Custome Cues
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Re: Custome Cues
Es gebe natürlich noch die Möglichkeit, dass schöne, Individuelle mit dem Nützlichen zu verbinden.
Sprich ein Serien Oberteil auf einem Custom Unterteil zu spielen.
Dann habe ich das Beste aus beiden Welten.
Das sehen einige Queuebauer natürlich nicht gerne und insbesondere Vollmer modifiziert auch den eigentlichen 5/16x14 Pin, damit eben nicht mal einfach so da ein Serien Standard Oberteil darauf passt.
Umgekehrt gibt es das aber natürlich auch genau so wie zwei unterschiedliche Custom OT/UT aufeinander geschraubt.
Prinzipiell finde ich aber Teile die schon vorhanden und testbar sind deutlich sinnvoller als sich etwas bauen zu lassen und dann von der Performance enttäuscht zu sein.
Sprich ein Serien Oberteil auf einem Custom Unterteil zu spielen.
Dann habe ich das Beste aus beiden Welten.
Das sehen einige Queuebauer natürlich nicht gerne und insbesondere Vollmer modifiziert auch den eigentlichen 5/16x14 Pin, damit eben nicht mal einfach so da ein Serien Standard Oberteil darauf passt.
Umgekehrt gibt es das aber natürlich auch genau so wie zwei unterschiedliche Custom OT/UT aufeinander geschraubt.
Prinzipiell finde ich aber Teile die schon vorhanden und testbar sind deutlich sinnvoller als sich etwas bauen zu lassen und dann von der Performance enttäuscht zu sein.
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Re: Custome Cues
Ich merke nebenbei noch an, dass bei Custom Cues (hier im Sinne der Einzelbauten ohne Seriencharakter) ein anderer Prozess der Findung erfolgen sollte: Man spielt einen zur Probe und entweder verliebt man sich in ihn oder nicht (nicht nur äußerlich orientiert, sondern auch auch basierend auf der erlebten Performanz). Ein paar minimalinvasive Veränderungen (z.B. Gewicht oder Ferrulendurchmesser sowie Pomeranze) können das Gesamtbild noch individuell abrunden.
Bei einer Bestellung greifen ein paar wenige typische Parameter für den Queuebau oft zu kurz, da u.a. die Auswahl der Hölzer (als Naturprodukt) erheblichen Einfluss auf die Spielcharakteristik nimmt. Da wird selbst bei akkuraten Vorgaben (oder gerade deswegen) das Risiko der Enttäuschung erheblich erhöht. Man kann da kein Ergebnis so wirklich erzwingen. Wenn man z.B. zwei Stichproben eines bestimmten Automodells nimmt und fährt, fühlen die sich auch nicht so ganz identisch an, obwohl der Käufer das erwarten würde.
Bei einem Kauf eines Custom Cues, der dann nach Kundenwunsch gebaut werden soll, ist aus meiner Sicht die Chemie beider Seiten der Theke ein wichtiger Aspekt (z.B. in einer regeren Kommunikation). Wenn Kunde und Cuemaker zu sehr in ihrer eigenen Blase verharren, sind Missverständnisse vorprogrammiert. Der Cuemaker sollte mit seiner Philosophie zu der eigenen Erwartung passen.
Bei einer Bestellung greifen ein paar wenige typische Parameter für den Queuebau oft zu kurz, da u.a. die Auswahl der Hölzer (als Naturprodukt) erheblichen Einfluss auf die Spielcharakteristik nimmt. Da wird selbst bei akkuraten Vorgaben (oder gerade deswegen) das Risiko der Enttäuschung erheblich erhöht. Man kann da kein Ergebnis so wirklich erzwingen. Wenn man z.B. zwei Stichproben eines bestimmten Automodells nimmt und fährt, fühlen die sich auch nicht so ganz identisch an, obwohl der Käufer das erwarten würde.
Bei einem Kauf eines Custom Cues, der dann nach Kundenwunsch gebaut werden soll, ist aus meiner Sicht die Chemie beider Seiten der Theke ein wichtiger Aspekt (z.B. in einer regeren Kommunikation). Wenn Kunde und Cuemaker zu sehr in ihrer eigenen Blase verharren, sind Missverständnisse vorprogrammiert. Der Cuemaker sollte mit seiner Philosophie zu der eigenen Erwartung passen.
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Re: Custome Cues
Bei allem Spass, den die Diskussion über Material macht, stelle ich mal folgende These in den Raum:
Auf einer einsamen Insel, abgeschottet von allen Lieferketten, befindet sich ein Tisch in perfektem Zustand und bestem Klima.
Dort befindet sich ein x- bieliebiges Standardqueue mit LD- Oberteil. Erst in 4 Wochen kommt ein Schiff vorbei und holt einen wieder ab.
Ausserdem kann man auf der Insel nichts tun, ausser Billard zu spielen Essen und kacken.
Die These: Vor Ablauf der 4 Wochen spielt man mindestens auf dem selben Niveau wie zuvor. Da man mehr Zeit am Tisch verbringt als sonst, vermutlich sogar besser.
Was ich damit sagen will: Die fast religiöse Zuordnung von Wichtigkeiten hinsichtlich balancepunkt, Gewicht, Dicke etc. ist an sich ziemlich fürn Arsch, weil das menschliche Gehirn mehr verarbeiten kann, als wir ihm zutrauen.
Eine kleine Anekdote dazu, die bei mir nachdrücklich Paradigmen verändert hat:
Es gibt einen Spieler (nicht mahr aktiv), der gut auf der Eurotour und in der Bundesliga unterwegs war. Er hatte ein sehr teures Queue (ich glaube Josswest), das ihm auf einer Eurotour geklaut wurde. Mangels Möglichkeiten wich er auf seinen "Sparkbreak" (100Euro) aus. Er mußte sich darauf einstellen, weil er wohl auch kein Geld hatte, sich ein gleichwertiges neues Queue zu kaufen. Er spielte dann nach kurzer Zeit wieder auf dem hohen Niveau, wie mit seinem teuer gekauften hochwertigen Queue und wurde mit Sindelfingen deutscher Mannschaftsmeister. Danach spielte er es nicht mehr notgedrungen, sondern aus Überzeugung. Er konnte sich weder das Holz, noch den Balancepunkt oder sonstwas aussuchen...
Auf einer einsamen Insel, abgeschottet von allen Lieferketten, befindet sich ein Tisch in perfektem Zustand und bestem Klima.
Dort befindet sich ein x- bieliebiges Standardqueue mit LD- Oberteil. Erst in 4 Wochen kommt ein Schiff vorbei und holt einen wieder ab.
Ausserdem kann man auf der Insel nichts tun, ausser Billard zu spielen Essen und kacken.
Die These: Vor Ablauf der 4 Wochen spielt man mindestens auf dem selben Niveau wie zuvor. Da man mehr Zeit am Tisch verbringt als sonst, vermutlich sogar besser.
Was ich damit sagen will: Die fast religiöse Zuordnung von Wichtigkeiten hinsichtlich balancepunkt, Gewicht, Dicke etc. ist an sich ziemlich fürn Arsch, weil das menschliche Gehirn mehr verarbeiten kann, als wir ihm zutrauen.
Eine kleine Anekdote dazu, die bei mir nachdrücklich Paradigmen verändert hat:
Es gibt einen Spieler (nicht mahr aktiv), der gut auf der Eurotour und in der Bundesliga unterwegs war. Er hatte ein sehr teures Queue (ich glaube Josswest), das ihm auf einer Eurotour geklaut wurde. Mangels Möglichkeiten wich er auf seinen "Sparkbreak" (100Euro) aus. Er mußte sich darauf einstellen, weil er wohl auch kein Geld hatte, sich ein gleichwertiges neues Queue zu kaufen. Er spielte dann nach kurzer Zeit wieder auf dem hohen Niveau, wie mit seinem teuer gekauften hochwertigen Queue und wurde mit Sindelfingen deutscher Mannschaftsmeister. Danach spielte er es nicht mehr notgedrungen, sondern aus Überzeugung. Er konnte sich weder das Holz, noch den Balancepunkt oder sonstwas aussuchen...
Alles eine Frage des Glaubens. Ich glaube... ich nehm noch n Bier...
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Re: Custome Cues
Das sind natürlich viele Mutmaßungen. Da setzte ich mal etwas dagegen.
Wie sagt auch der Kölner "jeder Jeck is anders"
Mir reicht schon eine kleine Macke im Oberteil (als es noch Holz gab) und ich kann nicht mehr glücklich spielen. Vielleicht auch mit dem Wissen, schnell nach Hause zu kommen, um sie heraus zu machen.
Ist ein Queue zu dick oder viel zu schwer oder zu kurz, spiele ich lieber kein Billard als damit!!!!
Und ich behaupte mal, kein Spieler inn, kauft oder ordert sich ein 1,5 bis 5k Queue mir der Prämisse, dann besser spielen zu können. Das ist Liebhaberei an schöner Handwerkskunst oder man will sich mal etwas besonderes und einmaliges gönnen oder ist eben Sammler. Gibt natürlich auch Angeber.
Ich kann nur noch einmal sagen. Reden wir bei einem Queue von maximal individuell bestmöglicher Spielbarkeit und sportlichen Ambitionen oder reden wir von Sammler oder Liebhaber Leidenschaft oder sprechen wir von egal Hauptsache bisschen rum knickern?
Das sind komplett verschiedene Dinge.
Wie sagt auch der Kölner "jeder Jeck is anders"
Mir reicht schon eine kleine Macke im Oberteil (als es noch Holz gab) und ich kann nicht mehr glücklich spielen. Vielleicht auch mit dem Wissen, schnell nach Hause zu kommen, um sie heraus zu machen.
Ist ein Queue zu dick oder viel zu schwer oder zu kurz, spiele ich lieber kein Billard als damit!!!!
Und ich behaupte mal, kein Spieler inn, kauft oder ordert sich ein 1,5 bis 5k Queue mir der Prämisse, dann besser spielen zu können. Das ist Liebhaberei an schöner Handwerkskunst oder man will sich mal etwas besonderes und einmaliges gönnen oder ist eben Sammler. Gibt natürlich auch Angeber.
Ich kann nur noch einmal sagen. Reden wir bei einem Queue von maximal individuell bestmöglicher Spielbarkeit und sportlichen Ambitionen oder reden wir von Sammler oder Liebhaber Leidenschaft oder sprechen wir von egal Hauptsache bisschen rum knickern?
Das sind komplett verschiedene Dinge.
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Re: Custome Cues
@ joshua70: Nettes Gedankenspiel das evtl. für Dich zutreffen mag, aber das kannst Du ganz bestimmt nicht verallgemeinern. Einer der Haken an Deiner These: Falls mir das zur Verfügung stehende Queue nicht taugt, sei es vom Klang her, oder vom Griffgefühl her oder weil es anders performt als ich das gewohnt bin oder wie ich das einfach mag, dann stört mich das, und wenn mich was beim Spielen stört, senkt das automatisch und unweigerlich meine Performance.
Und selbst wenn mich nicht stört, kann es sein dass ich mit dem vorhandenen Material nicht genau das spielen kann, was ich gewohnt bin. Es kann dann evtl. sein, dass ich mein Spiel umstelle und an das Material adaptieren muss. Das kann temporär evtl. funktionieren, aber sobald ich die Wahl habe, mein vertrautes Material zu nutzen tu ich das auch.
Überhaupt finde ich diese These völlig nutzlos weil sie einfach unrealistisch ist.
Und selbst wenn mich nicht stört, kann es sein dass ich mit dem vorhandenen Material nicht genau das spielen kann, was ich gewohnt bin. Es kann dann evtl. sein, dass ich mein Spiel umstelle und an das Material adaptieren muss. Das kann temporär evtl. funktionieren, aber sobald ich die Wahl habe, mein vertrautes Material zu nutzen tu ich das auch.
Überhaupt finde ich diese These völlig nutzlos weil sie einfach unrealistisch ist.
Als Einstein Examina abnahm, fragte ihn einmal ein Student: "Sie stellen in diesem Semester ja genau die gleichen Fragen wie beim letzten Mal." Darauf Einstein: "Das ist wahr. Nur die Antworten sind diesmal anders."
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Re: Custome Cues
Diese These ist m.E. überhaupt nicht nutzlos. Wenn man sich auf das Gedankenspiel einlässt, sich vielleicht noch ein Bisschen Verhaltens- und Bewegungsbiologie reintut, kommt man vielleicht zu Überzeugungen, die dazu führen, dass man mehr Zeit ins Lernen und Meistern des Umgangs mit dem Existierenden (Material) steckt, als ins Abwägen, Ausprobieren, Verändern, Experimentieren, etc. Habe das auch schonmal an anderer Stelle hier im Forum ähnlich zum Ausdruck gebracht und wurde dafür ziemlich hart angefeindet.treffgarnix hat geschrieben: ↑31.10.24 13:45 ...
Überhaupt finde ich diese These völlig nutzlos weil sie einfach unrealistisch ist.
Wenn man natürlich ganz klar dieses "fidgeting around" als wichtigen Teil der Freizeitbeschäftigung erachtet und daraus ein gewisses Mass an Erfüllung schöpft - so what, dann ist das ja OK.
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Re: Custome Cues
Auch noch ein Senf als Gegenbeispiel: Ich habe einer Freundin verschiedene Queues zum Spielen gegeben (u.a. Cuetec und Fury), aber es wollte sich einfach kein Talent zeigen. Zuletzt habe ich einen nicht mehr erhältlichen JL ergattert, der total unterschätzt wird (ich würde den mind. bei Players einordnen), und siehe da: Jetzt locht sie!
Back to Custom: Ich spiele jetzt vielleicht seit drei Jahren zwischen ein- und viermal pro Woche, habe sicher schon 40 Queues gekauft oder getestet, wovon ich 5 regelmäßig gerne spiele, und das noch mit verschiedenen OTs. Ich könnte aber immer noch keinen Custom in Auftrag geben, weil ich nicht genau erkennen kann, was den einen oder anderen Queue so besonders macht, außer dass er nicht zu leicht sein sollte. Ich mag einerseits ein präzises LD-Oberteil, andererseits meine alte Meucci-Peitsche.
Da ist einfach jeder anders ...
Back to Custom: Ich spiele jetzt vielleicht seit drei Jahren zwischen ein- und viermal pro Woche, habe sicher schon 40 Queues gekauft oder getestet, wovon ich 5 regelmäßig gerne spiele, und das noch mit verschiedenen OTs. Ich könnte aber immer noch keinen Custom in Auftrag geben, weil ich nicht genau erkennen kann, was den einen oder anderen Queue so besonders macht, außer dass er nicht zu leicht sein sollte. Ich mag einerseits ein präzises LD-Oberteil, andererseits meine alte Meucci-Peitsche.
Da ist einfach jeder anders ...
"Es ist schon alles gesagt, nur noch nicht von allen."
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Re: Custome Cues
Würde ein Fußballer mit zu kleinen Schuhen noch gut spielen oder Spaß haben?
Oder ein Rad Profi, wenn der Rahmen die falsche Größe hat?
Oder ein Tennis Spieler präzise spielen, wenn sein Schläger die falsche Bespannung hat?
Nö nicht im entferntesten. Da reichen schon Kleinigkeiten aus, die viel bis alles ausmachen.
Warum sollte das beim Billard anders sein?
Oder ein Rad Profi, wenn der Rahmen die falsche Größe hat?
Oder ein Tennis Spieler präzise spielen, wenn sein Schläger die falsche Bespannung hat?
Nö nicht im entferntesten. Da reichen schon Kleinigkeiten aus, die viel bis alles ausmachen.
Warum sollte das beim Billard anders sein?
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Re: Custome Cues
Bestandteil meiner These ist, dass der Kopf nicht vorkonditioniert ist. Der Kopf steuert alles! Und wenn sich der Kopf wehrt, dann muss man sich Material schon schön saufen!
Für mich zieht sich ein Leitfaden durchs Leben: In wie weit lasse ich zu, dass "Macken" (in Bezug auf unlogisches Denken/ Handeln) mein Tun diktieren oder eben nicht.
Lasse ich zu, dass ein zu schnelles Tuch, ein zu langsamer Gegner, ein zu heisser Kaffee mein Tun beeinflusst? Kann sich ein Queue, dass mir extrem gut gefällt, das ich mir leisten kann und von dem ich träume disqualifizieren, weil sein Schwerpunkt einen Tacken zu weit vorne oder hinten oder es eine halbe Unze zu schwer ist?
Wenn meine Motivation ausreicht (auf der einsamen Insel gibt es nix anderes zu tun), komme ich mit viel zurecht- und wenn ich dem eine Chance gebe, vielleicht sogar besser, als ich geglaubt hätte.
Die Barrieren im Kopf kommen ja von einem selbst, weil man glaubt, etwas haben zu müssen oder nicht haben zu dürfen. Meine Frau hat heute noch eine Aversion gegen Audi, weil ein Audi (eigentlich der Fahrer) ihr heißgeliebtes Käfercabrio tötete. Sie hat den Audi als Feindbild auserkoren, hätte sich aber auch auf das Geschlecht des Unfallverursachers, die Tages- oder Jahreszeit oder sonstewas fixieren können. Oder sich selbst das Leben offener halten können, indem ihr bewußt gewesen wäre, dass das jedem hätte passieren können. Und so wie man sich negativ fixiert, kann man sich auch positiv fixieren (nur damit funktioniert es gut).
Fußballer tragen übrigens oft zu kleine Schuhe (Schnelligkeit, Wendigkeit und Kontrolle). Und auf hohem Level reichen natürlich Kleinigkeiten aus. Das hat hier aber niemand. Und wie sich wirklich gute Spieler bei Materialwechsel verhalten, erlebe ich gerade am Rande. Der eine steht viel am Tisch und hat lange Zeit über Carbon gemotzt, war aber über Sponsoring gezwungen damit zu spielen. Jetzt ist das Sponsoring durch, er könnte wieder zurück, hat sich aber so ans neue Material gewöhnt, dass das ehemals gewohnte nun ungewohnt (und damit fremd) ist. Der andere hat auch auf Carbon gewechselt, steht nicht so viel am Tisch und hat dadurch nicht so schnell und einfach adaptieren können. Also machte er die typischen "Carbonfehler", die nach einer Umstellung oft auftreten und konnte nicht mehr intutitiv spielen. Der ist wieder auf Holz (ohne LD) und ist wieder glücklich. Beim Oberteil fallen die Feinheiten m.M.n. deutlich stärker ins Gewicht, als beim Unterteil.
Was ich eigentlich zum Ausdruck bringen wollte war, dass gewisse Toleranzen kompensierbar sind und über die Gewohnheit zur Normalität werden. Die gewünschten Spezifikationen nicht zu 100% umgesetzt zu bekommen, muss einen also nicht vom Customqueue- Kauf abhalten.
Für mich zieht sich ein Leitfaden durchs Leben: In wie weit lasse ich zu, dass "Macken" (in Bezug auf unlogisches Denken/ Handeln) mein Tun diktieren oder eben nicht.
Lasse ich zu, dass ein zu schnelles Tuch, ein zu langsamer Gegner, ein zu heisser Kaffee mein Tun beeinflusst? Kann sich ein Queue, dass mir extrem gut gefällt, das ich mir leisten kann und von dem ich träume disqualifizieren, weil sein Schwerpunkt einen Tacken zu weit vorne oder hinten oder es eine halbe Unze zu schwer ist?
Wenn meine Motivation ausreicht (auf der einsamen Insel gibt es nix anderes zu tun), komme ich mit viel zurecht- und wenn ich dem eine Chance gebe, vielleicht sogar besser, als ich geglaubt hätte.
Die Barrieren im Kopf kommen ja von einem selbst, weil man glaubt, etwas haben zu müssen oder nicht haben zu dürfen. Meine Frau hat heute noch eine Aversion gegen Audi, weil ein Audi (eigentlich der Fahrer) ihr heißgeliebtes Käfercabrio tötete. Sie hat den Audi als Feindbild auserkoren, hätte sich aber auch auf das Geschlecht des Unfallverursachers, die Tages- oder Jahreszeit oder sonstewas fixieren können. Oder sich selbst das Leben offener halten können, indem ihr bewußt gewesen wäre, dass das jedem hätte passieren können. Und so wie man sich negativ fixiert, kann man sich auch positiv fixieren (nur damit funktioniert es gut).
Fußballer tragen übrigens oft zu kleine Schuhe (Schnelligkeit, Wendigkeit und Kontrolle). Und auf hohem Level reichen natürlich Kleinigkeiten aus. Das hat hier aber niemand. Und wie sich wirklich gute Spieler bei Materialwechsel verhalten, erlebe ich gerade am Rande. Der eine steht viel am Tisch und hat lange Zeit über Carbon gemotzt, war aber über Sponsoring gezwungen damit zu spielen. Jetzt ist das Sponsoring durch, er könnte wieder zurück, hat sich aber so ans neue Material gewöhnt, dass das ehemals gewohnte nun ungewohnt (und damit fremd) ist. Der andere hat auch auf Carbon gewechselt, steht nicht so viel am Tisch und hat dadurch nicht so schnell und einfach adaptieren können. Also machte er die typischen "Carbonfehler", die nach einer Umstellung oft auftreten und konnte nicht mehr intutitiv spielen. Der ist wieder auf Holz (ohne LD) und ist wieder glücklich. Beim Oberteil fallen die Feinheiten m.M.n. deutlich stärker ins Gewicht, als beim Unterteil.
Was ich eigentlich zum Ausdruck bringen wollte war, dass gewisse Toleranzen kompensierbar sind und über die Gewohnheit zur Normalität werden. Die gewünschten Spezifikationen nicht zu 100% umgesetzt zu bekommen, muss einen also nicht vom Customqueue- Kauf abhalten.
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Re: Custome Cues
Ich habe mir heute aus einem länger gehegten Wunsch heraus einen 1 piece Housecue zugelegt bei einem Berliner Händler. (natürlich in leicht, in diesem Fall 18 oz.) Den habe ich sodann vor Ort einem Rolltest unterzogen, der nicht zu beanstanden war und probegestoßen. Der ist sahnemäßig. Die Planung sieht vor, ihn noch ein wenig an meine Bedürfnisse anzupassen. (z.B. Installation einer Butt-Extension) Kostet deutlich weniger als 50,- € (vor Modifikationsmaßnahmen durch einen Queuebauer).
Am Ende wird es eine Art Custom Cue werden in Anlehnung an den Titlist-Boom, nur nicht ganz so prestigeträchtig.
Am Ende wird es eine Art Custom Cue werden in Anlehnung an den Titlist-Boom, nur nicht ganz so prestigeträchtig.
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Re: Custome Cues
Ich denke, wir wissen alle was und wie Du es meinst.
Und ja, wie vieles im Leben, ist Billard oft "Kopfsache".
Jeder hat auch so seine Meinung, seine Vorlieben bis hin zu Spleens.
Was den einen völlig kalt lässt, macht den anderen vielleicht total verrückt.
Aber vieles sind auch harte Fakten.
Ein schnelles Tuch ist Physik. Mein Empfinden ist mein Gefühl. Meine Synapsen funktionieren wie sie eben bei mir funktionieren. Meine Körperlänge ist auch eine Tatsache usw usw
Daraus ergeben sich viele Dinge, die eben nicht nur Kopfsache sind.
Und das mit der Materialumstellung...
Ich habe glaube ich mindestens 3 Monate gebraucht, bis ich mich an eine runde Kreide gewöhnt hatte. Aber die V10 ist aus meiner Sicht nun mal das Nonplusultra und jetzt müsste ich mich womöglich eher wieder an eine viereckige Kreide gewöhnen.
Ausprobieren und Testen ist im Prinzip auch nichts schlechtes. Wichtig ist nur zu merken, wenn man am Ziel ist und das bestmögliche für sich gefunden hat.
Und ja, wie vieles im Leben, ist Billard oft "Kopfsache".
Jeder hat auch so seine Meinung, seine Vorlieben bis hin zu Spleens.
Was den einen völlig kalt lässt, macht den anderen vielleicht total verrückt.
Aber vieles sind auch harte Fakten.
Ein schnelles Tuch ist Physik. Mein Empfinden ist mein Gefühl. Meine Synapsen funktionieren wie sie eben bei mir funktionieren. Meine Körperlänge ist auch eine Tatsache usw usw
Daraus ergeben sich viele Dinge, die eben nicht nur Kopfsache sind.
Und das mit der Materialumstellung...
Ich habe glaube ich mindestens 3 Monate gebraucht, bis ich mich an eine runde Kreide gewöhnt hatte. Aber die V10 ist aus meiner Sicht nun mal das Nonplusultra und jetzt müsste ich mich womöglich eher wieder an eine viereckige Kreide gewöhnen.
Ausprobieren und Testen ist im Prinzip auch nichts schlechtes. Wichtig ist nur zu merken, wenn man am Ziel ist und das bestmögliche für sich gefunden hat.
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Re: Custome Cues
Joshua, ich habe jetzt besser verstanden, was du meinst. Allerdings machst du einen Fehler, indem du das verallgemeinerst. Es gibt wahnsinnig viele objektive und subjektive Faktoren, die einen Menschen empirische Erfahrungen machen lassen. Je nach wissenschaftlichem Interesse versucht man dann, eine Regel daraus abzuleiten.
Das funktioniert aber nicht aus verschiedenen Gründen: Zum einen fehlt vollständige Information u.a. aufgrund des hohen Grads der Komplexität.
Zum zweiten ist die individuelle Bewertung der einzelnen Faktoren bei jedem anders, was den einen stört, juckt den anderen gar nicht.
Da gibt's sicher noch mehr, aber am Ende hat der Mensch einen gewissen Grad an Individualität - sonst fahren wir einfach alle wieder Trabi ...
Das funktioniert aber nicht aus verschiedenen Gründen: Zum einen fehlt vollständige Information u.a. aufgrund des hohen Grads der Komplexität.
Zum zweiten ist die individuelle Bewertung der einzelnen Faktoren bei jedem anders, was den einen stört, juckt den anderen gar nicht.
Da gibt's sicher noch mehr, aber am Ende hat der Mensch einen gewissen Grad an Individualität - sonst fahren wir einfach alle wieder Trabi ...
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Re: Custome Cues
Warum sollte auch in einer Welt in der die Menschen immer hektischer und ungeduldiger werden, die Zahl an Custom Queue Bestellungen konstant oder gar steigend sein. Einfach und schnell gehen die Sachen heute. Mich erstaunt, wie schnell heute Marken auf der Bildfläche erscheinen, guten Absatz und Hype bekommen, dann aber nach kurzer Zeit gar nicht mehr erwähnt werden.
Als Mezz angesagt war, haben viele deren Produkte gekauft, da kam die Produktion kaum hinterher. Und es hielt recht lange an, jetzt wird Mezz nur noch selten erwähnt. In den letzten Jahren ist das alles noch viel schneller. IQ, HOW, Go um mal was zu nennen. Kurz großes Thema dann hört man nix mehr. Zuletzt Wolf Cues.
Als Mezz angesagt war, haben viele deren Produkte gekauft, da kam die Produktion kaum hinterher. Und es hielt recht lange an, jetzt wird Mezz nur noch selten erwähnt. In den letzten Jahren ist das alles noch viel schneller. IQ, HOW, Go um mal was zu nennen. Kurz großes Thema dann hört man nix mehr. Zuletzt Wolf Cues.
Re: Custome Cues
@ Michael: Die Namen der Hersteller möchte ich nicht öffentlich machen, da im Umkehrschluss ja die nicht erwähnten ja dann negativ bewertet werden könnten 
@ Oleg07: Das kann gut gehen, gerade als die ersten Predator-OT’s auf den Markt kamen, war das so, bestehendes UT mit neuem OT versehen. Damals waren die Ansprüche noch nicht so hoch, dass Ringwork war entweder mit Silberring (der sicher anders war als beim UT) oder schwarz und die Übergänge waren meistens spürbar. Aber die neue Technologie hat Spass gemacht und viele haben damals auf LD-Oberteile von Pretador gewechselt. Natürlich wie bei der heutigen Diskussionen, gab es schnell zwei Lager, Vollholz oder LD. Ich habe aber auch schon erlebt, dass gar nicht harmonisch ist, ich habe ein Fullsplice von Szamboti mit 5/16x14 mit compression-fit, kein LD Oberteil, ob Holz oder Carbon füllt sich da gut an, unglaublich, dass Ding ist Original so harmonisch, dass alles andere einfach nicht funktioniert.
@ Oskar: Meine besten Projekte waren nur geringe Vorgaben und überraschen lassen, Teilweise wusste ich nicht einmal wie es am Schluss aussieht und so konnte der Cue-Bauer frei arbeiten und seine Kunst anwenden.
@ Joshua70: Der Kopf steht dem Menschen immer im Weg
Da könnte man noch die Geschichte von Stephen Hendry erwähnen und sein Cue, dass den Flug nicht überlebte 
@ Alle: Dieser Tread ist wieder einmal ein gutes Bespiel, wie es hier zu geht. Der Titel ist Custom Cue und nun sind wir komplett abgedriftet. Ich bin dann wieder einmal raus und wünsche euch hier viel Spass
@ Oleg07: Das kann gut gehen, gerade als die ersten Predator-OT’s auf den Markt kamen, war das so, bestehendes UT mit neuem OT versehen. Damals waren die Ansprüche noch nicht so hoch, dass Ringwork war entweder mit Silberring (der sicher anders war als beim UT) oder schwarz und die Übergänge waren meistens spürbar. Aber die neue Technologie hat Spass gemacht und viele haben damals auf LD-Oberteile von Pretador gewechselt. Natürlich wie bei der heutigen Diskussionen, gab es schnell zwei Lager, Vollholz oder LD. Ich habe aber auch schon erlebt, dass gar nicht harmonisch ist, ich habe ein Fullsplice von Szamboti mit 5/16x14 mit compression-fit, kein LD Oberteil, ob Holz oder Carbon füllt sich da gut an, unglaublich, dass Ding ist Original so harmonisch, dass alles andere einfach nicht funktioniert.
@ Oskar: Meine besten Projekte waren nur geringe Vorgaben und überraschen lassen, Teilweise wusste ich nicht einmal wie es am Schluss aussieht und so konnte der Cue-Bauer frei arbeiten und seine Kunst anwenden.
@ Joshua70: Der Kopf steht dem Menschen immer im Weg
@ Alle: Dieser Tread ist wieder einmal ein gutes Bespiel, wie es hier zu geht. Der Titel ist Custom Cue und nun sind wir komplett abgedriftet. Ich bin dann wieder einmal raus und wünsche euch hier viel Spass
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Re: Custome Cues
Das Abdriften ist zutreffend, allerdings wurde auf die Eingangsfrage(n) am Anfang inhaltlich (mindestens ausreichend) eingegangen. Weitere Rückfragen seitens des Threaderstellers sind nicht erfolgt. Ohne Moderation entwickelt sich dann am Ende etwas Lebendiges, was durchaus den Faden bereichert. Das unterliegt der spontanen Entwicklung und diese wäre mit einer anderen Fragestellung vielleicht gar nicht so tiefgreifend zustande gekommen.