Augendominanz?

Alles rund um Poolbillard

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Schopi68
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Re: Augendominanz?

Beitrag von Schopi68 »

Habe ich irgendwo geschrieben "alle"?
Sonderbare Argumentation.
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eckeneckepen
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Re: Augendominanz?

Beitrag von eckeneckepen »

Schopi68 hat geschrieben:Habe ich irgendwo geschrieben "alle"?
Sonderbare Argumentation.


Und was ist deine These? Korrektes Anvisieren ist überbewertet und deswegen haben „viele“ Spieler im Snooker das Queue einfach mittig zwischen den Augen?
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Re: Augendominanz?

Beitrag von Schopi68 »

eckeneckepen hat geschrieben:
Schopi68 hat geschrieben:Habe ich irgendwo geschrieben "alle"?
Sonderbare Argumentation.


Und was ist deine These? Korrektes Anvisieren ist überbewertet und deswegen haben „viele“ Spieler im Snooker das Queue einfach mittig zwischen den Augen?


Interessante Interpretation. Du setzt die Benutzung des dominanten Auges gleich mit "korrektem Anvisieren"?

Nun, manche Trainer sehen das anders. Und man sieht, auch sie haben sich offenkundig sehr intensiv damit beschäftigt:

https://www.youtube.com/watch?v=YeVncn8Gsgg

Was ich sagen will? Es ist wichtig, daß man das Queue an der richtigen Position führt - und diese muß nicht unbedingt unter dem "dominanten Auge" sein.

Er erklärt in dem Video auch aus einen Erfahrungen heraus, wie oft Leute zu ihm kommen, die das mit dem dominanten Auge strikt befolgt und sich damit über Jahre alles kaputt gemacht haben.
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eckeneckepen
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Re: Augendominanz?

Beitrag von eckeneckepen »

Schopi68 hat geschrieben:Interessante Interpretation. Du setzt die Benutzung des dominanten Auges gleich mit "korrektem Anvisieren"?


Nein, das tu ich nicht. Und ich glaube, wir sollten das präzisieren, denn gemessen an deinem Video sind wir in den Ansichten wohl nicht so weit auseinander:

Schopi68 hat geschrieben:Es ist wichtig, daß man das Queue an der richtigen Position führt - und diese muß nicht unbedingt unter dem "dominanten Auge" sein.


Da bin ich absolut bei dir. Selbstverständlich packt man sein Queue nicht einfach unter sein dominantes Auge und gut ist. Aber das habe ich auch nicht behauptet. Anvisieren ist ein Prozess aus mehreren Faktoren, die ja auch im Video aufgezählt. Ich bin weit davon entfernt, zu sagen, dass alle Poolspieler im Erlernen von Basics denselben Stand, dieselbe Körperhaltung und dieselbe Kopfhaltung haben müssen. Das finde ich in vielen Videos immer sehr schwierig, denn sie suggerieren Anfängern oft, dass Billardspieler im Erlernen der Basics scheinbar alle denselben Vorlagen folgen müssen; und lassen oft unter den Tisch fallen, dass Faktoren wie Körperhaltung, Stand und Kopfhaltung immer auch vom individuellen Körper abhängt und es mitunter lange braucht, die richtige Haltung zu finden.

Aber ich bleibe dabei, dass es Faktoren gibt, an denen man auch nach Jahren noch arbeiten darf, um sein Spiel zu verbessern, wie zB Stand oder Anvisieren. Und dass beim Erlernen von Billard wichtig ist, dass räumliches Sehen eine unterschiedlich starke Arbeit von beiden Augen ist und man die optimale Linie des Queues für seine Augen finden muss... Dass man Bälle verschießen kann,
- entweder weil man gaubt, auf dieser Linie zu sein, aber in Wirklichkeit minimal davon abweicht;
- oder weil man diese Linie beim Anvisieren nicht sieht und deswegen permanent leicht korrigiert.

Ob man dazu jetzt dominantes Auge oder etwas anderes sagt, ist egal.
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Re: Augendominanz?

Beitrag von Schopi68 »

Okay, ich vermute, wir sind einer Meinung (Wofür dann die Diskussion gut war? Ganz einfach: mitlesende Dritte sind vielleicht auf den rechten Weg gebracht worden). :)

So mal ganz nebenbei ein Schwank aus meinem Leben: Am letzten Spieltag in der ersten Runde mal wieder so ziemlich alles verschossen was zu verschießen geht (und auch das, was nicht verschießbar war verschossen). In der Pause dann mal eine Runde getestet - und siehe da, wie schon so oft musste ich erkennen, daß sich meine Visierlinie nicht dort befand wo ich glaubte. Ich weiß, an Tagen mit Erkältung, schlechterem Schlaf oder was auch immer, ist sie nicht an gewohnter Stelle.

In der nächsten Runde dann das Queue statt (gefühlt) unter dem rechten Auge, in die Mitte verschoben und prompt im 14/1 die Höchstserie dieser Saison gespielt (war zwar nicht viel, aber immerhin deutlich besser als die erste Runde. Bin ja noch dabei, diese Sportart zu erlernen).

Was ich damit sagen will? Das Gehirn ist nichts statisches und man sollte nicht verkrampft an einer vermeindlich fixen Sache festhalten...
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Niko
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Re: Augendominanz?

Beitrag von Niko »

Schopi68 hat geschrieben:".................
Was ich damit sagen will? Das Gehirn ist nichts statisches und man sollte nicht verkrampft an einer vermeindlich fixen Sache festhalten...


Perfekt erkannt.
Das ist die wichtigste Erkenntnis und macht das Billardspilen extremst kompliziert und für die, die es fast perfekt können auch so einfach (z. B. für Joshua Filler)
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Schopi68
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Re: Augendominanz?

Beitrag von Schopi68 »

musstest Du den Satz mit meinen peinlichen Rechtschreibfehler jetzt auch noch zitieren? :rot:
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tintin
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Re: Augendominanz?

Beitrag von tintin »

Bei aller Theorie darf man eines nicht vergessen: Billard ist vor allem ein psychisches Spiel. Wenn man mit seiner eigenen Performance zufrieden ist und nicht daran zweifelt wird man seine beste Leistung abrufen können. Je mehr Details ich prüfe umso mehr Unsicherheit kann ich in meine Gedanken bekommen.
Insofern sind gerade Beispiele wie Reyes, Bustamante etc. eher fehl am Platz, die denken weniger über die Technik nach als über ihr Gefühl, Motivation, Spielfreude etc.

Beispiel 1: niemand kann wirklich unter Garantie einen Einbänder lochen. Da wird immer das Gefühl eine wesentliche Rolle spielen ob man überzeugt davon ist, dass Anspielpunkt, Tempo und Winkel stimmen.

Beispiel 2: Ich habe mich schon sehr oft in eine Stimmung gespielt bei der alles passte und ich brauchte nicht mehr im geringsten eine saubere Technik oder einen ordentlichen Stand und konnte trotzdem quasi jeden Ball Mitte Tasche lochen.

Gruß, tintin.
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Re: Augendominanz?

Beitrag von Buzut »

Ich habe gelernt.

" Alles muß automatisiert laufen" - "nicht groß denken " Der Körper weiß ganz alleine wohin die Kugeln laufen.

Das ist wie bei einer Katze die eine Maus mit einem großen Satz fangen will. Wenn die anfangen würde vor dem Sprung zu denken, würde sie verhungern. Oder stelle dich selbst hin, werfe 2 Meter vor dir einen Bierdeckel auf den Boden und springe drauf. Der Bierdeckel wird voll getroffen, instinktiv. Kurz Ziel anpeilen, konzentrieren und Treffer.!

Vor dem Stoß denken wohin die Weisse läuft, wo die Weiße anspielen, wie hart spielen......... ist hinderlich und führt zu Fehlern.

Wenn man den Stoß beherrscht geht alles automatisch dahin, wohin es gehört (oder auc h nicht )und man kann sich voll auf den Stoß & Stand konzentrieren. Wenn man den Stoß nicht beherrscht, wird man seltener treffen. Es geht alles nur über Training.
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Re: Augendominanz?

Beitrag von sneaky_peter »

Buzut hat geschrieben:Ich habe gelernt.

" Alles muß automatisiert laufen" - "nicht groß denken " Der Körper weiß ganz alleine wohin die Kugeln laufen.

Das ist wie bei einer Katze die eine Maus mit einem großen Satz fangen will. Wenn die anfangen würde vor dem Sprung zu denken, würde sie verhungern. Oder stelle dich selbst hin, werfe 2 Meter vor dir einen Bierdeckel auf den Boden und springe drauf. Der Bierdeckel wird voll getroffen, instinktiv. Kurz Ziel anpeilen, konzentrieren und Treffer.!

Vor dem Stoß denken wohin die Weisse läuft, wo die Weiße anspielen, wie hart spielen......... ist hinderlich und führt zu Fehlern.

Wenn man den Stoß beherrscht geht alles automatisch dahin, wohin es gehört (oder auc h nicht )und man kann sich voll auf den Stoß & Stand konzentrieren. Wenn man den Stoß nicht beherrscht, wird man seltener treffen. Es geht alles nur über Training.


What??? Vor dem Stoß nicht denken? Vielleicht unmittelbar vorm abdrücken und beim
Stoß. Aber bis dahin ist schon Denkarbeit erforderlich.
Richtig ist, dass die Sicherheit aus dem Training und der Routine entsteht.
Buzut
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Re: Augendominanz?

Beitrag von Buzut »

Nicht denken heisst nicht " blind spielen"
Denken muß man im Training. Da werden die Grundlagen gelegt für Abläufe.
Natürlich muß vorher eine Entscheidung getroffen werden.
Aber dann kommt im Grunde genommen die tranierte Stoß Routine,
die einem erst recht im Flow genau dahin führt wohin man will

Übrigens "Flow "

Ist man im Flow geht alles von ganz alleine, hört man öfter.

Stimmt, weil wir können es doch eigentlich. Jeder in seiner Liga!
Alleine das denken schwächt uns am Tisch.
Möglichst oft in den Flow kommen wäre das Ziel.
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Re: Augendominanz?

Beitrag von Schopi68 »

Buzut hat geschrieben:Ich habe gelernt.

" Alles muß automatisiert laufen" - "nicht groß denken " Der Körper weiß ganz alleine wohin die Kugeln laufen.

Das ist wie bei einer Katze die eine Maus mit einem großen Satz fangen will. Wenn die anfangen würde vor dem Sprung zu denken, würde sie verhungern. Oder stelle dich selbst hin, werfe 2 Meter vor dir einen Bierdeckel auf den Boden und springe drauf. Der Bierdeckel wird voll getroffen, instinktiv. Kurz Ziel anpeilen, konzentrieren und Treffer.!


Die Sache hat einen Haken:

Springen lernt man bereits als Kind - in einem Alter, da das Gehirn noch ganz andere Lernleistungen vollbringt.

Billard im Alter zu lernen ist dann wohl eher vergleichbar dem, nach einem Schlaganfall wieder zu lernen auf einen Bierdeckel zu springen.

(Ich unterstelle hier einfach mal, daß die wenigsten von uns bereits als Kleinkind ein Queue in der Hand hatten)
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Re: Augendominanz?

Beitrag von treffgarnix »

Ja ich sehe das so: Wenn es nur ums Lochen geht, dann braucht man evtl. nicht zu denken, es reicht aus wenn man eine perfekte Hand-Auge-Koordination hat und eine saubere Stoßtechnik.

Wenn es aber um die richtige Ablage der Weißen geht, den taktischen Spielaufbau und alles, was über das eigentliche Lochen hinausgeht, dann bedarf es defintiv Denkarbeit. Ablage der Weißen kann man evtl. noch rein mit Visualisieren vorbereiten, aber alles weitere taktische darüberhinaus, naja ..

Vielleicht muss hier auch mal geklärt werden, ob ein Visualieren als Denken betrachtet wird oder nicht. Für mich ist es eine Form des Denkens, ganz klar, aber mehr in Bildern und Erinnerungen, abgerufene Empfindungen. Mag sein dass Buzut (bitte korrigieren falls ich daneben liege) das Visualisieren eben NICHT als Denkarbeit betrachtet.

Wenn einer meint dass er im Flow nicht mehr "denkt" oder auch nicht mehr visualisiert, hat er meiner Meinung nach weit gefehlt! Ihm ist das Denken oder Visualisieren lediglich nicht mehr bewusst, es tritt in den Hintergrund. Im Flow geht alles Hand in Hand, in perfekter Harmonie, in perfekten Rythmus und konstanter Geschwindigkeit, und so glatt und unauffälllig dasss man geneigt ist zu glauben, dass man nur agiert, ohne zu denken.

Schön wenn man in Flow ist, aber noch schöner ist es wenn man top performt, ohne den Flow zu haben. DAS ist für mich dann die hohe Kunst..
Als Einstein Examina abnahm, fragte ihn einmal ein Student: "Sie stellen in diesem Semester ja genau die gleichen Fragen wie beim letzten Mal." Darauf Einstein: "Das ist wahr. Nur die Antworten sind diesmal anders."
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Re: Augendominanz?

Beitrag von Buzut »

Stimmt Treffgarnichts

Das gemeinte Denken ist für mich vorrangig das negative.

Das fängt an mit:

Unsicher ob man richtig anvisiert hat - korrektur unten

Aber auch für Fortgeschrittene:

Wo anspielen? Mit Effet? Wie hart?
Natürlich denkt man kurz darüber nach, aber eben halt nur kurz und teilweise automatisiert

Es geht weiter mit:

Angst vor Fehlern
Angst vor sich selbst :-)
Angst vor dem Verlieren.

Das nächste Denken ist dann: Richtig Mühe geben. Umso mehr EXTRAMühe man sich gibt, umso schlechter spielt man.
Das geht bis zum verkrampfen. Bei mir zumindest.
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tintin
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Re: Augendominanz?

Beitrag von tintin »

Das mit der Augendominanz finde ich zwar durchaus spannend, für mich ist das aber nur ein sehr unwesentliches Detail des Spiels. Absolut relevant hingegen betrachte ich das, was zuvor schon gesagt wurde: ein geradliniger Stoß gepaart mit einem soliden Stand, damit man die Kugel auch dahin spielt wohin man sie haben möchte. Wenn man das nicht hinbekommt ist Billard ein ziemlich unnötiges Hobby.

Warum meine ich, dass die Augendominanz nicht relevant ist? Bei einem sehr geraden Ball mag man den Unterschied noch erkennen, bei einem Ball mit Winkel nicht mehr. Hat man beispielsweise einen typischen Ball mit 45 Grad zum Loch gibt es ohnehin kein 100% System, dass einem den Anspielpunkt definiert, man ist da sowieso in dem Bereich aus der Erfahrung heraus schätzen. Was hilft da die Visierlinie? Wichtig ist bloß, dass man den Punkt anspielen kann, den man als den richtigen vermutet. Und je mehr Training umso richtiger die Vermutung.

Gruß, tintin.
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