China 8-Ball - nicht in Deutschland?

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Sharivari
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Re: China 8-Ball - nicht in Deutschland?

Beitrag von Sharivari »

Wieder mal wunderbare Nachrichten für den Billard Sport... oh je.
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Titleist

Re: China 8-Ball - nicht in Deutschland?

Beitrag von Titleist »

Wenn es schon die Bescheisser und die Extremzocker nicht schaffen, dann tun die Verbände alles dafür, den Billardsport in's Abseits zu stellen ...
reelive
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Re: China 8-Ball - nicht in Deutschland?

Beitrag von reelive »

Wird es aber. Vom 20.- 24. November planen wir das Finale der C8Ball Mini- Eurotour in Bremen.
Wir bereiten gerade alles vor, damit niemand gesperrt wird, weil er an einem C8Ball Turnier teilnimmt.
Die Grundsatzfrage hinter dem Verhalten der EPBF / DBU und anderer Unterverbände betrifft das EU Wettbewerbs- und Kartellrecht. Durch die Androhung vopn Sperren gegen Spieler die an einem Nicht DBU / EPBF teilnehmen, verstoßen die Vereine ganz klar gegen geltende Gesetzte. Nach den vielen Jahren der Funktionärsarbeit scheint geltendes Recht sich wohl dem Gewohnheitsrecht unterordnen zu sollen.

"Insbesondere sollten die Verbände keine ungerechtfertigten Sanktionen für den Fall verhängen oder androhen, dass Sportler an Wettkämpfen teilnehmen, die keine Gefahr für legitime, den Sport betreffende Ziele darstellen. Falls die Verbände ihre Vorschriften für die Genehmigung von Veranstaltungen Dritter aufrechterhält, müssen sie auf objektiven, transparenten und diskriminierungsfreien Kriterien beruhen und dürfen nicht nur darauf ausgerichtet sein, konkurrierende unabhängige Veranstalter auszuschließen.
Mit der Auferlegung solcher Beschränkungen behindern die Zulassungsbestimmungen den Wettbewerb und ermöglichen es dem Verband, zum Nachteil von Sportlern und Veranstaltern konkurrierender Wettkämpfe ihre eigenen geschäftlichen Interessen zu verfolgen. Insbesondere beschränken die Zulassungsbestimmungen nach Auffassung der Kommission die unternehmerische Freiheit der Sportler, die daran gehindert werden, an unabhängigen Veranstaltungen teilzunehmen. Aufgrund der Zulassungsbestimmungen ist es den Sportlern nicht erlaubt, ihre Dienste Veranstaltern konkurrierender Wettkämpfe anzubieten, und könnten ihnen während ihrer Karriere zusätzliche Einnahmen entgehen“
(Zitat EU Kommission)

Wir haben versucht, die Turniere als DBU Turniere Genehmigungen zu lassen, aber es gab stets nur eine Ablehnung ohne weitere Begründung (trotz mehrfacher Nachfrage), außer der das man der EPBF untersteht und Ihr folgen muss. Jetzt sendet man uns Abmahnbriefe von Anwälten, sendet indirekt sogar Drohungen gegen unser seit über 30 Jahren bestehenden Verein. Von einem Verband der unsere Interessen und unseren Sport vertritt und ihn nach vorne bringen soll, erwarte ich anderes. Im Dart haben letztlich auch Spieler die Sportart nach vorne gebracht und kein Verband.

Als langjähriger Spieler frage ich mich, wie man auf die Idee kommt, Spielern, die den Verband durch Ihre Beiträge mitfinanzieren, verbieten zu wollen, an Veranstaltungen teilzunehmen, bei denen die Spieler die Chance haben, etwas aus Ihrem Spielerpotential zu generieren. Zum Wohle der Spieler etwa? Das man seitens der Verbände nicht wirklich auf eine Stärkung des Sports und das Schaffen besserer Bedingungen für Spieler aus ist, zeigen Ideen wie die Einführung von Stargeldern bei der DM oder Startgelder für Bundesligamannschaften. Das Gegenteil sollte der Fall sein. Spieler die es bis zur DM schaffen, sollten nicht mal mehr fürs Hotel zahlen müssen. Dazu muss man Funktionärsseitig aber die Vermarktung des Sports in Angriff nehmen. Dies ist bei uns im Billard die letzten Jahre leider sehr desolat gelaufen.

Die angedrohten Maßnahmen gegen am C8Ball teilnehmende Spieler Verstoßen jedenfalls gegen geltendes Recht, die Landesverbände, die der DBU folgen, verstoßen so ebenfalls gegen geltendes Recht und machen sich sogar Schadensersatzpflichtig. Das sollte besser verstanden werden, sonst wirds teuer und unsere Beiträge lösen sich in Schadensersatz auf.

Für alle die es genauer Wissen wollen, hier der Link zur EU Mitteilung die uns als Sportler alle stärkt:
https://europa.eu/rapid/press-release_IP-17-5184_de.htm

Mit sportlichen Grüßen
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holli
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Re: China 8-Ball - nicht in Deutschland?

Beitrag von holli »

Klingt guuuut. Gibt‘s Quali-Turniere, oder kann man direkt in Bremen teilnehmen?
Holli
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Re: China 8-Ball - nicht in Deutschland?

Beitrag von reelive »

Man wird sich direkt anmelden können.
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Re: China 8-Ball - nicht in Deutschland?

Beitrag von cuechanger »

reelive hat geschrieben:Das man seitens der Verbände nicht wirklich auf eine Stärkung des Sports und das Schaffen besserer Bedingungen für Spieler aus ist, zeigen Ideen wie die Einführung von Stargeldern bei der DM oder Startgelder für Bundesligamannschaften. Das Gegenteil sollte der Fall sein. Spieler die es bis zur DM schaffen, sollten nicht mal mehr fürs Hotel zahlen müssen. Dazu muss man Funktionärsseitig aber die Vermarktung des Sports in Angriff nehmen. Dies ist bei uns im Billard die letzten Jahre leider sehr desolat gelaufen.

Und das obwohl seit Jahrzehnten -auch heute noch- große Teile des DBU-Budgets in Firmen fließen, die nominell den Auftrag haben, Billard zu vermarkten, allerdings hierbei keinerlei erkennbare Außenwirkung generieren, stattdessen aber in der Vergangenheit gerne dadurch auffällig waren, bedeutende Gehälter für Ihre Geschäftsführer auszuzahlen, die auffällig oft Übereinstimmungen mit "ehrenamtlichen" DBU-Funktionären auswiesen.
Ich habe mich damals sehr für die Aktivenumlage stark gemacht, um der DBU ein größeres Budget zu verschaffen, aber immer gepaart mit den beiden Forderungen, a) endlich die Vermarktung des Sportes professionell in Angriff zu nehmen und b) vollumfänglich Transparenz über die Mittelverwendung herzustellen. Die Umlage hat man dankbar aufgenommen, die Vermarktung findet aber aber nach wie vor nicht statt und was die Transparenz angeht, so ist das schlimmer als je zuvor. Gab es früher eher rudimentär kontierte Bilanzen, die nichts erkennen ließen, gibt es heute gar nichts mehr zu finden. Es drängt sich lediglich der Eindruck auf, dass der Topf, der nun intransparent verteilt wird, nun nicht mehr 250.000 Euro sondern 500.000 Euro p.a. groß ist. Ist der Topf der Mittel also heute mindestens doppelt so groß wie noch vor 5 Jahren, ist aber die Mehrleistung für den Sport für uns nicht erkennbar. Eher im Gegenteil, scheint hier weiter gekürzt und gespart zu werden.

reelive hat geschrieben:Die angedrohten Maßnahmen gegen am C8Ball teilnehmende Spieler Verstoßen jedenfalls gegen geltendes Recht, die Landesverbände, die der DBU folgen, verstoßen so ebenfalls gegen geltendes Recht und machen sich sogar Schadensersatzpflichtig. Das sollte besser verstanden werden, sonst wirds teuer und unsere Beiträge lösen sich in Schadensersatz auf.

Für alle die es genauer Wissen wollen, hier der Link zur EU Mitteilung die uns als Sportler alle stärkt:
https://europa.eu/rapid/press-release_IP-17-5184_de.htm

Auch ich denke, dass das so nicht haltbar ist. Diese Erklärung ist jedoch eher auf Sportler bezogen, die hier Ihr Geld verdienen, also Profis. Das ist bei uns im Billardsport aber bekanntermaßen -leider- die Ausnahme.
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Re: China 8-Ball - nicht in Deutschland?

Beitrag von reelive »

Auch ich denke, dass das so nicht haltbar ist. Diese Erklärung ist jedoch eher auf Sportler bezogen, die hier Ihr Geld verdienen, also Profis. Das ist bei uns im Billardsport aber bekanntermaßen -leider- die Ausnahme.

--> Wenn das im Profi Bereich gilt, dann im Amateur Bereich erst recht. Ich möchte nicht vorweggreifen, aber in Kürze wird das transparent und prominent erläutert werden.
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Re: China 8-Ball - nicht in Deutschland?

Beitrag von SINCERITAS »

habe etwas vom Stream der Portugal Open geschaut -> ich muss sagen, sie haben das Werbeversprechen eingehalten: sexy referees ;)
kind regards,
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Re: China 8-Ball - nicht in Deutschland?

Beitrag von cuechanger »

Naja, attraktives Rahmenprogramm ist sicher nicht verkehrt. Aber hier hatte ich das Gefühl, Billard ist das Rahmenprogramm um attraktive Chinesinnen mit dekorativ zur Schau gestellten Oberweiten in engen Sporthosen zu präsentieren. Sportlich fand ich das eher mau bis langweilig.
https://www.youtube.com/watch?v=9VgyAr7uX8Q
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Re: China 8-Ball - nicht in Deutschland?

Beitrag von Billard-Praxis »

Michaela Tabb hatte die sexiest Lache von allen - schade dass sie mit Matchroom durch ist. :ung:
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Titleist

Re: China 8-Ball - nicht in Deutschland?

Beitrag von Titleist »

Wobei ich jetzt sehen möchte, wie die EPBF Mika Immonen sperrt - wegen Teilnahme :-)
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Re: China 8-Ball - nicht in Deutschland?

Beitrag von SINCERITAS »

Mika spielt doch gar keine EuroTour events, oder? - ich kann mich jetzt zumindest nicht spontan erinnern, wo ich ihn das letzte Mal bei der EuroTour gesehen habe und ich zweifle irgendwie daran, dass es daran lag, dass er nie aus der Gruppenphase raus kam;) - Mika ist die EPBF wahrscheinlich herzlich egal...
Mir kommt es auch so vor, als wären sehr viele der Teilnehmer der Portugal Open eher aus dem Snooker, denen ist die EPBF auch egal;))

Added in 1 minute 42 seconds:
cuechanger hat geschrieben:Naja, attraktives Rahmenprogramm ist sicher nicht verkehrt. Aber hier hatte ich das Gefühl, Billard ist das Rahmenprogramm um attraktive Chinesinnen mit dekorativ zur Schau gestellten Oberweiten in engen Sporthosen zu präsentieren. Sportlich fand ich das eher mau bis langweilig.
https://www.youtube.com/watch?v=9VgyAr7uX8Q


vielleicht hatten alle halbwegs guten Spieler ja Angst vor der Sperre...? EuroTour ist immerhin schon das täglich Brot, Chinese-8 nur mal so ein interessantes Side-Event. Und deswegen ist das Niveau bisher eher Mau...
kind regards,
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Re: China 8-Ball - nicht in Deutschland?

Beitrag von tintin »

Mir ist dieses ganze chinesische Schauspiel total unangenehm. Bei den China Open z.B. saßen die Zuschauer immer ganz unbeweglich auf ihren Plätzen und trauten sich nicht mit mehr als 10 Dezibel einzuatmen, kaum war die Neun versenkt, dröhnte eine Siegeshymne aus den Lautsprechern und eine Disco-Inferno-Lichtspektakel begann, sodass sich sogar die Spieler zu erschrecken schienen.
Ganz falsche Mentalität für so eine eher emotionale Veranstaltung.
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Re: China 8-Ball - nicht in Deutschland?

Beitrag von Bande-Midde »

reelive hat geschrieben:Das man seitens der Verbände nicht wirklich auf eine Stärkung des Sports und das Schaffen besserer Bedingungen für Spieler aus ist, zeigen Ideen wie die Einführung von Stargeldern bei der DM oder Startgelder für Bundesligamannschaften. Das Gegenteil sollte der Fall sein. Spieler die es bis zur DM schaffen, sollten nicht mal mehr fürs Hotel zahlen müssen. Dazu muss man Funktionärsseitig aber die Vermarktung des Sports in Angriff nehmen. Dies ist bei uns im Billard die letzten Jahre leider sehr desolat gelaufen.



Hi reelive,
Hi Leute,

Startgelder oder persönliche Kosten sind bei Deutschen Meisterschaften in vielen Sportarten, die bei den Olymischen Spielen einen Platz haben, völlig normal. Hier sehe ich mehr die Aufgabe bei den Landesverbänden seine Sportler bei nationalen Events zu unterstützen.

Ob die DBM (Marketingpartner der DBU) wirklich ein primäres Interesse hat den Billardsport in Deutschland zu vermarkten, ist fraglich. Da musst du die LV's fragen, die der Wiederbelebung der SMV (DBM=SMV) zugestimmt haben. Ob die versprochenen Steuereinsparungen durch die DBM der DBU und dem Billardsport in Deutschland zu gute kommen, werden die Bilanzen DBM/DBU der Jahre 18-19 zeigen.

Ungeachtet der Rechtssprechung und der Auslegung von europäischem Recht finde ich die Reaktion von EPBF und DBU überzogen. Ich möchte den Verein sehen, der in den nächsten Jahren sein Spielmaterial für tausende Euros umstellt um einen Spielbetrieb oder Turnierserie auf Bundesebene zu gewährleisten.

ät reelive: Dein Engagement und der Einsatz deines Vereins in allen Ehren, aber ganz Umsonst werdet Ihr mit Sicherheit nicht diesen Aufwand betreiben. Wenn sich Chinese 8-Ball nach eurer Perspektive in Deutschland verbreitet hat, werden bestimmt alle DM-Teilnehmer (Chinese 8-Ball) mit sämtlicher Kostenübernahme eingeladen. Was man selbst fordert, sollte man auch selbst leisten können.

Ach Ja, die :vol: Bande-Midde!
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cuechanger
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Re: China 8-Ball - nicht in Deutschland?

Beitrag von cuechanger »

Bande-Midde hat geschrieben:
reelive hat geschrieben:Das man seitens der Verbände nicht wirklich auf eine Stärkung des Sports und das Schaffen besserer Bedingungen für Spieler aus ist, zeigen Ideen wie die Einführung von Stargeldern bei der DM oder Startgelder für Bundesligamannschaften. Das Gegenteil sollte der Fall sein. Spieler die es bis zur DM schaffen, sollten nicht mal mehr fürs Hotel zahlen müssen. Dazu muss man Funktionärsseitig aber die Vermarktung des Sports in Angriff nehmen. Dies ist bei uns im Billard die letzten Jahre leider sehr desolat gelaufen.



Hi reelive,
Hi Leute,

Startgelder oder persönliche Kosten sind bei Deutschen Meisterschaften in vielen Sportarten, die bei den Olymischen Spielen einen Platz haben, völlig normal. Hier sehe ich mehr die Aufgabe bei den Landesverbänden seine Sportler bei nationalen Events zu unterstützen.

Der DBU wurde mit der Aktivenumlage ein wirksames Mittel zur relativ selbstbestimmten Budgetvergrößerung an die Hand gegeben. Das erfolgte, um Sie unabhängiger von den LVs zu machen, aber vor allem auch um die Bedingungen für die Sportler zu verbessern. Tatsächlich wurde mit dieser Umstellung das Budget für die DBU mehr als verdoppelt. Dennoch wurden Zuwendungen an Sportler nicht nennenswert verstärkt, teils eher im Gegenteil. Lehrgänge für Trainer sind immer noch mit horrenden Kosten für diese verbunden -ein Unding, da werden Leute, die danach bereit wären, ehrenamtlich Sinnvolles in ihren Vereinen zu leisten mal so richtig zur Kasse gebeten- die Teilnahme an Meisterschaften wird finanziell wenig bis gar nicht unterstützt, außer natürlich Du bist Funktionär, dann wird alles, aber auch wirklich alles bezahlt. Nur mal so ein paar Sachen... Die DM ist eine DBU-Veranstaltung und entgegen gerne ins Feld geworfenen Argumenten ist diese überhaupt nicht kostenintensiv. Die Halle stellt die Stadt, die zahllosen Helfer arbeiten mehr oder weniger ehrenamtlich für ne Currywurst, die Tische sind lange abbezahlt... Ja, ein paar Kosten gibt es tatsächlich. Der ganze Kram muss aufgebaut werden und 2 Dutzend Funktionäre müssen untergebracht und verköstigt werden, natürlich mit bezahlter An- und Abfahrt. Hier über Startgelder nachzudenken ist ein Schlag ins Gesicht eines jeden Sportlers.

Bande-Midde hat geschrieben:Ob die DBM (Marketingpartner der DBU) wirklich ein primäres Interesse hat den Billardsport in Deutschland zu vermarkten, ist fraglich. Da musst du die LV's fragen, die der Wiederbelebung der SMV (DBM=SMV) zugestimmt haben. Ob die versprochenen Steuereinsparungen durch die DBM der DBU und dem Billardsport in Deutschland zu gute kommen, werden die Bilanzen DBM/DBU der Jahre 18-19 zeigen.

HIER ist der wirklich interessante Punkt. Die Argumentation der "Steuerersparnis" entlarvt das gesamte System. Steuern sparen muss man, wenn man Gewinne macht. Ein gemeinnütziger Verein macht aber keine, allenfalls bildet man Rücklagen. Ein gemeinnütziger Verein hat all sein Geld im Sinne des Vereinszwecks auszugeben und das wäre im Falle eines Sportlichen Dachverbandes ganz sicher die Förderung der Sportart. Wenn also Gewinne vor der Steuer geschützt werden sollen, so ist dies nichts anderes als das Transferieren von Geldern raus aus der DBU, wo sie zweckgebunden eingesetzt werden müssten, rein in eine privatwirtschaftliche Gesellschaft, die nominell zwar damit Billardsport fördern soll, aber faktisch dies eher nicht tut. Dafür kann in dieser Gesellschaft dann aber dort mit dem Geld gemacht werden, was man will. Vorbei am Statut der Zweckgebundenheit, vorbei am Prinzip der Ehrenamtlichkeit. Es gab in der Vergangenheit mehrfach Beispiele dafür, wie DBU-Funktionäre persönlich und im großen Stil von diesen Gesellschaften profitiert haben. Bei SMV ist das per Gerichtsakten belegt, aber es gab auch noch nach der SMV noch initiiert von WR und fortgeführt von Michael Johnen, Nachfolgegesellschaften, in der es in der Geschäftsführung Übereinstimmungen mit DBU-Funktionären gab und auch in der aktuellen Gesellschaft Deutsche Billard Marketing GmbH mit Sitz in Herne, gibt es Menschen, die dort angestellt und in Personalunion DBU-Vorstände sind. Tatsächlich ist mir aber nicht eine einzige Maßnahme bekannt, die all diese Billardvermarktungsgesellschaften je in Sachen Billardmarketing unternommen hätten. Jedes mal, wenn die DBU-Spitze mal wieder wechselt, erledigen sich die Hoffnungen darauf, dass endlich jemand was für den Sport tut in dem Moment, wo diese Strukturen wieder sichtbar werden. Es drängt sich förmlich der Eindruck auf, dass sich die DBU hauptsächlich um die Versorgung ihrer Top-Funktionäre kümmert und nur Nachrangig um die Förderung des Sportes und wenn nach Mehreinnahmen auf Kosten der Sportler gesucht wird, dann spricht dies zudem noch eine deutliche Sprache. Anders ist dieses immer wiederkehrende Muster für mich nicht erklärbar und ich bedaure heute zutiefst, mich je für die Aktivenumlage stark gemacht zu haben.
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