkt-lupo »

Seit 8 Jahren ist das Engagement von Ford aber nicht mehr vorhanden, auch als 2006 Think Konkurs gegangen war, waren es norwegische Investoren und später noch der Staat der eingeschritten ist und nicht Ford. Ford wollte auch aufgrund ausgelaufener Leasingverträge 440 Autos verschrotten. Soviel zum Thema hinter Think steht Ford.

Das Think bis auf Mitsubishi alle anderen Hersteller überholt hat, steht doch wohl außer Frage: Think kann ich kaufen, IMieV kann ich kaufen, von Audi, VW, Mercedes, BMW kann ich kein Elektroauto kaufen. Wie kannman noch mehr überholen :fra:

Wasserkraft zur Stromerzeugung scheidet natürlich aus Gefahrengründen völlig aus, klar. In Japan sieht man ja im Moment, daß das Atomkraftwerk völlig unter Kontrolle ist und die Überschwemmungsfolgen den betroffennen Küstenstreifen auf Jahrhunderte lang unbewohnbar macht. Oder habe ich da was falsch verstanden?

Rohstoffe für Akkus fehlen nur, wenn man glaubt, nur Lithium-Ionen-Batterien sind supertoll, sind ja in jedem Handy drin. Aber Lithium ist ein ziemlich aufwendig zu förderndes Element und deshalb teuer.

Welcher "Land"-bewohner fährt pro Tag mehr als 150 km? Diejenigen, bei denen das der Fall ist, habe ich schon gefühlt 8 mal geschrieben, sind natürlich im Moment noch auf einen Verbrenner angewiesen, aber ich denke, es sind mehr, bei denen das nicht der Fall ist.

Wen soll man sonst in die Pflicht nehmen, wenn nicht die Industrie? Die Politik? Da kann ich nur sagen: wer's Geld hat, schafft an. Und das Geld haben nicht die Politiker.
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Beitrag von DrPool »

brennpunkt-lupo hat geschrieben:Soviel zum Thema hinter Think steht Ford.

Ich habe extra in der Vergangenheitsform "steckte" geschrieben um zu verdeutlichen, dass es -entgegen Deiner Sympathiewerte- ebenfalls ein Großserienhersteller war, der ursprünglich diesen Wagen entwickelt hatte.

Ich stimme Dir ja auch in fast allen Punkten zu. Nur nicht, dass es "die Kleinen" sind, die hier alleinige Pionierarbeit leisten und daher besondere Lorbeeren verdienen...
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Beitrag von kingu »

brennpunkt-lupo hat geschrieben:Wen soll man sonst in die Pflicht nehmen, wenn nicht die Industrie? Die Politik? Da kann ich nur sagen: wer's Geld hat, schafft an. Und das Geld haben nicht die Politiker.


Ok, dann noch mal:
Wer glaubt er könnte die Industrie in seine Märchenwelt schieben und sie dann an den "Es war einmal- Geschichten" messen , der hat leider eine verdammt rosarote Brille auf der Nase.

Es gibt nur 2 Möglichkeit steuernd einzugreifen:
1. politisch, mit entsprechenden Rahmenbedingungen - dafür braucht man Willen und Rückhalt, weniger das viele Geld
2. der Verbraucher kann durch Kaufentscheidungen seinen Willen zeigen

Industrie in die Pflicht nehmen ist ansonsten Traumwelt, ersten du siehst ja dass es nicht funktioniert (klagst ja nicht umsonst), zweitens, wie, wenn nicht mit meinen beschrieben Möglichkeiten willst du das regeln?

OK, du könntest noch Großaktionär werden und deine Vorstellung dann durchsetzen ;-)



So, von mir jetzt genug dazu, die technischen Ansätze finde ich interessant, über die Politik wird eh nie Einigkeit herrschen :-)) nur noch eins - deine "politischen Zitate" :-) weiter oben, sind nicht schlecht, solltest du aber auch "ganzheitlich" betrachten ;-) also, jeder der sich eine Plattform baut, um auf die Anderen herabzusehen, sollte sich der Herkunft der eigenen Fundamente versichern ;-)
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Beitrag von brennpunkt-lupo »

Veto, Euer Ehren!

Chronologie:

Pivco entwickelt Think

Ford kauft 1999 Aktienmehrheit von Pivco www.autointell.com/nao_companies/ford/f ... /ford1.htm

Gesetz in Kalifornien wird 2001 gekippt, Ford verkauft ganz schnell wieder die Aktien :sta:

Rest s.o.

Ich habe überhaupt nichts gegen die großen Autokonzerne, nur lobe ich niemanden für etwas, was er nicht leistet, und in diesem Fall sind halt (fast) alle großen Hersteller hintendran. Die Fahrzeuge, die ich bis jetzt gefahren habe, kamen auch alle von großen (BMW, Alfa, Porsche, Suzuki, Mercury, Mercedes, VW) Herstellern, der Think ist der erste Exote und ich bin gespannt, ob der Wartungsdeal Think/Bosch noch zustande kommt, nachdem anscheinen Mercedes da eine E-Auto Zusammenarbeit plant.
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Beitrag von DrPool »

Veto zum Veto, Euer Ehren! :zwi:

Chronologie:

Pivco entwickelt PIV1, PIV2, PIV3 & PIV4

Ford kauft 1999 Aktienmehrheit von Pivco und entwickelt den Think City (Modell A266).
Ein Bild vom Ur-Think ist hier: http://de.academic.ru/pictures/dewiki/7 ... vision.jpg
Bilder von den PIV-Modellen erspare ich uns beiden, die hättest Du (vermutlich) noch nicht gekauft... :zwi:
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Beitrag von brennpunkt-lupo »

He Kingu, jetz hast aber rechts überholt! Während ich schreibe noch mal was posten :rei:

Wer glaubt er könnte die Industrie in seine Märchenwelt schieben und sie dann an den "Es war einmal- Geschichten" messen , der hat leider eine verdammt rosarote Brille auf der Nase.

Äh, meinst jetzt da mich? Wenn ja, verstehe ich's nicht.
Ich vesuchs vielleicht nochmal anders: Glaubst Du echt, das die Politiker sagen: "So macht ihr das jetzt!" und die Industriellen sagen dann: "Jawoll Frau Bundeskanzler, morgen geht's los!"? Ich nicht. Den Willen und Rückhalt, den Du für die Erstellung von Rahmenbedingungen von den Politikern voraussetzt, sehe ich schon länger nicht mehr im erwünschten Maße, um's mal vorsichtig auszudrücken.

Mit dem "Industrie-in-die-Pflicht-nehmen" meinte ich genau das Nachfragen und dann am Ende sogar kaufen von E-Autos (bzw. Nichtölverbrennern).

Und meine Brille ist nicht rosa, die siehst Du im Bild links :zuf:

Wenn Du mit den "politischen Zitaten" die zwei Textabschnitte von Dylan und Marley meinst: das ist reine Poesie aus längst vergangenen Zeiten.

Die Plattform auf der ich stehe ist ungefähr 150.000.000 km² groß. Und ich habe sie nicht gebaut, die war schon 1965 beim schlüpfen da. Und daß Du darauf kommst, daß ich auf andere herabsehen würde, zeigt mir, daß Du mich nicht kennst.
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