Billardphotographie
Moderator: Moderatoren
- Klaus
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Da Blitzlicht stört bzw. meist verboten ist, stellt sich die Frage, wie man ohne Blitzlicht vernünftige Fotos bekommt.
Wer Tageslicht hat, hat es gut. Meist wird dies aber nicht der Fall sein. In diesem Fall werden keine vernünftigen Bilder möglich sein. Das Kunstlicht ist zu schwach und seine Farbtemperatur wird für den unerwünschten Gelb/Rot-Stich sorgen.
Selbst bei Tageslicht hat man noch mit einer Reihe von Problemen zu tun:
1. Die Tiefenschärfe
Will man Spieler und Kugeln scharf abbilden, so benötigt man eine große Blendenstufe beim Objektiv. Ein lichtstarkes und damit teures Objektiv wäre dabei sehr von Vorteil.
2. Die Bewegungsschärfe
Will man die Bewegung von Spieler und Kugeln "einfrieren", benötigt man eine kurze Verschlußzeit des Objektivs.
Hier beißt sich die Katze in den Schwanz, weil 1. und 2. sich gewissermaßen kontraproduktiv auswirken. Kurze Verschlußzeit und große Blendenstufe sorgen für sehr wenig Licht auf dem Bildmaterial. Das Bild wird zu dunkel.
3. Lichtfarbe
Selbst bei Tageslicht kämpfen wir noch mit dem Kunstlicht der Tischbeleuchtung. Dessen Farbtemperatur kann - wie bereits erwähnt - für den unerwünschten Gelb/Rot-Stich auf den Bildern sorgen.
4. Schatten
Ohne Blitzlicht dürfte es eine reine Glücksache sein, ob wir auf dem Foto unerwünschte Schatten haben werden. Diese sind so gut wie nicht berechenbar.
5. Die Entfernung
Kommt man nicht nah genug an den Tisch heran, potenzieren sich o.g. Probleme. Man muss zoomen und erhält dadurch automatisch weniger Tiefenschärfe. Bei starkem Zoomen wiederum verliert man sehr viel von der Lichtstärke. Ein extrem teures Objektiv wäre von nöten. Also nah ran, wenn möglich.
Die Herausforderung, tolle Fotos von Billardsportlern in Aktion zu bekommen, ist eine höchst anspruchsvolle. Meines Erachtens muss man schon eine sehr gute Kameraausrüstung mit Stativ haben und sehr viele Fotos schießen, um wenigstens ein paar schöne Bilder von einem Spieler in Aktion vernünftig abzubilden. Bei gestellten Fotos ist das um ein Vielfaches einfacher. Die Standard-Digi-Cam kann dabei zu Hause bleiben!
Am Beispiel der Fotos auf der EM-Seite wird dem engagierten Hobby-Fotografen klar, was ich mit meinen Ausführungen sagen wollte. (Achtung: Sehr lange Ladezeiten!)
s. unter Foto Galleries
Passend zum Thema möchte ich unbedingt noch diesen Link empfehlen:
Kamera und Billard
Wer Tageslicht hat, hat es gut. Meist wird dies aber nicht der Fall sein. In diesem Fall werden keine vernünftigen Bilder möglich sein. Das Kunstlicht ist zu schwach und seine Farbtemperatur wird für den unerwünschten Gelb/Rot-Stich sorgen.
Selbst bei Tageslicht hat man noch mit einer Reihe von Problemen zu tun:
1. Die Tiefenschärfe
Will man Spieler und Kugeln scharf abbilden, so benötigt man eine große Blendenstufe beim Objektiv. Ein lichtstarkes und damit teures Objektiv wäre dabei sehr von Vorteil.
2. Die Bewegungsschärfe
Will man die Bewegung von Spieler und Kugeln "einfrieren", benötigt man eine kurze Verschlußzeit des Objektivs.
Hier beißt sich die Katze in den Schwanz, weil 1. und 2. sich gewissermaßen kontraproduktiv auswirken. Kurze Verschlußzeit und große Blendenstufe sorgen für sehr wenig Licht auf dem Bildmaterial. Das Bild wird zu dunkel.
3. Lichtfarbe
Selbst bei Tageslicht kämpfen wir noch mit dem Kunstlicht der Tischbeleuchtung. Dessen Farbtemperatur kann - wie bereits erwähnt - für den unerwünschten Gelb/Rot-Stich auf den Bildern sorgen.
4. Schatten
Ohne Blitzlicht dürfte es eine reine Glücksache sein, ob wir auf dem Foto unerwünschte Schatten haben werden. Diese sind so gut wie nicht berechenbar.
5. Die Entfernung
Kommt man nicht nah genug an den Tisch heran, potenzieren sich o.g. Probleme. Man muss zoomen und erhält dadurch automatisch weniger Tiefenschärfe. Bei starkem Zoomen wiederum verliert man sehr viel von der Lichtstärke. Ein extrem teures Objektiv wäre von nöten. Also nah ran, wenn möglich.
Die Herausforderung, tolle Fotos von Billardsportlern in Aktion zu bekommen, ist eine höchst anspruchsvolle. Meines Erachtens muss man schon eine sehr gute Kameraausrüstung mit Stativ haben und sehr viele Fotos schießen, um wenigstens ein paar schöne Bilder von einem Spieler in Aktion vernünftig abzubilden. Bei gestellten Fotos ist das um ein Vielfaches einfacher. Die Standard-Digi-Cam kann dabei zu Hause bleiben!
Am Beispiel der Fotos auf der EM-Seite wird dem engagierten Hobby-Fotografen klar, was ich mit meinen Ausführungen sagen wollte. (Achtung: Sehr lange Ladezeiten!)
s. unter Foto Galleries
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Kamera und Billard
- AFK
- Pomeranzenkiller
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Die Foto´s auf der EM-Seite sind zum Teil echt der Hammer.
Vor allem die Panorama-Bilder sind klasse.
Da war aber ein Profi am Werk, und trotzdem sieht man an den rangezoomten Bildern,
daß sie nicht voll ausgeleuchtet sind, weil wahrscheinlich ohne Blitz fotographiert wurde.
Und er hat meistens eine sehr große Blende verwendet, denn alles, was 50 cm vor oder hinter dem Objekt ist, wird schon unscharf.
Da muß man schon sehr genau anvisieren.
Gruß
Andreas
Vor allem die Panorama-Bilder sind klasse.
Da war aber ein Profi am Werk, und trotzdem sieht man an den rangezoomten Bildern,
daß sie nicht voll ausgeleuchtet sind, weil wahrscheinlich ohne Blitz fotographiert wurde.
Und er hat meistens eine sehr große Blende verwendet, denn alles, was 50 cm vor oder hinter dem Objekt ist, wird schon unscharf.
Da muß man schon sehr genau anvisieren.
Gruß
Andreas
Also ich hab bei uns mal mit jemanden die Tische neu bezogen, und der fotografiert für eine Zeitschrift und er hat mir ein paar Tips gegeben. Man sollte ohne Blitz fotografieren, dabei die Kamera auf Natur, also draußen einstellen. Dann sollte man mit dem Selbstauslöser fotografieren. Das klang zwar komisch, aber hat irgendwie was gebracht. Ich hab mich aber nicht weiter damitbeschäftig, nur mal ausprobiert.
- Klaus
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Joker hat geschrieben:... Dann sollte man mit dem Selbstauslöser fotografieren. Das klang zwar komisch, aber hat irgendwie was gebracht. ...
Du meinst wahrscheinlich Fernauslöser. Dies hat den Vorteil, dass die Kamera beim Betätigen des Auslösers nicht verwackelt wird. Hierbei sollte die Suchlinse abgedeckt werden, um unerwünschte Lichteinwirkung zu vermeiden.
Mit Einstellen der Kamera auf "Natur" ist vermutlich gemeint, die Farbtemperatur des Kunstlichtes dem des Tageslichtes möglichst anzugleichen.
Lichtklick
- Jens
- Redakteur
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Hallo zusammen,
nochmal kurz zu den Bildern der EM. Die wurden wie schon angemerkt wurde von Profis gemacht. Wer vor Ort war konnte die Monster-Objektive bewundern. Ich habe 2 Fotographen gesehen mit Objektiven von jeweils ca. 40 cm Länge. Viele Fotos wurden allerdings freihändig geschossen. Ich habe nur selten gesehen dass ein Stativ benutzt wurde. Allerdings war die Ausrüstug halt Top und die Kameras dürften im 5-stelligen Bereich gelegen sein.
Trotzdem sind viele Bilder dunkel geworden aus den von Klaus sehr schön beschriebenen Gründen.
Aber:
Es handelt sich um digitale Bilder, die man im Nachhinein bearbeiten kann. Zu dunkle Bilder können problemlos aufgehellt werden und der Tonwert kann auch beliebig angepasst werden. Ich habe für mein privates "Album" die Bilder der EM eigenständig nachbearbeitet und erstaunliches dabei herausgeholt. Aus schwarzen Flächen im Original-Bild wurden auf einmal Zuschauer, Gesichtszüge oder was sonst auf dem Bild drauf war. Das hat viel gebracht. Wenn ich etwas Zeit habe werde ich mal ein Beispiel zeigen.
Gruß,
Jens
nochmal kurz zu den Bildern der EM. Die wurden wie schon angemerkt wurde von Profis gemacht. Wer vor Ort war konnte die Monster-Objektive bewundern. Ich habe 2 Fotographen gesehen mit Objektiven von jeweils ca. 40 cm Länge. Viele Fotos wurden allerdings freihändig geschossen. Ich habe nur selten gesehen dass ein Stativ benutzt wurde. Allerdings war die Ausrüstug halt Top und die Kameras dürften im 5-stelligen Bereich gelegen sein.
Trotzdem sind viele Bilder dunkel geworden aus den von Klaus sehr schön beschriebenen Gründen.
Aber:
Es handelt sich um digitale Bilder, die man im Nachhinein bearbeiten kann. Zu dunkle Bilder können problemlos aufgehellt werden und der Tonwert kann auch beliebig angepasst werden. Ich habe für mein privates "Album" die Bilder der EM eigenständig nachbearbeitet und erstaunliches dabei herausgeholt. Aus schwarzen Flächen im Original-Bild wurden auf einmal Zuschauer, Gesichtszüge oder was sonst auf dem Bild drauf war. Das hat viel gebracht. Wenn ich etwas Zeit habe werde ich mal ein Beispiel zeigen.
Gruß,
Jens
Sorry, wenn ich etwas vom Topic abweiche, aber ich
habe mich immer gefragt, was der Nickname "FBI"
bedeutet. Hat es vielleicht etwas damit zu tun ?
http://cgi.ebay.de/ws/eBayISAPI.dll?Vie ... 7&tc=photo
Gruß
D-man
habe mich immer gefragt, was der Nickname "FBI"
bedeutet. Hat es vielleicht etwas damit zu tun ?
http://cgi.ebay.de/ws/eBayISAPI.dll?Vie ... 7&tc=photo
Gruß
D-man
- Klaus
- Posthum Ehrenmitglied
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- Wohnort: München
Bei allen Veranstaltungen sieht man deutlich, dass hier - fototechnisch gesehen - extrem schlechte Bedingungen geherrscht haben. Dafür sind die Bilder gar nicht mal schlecht geworden.
Bei den Bildern der Landesmeisterschaft ist mir ein typischer Anfängerfehler aufgefallen:
Bei der Siegerehrung wurden die meisten Gesichter auf Bildmitte fixiert. Der Nachteil dabei ist, dass oben nutzloser Platz ist, wobei unten wichtige Details abgeschnitten wurden.
Auch hätte ich niemals so viele Bilder z.B. von der Damen Eurotour eingestellt, sondern nur die allerbesten aussortiert. Weniger ist hier mehr. Die schlechten Bilder würde ich niemandem zeigen - dies gehört zur künstlerischen Freiheit eines jeden Fotografen.
Bei den Bildern der Landesmeisterschaft ist mir ein typischer Anfängerfehler aufgefallen:
Bei der Siegerehrung wurden die meisten Gesichter auf Bildmitte fixiert. Der Nachteil dabei ist, dass oben nutzloser Platz ist, wobei unten wichtige Details abgeschnitten wurden.
Auch hätte ich niemals so viele Bilder z.B. von der Damen Eurotour eingestellt, sondern nur die allerbesten aussortiert. Weniger ist hier mehr. Die schlechten Bilder würde ich niemandem zeigen - dies gehört zur künstlerischen Freiheit eines jeden Fotografen.