Pool Technik Anfänger Fragen

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neverlast74
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Pool Technik Anfänger Fragen

Beitrag von neverlast74 »

Hallo erstmals,
Ich habe 2 Fragen als Anfänger:
1. bezüglich horizontaler Queue bewegung beim Stossen... wenn ich mir Spieler ansehe zB wie Scott Frost oder Shane VanBoening
https://www.youtube.com/watch?v=LiXGoGQKyw4 ..... dann erkenne ich dass das Ende (nicht Spitze) des Queues Aufwärts- und Abwärtsbewegungen macht.
https://youtu.be/Cybf2Gd3eCA?t=26

Nicht so bei Snooker spielern .... Stimmt meine Wahrnehmung? If so, wie erklärt sich das?
https://youtu.be/_LKxZDGlT_w?t=2

2.bez. Queue bewegung beim Stossen. Sehr oft wird von oben nach unten durch die Kugel gestossen. Ist das nur weil man eine Bande hat die man "überbrücken" muss oder wegen des Backspinns?

Danke!
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willy
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Re: Pool Technik Anfänger Fragen

Beitrag von willy »

Hi,
zu 1. : ist im Prinzip eine schlechte Angewohnheit aber so konstant bei den genanten Spielern, dass die Präzision nicht leidet.
Schau Dir mal Chris Melling an, beispielhafte Cueführung was das angeht, wenn auch extrem langer Schnabel.
zu 2. : da geht es um backspinn
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Besastian
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Re: Pool Technik Anfänger Fragen

Beitrag von Besastian »

Auch wenn es wahrscheinlich zu Diskussionen führen wird, aber:

Bei Punkt 1 bin ich voll bei meinem Vorredner. Chris Melling ist da wirklich ein Paradebeispiel, allerdings auch nur deswegen, weil er eigentlich Snooker-Spieler ist und seine Technik damit viel gleichbleibender und präziser ist, als bei den meisten (reinen) Pool-Spielern.

Bei Punkt 2 ist das eigentlich ebenfalls eine schlechte Angewohnheit. Denn eigentlich sollte man auch bei (extremen) Backspin nicht eine Bagger-/Schaufel-Bewegung einbauen. Dadurch wird der Stoß tendenziell eher unsauber. Oder anders formuliert: Sauberer Backspin ist auch ohne diese Bewegung möglich. Der Stoß sollte immer eine gerade Bewegung machen. Klar: Am Ende ist das Konzept das Richtige, das funktioniert. Aber "lehrbuchmäßig" ist eine "Wellen-Bewegung" beim Stoßen nicht.

Greetings!
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treffgarnix
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Re: Pool Technik Anfänger Fragen

Beitrag von treffgarnix »

Die Auf- und Ab-Bewegung des Queues während dem Stoß ergibt sich rein geometrisch. Bedingt dadurch, dass man das Queue in der Griffhand mehr oder weniger fest umschlossen hält, und der Stoßarm sich bei einem schulmäßigen Stoß (bei dem sich nur der Unterarm bewegen soll und ggf. auch noch das Handgelenk) wie ein Pendel verhält, erfährt das Queue zwangsläufig eine Auf- und Abwärtsbewegung. Bzgl. des sogenannten "Durchstoßens" ist diese Auf- und Abwärtsbewegung völlig bedeutungslos, da es einzig und allein darauf ankommt, die Weiße genau da zu treffen, wo man sie zu treffen beabsichtigt.

Mit Durchstoßen meint man: Nach dem Kontakt der Queuespitze (Leder) mit der Weißen soll das Queue noch weiter in Stoßrichtung bewegt werden. Diese Technik soll sicherstellen, dass die Vorwärtsbewegung des Queues nicht zu früh abgestoppt wird, daher soll man versuchen, das Queue durch die Weiße hindurchzustoßen.
Als Einstein Examina abnahm, fragte ihn einmal ein Student: "Sie stellen in diesem Semester ja genau die gleichen Fragen wie beim letzten Mal." Darauf Einstein: "Das ist wahr. Nur die Antworten sind diesmal anders."
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Re: Pool Technik Anfänger Fragen

Beitrag von SCBerlin »

Ich denke, das Wippen am Queue-Ende ist old-school Technik, z.B. Ortmann oder Mika Immonen haben das auch extrem. Ich glaube, dass man dadurch subjektiv etwas mehr Cue-Power aktiviert, früher waren ja die Tücher langsamer. Objektiv nötig ist es nicht. Orientiere dich lieber an Spielern mit blitzsauberer Technik wie Melling oder auch Filler.
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Re: Pool Technik Anfänger Fragen

Beitrag von neverlast74 »

Vielen Dank für eure Antworten! lg
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Re: Pool Technik Anfänger Fragen

Beitrag von SINCERITAS »

wenn man den Diagonalball lange genug trainiert - also den, wo die Objektkugel genau in Tischmitte ist und man mit Weißen am Loch in das diagonal gegenüberliegende schießt - und zwar mit stop, top und bottom und dann noch mit verengten Taschen (als Bonus...). Wenn man sich diese Folter lange genug antut, dann steht sich dein Stoß automatisch ein, man korrigiert dann immer bewusst oder unterbewusst Feinheiten, bis man den Ball konsistent locht und die Weiße komplett bis zu seinem Loch zurückziehen kann...

Stoppball ist easy dabei - Nachläufer, auch noch recht easy - aber komplett zurückzuziehen, da muss der Stoß wirklich stimmen...
kind regards,
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Re: Pool Technik Anfänger Fragen

Beitrag von Schmatzinger »

Hallo Lukas,

treffgarnix hat es in senem Post gut beschrieben.
Es wäre ein Wunder, wenn es jemand gibt, der das Schwingen OHNE Auf- und Abwärtsbewebung schafft, der nur mit dem Unterarm pendelt und den Oberarm ruhig hält.

Im Übrigen hat das Wippen beim "Einschwingen" nicht unbedingt was mit dem Stoß zu tun.
Gute Billardspieler schaffen nach dem Wippen beim Einschwingen einen exakt geraden Durchstoß durch die Weiße hinzubekommen.

Ich hab mir das Video mit SvB nicht ganz angeschaut. Aber BEIDE Spieler Wippen mit dem Cue und sind beim Stoßen auf die Weiße sehr geradlinig.

Wenn Du Dir das Video von O'Sullivan (das Du als Beispiel anbringst) GENAU betrachtest, hat Ronnie am Anfang des Stoßens auch eine "Wippe" gemacht.
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Re: Pool Technik Anfänger Fragen

Beitrag von Schopi68 »

treffgarnix hat geschrieben:Die Auf- und Ab-Bewegung des Queues während dem Stoß ergibt sich rein geometrisch. Bedingt dadurch, dass man das Queue in der Griffhand mehr oder weniger fest umschlossen hält, und der Stoßarm sich bei einem schulmäßigen Stoß (bei dem sich nur der Unterarm bewegen soll und ggf. auch noch das Handgelenk) wie ein Pendel verhält, erfährt das Queue zwangsläufig eine Auf- und Abwärtsbewegung.


Das hängt von der Schule ab. z.B. auf einigen amerikanischen Seiten wird das wohl so gelehrt. In Deutschland sehen das einige Lehrbücher (und Trainer) anders (z.B. "Sportliches Pool Billard I, Ralpf Eckert auf Seite 63 und 71 - und wohl auch Andreas Huber auf Seite 65).

Snookerspieler haben es hier etwas leichter, da diese ihr Queue an 4 Punkten führen: Hand, Kinn, Auge, Brust.
Die Führung an der Brust (und oft auch am Kinn) findet man bei Poolspielern selten. Eigentlich habe ich das da in der Vergangenheit nur bei ein paar Frauen gesehen. :lac:

Richtig ist natürlich, daß der Oberarm keine Seitwärtsbewegung machen soll. :) Und wie sie sagen: der Oberarm bewegt sich kaum - muß sich aber ein wenig bewegen.

https://books.google.de/books?id=frpsCQ ... &q&f=false
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Re: Pool Technik Anfänger Fragen

Beitrag von Ohngesicht »

Je mehr wobbelt, desto mehr geht schief. Das war immer meine Grundidee. Also nix auf und ab und auch nichts rechts links, dann wird das schon. Wofür hat man denn ein Handgelenk...
Im übrigen ist das gerade Stoßen mit einem konischen Schliff (Snooker-style - was ist Taper auf Deutsch?) einfacher als mit einem Pro oder was halt die meisten normalen OTs so haben.

Amis können nicht spielen, das haben sie ja die letzten 8 Mosconi Cups bewiesen - also gibts keinen Grund, auf ihre Billardschule zu hören :lac: A Späßle zum Schluß.

PS: Ich orientiere mich lieber an Snooker-Spielern und halte auch Kinnkontakt für sehr nützlich. Aber das muss jeder selbst (!) ausprobieren (!) und herausfinden (!) - das braucht Zeit.
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Re: Pool Technik Anfänger Fragen

Beitrag von nussbaumer1990 »

Schopi68 hat geschrieben:Snookerspieler haben es hier etwas leichter, da diese ihr Queue an 4 Punkten führen: Hand, Kinn, Auge, Brust.
Die Führung an der Brust (und oft auch am Kinn) findet man bei Poolspielern selten. Eigentlich habe ich das da in der Vergangenheit nur bei ein paar Frauen gesehen. :lac:


Ich glaube, Albin führt das Cue ähnlich. Nämlich unter seinem linken Auge und links vom Kinn und nahe an der Brust. Das ergibt eine ähnlich stabile Führung wie bei Snookerspielern. Es kann natürlich auch ein Nebeneffekt sein, sollte bei ihm das linke Auge dominant sein. Bei Niels ist ja das rechte Auge dominant und er führt sein Cue rechts vom Kinn.
Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten.
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Re: Pool Technik Anfänger Fragen

Beitrag von SCBerlin »

nussbaumer1990 hat geschrieben:
Ich glaube, Albin führt das Cue ähnlich. Nämlich unter seinem linken Auge und links vom Kinn und nahe an der Brust. Das ergibt eine ähnlich stabile Führung wie bei Snookerspielern. Es kann natürlich auch ein Nebeneffekt sein, sollte bei ihm das linke Auge dominant sein. Bei Niels ist ja das rechte Auge dominant und er führt sein Cue rechts vom Kinn.


Die vier Punkte beim Snooker sind rechte Hand - Brust - Kinn - linke Hand (und nicht "Auge").
Albin führt das Queue nah an der Brust, berührt diese aber nicht. Beim Snooker reibt das Queue kontinuierlich an der Brust entlang. Der Sinn dabei ist vor allem, den Körper stets gleich in Bezug auf die Weiße und die Ziellinie auszurichten. Gerade Stoßen kann man auch mit nur zwei Punkten. Aber die Longpots beim Snooker sind nur möglich, wenn man den Körper stets möglichst präzise auf die selbe Weise ausrichtet. Beim Pool ist weniger Präzision nötig, dennoch hat sich die Pool Technik vor allem durch den Einfluss der britischen Spieler seit den 2000ern dem Snooker angenähert.
EIne Rolle mag noch spielen, dass Pool-Tische niedriger sind. Das macht das Führen entlang der Brust gerade für größere Spieler anstrengender. Ich denke, drei Punkte (also Kinn ja, Brust nein), sind für Pooler im Moment eine Art Kompromiss, dem sich die meisten der jungen Spieler annähern.
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Re: Pool Technik Anfänger Fragen

Beitrag von Schopi68 »

Wobei ich anmerken möchte, daß früher beim Pool deutlich aufrechter gestanden wurde - und wenn ich in alten Videos sehe, was die Lochfähigkeiten angeht, so glaube ich, das alles wird ein wenig überbewertet. :)

https://www.youtube.com/watch?v=-JCdJ08_M3Y

@ScBerlin - da haste natürlich recht. Ich hatte doch die eine Hand irgendwie vergessen.
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Re: Pool Technik Anfänger Fragen

Beitrag von willy »

ich kenne Brillenträger die spielen heute noch so... und treffen auch ganz gut...
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Re: Pool Technik Anfänger Fragen

Beitrag von 1291 »

Schopi68 hat geschrieben:Wobei ich anmerken möchte, daß früher beim Pool deutlich aufrechter gestanden wurde - und wenn ich in alten Videos sehe, was die Lochfähigkeiten angeht, so glaube ich, das alles wird ein wenig überbewertet. :)


Sehe ich auch so, auch die Cue Führung war früher eher komplett anders, sprich nicht so verkrampft :lac: Siehe Ralph Greenleaf, Rudolf Wanderone, Jimmy Caras u.s.w.

Willie Mosconi und Walter Lindrum waren sicher schon durch ihre Gentleman Art in dieser Zeit eine Ausnahme gewesen und das sieht man auch an der Haltung und im Stoss :zwi:
Dive now, work later :-)
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