jps hat geschrieben:TomDamm hat geschrieben:Zum Mitgliederzuwachs im Snooker.
Das Thema „Mitgliederzahlen bzw. Statistik“ haben wir hier über die vergangenen Jahre regelmäßig diskutiert/bemängelt. Ich nehme an wir wissen bis heute nicht wer was spielt und wie viele es wirklich sind sowie ob, wie und wo es mehr oder weniger werden.
Ist mir nach wie vor schleierhaft wie man ohne aktuelle und konkrete Mitgliederstatistik arbeiten will.jinzo007 hat geschrieben:Und für alle Unker , wenn ihr was ändern wollt und meint ihr habt die Ideen zur Hand um alles zu verbessern kann
ich nur sagen : nicht groß schreiben , sondern einfach mal was machen , gibt genügend Ehrenämter die besetzt werden müssen ach ich vergass , ihr habt ja alle keine Zeit dafür , sorry versteh ich schon .
Was man wirklich mal ändern sollte , ist der Prallgefüllte Terminkalender , da wird es echt schwer was auf die Beine zu stellen
Der Vorschlag die Kritiker des Systems mögen sich doch bitte selbst einbringen und es besser machen etc. kommt regelmäßig bei derlei Diskussionen und ist mit Blick auf unsere Organisationsstruktur ebenso regelmäßig unangebracht. Das gleiche gilt für die ewige Litanei von der angeblich stets demokratisch hergestellten Legitimation mit der die Billardverwaltung agiert. Beides ist vor dem Hintergrund unseres praktisch denk- und handlungsunfähigen Verwaltungsapparates ziemlicher Unsinn. Entscheidungen trifft einzig die Versammlung der Landesverbände, auf welcher Basis bleibt stets deren Geheimnis, einen Sprecher, ein ständig ansprechbares Gremium o. Ä. gibt es nicht, öffentliche Debatten, Transparenz: Fehlanzeige!
Selbst das Bundesministerium des Innern vertreten durch das Bundesverwaltungsamt hat uns mit Verweis auf unsere Unfähigkeit Entscheidungen vorzubereiten, zu treffen und umzusetzen eklatante Systemfehler (im Amtsdeutsch: Entscheidungsparalyse) bescheinigt.
Hier liegt ein wesentlicher Grund warum DBU-Posten unbesetzt sind, sie werden einfach nicht gebraucht. Wozu auch? Man beschränkt sich dort auf die Verwaltung des DBU-eigenen Spielbetriebs und auf die ordnungsgemäße Erstellung von Zahlenwerk und Dokumenten zum Erhalt der Förderfähigkeit, das war’s. Werbung, Kommunikation, Entwicklung von Perspektiven für die Zukunft usw. ist deren Sache nicht. Im Gegenteil, nach eigenem Bekunden ist man ein Verband der Verbände und steht auch nur diesen Rede und Antwort. Basta. Unter einem „Dach“-Verband verstehe ich was anderes.
Daraus ergibt sich automatisch folgende existenzrelevante Frage:
Wenn die DBU nicht denken und nichts sagen will oder darf und auch die versammelten Landesverbände taub und stumm sind bzw. keine Abteilung für Kommunikation und keine gemeinsame Denkfabrik für Zukunftsperspektiven unterhalten, wer dann?
Seit Jahrzehnten hängt dieser Konstruktionsfehler dem Billardsport wie ein Mühlstein um den Hals und ist der Grund dafür warum wir einfach nicht vom Fleck kommen. Ob und wer in diesem Umfeld ein Amt bekleidet ist dabei ziemlich egal. Das bloße Ergänzen von Personen oder ein Austausch derselben bringt rein gar nichts so lange das fehlerhafte System das Alte bleibt. Schade um Leute, Zeit und Engagement, aber das ist alles für die Katz‘.
Was die Spatzen aktuell von den Dächern pfeifen passt da exakt ins Bild. Wie man hört ist für den kommenden Monat eine außerordentliche Mitgliederversammlung anberaumt um auf DBU-präsidialer Ebene Person(en) abzuwählen bzw. auszutauschen.
So weit, so schön, nicht das ich den Verlust nicht verkraften könnte, aber mir schwant der Ersatz steht, wie so oft in solchen Fällen, bereits fest und wird wieder hübsch ins Getriebe derer passen deren Netzwerk am besten funktioniert hat. Ob sich das Ganze auch zum Vorteil für den Billardsport in Deutschland auswächst, darf getrost bezweifelt werden. Der Blick zurück lehrt uns Gegenteiliges. Das Beste was passieren kann ist, dass, wie die letzten Jahre auch, einfach gar nix passiert.
Eigentlich müsste jedem klar sein, dass hier ein beträchtlicher Reformstau besteht. Die Versammlung der Landesverbände könnte Abhilfe schaffen, tut dies aber nicht. Aus welchen Gründen auch immer bleibt deren Geheimnis. Sicher ist, dass die Beschlüsse der LV-Versammlung seit Jahrzehnten bis einschließlich heute von den Interessen alter Seilschaften beeinflusst sind. Ohne jetzt über deren Motivation zu spekulieren kann man dennoch objektiv festhalten: Für die Förderung und Verbreitung des Billardsportes in Deutschland war und ist dieser Apparat, wenn überhaupt, nur eingeschränkt geeignet.
Gleichwohl bleibt die Verantwortung für das große Ganze mit den versammelten Landesverbänden bei einer Institution die nicht ein einziges funktionierendes Instrument zur Bewältigung dieser Aufgabe vorweisen kann. Kein Wunder also, wenn der Laden bis auf diverse Skandale und das gelegentliche Austauschen von Personen absolut still steht. Nebenwirkung dieses Dilemmas ist der ebensolche Stillstand bei, zum Beispiel, Vermarktungsbemühungen oder der öffentlichen Wahrnehmung unseres Sportes und in deren Folge eben auch des Mitgliederzuwachses. Das entsprechende DBU-Vize-Präsidentenamt wurde abgeschafft bzw. zum Amt des Pressewartes degradiert, welches, wie kann es anders sein, seit seiner Schaffung nicht besetzt ist. Andere, mit uns vergleichbare, Randsportarten sind hier weitaus besser aufgestellt und machen uns vor wie es geht.
Ohne eine sinnvolle Umverteilung von Aufgaben und Befugnissen wird sich daran nichts ändern. Da sich die Landesverbände hier offenkundig und nachhaltig verweigern sieht es für die Leistungssportinteressierten unter uns weiterhin düster aus. Mit BuLi und DM verkümmern im luftleeren Raum zwischen DBU-Verwaltung und „Management per Fernsteuerung“ durch die Landesverbände, ausgerechnet die sportlichen Ereignisse mit potentiell höherem Stellenwert. Schade, ohne zu viel in diese Produkte hinein zu interpretieren, könnte man doch mit einigen Umbauten präsentable Schaufenster für den Billardsport daraus machen. Brauchbare Vorschläge gab’s genug.
Hier Bewegung reinzubringen wird sehr schwierig. Das Gros der Billardspieler ist vom Stillstand entweder gar nicht oder nur bedingt betroffen. Wer sich für den Leistungssport nicht interessiert oder entsprechend berufen fühlt, spielt weiter seinen Breitensport, ist zufrieden mit dem was sein LV organisiert und fertig. Insofern ist der Leidensdruck, über die Masse der Vereine gesehen, viel zu gering als das er einen kritischen Punkt erreicht und die Proteste zu laut werden um sie einfach zu ignorieren wie bisher. Daraus resultiert, dass es keine Mehrheiten gibt die genügend Druck erzeugen um ihre jeweiligen Landesverbände zum Umdenken zu bewegen.
Will man für die vernachlässigten Teile unseres Sportes keine neuen, konkurrierenden Institutionen einrichten, muss man versuchen den Druck auf das bisherige System zu erhöhen. Das geht wahrscheinlich nur wenn sich aus Betroffenen und Interessierten eine „Billard-Profisport-Lobby“ zusammenfindet die eine antragsfähige Konzeption auf die Beine stellt die bei möglichst allen Vereinen Anklang findet und in der Folge per Mehrheitsbeschluss durchgesetzt wird.
Wenn die Basis eingeladen wird über eine neue Form der Führung sowie über sportpolitische Zukunftspläne und Zielsetzungen mitzubestimmen wird das Interesse sicherlich größer sein als es jetzt ist. Und wer oder was nicht funktioniert hat, wird eben zur nächsten Legislaturperiode wieder abgewählt. Klappt im „richtigen“ Leben auch ganz gut.
Ach ja, um den Präsi muss sich keiner Sorgen machen. Das Bettchen in das er fallen wird, sollte er denn tatsächlich weichen müssen, ist, wie es scheint, schon hergerichtet:
http://www.sport-tv.info/impressum.html
So was ähnliches hab‘ ich schon mal gesehen. Vielleicht fällt‘s mir wieder ein.
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Hat wohl funktioniert wie es geplant war:
http://www.kozoom.com/de/billard-karamb ... aehlt.html