Fairness im Billardsport

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Airblader
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Re: Fairness im Billardsport

Beitrag von Airblader »

nineballdoctor hat geschrieben:Was soll das denn mit Fairness zu tun haben? Du warst doch wahrscheinlich Schiedsrichter, als Dein Gegner am Brett war?


Eben. Und während es nach dem ersten Mal noch streitwürdig wäre (dann ist es ja zu spät), würde ich bei der nächsten Situation dieser Art vor dem Stoß einfach darum bitten, die Kugel klar anzusagen -- im Voraus.


Grüße
Ingo
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Re: Fairness im Billardsport

Beitrag von Schnaaf »

@Jaehndan: Deutlich
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CandyMan
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Re: Fairness im Billardsport

Beitrag von CandyMan »

Nach dem ersten mal, bin ich aufgestanden - breit meine Aufnahme zu beginnen. Daraufhin sagte mein Gegner, dass er die Kugel so lochen wollte. Natürlich habe ich ihn dann höflich darauf hingewiesen das nächste mal eine deutliche Ansage zu machen.
Beim zweiten mal behauptete er er habe die Kugel angesagt...
was soll ich da bitte machen...?
war für den Spieltag sowieso nicht entscheidend, eher für mich, da ich mich mit diesem Spieler messen wollte.
Allerdings war das ja unter fairen Umständen nicht möglich.
Gruß Andy
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Re: Fairness im Billardsport

Beitrag von MrNetzmeister »

Zwischen Frage,

wer ist der Gegner? Der auf dem Stuhl sitzt oder die 15 Kugeln?

Gerne sagt man, Du bist aufgestanden oder hast dein Que abgestellt als die 8 oder neuen dran war. Deswegen haben ich den Ball verschossen. (Bullshit)
In Wahrheit war ich nicht bei der Sache und haben verschossen weil ich mich auf andere Dinge konzentriert haben.

Pool Billard (billard) ist Sport. Und genau-genommen ist es ein Wettkampf.
Ganz genau genommen ist es das was George Orwell sagt. Ein Krieg ohne Waffen.

Also ich finde nicht das ein andrer Schuld ist wenn ich Verliere, und wenn die Musik zu laut ist und die Bedienungen zu wenig anhaben,
so ist es ganz alleine meine Leitung und nur ich der entscheiden kann ob er erfolgreich spielt.

Manfred
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tintin
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Re: Fairness im Billardsport

Beitrag von tintin »

Neben Fairness gibt es leider auch das, was einige als "Cleverness" bezeichnen.

Da habe ich zwei sehr interessante Beispiele:

Carl Lewis hat mal erzählt, dass er bei einer Olympiade in der entscheidenden Phase des Weitsprungfinales etwas mehr Zeit für seine Konzentration zwischen den Sprüngen haben wollte. Da aber nur noch wenige Teilnehmer dabei waren, waren die Abstände der Sprünge recht kurz. Daraufhin ist er zu einem Offiziellen gegangen und sagte ihm, dass er ja gemäß Reglement fünf Minuten Zeit habe zwischen seinen Sprüngen. Das war zwar absolut ausgedacht, aber der Offizielle besprach sich mit einem anderen. Ein dritter wurde dazugeholt und sie diskutierten lange über die Regel, die sich nicht kannten. Auf diese Weise hat sich Lewis mehr Zeit verschafft. :lac:

Eine weniger witzige Geschichte habe ich jetzt gerade bei den Olympischen Spielen in London gehört. Und zwar erzählte dort eine deutsche Tennisspielerin, dass einige der Top-Spielerinnen beim Schlag nicht stöhnen wegen der Kraftanstrengung, sondern um den Klang des Schlages zu verschleiern. Der Klang des Schlages sagt dem Gegner ja, ob ein fester oder softer Schlag ausgeführt wurde. Achtet man jetzt mal auf Spielerinnen wie Scharapova (Nr.1 der Welt) so sieht man, dass sie mit ihrem Schrei bereits in der Ausholbewegung beginnt. Andere Top-Spielerinnen wie Azarenka und Williams tun dasselbe. Der Erfolg stellt sich durch diese "Cleverness" ein und man beobachtet immer mehr Spieler, auch bei den Männern, die bei jedem Schlag stöhnen oder sonst irgend ein Geräusch machen. Aber es geht ja auch um einen ganze Menge Geld, da gebrauchen schon einige solche "Cleverness" um ihre Chancen zu erhöhen. :boe:
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Gordon
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Re: Fairness im Billardsport

Beitrag von Gordon »

Richtig
Ich würde es auch Taktik nennen.
MrNetzmeister
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Re: Fairness im Billardsport

Beitrag von MrNetzmeister »

Nun wie beim Tischtennis der Aufschlag wird auch nicht sichtbar ausgeführt. Bei Lewis wäre die Frage ob die Situation in die er sich gebracht hat an der Konzentration nagt. Er hat gelogen und die Unwissenheit ausgenutzt.
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Re: Fairness im Billardsport

Beitrag von sonnemann »

MrNetzmeister hat geschrieben:
Nun wie beim Tischtennis der Aufschlag wird auch nicht sichtbar ausgeführt.




Wie kommst Du denn da drauf?? Der Ball muss während der Aufschlagphase jederzeit vom Gegner sichtbar sein. Unsichtbare Aufschläge lässt das Regelwerk nicht zu!
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Re: Fairness im Billardsport

Beitrag von jaehndan »

@Sonnemann

Richtig... Gab es dieses Jahr sogar bei Olympia, dass das geahndet wurde bei einer Partie vom Boll im Mannschaftswettbewerb.
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tintin
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Re: Fairness im Billardsport

Beitrag von tintin »

Es gibt auch Unterschiede beim Ausreizen des Reglements.

Ich kann mich erinnern, dass vor gar nicht allzu langer Zeit beim Kugelstoßen die Rekorde gebrochen wurden. Was war passiert? Die Athlethen drückten beim Abwurf ihr vorderes Bein in den Begrenzungsring, drückten ihren Körper gegen die Wurfrichtung und konnten somit mehr Kraft in den Abwurf legen. War in den Regeln nicht verboten, wurde daraufhin aber sofort dort als illegal aufgenommen.

Eine andere Nummer sind z.B. Jumpqueues. Als die auf den Markt kamen waren sie für den Besitzer auch ein großer Vorteil. Z.B. Push in ein Safe hinein, Gegner lächelt und lehnt ab, dann Jump mit Lochen und Stellung :zuf: .

Kurzum, das Reglement wird immer wieder von den Akteuren angegriffen, ist eben die Frage ob man sein nicht verbotenens Vergehen noch moralisch vertreten kann.
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jaehndan
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Re: Fairness im Billardsport

Beitrag von jaehndan »

Nun die Eingangsfrage bezog sich ja eher auf Fairness. Wenn ich hier den Vergleich zum Fussball anstelle... Da gibts den Fairnesspokal für die Mannschaften, die am wenigsten gelbe Karten, rote Karten usw. hatten. Letzendlich heißt das, die Mannschaft, die am wenigsten gefoult hat und somit ENTGEGEN den Regeln spielte!
Das Ausreizen von Regeln bzw. das Ausnutzen von nicht im Reglement verankerten zwielichtigen Möglichkeiten hat somit doch nichts mit Fairness zu tun!
Mit Fairness zeige ich den Willen, mich mit meinem Gegner im sportlichen Wettkampf im Rahmen der Regeln und das Sahnehäubchen: im Rahmen der allgemein angesehenen Moral und vor allem Respekt zu messen!
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Re: Fairness im Billardsport

Beitrag von tuchloch »

10- oder 9-Ball:

Gegner stoßt an und rutscht ab, die Weiße verfehlt das Reck -> Foul, ich bin an der Reihe, BiH

Ich spiele Safe, indem ich die Eins nur streife und die Weiße an der Fußbande liegen lasse.

Gegner versucht die Eins über Vorbande/Kopfbande, verfehlt aber -> Foul, ich bin an der Reihe, BiH

Ich spiele Safe, indem ich die Eins wieder nur streife und die Weiße an der Fußbande liegen lasse.

Gegner geht an den Tisch, wir Spielen ohne Unabhängigen, daher sage ich zu ihm "Du hast zwei Foul". Er versucht die Eins über Vorbande, verfehlt aber wieder -> drittes Foul, Spielverlust

Gegener ist "nicht erfreut"

Fair?
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Re: Fairness im Billardsport

Beitrag von TheBankerman »

Selbstverständlich - die Regeln des Spiels taktisch und sportlich ausgenutzt - was soll daran bitte unfair sein?
Groetjes vom Bankerman


Egal wie tief man die Messlatte für den menschlichen Verstand auch ansetzt, jeden Tag kommt jemand und marschiert AUFRECHT darunter durch
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Re: Fairness im Billardsport

Beitrag von yamakazi »

Fair?
Schlau?

Ich würde eher sagen dein gegner hat dumm gespielt, jeder Kreisligist würde in der Situation nach dem ersten Safe das Rack per Foul aufschiessen, die Chance die 1 zu treffen ist bei gut gespieltem Safe meist so gering und die Wahrscheinlichkeit das gleiche Safe nochmal zu bekommen sehr hoch.
Also alles richtig gemacht und mal sehen ob dein Gegner daraus was lernt für die Zukunft... :-)
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Re: Fairness im Billardsport

Beitrag von joshua70 »

Spätestens nach dem ersten Save hätte er ahnen können, dass Du das Rack nicht aufmachst- warum auch. Sein Fehler sollte Dir nicht zum Nachteil werden.
Er hätte ja die Möglichkeit gehabt, das Rack mit dem zweiten Foul aufzumachen- dann schwindet die Wahrscheinlichkeit auf einen dritten Save.

Ich empfinde auch taktische Fouls bei z.B. unlösbaren Saves nicht als unsportlich. Das ist Teil des Spiels.

Andere werden auch unfair finden, wenn man versucht, jemanden auszusaven.

Für mich bedeutet Fairness innerhalb formeller und informeller Normen zu bleiben. Die formellen sind die Regeln und die informellen sind die Gebräuche. Zu den Gebräuchen gehört, sich am Tisch ruhig zu verhalten und nicht im Blickfeld des Gegners den Hampelmann zu geben, um ihn zu stören. Ein auch gerne benutztes Spiel ist, nach jedem dritten Stoß "war der korrekt?" zu fragen oder jemanden anderweitig aus dem Konzept zu bringen. Auch übertrieben langsames Spiel halte ich für fragwürdig, weil man damit nicht nur auf den Gegner, sondern auf den ganzen Turnier-/ Spieltagsverlauf Einfluss nimmt (zeitlich).
In den Stoß rein zu fragen, ist schwierig. Auf der einen Seite stört man den Gegner in der KOnzentration, auf der anderen Seite sollte aber bei zweifelhaften Situationen schon vorher geklärt werden, wohin die Reise geht. Murmelt der Spielende die Ansage in seinen Bart und nicht laut und deutlich in Deine Richtung, ist meines Erachtens eine Nachfrage nicht nur erlaubt, sondern nötig. Es ist am Spielenden dafür zu sorgen, dass seine Ansage deutlich vernommen wird- notfalls durch zeigen mit dem Stock.

P.S. Yamakazi war schneller
Alles eine Frage des Glaubens. Ich glaube... ich nehm noch n Bier...
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