Pomeranze richtig schleifen?

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Schopi68
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Re: Pomeranze richtig schleifen?

Beitrag von Schopi68 »

Buzut hat geschrieben:
Schopi68 hat geschrieben:
Buzut hat geschrieben:Schleifen tue ich beim Kreiden schon.


Das Auftragen der Kreide führt zu keinem relevantem Abtrag. ;)


A. Sehr gut. Dann müsste mein Leder ein Leben lang halten. Weil beim eigentlichen Stoß geht auch nix ab.
b. Das habe ich auch schon anders gehört.

:zwi:


Was meinst Du, wobei entsteht mehr Abrieb am Leder?
a) Wenn auf ein Leder das bereits mit einer dünnen Schicht Kreide versehen ist, mit geringer Kraft eine weitere Schicht Kreide aufgetragen wird
b) Wenn ein mit Kreide bestrichenes Leder mit großer Kraft auf eine Kugel geschlagen wird?

Wie groß die Kräfte bei "b)" sind, kann man gut an der starken Verformung des Leders während des Stoßes in den diversen Highspeed-Aufnahmen im Internet sehen.

Weiterhin wird das Leder durch die Stöße gestaucht, was imho zu einem scheinbaren Schwund führt. Es würde mich nicht wundern, wenn das sogar einen relevanten Teil des Schwundes ausmacht. Darauf deutet imho hin, daß sich das Leder bei mir vor allem in der Mitte abflacht, also dort, wo die zur Reibung führenden Seitlichen kräfte während des Stoßes am geringsten sind (und Kreiden tue ich eigentlich auch immer schräg, also vor allem die Seitenbereiche).

Was das vermeindliche Abschleifen beim Kreiden angeht: Hier darf man sich nicht täuschen lassen, man hört/spürt beim Kreiden nicht das Abtragen des Leders, sondern das Abtragen der Kreide vom Kreideblock.

Speziell wenn z.B. ein Efren zum fünften Mal vor einem Stoß Kreide aufträgt, so befinden sich da bereits mehrere Kreideschichten auf dem Leder und die Reibung findet eigentlich nur noch zwischen Kreideblock und den Kreideschichten statt.

Stelle Dir einen Sandkasten vor: wenn dort erstmal ein paar cm Sand drin sind, bewegt sich der Sand am Grund kaum noch, wenn Du den Sand oben lose hin- und herschiebst. Du musst dann schon viel Druck auf der Oberseite ausüben, damit unten noch etwas passiert. Gut, beim Cueue sind es weniger Schichten Material (und die Kreide ist auch noch deutlich weicher als Sand), aber die Verhältnisse sind vergleichbar.
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Titleist

Re: Pomeranze richtig schleifen?

Beitrag von Titleist »

Schopi sagte ja auch "zu keinem relevanten Abtrag". Seitdem ich kaum mehr schleife, aber doch die relativ harte (klingt zumindest "abrasiv") Magic Chalk benutze, hat sich an meinen Ledern nichts mehr sichtbar verändert. Mit Kamui Kreide hielten die Leder wohl noch bei meinen Enkeln - bloß empfehle ich die aus anderen Gründen nicht.
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Schopi68
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Re: Pomeranze richtig schleifen?

Beitrag von Schopi68 »

Senkschwein hat geschrieben:Bestandteile von Billardkreide sind mitunter Korund und Aluminiumoxid. Beides sind Schleifmittel wirken also abrasiv auf das Leder ein.


Auch Salz kann als Schleifmittel genutzt werden, ebenso Glas, Kunststoffe - ja selbst Wasser wirkt abtragend. Jede Reibung wirkt abrasiv. Die Frage die man sich aber stellen muß ist:
a) an welcher Stelle findet die Reibung statt
b) welche Reibung führt zu einem relevanten Abtrag

imho ist die Vermutung, daß der Vorgang des Kreidens entscheidend zum Abtrag des Leders beiträgt nicht richtig.

Betrachten wir z.B. mal das gute alte Moori-Leder. Wer es kennt, hat vielleicht bemerkt, daß das Leder wenn nicht genügend Kreide drauf ist, beim Stoß deutliche braune Lederflecken auf dem Spielball hinterläßt. In der Kreide wird hier selbst bei heftigem Kreiden mit billigster Kreide keine Abtragsspur erkennbar sein: weil beim Kreiden verglichen mit dem Stoßen einfach zu geringe Kräfte wirken.
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Re: Pomeranze richtig schleifen?

Beitrag von Buzut »

Okay, darüber habe ich auch nachgedacht.

Es ist nicht so das die Spitze abflacht beim Spielen. Sie wird nicht platt. Jedenfalls nicht so doll wie man glauben könnte. Das würde sie nur tun wenn man immer Ballmitte trifft. Jeder Effetstoß trifft stark seitlich auf das Leder und verfomt das Leder in diese Richtung. Dadurch entsteht zumindest bei mir eine Formstabiles Leder das keineswegs abflacht. Es wundert mich selbst weil ich auch jahrelang am schmiergeln war. Unnötigerweise.

Das Kreiden ob oben nach unten oder umgekehrt hat natürlich keinen Rieseeffekt aber das Leder wird dadurch auch nicht dicker. Also wenn bleibt das Leder vom Kreiden neutral, was ich auch nicht glaube. Eine gewisse Abnutzung des Leders wird vorhanden sein.
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Re: Pomeranze richtig schleifen?

Beitrag von treffgarnix »

Korund ist ja ein vielseitig verwendetes Industrieschleifmittel. Zu welchem anderen Zweck als zum Schleifen, oder mindestens zum Aufrauhen, wird das zugegeben? Wobei man aufpassen muss, es muss nicht zwangsläufig eine Abrassion, also ein Materialabtrag stattfinden. Leder ist extrem weich im Vergleich zu Korund oder Siliciumoxid. Die Schleifmittel könnten bei sehr weichen Ledern durchaus nur dazu führen dass die Fasern aufgestellt, aber nicht abgetrennt werden. Zumindest wenn man die Kreide nicht gerade draufdrückt wie Harry...

Aufgrund meiner bisherigen Beobachtungen gehe ich davon aus, dass je nach Leder, Kreide und Art des Kreidens ein allmählicher Abtrag / Abnutzung des Leders durch das Kreiden stattfinden KANN, aber auch ausbleiben kann.
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Re: Pomeranze richtig schleifen?

Beitrag von Schopi68 »

Senkschwein hat geschrieben:@Schopi68
Nichts für ungut, man muss es nicht komplizierter machen als es ist: ..


ebend. :) Doch wenn etwas mit großer Wahrscheinlichkeit einfach nicht relevant ist, dann sollte man halt alles daran setzen, das Gerücht endlich aus der Welt zu schaffen. ;)

Ansonsten:Ich halte einen gewissen Materialabtrag für sinnvoll. Stichwort Verglasung. :)
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Re: Pomeranze richtig schleifen?

Beitrag von Mitec »

8 Ball ist sicher ein Spaß mit dem Kugelsatz :coo:
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Re: Pomeranze richtig schleifen?

Beitrag von Flukinator »

Um so öfter Du spielst... um so öfter muss das sich zunehmend mehr verdichtende Leder (Stichwort Verglasung) wieder aufgeraut werden damit das Leder genügend Kreide aufnehmen kann um so die notwendige Reibung auf den Spielball zu übertragen...Irgendwann ist dann immer weniger Leder da, bis es dann gegen ein neues Leder ersetzt werden muss.

Added in 1 minute 56 seconds:
Entoni888 hat geschrieben:Muss man dass eigentlich öfter machen mit dem schleifen?



sollte eigentlich hierzu sein
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Titleist

Re: Pomeranze richtig schleifen?

Beitrag von Titleist »

Oder Du pfeifst auf die Verglasung und nimmst eine teurere Kreide wie z.B. Magic Chalk. Die geht auch problemlos auf meine verglasten Ultraskins drauf. Hält dann zwar bloß 4-5 Stösse statt 12-15, aber ich spar mir Lederwechsel. Mit Master Kreide klappt das allerdings nicht so gut.

Oder man nimmt ein Leder, das nicht verglast. LePros z.B. verglasen überhaupt nicht, es gibt aber noch Dutzende andere, die das auch kaum oder nicht tun.
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Re: Pomeranze richtig schleifen?

Beitrag von treffgarnix »

Alle Leder glätten sich mit der Zeit und müssen von Zeit zu Zeit aufgrerauht werden.

Ultraskin soft war lange Zeit mein Favorit, und ich finde es immer noch das zur Zeit beste Leder auf dem Markt bzgl. Preis, Leistung, Performance, Feeling, Vielseitgkeit. Mit Verglasen hatte ich nie mehr Probleme als mit anderen Ledern..
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Re: Pomeranze richtig schleifen?

Beitrag von Schopi68 »

Ich will mein gutes altes Moori wieder haben. Zu der Zeit kannte ich den Begriff "Verglasung" nichtmal...
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Re: Pomeranze richtig schleifen?

Beitrag von Buzut »

Flukinator hat geschrieben:Um so öfter Du spielst... um so öfter muss das sich zunehmend mehr verdichtende Leder (Stichwort Verglasung) wieder aufgeraut werden damit das Leder genügend Kreide aufnehmen kann um so die notwendige Reibung auf den Spielball zu übertragen...Irgendwann ist dann immer weniger Leder da, bis es dann gegen ein neues Leder ersetzt werden muss.


Aufrauhen ja.

Das ist aber nicht gleichbedeutend mit "abschleifen"
Abschleifen ist abschleifen.

Aufrauhen geht mit z.B.

"Lederaufrauer - Tip Pik " ( Google Suche )

ziemlich gut und zwar ohne das das Leder kleiner wird.

Ich weiß das viele abschleifen um aufzurauhen. Aber das kann man sic h schenken.
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Re: Pomeranze richtig schleifen?

Beitrag von Schopi68 »

Buzut hat geschrieben:"Lederaufrauer - Tip Pik " ( Google Suche )

ziemlich gut und zwar ohne das das Leder kleiner wird.

Ich weiß das viele abschleifen um aufzurauhen. Aber das kann man sic h schenken.


Und dabei kommt das Leder dann auch wieder in die richtige Form? :zwi:
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Re: Pomeranze richtig schleifen?

Beitrag von Buzut »

Wir drehen uns im Kreis :-)

Ein bißchen Effet hier und da und die Form bleibt nach einer gewissen Zeit stabil. Irgendwann ist das Leder weichgekloppt.
Ab dann gibt es keine Veränderung mehr.
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Re: Pomeranze richtig schleifen?

Beitrag von Schopi68 »

Buzut hat geschrieben:Wir drehen uns im Kreis :-)

Ein bißchen Effet hier und da und die Form bleibt nach einer gewissen Zeit stabil. Irgendwann ist das Leder weichgekloppt.
Ab dann gibt es keine Veränderung mehr.


Wie viele Jahre soll ich da warten? Mein Leder (Kamui M) ist seit einem Jahr drauf und plattet in der Mitte immer noch weitaus mehr ab als an den Seiten (Obwohl ich als Effet-Spieler bekannt bin und oft auch an der Abrutschgrenze spiele).
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