Gibt es Körpergrößenvorteile beim Billard?

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tintin
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Gibt es Körpergrößenvorteile beim Billard?

Beitrag von tintin »

Hallo.
Auffallend ist, dass es doch recht wenig sehr große Spieler im Pool Billard gibt. Ich frage mich wie das kommt.
Vielleicht irre ich mich ja aber auch.

Mögliche Gründe könnten sein, dass es für größere Spieler schwieriger ist einen vernünftigen Stand einzunehmen um einen sauberen Stoß durchzuführen.
Ein anderer Grund könnte sein, dass es für größere Spieler körperlich anstrengender ist, lange Zeit am Tisch in der notwendigen Haltung zu stehen.

Mir fehlt die Möglichkeit es zu prüfen. Sollte etwas der beiden genannten Punkte ausschlaggebend sein, müsste man eigentlich feststellen, dass Snookerspieler im Schnitt etwas größer sind als Poolspieler.

Ich als kleiner Spieler kann mir zumindest sehr gut vorstellen, daß sich meine Leistungen verschlechtern würden, wenn man die Tischhöhe verändern würde, sagen wir einfach mal alle Tische werden jetzt 10cm höher aufgebaut, dass würde sich nicht positiv auf mein Spiel auswirken.
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treffgarnix
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Re: Gibt es Körpergrößenvorteile beim Billard?

Beitrag von treffgarnix »

Ja so würde ich das auch ganz grob sehen. Reyes ist der beste Billardspieler aller Zeiten und ist relativ kleine. Filler wird in die Fußstapfen von Reyer treten, und er ist auch klein. Orcollo spielt sensationell gut, auch klein. Es gibt aber auch Ausnahmen wie z. B. Jason Shaw und Shane van Boening, beide geschätzt bei 1,80 Körperlänge. Die Frage ist damit auch zu stellen, ab wann die Größe ein deutliches Handicap wird.

Aber jetzt mal im Ernst: Die Körpergröße ist nicht direkt ein Grund dafür dass es wenig gute und auffallend große Billardspieler gibt. Im Basketball, Tennis, Fußball und vielen anderen körperorientierten Sportarten verdient man halt einfach mehr Geld als im Billard. Insofern kann man auch ableiten, dass Billard ein Sport ist für unterbemittelte Looser die es sonst zu nichts bringen..
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Re: Gibt es Körpergrößenvorteile beim Billard?

Beitrag von Schobbe »

Ich halte das eher für einen Zufall. Man könnte es ja auch so sehen: obwohl Filler und co recht klein sind sind sie trotzdem gut. Immerhin hat die Größe ja auch Vorteile, da man an manchen Situationen doch leichter bzw. ohne Hilfe an die Kugel kommt. Bestes Beispiel wäre da wohl Eklent Kaci, der deutlich über 1,90m ist.

Aus eigener Erfahrung (bei 1,84) kann ich sagen: Standard 58"-Queues sind schon fast ein wenig zu kurz. Ich komme an mehr Kugeln als Spieler mit nur 1,70m, dafür muss ich mich im Vergleich doch schon sehr tief beugen für einen guten Stand. Wie immer im Leben: alles hat seine Vor- und Nachteile :)
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Re: Gibt es Körpergrößenvorteile beim Billard?

Beitrag von Schopi68 »

Schobbe hat geschrieben:Aus eigener Erfahrung (bei 1,84) kann ich sagen: Standard 58"-Queues sind schon fast ein wenig zu kurz. Ich komme an mehr Kugeln als Spieler mit nur 1,70m, dafür muss ich mich im Vergleich doch schon sehr tief beugen für einen guten Stand. Wie immer im Leben: alles hat seine Vor- und Nachteile :)


Könnte aber auch ein technisches Problem sein. Ich bin nur ca. 4 cm kleiner als Du, habe auch durchaus keine kurzen Arme - empfinde Standard-Queues aber keineswegs als zu kurz. Ist eben auch die Frage, ob man sein Schlüsselbein quer oder längs (parallel) zum Queue führt. Ein Efren Reyes führt es nicht längs, aber der eine oder andere größere Spieler mit diesbezüglichen Problemen macht das meiner Beobachtung nach.
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Re: Gibt es Körpergrößenvorteile beim Billard?

Beitrag von treffgarnix »

Das ist ganz klar auch eine Frage der Schnabellänge!!!
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Re: Gibt es Körpergrößenvorteile beim Billard?

Beitrag von SINCERITAS »

Der einzige Vorteil ist, dass man an mehr Kugeln rankommt ohne Extension/Brücke^^
kind regards,
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tintin
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Re: Gibt es Körpergrößenvorteile beim Billard?

Beitrag von tintin »

Ich dachte da eher an so eine Art Selektion durch die grundlegenden Bedingungen.

Beispiel: Es gibt Leute, die sich mit Münzen beschäftigen. Ich musste das neulich auch einmal, hatte aber aufgrund meiner schlechten Augen enorme Schwierigkeiten zu erkennen, ob auf der Münze 1952 oder 2837 steht. Weil das schon so nervig war, wird es meine einzige Erfahrung mit Münzen bleiben.
Ist nun im Falle des Billards zum Beispiel der Tisch zu niedrig für richtig große Spieler und es nervt, wenn man sich immer so tief runter bücken muss, man bekommt Rückenschmerzen nach einer halben Stunde etc, dann schreckt es diese Spieler schon früh ab und sie beschäftigen sich lieber mit etwas anderem :fra:
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Re: Gibt es Körpergrößenvorteile beim Billard?

Beitrag von Schopi68 »

Och, wenn ich sehe, wie die asiatischen Reisbauern den ganzen Tag beim Reis setzen auf dem Feld stehen.... würde ich mal sagen, Rückenschmerzen bekommt in erster Linie, wer falsch steht oder einen zu untrainierten Rücken hat. ;)

Gerade die Männer sind hier ja oftmals unbeweglich... viele kommen schon in jungen Jahren nicht mehr bei ausgestreckten Beinen mit den Fingern zum Boden. Da wird dann am Billardtisch gerne die Vorbeugung über die Lendenwirbel statt dem Becken durchgeführt, weil man fast nicht im Becken abkippen kann. Ist natürlich eine phantastische Belastung für den Rücken.

Wenn ich z.B. die Haltung des doch eher kleinen Efren Reyes am Tisch sehe, dann erkenne ich, daß er hier mit einem durchgängig geraden Rücken am Tisch steht. Das verringert seine Höhe gegenüber einer Person die im Lendenbereich abknickt sogar noch zusätzlich. Wie in anderen Sportarten auch, sollte man im Billard auf seine Beweglichkeit achten.

@Treffgarnix - ja, die Schnabellänge ist da sicher auch ein Faktor. Wenn man wie Ralf Souquet den Schnabel doppelt so lange wie empfohlen spielt, dann wirds schnell eng. Aber man muß sich da auch vor Augen halten, etliche Spieler die solche extremen Abweichungen in der Position haben, haben die in erster Linie, weil sie Billard zu einer Zeit gelernt haben, als es noch nicht in jedem Hinterhof oder dem Internet einen Trainer gab, der zumindest die grundlegendsten Fehler korrigiert hätte. Wenn heutzutage ein Einsteiger damit kommt, daß er er ein längeres Queue benötigt, dann halte ich das pauschal schonmal für verdächtig und würde immer erstmal seine Spielhaltung genau ansehen wollen.
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Re: Gibt es Körpergrößenvorteile beim Billard?

Beitrag von eckeneckepen »

Fakt ist leider, Tischhöhe und Queue Längen im Pool Billard sind bezogen auf die durchschnittliche Körpergröße mittlerweile antiquierte Maße. Es ist meiner Meinung nach kein Zufall, dass immer mehr Profis mit Extensions bzw extra langen Customs spielen. Und ich habe schon vor Jahren immer wieder die Forderung gehört, die Höhe von Pool Tischen denen der Snooker Tische anzupassen.
Ich bin 1,95 groß und würde es persönlich sehr begrüßen, wenn die Höhe angepasst würde. Die niedrigen Tische waren stets eine große Belastung. Man muss sich zwangsläufig als so großer Mensch einfach immer sehr sehr weit nach unten bücken und das ist auf Dauer einfach sehr anstrengend. Auch für den Nacken. Selbst mit trainiertem Rücken. Ich würde nicht unterschreiben, dass alle Spieler, die dadurch Rückenschmerzen bekommen, automatisch einen schlecht trainierten Rücken haben. Es ist leider eine sehr monotone Bewegung und Haltung.

Im Profi Bereich glaube ich nicht, dass das ein großer Faktor ist. Da wird die Größenverteilung wahrscheinlich etwa der Normalbevölkerung entsprechen: ein paar große, ein paar kleine, viel dazwischen. Im Amateurbereich allerdings kann ich mir gut vorstellen, dass dort einige auch wegen körperlicher Beschwerden auf Dauer aufhören, weil sie zu groß sind.
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Re: Gibt es Körpergrößenvorteile beim Billard?

Beitrag von Schopi68 »

eckeneckepen hat geschrieben:Fakt ist leider, Tischhöhe und Queue Längen im Pool Billard sind bezogen auf die durchschnittliche Körpergröße mittlerweile antiquierte Maße.


ist kein Fakt.
Durchschnittsgröße eines Mannes in den USA 1940: 1,75m
Durchschnittsgröße eines Mannes in den USA heute: 1,78m

(1940 wurde das letzte Mal die Tischhöhe angepasst).
seit den 1980ern hat sich die Durchschnittsgröße in den USA nicht mehr verändert, seit ein paar Jahren nimmt sie sogar wieder ab. In den 1980ern, als die Amerikaner am größten waren, hat niemand nach längeren Queues und höheren Tischen gerufen.
Die Queues waren afaik in den 1940ern auch noch kürzer als die heutige Standardlänge.

Die großen Sprünge in der Zunahme der Körpergröße, warum uns heutzutage auch z.B. Ritterrüstungen so klein vorkommen, resultieren vor allem aus der Zeit am Anfang des letzten Jahrhunderts, als sich durch die Industrialisierung die Ernährungslage schlagartig verbesserte. Bei den Amerikanern war das vor dem zweiten Weltkrieg, die Deutschen holten erst danach auf (und kamen dann erst an die Maße der Amerikaner ran).
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