Der Billardsport ist tot! Es lebe Billard

Alles rund um Poolbillard

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joshua70
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Der Billardsport ist tot! Es lebe Billard

Beitrag von joshua70 »

mein Job bringt es mit sich, dass ich zwischen zwei Terminen Zeit zum Nachdenken habe. Mein Hobby liegt mir sehr am Herzen und wie vermutlich die Meisten hier, würde ich mir eine größere Breitenakzeptanz wünschen. Damit meine ich nicht, das Herumschubsen von Kugeln als Zeitvertreib ohne Anspruch auf Höheres, sondern das Streben nach Perfektion.

Nicht zuletzt Ralph Eckert hat in seinem Buch in den letzten Kapiteln seine Sicht der Dinge skizziert, die ich in weiten Strecken teile.

Warum stirbt Billard?
Klar- das Spiel an sich wird nie sterben. Dennoch ist zu verzeichnen, dass immer weniger Menschen im organisierten Bereich diesem Spiel nachhängen. Jahr für Jahr haben wir weniger Mannschaften und die vereine in sich werden nur selten größer. Hochtalentierte Spieler hören plötzlich auf und sind nicht mehr zu sehen (gutes Beispiel hier Thomas Lüttich). Warum?

Ich tippe im Endergebnis auf mangelnde Perspektive. Die Wege, die zu dem Perspektivmangel führen, sind unterschiedlicher Natur:

- Anfänger: Werden wenig bis gar nicht unterstützt und müssen sich sehr viel selbst erarbeiten
mögliche Abhilfe: Trainer oder vom Verein Beauftragte, die sich der Anfänger annehmen.
woran scheitert es? Trainer müßten bezahlt werden (hier fehlt meist das Geld) oder es finden sich pathetische Spieler, die ihre freie Zeit für Neulinge opfern. Längerfristig können die aber auch nur begleiten, wenn sie entsprechendes Wissen vermittelt bekommen und die nötiugen didaktischen Fähigkeiten erhalten/ haben.

- Erfahrene (bis ca. LL/VL): Sehen ab einem gewissen Grad keine Entwicklung mehr, obwohl gerade Billard die Möglichkeit gibt, sich bis zum Tod weiter zu entwickeln. Muß man am Anfang noch massiv mit der Physik kämpfen, gilt es später den einsetzenden Gebrechen Herr zu werden (Rücken, Augen).
mögliche Abhilfe: Trainer, die Schwächen sehen, analysieren und gezielt ausmerzen
woran scheitert es? Trainer müssen bezahlt werden (ich weiß, dass das redundant ist)

- Erfahrende (VL/ OL und aufwärts): Können sich vielleicht dann motivieren, wenn sie eine Fahrstuhlmannschaft haben (hoch runter). Zu gut für die eine Liga und zu schlecht für die andere. Aber man hat gesehen, wieviele Mannschaften sich vor der Regionalliga drücken, weil der zeitliche und finanzielle Aufwand in keinem Verhältnis zur Freude oder dem mit privat zu vereinbarenden steht.

- BuLi und darüber: Haben natürlich bei den meisten Turnieren auf nationaler Ebene immer den Anspruch, vorne dabei zu sein und etwas Geld zu gewinnen. Wenn aber auf den Turnieren immer weniger "Breitensport" vertreten ist, der die nötigen Startgelder bringt, werden auch diese Turniere nicht mehr attraktiv. Das geht soweit, dass man mit einem der vordersten Plätze gerade mal das Startgeld zurückbekommt.

Meine Schlußfolgerung zeigt leider eine Katze, die sich in den Schwanz beißt:

Kein Nachwuchs (egal wie alt)= kein Geld in den Vereinen= keine leute auf den Turniere= keine Motivation für Talentierte= keine Vorbilder= niemand dem man nachahmen möchte= kein Nachwuchs

Was könnte helfen?

Ein Sponsor, der bereit ist, Geld in die Hand zu nehmen um eine komplette Sportart nach vorne zu bringen. Er bräuchte keine Millionen, sondern lediglich genug, um eine Inititalzündung zu ermöglichen. Schafft man es, mittels eines Turniers (Spiel um hohe Summen= Thrill für Normalsterbliche), die öffentliche Aufmerksamkeit zu erregen, werden automatisch weitere Sponsoren folgen, die sich in diesem Licht präsentieren wollen! Sehen wir es pragmatisch: Den meisten ist es relativ egal, auf welchem Podium sie ihre Zielgruppe erreichen, solange es nur genug davon sind.

Voraussetzungen hierfür sind aber Leute, die über die Voraussetzungen verfügen, sowas zu organisieren und auch zu präsentieren.

Die Zeiten, in denen man sich entweder arrogant oder unfähig in den Sessel zurücklehnen kann, sind vorbei. Es reicht nicht, eine straffe und durchorganisierte Bürokratie zu schaffen, um a) niemanden zu verwalten und b) sich damit von den wesentlichen Themen gerade soviel abzulenken, dass man von sich sagen kann "ich habe viel getan".

Ich glaube, dass eine Mehrzahl der verantwortlichen Funktionäre viel leistet!

Ich glaube nicht, dass die selbe Anzahl an Funktionären es auch richtig macht.

Kann ich es besser? NEIN!

Können andere es besser? JA!

Wo findet man die? Da wo es Geld zu verdienen gibt!

Ist das richtig? JA!

Wie kann man die dennoch bekommen? Indem man ihnen Geld gibt?

Woher nehmen wir das Geld? Indem wir das zur Verfügung stehende Geld anders ausgeben. Einsparpotential- da bin ich mir zu 99,9% sicher- gibt es mehr als genug. man muß eben über etwas Wissen verfügen, wie man Workflows schlanker und ebenso effektiv gestalten kann. Das sollte zumindest reichen, um einen ersten Schritt zu tun.

Hat jemand Aussenstehendes die Möglichkeit, Einsparpotentiale auszumachen? JA, sofern der innere Kreis es zuläßt.

Warum läßt der innere Kreis es nicht zu? Ich vermute, um eben dieses zu verhindern. Das könnte ein schlechtes Licht auf die Beteiligten werfen, weil herauskommen könnte, dass die beteiligten sehr wohl wissen, wie man Geld sparen könnte, es aber nicht wollen. Sollte das nicht der Fall sein, könnte die gelebte Inkompetenz ans Licht kommen. Mir will keine Konstellation einfallen, die die Beteiligten unbeschadet aus der Sache kommen ließe. Welches Interesse sollten sie also haben, z.B. die detaillierten Zahlen in die Öffentlichkeit zu tragen um so vielleicht einen unorganisierten und informellen Thinktank zu initiieren?

Mein erster Ansatzpunkt sowohl auf Landes-, als auch Bundesebene wären die Reise- und Verpflegungskosten. In der Satzung des LVBW werden Offiziellen bis 80 Euro für ein Einzelzimmer zugestanden. Das muß man auch bezahlen, wenn man in größeren Städten übernachtet. Aber muß man die Sitzungen und bedingt dort veranstalten? Muß man überhaupt jede Sitzung machen oder kann man mittels einmal angeschaffter Videokonferenzsoftware nicht viele Sitzungen einfach abschaffen (sicher nicht alle). Das wären nicht mal unbedingt hohe Investitionskosten, da eh annähernd jeder einen Multimedia-PC mit entsprechender Ausstattung zuhause hat. Die Software gibt es z.T. sogar kostenlos und so wichtig, dass man hier zu 100% abhörsicher sein muß, sind wir beileibe nicht- es sei denn, man hat was zu verstecken.

OK. haben wir nun mal wieder Turniere, die im TV zu sehen sind, werden auch wieder mehr Menschen in die Hallen gehen, um dem gesehenen nachzueifern. Dass das funktioniert, wissen wir spätestens seit "the Colour of Money" und Boris Becker und Steffie Graf. Werden die leute häufiger damit penetriert, beginnen sie, sich damit auseinander zu setzen. Das führt sie an unser Spiel heran und die Chancen steigen, dass sie entsprechende Berichterstattungen intensiver verfolgen. Höhere Einschaltquote= mehr Spoensorengelder.

Den Rest kann man sich selbst zusammenreimen.

Was wir brauchen ist eine Initialzündung und weniger die Leute, die diese verhindern- ob nun absichtlich oder unabsichtlich
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Beitrag von membrator »

hallöle alle zusammen,
ich denke es ist nicht das Geld wo fehlt ich sag es mal beim Wort Billard ist einfach unattraktiv ( sorry ) als ich letztens beim Fernsehn zappte kam Dart und es hat mich gleich gefesselt warum 2 Spieler eine Halle voller Menschen die Schreien und 2 Leute die komisch aussehen Höchstleistung bringen.DSF damals wird eben schon ein Grund gehabt haben anhand der Einschaltquoten Billard nicht mehr zu zeigen (Langweiligkeit ) Ausnahme hier Mosconi Cup das ist es was die Leute sehen wollen.
Was anderes noch ich würde bei einem größeren Turnier Eintrit verlangen sein wir mal ehrlich mit Buffet und Bewirtung im Preis inkl , Warum weil wenn was umsonst ist geht mann dort nicht hin.
Dazu gleich große Firmen für dieses Event anschreiben und für Sponsoring nachfragen und sich im Gegenzug mit VIP Karten bedanken ,wenn die erst man kommen ist auch bald Geld da.
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nineballdoctor
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Beitrag von nineballdoctor »

Hallo,

das ist mit Dart nicht zu vergleichen.

Dartturniere wie die beiden WM's (ja, die leisten sich zwei große Verbände, die WM's ausrichten. Versuch das mal beim Billard :sta: ) sind trotz der Profisportler mit Profileistungen eigentlich Wies'n-Gaudis mit Wein, Weib und Gesang. Eben eher Party als Sportereignis.

Und das funktioniert spätestens dann nicht, wenn man das mit 'nem Billardturnier oder Ligaspieltag vergleicht...
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Beitrag von Dr. »

Hey, lasst uns doch mal einen nationalen "Mosconi-Cup" organisieren, eine Art "Pool Billard Superbowl".
Entweder als einmaliges event, vielleicht jährlich und immer an einem anderen Ort in Deutschland, oder als kleine Deutschlandtour.

Wenn man für so ein event die BA-Partyleute als "Anheizer" oder "Pacemaker" ranholt, würde der Funke schon überspringen.

Los Leute, Idee weiterspinnen!
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TheBankerman
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Beitrag von TheBankerman »

Gibt's seit einigen Jahren schon,








nennt sich BA-Party !

Groetjes vom Bankerman
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Nydegger
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Beitrag von Nydegger »

Hallo Billardfreunde aus Deutschland. Hallo joshua70.

Ich finde dein Bericht sehr interessant und gehe auch in vielen Punkten deiner Analyse gleich. Ich möchte auch ein wenig aus Schweizer Sicht darauf eingehen. Vor allem auf deine Idee, Geld und Turniere bringe eine Initialzündung.

Wir hatten in der Schweiz bis vor ca. 2 Jahren wirklich eine Handvoll gute und grosse Turniere. Allen voran ging da der 9-Ball Grand Prix in Biel mit jeweils 3-400 gefüllten Sitzplätzen am Finaltag. Fotos als Beweis siehst du unter www.gpobiel.ch
Dieses Turnier war gefolgt von sogenannten Code 8 Turnieren, wo es auch schon jeweils schöne Summen zu verdienen gab. So gingen die Gewinner meist mit 2000 € nach Hause. Kein schlechter Lohn für ein Weekend.

Die unterste Stufe der grösseren Turnieren waren dann noch die Code 7 Turnieren wo man bis ca. 500 € verdienen konnte, wenn man das Turnier gewann.
Wir hatten immer viele gute Spieler aus der Schweiz und besonders auch aus Deutschland.
Der Challenge war hoch, das Niveau gerade beim 9-Ball Grand Prix Biel teils Weltklasse.
Ebenso waren die Teilnehmerzahlen sehr gut.

Der Heutige Stand:
Heute sind wir meist froh wenn wir es schaffen ein Feld mit 64 Teilnehmern voll zu kriegen. Wir können kaum noch ein Einzelturnier oder eine Turnierserie organisieren welche nicht von vielen Absagen geprägt ist.

Die logische Schlussfolgerung: Das Spielniveau ist extrem zusammen gerückt, was es für Anfänger noch schwieriger macht was zu holen, so geht dann bei den meisten der Spassfaktor sofort verloren.

Wenn es mal so einreisst, ist das kaum mehr zu retten. Zudem hat der Pokerhype und das Landesweite Rauchverbot ein weiteres dazu getan. Zu den zahlreichen Fehlern der Offiziellen über viele Jahre werde ich nichts weiteres schreiben, doch ich denke dass alleine dieser Satz schon dazu beiträgt dass ich wieder dumm angemacht werde oder gar Konsequenzen als Natispieler tragen muss.

Was gibt es für eine Lösung?
Es gibt sicher keine Patentlösung. Was ich weiss, dass ein Turnier nur ein kleiner Bestandteil von einer Lösung sein kann. Was bringen Grossturniere wie der 9-Ball Grand Prix oder andere tolle Turniere, wenn diese nur für die Spitze gemacht sind. Darunter folgt dann ganz lange nichts, und dann kommen die Anfänger. Leider haben wir bei uns in der Schweiz kein wirkliches Mittelfeld mehr. Ich kenne die Zustände in Deutschland nicht sehr gut. Habe ein paar Turniere gespielt in Neckarsulm, Iserlohn und München. Glaube aber dass die Situation zu vergleichen ist, einfach in viel grösseren Dimensionen. Es gehört auch zum Lauf der Zeit. Die allgemeine Haltung und die Gewohnheiten der Menschen ändern sich. So auch z.B. das Verlangen 10 Stunden in einem Dunklen Billardkeller zu sitzen.

Für mich steht fest, dass es viel an Förderung in den Billardcentern und Billardclubs fehlt. Der Spieler und die Clubs bringen auch kaum mehr Verständnis dafür auf, dass ein Billardcenter Besitzer Geld mit seinem Lokal verdienen muss. Einerseits soll alles Gratis sein, andererseits soll man auch noch Geld für seine Leistungen verdienen können. Es ist jedoch kaum einer da der das Unterstützen kann oder will. Es ist ja schliesslich auch kein grosses Publikum da, dass es sich lohnen würde Geld zu investieren. Ja, es ist ein Rattenschwanz.

Ein grosses Turnier alleine zu organisieren ist auf jeden Fall nicht die Lösung. Da wird viel Geld investiert. Ein toller Event wird auf die Beine gestellt. Viele Leute arbeiten Gratis. Einige Spieler honorieren dass überhaupt nicht und die Arbeit wird manchmal mit Füssen getreten. Sponsoren machen zwar mit, aber möchten teils nicht mal genannt werden, weil die Zielgruppe einfach zu klein ist. Am Schluss bleibt zwar eine tolle Zeit, schöne Bilder mit glücklichen Gewinnern, aber der Förderung des Billards hat es nicht viel gebracht, weil das zweite sehr grosse Element fehlt.

Die Förderung, die Fronarbeit in den Billardcentern. Die Clubs welche Gesellschaftliche Aktivitäten organisieren und einem Billardcenter zu Umsatz verhelfen. Das ist für mich das wichtigste Element, welches es in der Schweiz leider kaum mehr gibt. Leider wurde es auch verpasst schlaue Konzepte zu finden für einen Fronarbeit Ersatz. Also irgendeine Art Wirtschaftliche Umsetzung in den Clubs und Hallen. Den Heute macht leider kaum mehr einer was Gratis. Es gibt bei uns nur noch einzelne Vorbilder, doch auch diese sterben auf Kurz oder lang leider aus.

Selbst bei uns im Club ist das so, waren wir doch mit über 100 aktiven Mitgliedern mal der grösste Club der Schweiz. Das ist leider alles vorbei. Ich habe selbst für meine Jugendarbeit nach 5 Jahren keine Nachfolger mehr gefunden. Einer unserer zwei Billardhallen mussten schliessen. Als der Centerbesitzer nach Jahrelanger Unterstützung diese Streichen musste, haben ihm die meisten den Rücken zu gekehrt. Und der 9-Ball Grand Prix war auch nicht mehr zu finanzieren, da die Unterstützung aus verschiedenen Ecken fehlte. Ebenso fehlte es Jahr für Jahr etwas mehr an Leuten die Gratis mitgeholfen hätten.

Ich habe das Gefühl wir stehen ganz am Anfang und haben vieles verpasst auf die Beine zu stellen als wir noch Leute hatten.

Das kann aber auch als Chance gesehen werden für einen Neuanfang. Es braucht einfach viel Initiative in Clubs und Hallen um wieder Leute zum Billard spielen zu motivieren. Dazu braucht es ein gutes Ligasystem nach dem Vorbild anderer erfolgreichen Einzelsportarten. Es braucht viel gutwillige Arbeit mit dem Ziel Wirtschaftliche Erfolge zu erzielen. Es sollte ein Konzept auf die Beine gestellt werden wessen darauf abzielt die arbeitenden zu belohnen für Ihren Beitrag. Und die Leute welche Jahrelang an den verschiedenen Spitzen gearbeitet und diesen Heutigen Missstand mit zu verantworten haben, sollten endlich ihren Platz räumen. Es braucht frischen Wind, Initiative und neue Ideen. Es braucht Menschen welche für die Sache arbeiten. Es braucht Menschen die mit anderen zusammen arbeiten können und akzeptieren dass es andere besser gemacht haben. Somit ist die Voraussetzung gegeben andere Sportarten und Systeme zum Vorbild nehmen zu können. Es braucht eine gute Vernetzung zwischen Verbänden, der Wirtschaft, den Clubs und Hallen und nicht zuletzt mit den Spielern.

Schöne Grüsse aus dem Nachbarland
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joshua70
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Beitrag von joshua70 »

Danke Pascal,

der Punkt ist folgender:
Ein Turnier zu organisieren ist eine Sache- dafür muss man nicht zwingend über jahrunderte alte Erfahrung verfügen, sondern kann von zwei drei fähigen Köpfen und ein paar Helfern gestemmt werden.

Parallel dazu muss aber auch ein Marketingstrage her, der über die notwendigen Kenntnisse und Verbindungen verfügt. Er muss die Gesetzmäßigkeiten und Zahnräder kennen, die vorherrschen.

Oft ist es nur eine Kleinigkeit, wie man sich ins Licht rücken kann. Dort muss man sich natürlich halten und das bedarf weiterer Spezialisten.

Es fehlt an Leuten, die nachkommen! Und die generiert am am einfachsten über eine möglichst große Reichweite. Niemand behauptet, dass gehe von jetzt auf nachher. Aber den Weg, den Billard schon fast weltweit beschreitet, sehe ich nicht als den richtigen, uns weiter zu bringen.

Schön hierzu sind auch Ralphs Gedanken. Was bringt uns die Bezeichnung Sport? ist Dart Sport? Sind die im DSOB? Brauchen wir die Gelder auf Dauer wirklich, die wir als olympische Sportart über das Innenministerium bekommen oder hätten wir die Chance, uns ohne die Zwänge neuen Möglichkeiten zu öffnen?

Ich habe natürlich sehr provokant geschrieben, um Reaktionen hervorzurufen. Vor allem ist mir das Thema mal wieder zu sehr eingeschlafen.

Meiner Meinung nach wurde der typische Amateurfehler begangen, in den fetten Jahren so vorzubauen, dass schlechte erst gar nicht kommen. Hier ist und bleibt Uli Hoeneß mein kleiner Gott, denn er hat nicht nur was kurzfristiges geschaffen, sondern eine Jahrzehnte lang anhaltende Dominanz erarbeitet. und das sicher nicht, weil er wie der ein oder andere Club einfach mal kurzfristig Kohle reingepumpt hat. Er hat die Gunst der Stunde genutzt und hat sauber mit kurz-, mittel- und langfristigen zielen gearbeitet und diese auch konsequent verfolgt!

Wer kann mir denn sagen, welchen Berufen unsere Speerspitze nachgeht und inwiefern diese mit den Tätigkeitsfeldern innerhalb ihres Ehrenamtes zusammenpassen?

Zeichnen sie sich durch Fachwissen aus? Durch Erfahrung (wenn ja, wie drückt sich das aus) jahrelange Erfahrung im Erfolglossein ist auch eine Erfahrung). Durch Skills, die sie haben aber nicht leben?
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masterofdesaster
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Beitrag von masterofdesaster »

Hola @ todos,
ich glaube das Pool so nicht zu retten ist!
Meiner Meinung nach sollte Pool wieder dahin wo es herkommt,
soll heissen: Zurück in die Billardhallen und zocken was das Zeug hält.
In der Blütezeit des Poolbillard´s in Deutschland haben wir uns nicht in Clubheimen in Hinterhöfen versteckt,
sondern sind zum zocken in die Billardhalle und die die anderen Gáste haben grosse
Augen bekommen wenn die Kohle über den Tisch gewandert ist.Liga,Vereinsheime,das
interessiert doch niemanden!Ich habe nichts gegen Vereinsheime,ich finde sie nur für
die Vermarktung Kontraproduktiv!!
Mein Fazit wie Alfons zu sagen pflegt:
Raus auf die Strasse in die Hallen und Billard wieder ein bischen Verrucht aussehen
lassen..
Nur meine Meinung
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jps
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Beitrag von jps »

Hallo Joshua,

im Kontext Deiner letzten Frage und Deines Eingangsbeitrages empfehle ich mal wieder einen Blick auf die entsprechende Area-Seite.

Auffällig hier: Der Vize „Finanzen“ ist noch immer nicht besetzt. Also falls Du mal direkt vor Ort nach Einsparpotentialen suchen möchtest: Das ist Deine Chance! :lac:

Der Vize „ Marketing“ ist ebenfalls abhandengekommen!

Dafür ist der Vize „Breitensport“ plötzlich besetzt: Gottfried Ewert (Frido)!
Seine Standpunkte hat er uns ja schon hinreichend deutlich gemacht.

Und Manni Pürner ist jetzt bald ein Jahr am Start. Gibt es da was zu vermelden? Mir ist nichts aufgefallen!

Ich fürchte, dass zumindest von dieser Seite eine Initialzündung nicht zu erwarten ist.

Besten Dank für Deinen Beitrag auch besten Dank an Pascal. Schön, dass wir mal wieder darüber reden.

Jens

P.S.: Meinen Beitrag zur Thematik liefere ich noch nach.
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Beitrag von It2000de »

@Schiebetechniker

Nun da gebe ich dir Recht! Arbeiten und Investieren...

Ich habe nun mal die Erfahrung gemacht, dass nicht nur die Spieler sondern auch die Vereine und die Betreiber von Bistros keinerlei Interesse haben etwas zu verändern.

Ja ich habe bisher genug in ein Projekt gesteckt was Bundesweit eingeführt werden sollte.
Und ja auch ich habe einen Verein den ich Gegründet habe und führe.

Jedoch wirst du immer wieder auf Taube Ohren stoßen wenn es darum geht was zu verändern, Ich bin auch der Meinung das der Billardsport sich verändern muss. Aber zuerst musst du das Denkmuster der Sportler (Vereinsspieler) beeinflussen, ehe du an anderweitige Veränderungen denkst.

Gruß
Thomas W.
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Beitrag von Scratch »

nur mal ein kleiner gedanke der ein bisschen was aus mehreren postings enthält ;)

@masterofdisaster; einerseits hast du recht... raus aus den vereinsheimen und sich mal wieder unters volk mischen ABER die zeit der zockermentalität ist glaub ich vorbei ;) ich spiele gerne selbst liga und meisterschaften und sehe unseren anderen mannschaften auch gerne dabei zu.

@viele hier; manche hier zäumen das pferd von hinten auf, bei jeder sportart haben sich die "grossen" spieler und turniere erst aus einer grösser werdenden basis entwickelt.

nun wie entwickelt sich eine basis? dadurch dass man es ins TV schafft? wir erinnern uns wir können nichts grosses haben ohne basis wollen aber durch die grossen eine basis aufbauen? :bah:

bei unserem kleinen verein zb haben wir ALLE zusammen erst würstchen glühwein etc vor nem supermarkt verkauft (bei eisigen minusgraden ;)) dann auf dem wheinachtsmarkt flammkuchen,pizza und getränke. der gewinn war zwar auch nett aber das wichtigste war dass man uns gesehen hat. übrigens sind auch wieder mitglieder beigetreten die durch zufall ins lokal kamen wo wir spielen und trainieren,die haben widerum leute mitgebracht denens auch gefallen hat.

ALSO: bevor hier irgendjemand, WIEDER einmal die funktionäre verteufelt, oder poker, oder die sponsoren die nichts geben wollen, die leute sollen sich mal aus ihren hinterhöfen raustrauen, der welt ins auge blicken und SELBST mal etwas für pool machen.

Zum beispiel in einer billardhalle richtig gutes pool spielen damit den "bangern" die kinnlade runterfällt, sich sauber und sportlich präsentieren und leuten, die sich vielleicht für das fortführende spiel begeistern, mal ein bisschen zeigen wies geht.

das denkbar schlechteste was man machen kann ist abwarten und hoffen dass "irgendein anderer" es macht.

UND NUN GEHT RAUS UND SPIELT BILLARD! (oder wie jemand zu mir sagte; spiel kein billard junge... schiess einfach aus...!!!!)
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Beitrag von Limitspieler »

Guter Beitrag von Scratch!
So sieht die Realität nun mal aus.
Wir haben als kleiner Verein auch einige tausend selbstentworfene Flyer in die Briefkästen der Einwohner geschmissen. Ein offenes Turnier nur für Laien ohne Vereinszugehorigkeit hat uns dann etliche neue Mitglieder beschert.
Dahinter steckt jedoch ehrenamtliche Arbeit, dass worauf die wenigsten heutzutage noch Lust haben. Seine wertvolle Freizeit nicht dem Spiel sondern dem drumherum aufzuopfern...

Gruss Limitspieler
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Beitrag von Scratch »

ïch liebe pool, ich träume pool (manchmal... kein witz^^) und es ist für mich das schönste um nach einer sch**ss woche oder einem langen tag abzuschalten. und wenn ich dafür 8 stunden in der kälte stand um den verein ein bisschen zu zeigen... mache ich das.

wie gesagt nicht rumheulen, machen! bei jedem 100 liga fussball club stehen ehrenamtliche jeden spieltag am platz, kassieren eintrtitt, verkaufen getränke etc. nur scheinen sich hier manche zu fein dazu zu sein und wollen lieber 10 millionen tv gelder etc ;) aber wenn man selbst nichts macht dann wird aus nem sport halt nie was
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Beitrag von joshua70 »

masterofdesaster hat geschrieben:Raus auf die Strasse in die Hallen und Billard wieder ein bischen Verrucht aussehen
lassen..
Nur meine Meinung


Danke! Das ist natürlich sehr extrem dargestellt, entbehrt aber nicht der Wahrheit.

l
Laßt uns doch mal versuchen, eine Gesetzmäßigkeit zu finden. Was zieht Menschen an, wodurch fühlen sie sich unterhalten?

DSDS, Hartz 4- TV, Sensationen, Abgründiges, der Thrill, wenn es um Geld geht, Bewegung und Action. Erotik lasse ich mal aussen vor.

Egal, was mir jemand erzählen will: Dart ist ein hervorragendes Beispiel, wie sich eine Nische beleben kann. Und für meinen Geschmack, ist es Dart live beizuwohnen erst mal langweiliger, als Billard zu sehen. Das sage ich nicht, weil ich Billardspieler bin, sondern weil ich versuche es objektiv gegenzuhalten. Es gibt im Billard weitaus mehr unterschiedliche Situationen, als im Dart.

Da ist Action, Leben und "Normalos" spielen auf höchstem Niveau. Ihr Ursprung ist ähnlich gelagert, wie der unsere und das Image auch nicht unbedingt besser. Ebenso hat Dart auch nicht unbedingt die größere Tradition.
Warum haben die also volle Hallen und wir nicht? Warum haben die Sendeplätze und wir nicht und warum können da die Spitzenwerfer reich werden und bei uns nicht?

Wo sind die Gemeinsamkeiten, wo beginnen die Unterschiede? Und genau da, wo die Unterschiede anfangen, sollten wir unsere Gedanken auch ansetzen. Was haben die anders gemacht, als wir? Sind die im olympischen Bund? Bekommen die staatliche Zuschüße? Machen Darter mehr Umsatz, als Billardspieler? ist das nicht auch ein Spiel "des kleinen Mannes"?

Vielleicht sind wir in unserer Attitüde (schwarze Hosen, Ruhe beim Spielen usw.) zu elitär (und rechtfertigen das nicht mal).
Beim Snooker geht das, beim Tennis und Golf auch. Aber während Snooker auch nur in den Commonwealth- Ländern und deren Peripherie (würde uns Snooker begeistern, wenn es nicht der englische Sender Eurosport zu uns brächte?) ein Thema ist und dort auf sehr lange Tradition zurückbklickt, sind Tennis und Golf weltweit in diesem Erscheinungsbild etabliert.
Unsere Zielgruppe kann zunächst nicht die obere Bildungsschicht sein, sondern die Normalbürger, die wir eben auch sind. Und diese zielgruppe will Action und das leicht verbotene. Warum also das Bedürfnis nach Halbseidenem nicht befriedigen, nachdem wir ja jahrelang feststellen durften, dass uns der "saubere" Sport nicht weiterbringt. Warum versuchen wir, mit jeglicher Tradition zu brechen, in dem wir uns in das Klischee polotisch korrekter Aktivitäten begeben?
Der Mensch hat von je her um Geld gespielt. Es war früher nur nicht so verpönt wie heute und deshalb statthaft. Wer hat es aber verpönt? Das ist kein natürlicher Lauf der Dinge, sondern vielmehr eine überzogene Reaktion auf Mißbrauch in einzelnen Fällen.

Ich bin kein Zocker! Ich habe früher mal klein klein um Geld gespielt- heute habe ich keine Lust mehr auf diesen künstlichen Thrill (ich hab genug Thrill im Alltag)- und mein Bedürfnis nach "Zocken" stille ich in den Verhandlungen mit meinen Kunden, in denen die natürlich genauso versuchen Vorteile herauszuholen, wie ich es auch tue.

Aber Menschen begeistert so etwas. Warum also nicht auch mal Zocken live übertragen (TAR) und es genießen, wenn die Leute nicht nur um die Ehre spielen, sondern auch um ihr eigenes Bares. Die Anspannung im Gesicht zu sehen, hat uns schon von je her begeistert. Wer das leugnen will, sollte mal seine Geschichtskenntnisse überprüfen, denn dafür gibt es zuviele Belege.
Noch n paar Hupen dazu, und wir schaffen es vielleicht, eine kleine Sensation zu präsentieren, der andere auch beiwohnen wollen. Wie sonst kann man das breite Interesse am Boxen- mit dem sich nun wirklich nicht viele richtig auskennen- erklären?
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Beitrag von DocSchneider »

joshua70 hat geschrieben:Machen Darter mehr Umsatz, als Billardspieler?


Ja !!
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