Fairness im Billardsport

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tintin
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Re: Fairness im Billardsport

Beitrag von tintin »

Nach dem Breakfoul den Gegner auszusafen ist fair und auch logisch oder soll man mit Ball in Hand das Rack aufbreaken und schauen was liegen bleibt?

Anderes Beispiel aus derselben Kategorie, allerdings finde ich das meistens unfair:
Gerne mal machen Spieler beim 8-Ball wenn sie sich verstellt haben einen Sicherheitsstoß, bei dem sie die Kugelgruppe des Gegners verschlechtern, z.B. zusammenlegen oder eine eigene Kugel in den Weg spielen. Auch hierbei ist schwer zu definieren ab wann das unfair und wo das regelkonform und in Ordnung ist.
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TheBankerman
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Re: Fairness im Billardsport

Beitrag von TheBankerman »

Bei deinem Beispiel bin ich nicht deiner Meinung.

Klar ärgert man sich in so einer Situation, wenn man derjenige ist, dessen Kugellage verschlechtert wird - aber es ist doch ein legitimes, den Regeln entsprechendes und spieltaktisches Mittel. Billard bedeutet ja nicht, dass ich " auf Gedeih' und Verderb' " ins Risiko stürzen muss, um aus Gründen der Fairneß dem Gegner möglichst nicht Schlechtes zu tun.

Ist in meinen Augen nicht "unfairer", als die miserable Lage des Gegners nach einem Breakfoul "auszunutzen".

Aber wie immer : just my 2 cents :zwi:
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Treffnix
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Re: Fairness im Billardsport

Beitrag von Treffnix »

Reglekonform ist sowas immer, solange mit dem Queue die Spielekugel mit einer Stoßbewegung gespielt wird. Dem entsprechend zwar unter Umständen ein Foul, aber niemals eine Unsportlichkeit oder Unfairness. Dem Gegner Wege zu versperren, Kugeln zu blockieren oder ähnliches gehört einfach mit zur Taktik des Spiels.
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Re: Fairness im Billardsport

Beitrag von jaehndan »

@tintin

Also ich finde an deinem Beispiel beim 8-Ball gar nichts unfair! Wenn ich eine meiner eigenen Kugeln nicht lochen kann, ohne die Chance auch anschließend das Brett zu beenden zu haben, dann finde ich das Sicherheitsspiel die einzigste Variante, das Spiel für mich in günstige Bahnen und damit eventuell den späteren Sieg zu lenken. Soweit ich weiß, ist das ja auch Sinn und Zweck des Spiels (zu gewinnen) neben dem Spaß natürlich :zwi: . Nun unterscheidet sich Sicherheitsspiel in verschiedene Möglichkeiten. Beim 8-Ball eben: a) Spielkugel und Gruppe der Kugeln des Gegners so positionieren, dass er nahezu keine Möglichkeit hat, ein Foul zu vermeiden.
Da beim 8-Ball ja dann in solchen Situationen oftmals nur noch wenige "eigene" aber "viele" Kugeln des Gegners am Tisch sind, ist Variante a) entsprechend schwer, wenn nicht unmöglich. Deshalb:
b) ohne selbst dabei Foul zu spielen, versuchen dem Gegner Problembälle zu legen...sprich eben seine Kugeln zu Gruppen zusammenlegen oder,
c) eigene Kugeln so positionieren, dass der Gegner Probleme bekommt, seine Kugeln zu lochen (Taschen zulegen).

Ich kann an keiner der Varianten irgendwas unfaires finden! Im Gegenteil manchmal macht es bei solchen Spielen richtig Spaß zuzuschauen. So war ich mal ein Protagonist bei nem Turnier. Mein Gegner und ich mussten nach Auslosung 8-Ball spielen. Das Spiel daddelte so vor sich hin. Irgendwann hatte ich nur noch die 8, die leider für mich nicht lochbar war. Mein Gegner hatte noch zwei seiner Kugeln draußen. Ich spielte Safe auf die 8 und daraus entwickelte sich dann eine wirklich erstklassige ca. 20-minütige Safe"schlacht", die sogar einige Zuschauer anlockte. Diese Partie bleibt mehr in meinem Gedächtnis hängen, als manch AN-AUS :zuf:
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Richy

Re: Fairness im Billardsport

Beitrag von Richy »

Hallo Leute,
ich spiele nun schon seit 31 (in Worten: Einunddreißig) Jahren Billard und habe alle Ligen von der Kreisliga bis zur Bundesliga durchlaufen.
Was gehört zur Fairness in unserem Sport?

1. Vor dem Spiel:
- Den Gegner zu begrüßen, nach dem Namen fragen, sich selbst vorzustellen und Hände schütteln!
- Dem Gegner die Möglichkeit des Einspielens geben, falls er auf diesem Tisch noch nicht spielen konnte!
- Nochmals Hände schütteln vor dem Ausspielen und gut Stoss wünschen!

2. Während dem Spiel, wenn man bei der eigenen Aufnahme ist:
- Klare und deutlich verständliche Ansagen machen!
- Eigene Fouls eingestehen und dem Gegner mitteilen!
- Keine Verzögerungen des Spiels aus taktischen Gründen vornehmen!
- Keine verbalen Wutausbrüche bei verschossenen Bällen oder schlechten Ablagen!
- Bei sehr glücklichem Spiel eventuell mal eine Entschuldigung anbringen!
- Keine Gegenstände, wie Kreide, Queue oder Kugeln durch die Gegend pfeffern!
- Nach der Aufnahme den Tisch zügig verlassen, damit der Gegner seine Aufnahme beginnen kann!

3. Während der Aufnahme des Gegners:
- Mein Amt des Schiedsrichters wahrnehmen und ausführen!
- Ruhig auf meinem Platz sitzen bleiben, bis der Gegner seine Aufnahme beendet hat!
- Nachfragen, wenn eine Situation nicht klar ist!
- Eventuell einen sehr guten Stoss honorieren und schnippen oder ähnliches!
- Nicht sofort aufspringen, wenn der Gegner verschießt!
- Nicht mit Gegenständen spielen, wenn der Gegner in meine Richtung stößt!
- Bei sehr schwierigen Situationen (Durchstoss, Bälle liegen nahe beinander usw.) einen unabhängigen Schiedsrichter zum Spiel holen!
- Während seiner Aufnahme nicht mit ihm oder Zuschauern sprechen!

4. Nach dem Spiel:
- Falls ich verloren habe, sein Spiel honorieren, wenn es gut war!
- Hände schütteln und bedanken!
- Den Spieler verabschieden!

Auch ich habe schon einige unfaire Spieler erleben dürfen, aber das ist eher die Ausnahme.

Ich für mich möchte niemals ein Spiel durch Schummelei gewinnen!

Viele Grüße
Richy
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joshua70
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Re: Fairness im Billardsport

Beitrag von joshua70 »

Jo Coach- dem ist wohl nicht viel hinzuzufügen...
Alles eine Frage des Glaubens. Ich glaube... ich nehm noch n Bier...
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Re: Fairness im Billardsport

Beitrag von MrNetzmeister »

@Richy

mir fallen zwei bis drei Hände voll Spieler ein die einige dieser Verhaltensvorschläge nicht einhalten.
2.
- Bei sehr glücklichem Spiel eventuell mal eine Entschuldigung anbringen! Sorry aber selbst Profis lächeln und Spielen einfach weiter.
Am ende des Spiels kann ich darauf eingehen aber nicht mitten drin.

- Nach der Aufnahme den Tisch zügig verlassen, damit der Gegner seine Aufnahme beginnen kann!
Da gibt es genug die Hechten los als wenn der Sensemann hinter ihnen her ist.

3.
- Eventuell einen sehr guten Stoss honorieren und schnippen oder ähnliches!
Ebenfalls am ende der Partie, doch meistens basiert es darauf das vorher mist gebaut wurde :)
- Nicht mit Gegenständen spielen, wenn der Gegner in meine Richtung stößt!
Konzentration kann hier helfen oder wie machen die das beim Golf? Aber ein wenig Recht hast schon.

Die Ausnahme ist dann "Earl Strickland", Oliver Ortmann der immer sein queue bei 7,8 oder neun greift und noch eine Menge anderer :)

Manfred
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Re: Fairness im Billardsport

Beitrag von Olshi »

Ist es nicht egal, was andere machen?
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Re: Fairness im Billardsport

Beitrag von TheBankerman »

DAS ist ein Paradebeispiel für unfaires Verhalten - sicher nicht des Spielers selbst, aber die Nummer geht mal GAR nicht
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Re: Fairness im Billardsport

Beitrag von tintin »

Die Kunst ist, aus allen Einflüssen von aussen etwas motivierendes zu formen. Fundiver hätte durch das Erlebnis auch eine gute Motivation bekommen können "gerade deswegen" das Finale zu gewinnen.

Kann mich daran erinnern, dass ich in einem Viertelfinale auch gegen einen Gegner gespielt habe, dessen Frau zuschaute und bei jeder gelungenen Aktion von ihm aufbauende und anerkennende Kommentare abgab. Das ging mir auch irgendwann auf den Senkel, sodaß ich umso motivierter war zu gewinnen und am Ende bei Hill-Hill die letzten schweren Bälle einfach reinmachen musste. Ach war das schön die entscheidende Kugel zu versenken. :zuf:
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Re: Fairness im Billardsport

Beitrag von framajakob1 »

Um auf das Tennis zurückzukommen, nur so nebenbei, würde ich in einem solchen Fall auch als Rückschläger stöhnen und das genau in dem Fall wo mein Gegenüber
aufschlägt. Schlussendlich bin ich als Rückschläger auch Bestandteil des Spiel, sprich in jedem Moment aktiv dabei ??!!??

Gruss Markus
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Re: Fairness im Billardsport

Beitrag von DetlefL »

fundiver hat geschrieben:Mein Finalgegner bekam das alles mit, sagte dazu aber nichts, da es seine Frau war. (Zum Glück nicht meine :zwi: )


Ich hätte mich sehr wahrscheinlich für das Verhalten meiner Frau beim Gegner vor Beginn des Spiels entschuldigt.
Und dann womöglich noch die Partie verloren, weil MIR der Vorfall im Kopp rumgespukt hätte :rot:
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Re: Fairness im Billardsport

Beitrag von paez »

Hi, hatte auch gerade letzte Woche eine nette Situation, was haltet Ihr davon ?
Entscheidende Spiel in der Gewinnerrunde für den Einzug unter die ersten 32 :
Ich führe 2:1 Breake, spiel konzentriert alles weg, stelle auf die 5 => loche die 5, Gegner sagt Foul,
ich stutze, äh warum,
sehe dann aber auch schon, das ich die 4 völlig vergessen habe. :nac:
Ok, soweit klar : super dusselig von mir. Und auch klar : Foul

Aber dann : Gegener sagt : Ich habe ganz kurz darüber nachgedacht Dir was zu sagen, aber es geht hier ja nicht um Peanuts.

ich : alles gut, Is alles Regelkonform, war ein Foul von mir.
habe das Spiel am Ende gewonnen, finde trotzdem, das er mir das so nicht sagen muss. :sta:

gruss Paez
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Re: Fairness im Billardsport

Beitrag von CandyMan »

Ist schon grenzwertig. Aber manche Leute müssen immer irgendein Kommentar geben. Bei nem Just 4 Fun Turnier oder dergleichen ist ein wenig Singerei bzw Dummgebabbel ne tolle Sache. Aber bei so ner Veranstaltung muss das nicht sein.
Da man ja aber das Verhalten seines Gegeners nicht beeinflussen kann muss man einfach das beste aus der Situation machen. Sprich sich daraus eine Motivation schaffen das Spiel jetzt unbedingt zu gewinnen.
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tintin
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Re: Fairness im Billardsport

Beitrag von tintin »

Ich habe hier ein ganz tolles Beispiel für Fairness gefunden. :bei:

Ganz großer Sport. Man muss sich mal in den Spieler versetzen. 6 Stunden Spielzeit, entscheidender Satz, das erste Finale vor Augen und dann....

Schaut euch mal die ersten zwei Minuten von dieser Partie an:

http://www.youtube.com/watch?v=r0WwKsNBGAA

Gruß, tintin.
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