AndyD hat geschrieben:DocSchneider hat geschrieben:Aaaalso,
zur Basistechnik gehört vor allem ein REPRODUZIERBARER gerader und EFFETFREIER Stoss in unterschiedlichen Geschwindigkeitsbereichen, sowie ein antrainiert automatisierter Stossablauf (der sollte bei JEDEM Ball gleich sein / keine Schritte weglassen und "im Lauf" immer schneller werden).
Also ich finde das hier gerade sehr spannend...ernstgemeint und keine Ironie...aber erläutere mir mal bitte etwas genauer was Du mit einem "antrainierten automatisierten Stoßablauf" meinst?
Wenn ich das höre, dann denke ich an Schüler von zum Beispiel unserem Bundestrainer. Da ist einfach alles gleich, jeder Ball wird für sich gespielt, das Spiel ist dann dementsprechend langsam und noch unschöner an zu sehen. Scheinbar aber effektiv, bzw so effektiv, dass es sich lohnt sein ganzes Spiel um zu stellen???
Ich bin zum Beispiel jemand, ich habe angefangen vor langer Zeit Billard zu spielen und kann mich im Prinzip zu den Laufspielern zählen. Damit meine ich, gerade im 14/1 wenn ich im Stoß bin, verkürzt sich mein Bewegungsablauf und ich werde schneller...sowas sollte man dan umstellen und, jetzt nehmen wir zum Beispiel mal einfach die Zahl 8, diese 8 Schritte immer vor jedem Ball machen?
Wenn Du das meinst, dann würde mich mal interessieren, wieviel Spieler das wirklich zu 100% so machen und in welcher Liga sie spielen, bzw wie hoch deren Spielniveau ist...
Grüße
AndyD
Hi Andi,
ich denke die Spieler vom Andi kommen der Sache schon recht nahe. Ebenso Dominic Jentsch, Jasmin Ouschan, Ralf Souquet, als Beispiele.
14/1 ist allerdings kein gutes Beispiel. Beim 14/1 geht es darum die Konzentration über einen sehr sehr langen Zeitraum aufrecht zu erhalten. Da in dieser Disziplin sehr viel "klein-klein" gespielt wird, fällt bei einem graden Stoppball über 20 cm natürlich einiges aus dem normalen Stoßablauf raus. Dadurch spielen auch diese Spieler in diesem Moment flüssiger. Bei kritschen Situationen, oder im 8-Ball / 9-Ball / 10-Ball, gehen eben diese Spieler fast in jeder Situation Ihren Stoßablauf durch. Das heißt: zielen, Position suchen, mit Winkel auf den 3. Ball. Ordentlich, von hinten auf den Ball zugehen usw. Dieser Automatismus bewahrt sie davor leichtsinnige Fehler zu machen.
In anderen Sportarten wird das nicht viel anders gemacht. Ich habe grad das Bild eines Hochspringers/Stabhochspringers vor Augen. Die gehen den Sprung ebenfalls VOR dem Sprung mind. einmal im Kopf durch... Beim Billard sollte das nicht anders sein.
Für Bauchspieler ist das wahrscheinlich nicht nachzuvollziehen
Aber wie DocSchneider schon sagt. Durch diesen antrainierten Stoßablauf macht man weniger Fehler. Man kommt auch, wenn man mal keinen ganz so guten Tag hat, durch diese festen Rituale wieder in seinen Rhytmus und fällt nicht so tief.
Ich spreche aus eigener Erfahrung. Habe früher (die ersten 20 Jahre) nur aus dem Bauch gespielt und hatte enorme Ausreißer nach oben und unten. mal Grottenschlecht, mal sensationell gut. Jetzt, durch einen relativ konsequenten Stoßablauf, falle ich nicht mehr so tief runter, spiele ein höheres Durchschnittslevel. Allerdings sind die Ausreißer nach oben auch seltener geworden. Man riskiert halt nicht mehr soviel, da man sich der Konsequenzen bewusster wird, wenn man den Plan vorher sogfältig macht.
Ich kann allen (vor allem jungen) Spielern nur empfehlen, sich einen immer wiederkehrenden Stoßablauf anzueignen. Das ist auf Dauer eine enorme Erleichterung und schützt vor leichten Fehlern...
Und vor jedem Trainingsspiel 20-30 effetfreie Bälle auf Tempo üben, hat auch noch niemandem geschadet
Gruß Tom