Die 3-Foul-Regel und ihre Anwendung

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Sylyf
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Die 3-Foul-Regel und ihre Anwendung

Beitrag von Sylyf »

Hallo zusammen,

mal eine allgemeine Frage: wie haltet Ihr es mit der Anwendung der 3-Foul-Regel, und zwar aktiv (als Anwender) und auch passiv (als Opfer)? Ist sie bei euch verpönt, oder gehört sie zum Spiel dazu? Ich erlebe es immer wieder, dass Spieler, die dieser Regel zum Opfer fallen, sich hinterher darüber beschweren, dass der Anwender "ja nur so gewinnen kann" und "mega unfair" und "voll der fiese Arsch" ist.

Ich selbst bin der Meinung, wenn die Kugeln entsprechend liegen, dann sollte man die Gelegenheit auch nutzen, denn für mich ist diese Regel und ihre Nutzung ein elementarer Bestandteil des Spiels. Und wenn ich ein Opfer werde, dann wurmt es mich natürlich, aber dann war ich eben nicht in der Lage, drei Fouls in Folge zu verhindern, und mein Gegner hat das Rack verdient gewonnen.

Gruß

Added in 16 seconds:
Sylyf hat geschrieben:Hallo zusammen,

mal eine allgemeine Frage: wie haltet Ihr es mit der Anwendung der 3-Foul-Regel, und zwar aktiv (als Anwender) und auch passiv (als Opfer)? Ist sie bei euch verpönt, oder gehört sie zum Spiel dazu? Ich erlebe es immer wieder, dass Spieler, die dieser Regel zum Opfer fallen, sich hinterher darüber beschweren, dass der Anwender "ja nur so gewinnen kann" und "mega unfair" und "voll der fiese Arsch" ist.

Ich selbst bin der Meinung, wenn die Kugeln entsprechend liegen, dann sollte man die Gelegenheit auch nutzen, denn für mich ist diese Regel und ihre Nutzung ein elementarer Bestandteil des Spiels. Und wenn ich ein Opfer werde, dann wurmt es mich natürlich, aber dann war ich eben nicht in der Lage, drei Fouls in Folge zu verhindern, und mein Gegner hat das Rack verdient gewonnen.

Gruß
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brennpunkt-lupo
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Re: Die 3-Fpoul-Regel und ihre Anwendung

Beitrag von brennpunkt-lupo »

Die Reaktion findest Du hauptsächlich in den unteren Ligen und mich haben diese Sprüche von "anders kann er nicht gewinnen" noch nie genervt. Vor allem, wenn einer bei hill-hill die drei Fouls gemacht und verloren hat, fand ich das immer lustig. Sein Gegner hat ja vorher sehr wahrscheinlich schon etliche Spiele "normal" gewonnen und wenn nicht: dann hat der Motzer ja wohl schon ein paar Mal keinen Weg aus den Saves gefunden. Freundlich die Hand schütteln und im Spielbericht 5:4 eintragen.

Es gehört schon immer zum Spiel dazu und wer da ein Problem damit hat, sollte Vorbänder und Jumps trainieren....
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tintin
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Re: Die 3-Fpoul-Regel und ihre Anwendung

Beitrag von tintin »

Es ärgert mich lediglich, wenn das erste Foul aus einem puren Glückssafe entstanden ist. Also wenn der Gegner sein Glück dazu nutzt, die Strategie zu ändern und auf drei Fouls zu gehen.
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mikkes
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Re: Die 3-Fpoul-Regel und ihre Anwendung

Beitrag von mikkes »

Gutes Save spielen will gelernt sein. Manchmal ist es schwierig ein gues Save zu spielen als einen schweren Ball zu lochen. Wer also das Savespielen beherrscht, soll dies auch nützen können.
Die Motzer sind dann eben nicht gut genug aus einem Save rauszukommen. Sie müssten dann eigentlich mehr über ihr Nichtvermögen motzen als über ein gelungenes Save. In höheren Klassen wirst du so etwas nicht/wenig erleben, da wird eher noch aus Anerkennug auf die Bande geklopft.
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Re: Die 3-Fpoul-Regel und ihre Anwendung

Beitrag von Schopi68 »

tintin hat geschrieben:Es ärgert mich lediglich, wenn das erste Foul aus einem puren Glückssafe entstanden ist. Also wenn der Gegner sein Glück dazu nutzt, die Strategie zu ändern und auf drei Fouls zu gehen.


Auch wenn es ein Glückssafe war - so war es doch Unvermögen des Gegners, aus diesem ohne Faul rauszukommen. Er war schließlich am Tisch und hatte alle Karten in der Hand - selber schuld, wenn er es nicht schafft. :zun:
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Sylyf
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Re: Die 3-Fpoul-Regel und ihre Anwendung

Beitrag von Sylyf »

brennpunkt-lupo hat geschrieben:Die Reaktion findest Du hauptsächlich in den unteren Ligen und mich haben diese Sprüche von "anders kann er nicht gewinnen" noch nie genervt. Vor allem, wenn einer bei hill-hill die drei Fouls gemacht und verloren hat, fand ich das immer lustig. Sein Gegner hat ja vorher sehr wahrscheinlich schon etliche Spiele "normal" gewonnen und wenn nicht: dann hat der Motzer ja wohl schon ein paar Mal keinen Weg aus den Saves gefunden. Freundlich die Hand schütteln und im Spielbericht 5:4 eintragen.

Es gehört schon immer zum Spiel dazu und wer da ein Problem damit hat, sollte Vorbänder und Jumps trainieren....


Genau dies war auch der Grund meiner Frage. Neulich habe ich bei einem Turnier genau dies erlebt. Erstes Spiel gegen einen Kreisliga (oder -klasse, weiß ich nicht so genau) 3 Safes gelegt und dadurch gewonnen, und schon ging das Gemotze los, inklusive der ganzen Entourage. Zwei Runden später gegen einen höherklassigen Gegner ebenfalls mit 3-Foul-Regel gewonnen und Anerkennung bekommen. Zugegeben, in der ersten Runde war dadurch das ganze Match gewonnen, beim zweiten Gegner lediglich ein Rack. Aber das ist meines Erachtens ja wurscht.

Manchmal habe ich das Gefühl, die Leute regen sich deswegen auf, weil sie selbst nicht auf die Idee gekommen sind, sondern irgendwas versuchen, auf Biegen und Brechen zu lochen. Denn die Kugeln liegen ja für jeden gleich...

Added in 9 minutes 57 seconds:
Schopi68 hat geschrieben:
tintin hat geschrieben:Es ärgert mich lediglich, wenn das erste Foul aus einem puren Glückssafe entstanden ist. Also wenn der Gegner sein Glück dazu nutzt, die Strategie zu ändern und auf drei Fouls zu gehen.


Ärgern tut mich das auch, aber das passiert jedem mal. Die Frage ist doch, was man draus macht. Wenn man sein Glück nicht nutzt, selbst schuld.

Allerdings muss ich zugeben, dass ich manchmal auch das Herz mitspielen lasse. Beim Ardennen-Cup habe ich mal gegen ein kleines Mädchen 9-Ball (im Team-Event) gespielt, und habe auch nach dem vierten Foul in Folge es nicht übers Herz gebracht, was zu sagen. Je nach Situation, Gegner und Spielstand bin ich auch mal gnädig. Wenn ich gegen einen absolut ungefährlichen Gegner mit z. b. 5:0 bei Race to 6 führe und er sowieso bis zum Ende bedient ist, dann bin ich so einer, der nicht noch drauftritt, wenn einer am Boden liegt. Im Endeffekt soll es ja auch Spaß machen.
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Re: Die 3-Fpoul-Regel und ihre Anwendung

Beitrag von mikkes »

Sylyf hat geschrieben:
Manchmal habe ich das Gefühl, die Leute regen sich deswegen auf, weil sie selbst nicht auf die Idee gekommen sind, sondern irgendwas versuchen, auf Biegen und Brechen zu lochen. Denn die Kugeln liegen ja für jeden gleich...


Das aufregen und rummotzen ist ein generelles "Problem", hat dann weniger mit einem Save zu tun.
Die meisten Spieler die dies machen, sind nicht in der Lage, an sich selbst Kritik auszuüben und sich einzugestehen, dass man einfach schlecht gespielt hat. Da ist es nunmal einfacher die "Schuld" bei allem anderen (Tisch, Kugeln, Tuch, Gegner, etc.) zu suchen.
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Re: Die 3-Fpoul-Regel und ihre Anwendung

Beitrag von sneaky_peter »

Genauso ist es. Glück gehört nunmal auch beim Billard dazu, mal habe ich selbst Glück und mal der Gegner. Sich darüber aufzuregen ist nicht nur absolut sinnlos, sondern auch kontraproduktiv für das eigene Spiel. Ist jedenfalls meine Erfahrung...
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tintin
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Re: Die 3-Fpoul-Regel und ihre Anwendung

Beitrag von tintin »

Zum Glück wird dieses Element des Spiels aber recht selten genutzt, denn wenn wir ehrlich sind, ist es bei Kreisligaspielern doch viel wahrscheinlicher, dass sie über drei Fouls eine 9-Ball/10-Ball Partie gewinnen statt den Versuch zu starten, das komplette Brett weg zu spielen. Wie unansehnlich wäre es, wenn in den Ligen fast nur der Versuch unternommen würde den Gegner auszusafen.

Added in 1 minute 21 seconds:
mikkes hat geschrieben:Gutes Save spielen will gelernt sein. Manchmal ist es schwierig ein gues Save zu spielen als einen schweren Ball zu lochen. Wer also das Savespielen beherrscht, soll dies auch nützen können.
Die Motzer sind dann eben nicht gut genug aus einem Save rauszukommen. Sie müssten dann eigentlich mehr über ihr Nichtvermögen motzen als über ein gelungenes Save. In höheren Klassen wirst du so etwas nicht/wenig erleben, da wird eher noch aus Anerkennug auf die Bande geklopft.


Gerade am Anfang der Partie, wenn noch neun Bälle oder so rumliegen ist es nicht so schwer mit Ball in Hand gute Safes zu legen und gleichzeitig extrem schwer aus den Safe heraus zu kommen.
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Re: Die 3-Fpoul-Regel und ihre Anwendung

Beitrag von Schopi68 »

sneaky_peter hat geschrieben:Genauso ist es. Glück gehört nunmal auch beim Billard dazu, mal habe ich selbst Glück und mal der Gegner. Sich darüber aufzuregen ist nicht nur absolut sinnlos, sondern auch kontraproduktiv für das eigene Spiel. Ist jedenfalls meine Erfahrung...


Ja schon. Aber warum hat immer nur mein Gegner dieses "Glück" und nie ich? :zun: *jammer*
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Re: Die 3-Fpoul-Regel und ihre Anwendung

Beitrag von mikkes »

tintin hat geschrieben:
Added in 1 minute 21 seconds:
mikkes hat geschrieben:Gutes Save spielen will gelernt sein. Manchmal ist es schwierig ein gues Save zu spielen als einen schweren Ball zu lochen. Wer also das Savespielen beherrscht, soll dies auch nützen können.
Die Motzer sind dann eben nicht gut genug aus einem Save rauszukommen. Sie müssten dann eigentlich mehr über ihr Nichtvermögen motzen als über ein gelungenes Save. In höheren Klassen wirst du so etwas nicht/wenig erleben, da wird eher noch aus Anerkennug auf die Bande geklopft.


Gerade am Anfang der Partie, wenn noch neun Bälle oder so rumliegen ist es nicht so schwer mit Ball in Hand gute Safes zu legen und gleichzeitig extrem schwer aus den Safe heraus zu kommen.


Grundsätzlich ist das absolut richtig was Du sagst, aber wie oft sieht man doch auf einem Spieltag, dass bei einem Saveversuch die Weisse ein wenig zu weit durchrutscht und eben nicht tod hinter einer Kugel liegen bleibt, oder der Objektball genau in eine Gasse reinläuft, etc. Ein "einfacher" Tisch setzt nicht automatisch voraus, dass dann auch gute Saves gespielt werden. Erst wenn man gelernt hat, mindestens eine der Kugeln, beim Savespiel, vernünftig zu kontrollieren, dann werden die Saves auch erst vernünftig.
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Re: Die 3-Fpoul-Regel und ihre Anwendung

Beitrag von jaehndan »

Ich schließe mich da eher der Meinung der meisten Vorredner(-schreiber) an und betrachte diese 3-Foul-Regel als elementaren Bestandteil des Spiels und eben auch Spielgewinn.

Ich erachte ein wirklich gutes Safe zu legen IMMER als schwieriger, als ein Kugel zu lochen. Aus nur einem ganz ganz logischen Grund. Beim "nur" Lochen muss ich eigentlich "nur" die Weiße Kugel kontrollieren. Bei einem Safe musst du zwangsweise IMMER mindestens zwei Kugeln kontrollieren. Ab einer gewissen Spielstärke (die bei uns Bayern sehr häufig schon in der Kreisliga anzutreffen ist) musst du schon wirklich gute Safes legen, um ein Foul zu provozieren.

Ich finde das Ausnutzen dieser taktischen Variante zeugt bei demjenigen, der es spielt von wirklich tollem Spielverständnis und großem Können.
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Re: Die 3-Fpoul-Regel und ihre Anwendung

Beitrag von Fitchner »

Ich glaube, dass einige Spieler nicht unbedingt darauf kommen, in einer bestimmten Situation ein Save zu spielen und dann angepisst sind, wenn es der Gegner sieht und macht...und Erfolg hat. Ob das nun mit drei Fouls und Spielverlust endet oder nicht, ist da prinzipiell nicht so wichtig, aber natürlich noch einmal extra "demütigend". Und vor allem Spieler, die sich für super toll halten, können sowas was gar nicht in ihre Realität passt, oft extrem schlecht verarbeiten.

Beispiel vom letzten Spieltag: Im 9Ball stehe ich am Tisch, 7, 8 und 9 liegen noch da, aber ich habe keine Möglichkeit von der 7 auf die 8 zu stellen, weil diese press Bande am anderen Ende des Tischs liegt und die Linie Weiß Kugel zu 7 relativ grade deutlich neben das Mittelloch zeigt. Also wenn ich nen Bande-Mitte Ball spiele, kann ich vllt mit etwas Korrektur lochen, aber nicht zufriedenstellen stellen. Die 9 lag nicht allzu weit von der weißen entfernt, also am der 8 entgegengesetzten Ende des Tisches.
Meine Lösung war dann, die 7 neben das Mittelloch zu spielen und die Weiße über zwei Banden, aber einen kurzen Weg nahe des Ecklochs hinter die 9 zu ziehen. Hat geklappt, lag press dran.

Und mein Gegner mault dann rum.

Keine Ahnung was das soll, er war zu dem Zeitpunkt sicher nicht gut gelaunt, aber was erwarten die Leute denn? Oder was denken sie?
Dass jemand nen Zugball mit dem korrekten Effet und Dosierung zufällig spielt oder was? Wollte ich die 7 bei dem Stoß lochen, hätte ich folgend die 8 nicht direkt lochen können...

Und das war nichtmal Drei-Foul-Regel!

Also denke ich, dass es nicht unbedingt damit zu tun hat mit drei Fouls ein Spiel zu verlieren, sondern durch ein Save die Möglichkeit "normal zu spielen" nicht mehr zu haben. Der Gegner wird dann als Spielverderber gesehen, weil er eine gute/clevere Lösung hatte, die auf den ersten Blick vll destruktiv erscheint.
Aber ich spiele gerne Save und in höheren Ligen ist es nunmal so dass man nicht einfach versuchen darf zu lochen. Wenn ich mich verstelle im 9- oder 10ball, ist Save spielen das taktische Mittel der Wahl.
In dem beschriebenen Spiel hat mein Gegner die 7 dann über zwei Vorbanden getroffen, aber halt nicht sicher abgelegt und ich habs ausgemacht. Einen einfacheren Weg zum Sieg gab es da einfach nicht...

Leute die Saves oder die Drei-Foul-Regel nicht verstehen haben m. E. Defizite in Spielverständnis oder Ballkontrolle...
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Titleist

Re: Die 3-Fpoul-Regel und ihre Anwendung

Beitrag von Titleist »

Solche Leute sollen dann in die Kneipe um die Ecke gehen und mit Vollslop, Schwarze in's letzte Loch, kein Ball in Hand sondern hinter'n Headstring und was-weiß-ich-noch-für-komische Regeln spielen. Ich denke, wenn einer jenseits der Eckkneipe Billard spielt, dann sollte er auch die 3-Foul-Regel kennen und dem Gegner Achtung zollen, wenn er ihn damit versenkt.

Es gibt ja auch Komiker, die jegliches Save als Majestätsbeleidigung auffassen. Aber das sind halt "Banger" und keine Poolspieler für mich.
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Re: Die 3-Fpoul-Regel und ihre Anwendung

Beitrag von Flukinator »

Ich verstehe gar nicht warum man sowas beim Gegner rechtfertigen muss. Natürlich kommen auch mal solche Situationen aus dem Glück heraus zustande. Aber wo steht geschrieben dass man sein Glück nicht sehen und aufnehmen darf. Im nächsten Spiel kommt es eventuell so für den Gegner... und glaubt mir.. der fackelt nicht lange, und nutzt die Gelegenheit.
Ich komme aus dem Snooker.... Wenn man da dem Gegner erklären würde dass er ja zu unrecht ein Safe gelegt hat (Snooker)......omg wo wäre dann der Sport hingekommen. In dieser Variante des Billards ist das ein grundsätzlicher und elmentarer Bestandteil des Spielaufbaus. Da kommt niemand auf die Idee sich darüber zu beschweren. Im Gegenteil, man wird gelobt wenn man hier besonders gut gesaft hat.

Die Dreifoulregel ist ja auch unter anderem dazu gemacht worden das Spiel nicht durch absichtliche Fouls, die dazu dienen das Spiel zu blockieren, zu stören. Um solch eine negativ-Taktik zu unterbinden wurde die Dreifoul-Regel unter anderem eingeführt. Naja und absolutes Unvermögen ein Spiel ordenlich zu führen sollte auch mal bestraft werden. Das trifft auch jeden mal.
Ausserdem vergessen viele das Billard ein Geschicklichkeitsspiel, mit hohem Anspruch an Taktik und Rätsellösen ist.
Wie Fitchi schon erwähnt hat, ist es Ziel das Brett zu lösen, bzw. runter zu spielen. Sollte das zu einem gewissen Zeitpunkt nicht möglich sein, so steht es nirgendwo geschrieben dass man es seinem Gegner ja einfach für seinen Einstieg ins Spiel zu machen hat, damit er nicht nachdenken und rummaulen muss. Ansonsten ist das Spiel in gewissen Klassen auch schnell verloren.
Wie schon erwähnt sehe ich es auch als Herausforderung an mir über alternative Ballverläufe Gedanken zu machen, wie z.b. Vorbande einfach, oder 2 bis sogar 4 Vorbanden. Wenn diese klappen erhält man im Gegenteil sogar Anerkennung für das regelkonforme Lösen der schwierigen Situation vom Gegner und vom Publikum. Das find ich dann am geilsten.
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