nussbaumer1990 hat geschrieben:Der Ansatz mag vielleicht komisch klingen, aber in den USA wird häufig vom "percentage play" gesprochen. Grundlage hierbei ist, dass du dein eigenes Spiel am besten einschätzen kannst (oder zumindest können solltest) und danach jede risikoreiche Situation bewerten solltest. Eigentlich ist jeder Stoß im Billard eine simple Kosten/Nutzen Rechnung.
Ein Beispiel:
Du kommst an den Tisch und hast einen langen Einsteiger liegen mit leichter Stellung auf den Folgeball. Wenn du dir den Ball zu 90% zutraust, solltest du ihn angehen. Wenn du Probleme mit langen Bällen hast oder die Chance niedriger bewertest, solltest du überlegen, Save zu spielen.
Das Save widerum solltest du zeitgleich ebenfalls bewerten (wo sollte der Objektball liegenbleiben, wo die Weiße) und einschätzen ob und wie du das mit deinen Fähigkeiten umsetzen kannst.
Kommst du zu dem Schluss, dass du dir den langen Ball nur zu 50% zutraust, das Save aber nur zu 30% machbar (so wie es ideal laufen sollte) ist, dann nimm trotzdem den langen Einsteiger in Angriff. Umgekehrt natürlich, wenn du dem Save bessere Chancen gibst.
Was man nicht vergessen sollte, ist die Beurteilung/Einschätzung des Könnens des Gegners. Gegen Efren wäre es für viele möglicherweise sogar ein Fehler ihn überhaupt in die Nähe des Tisches zu lassen.
Ein Safe alleine bedeutet ja noch lange nicht, daß der Gegner keine Antwort darauf findet. Was nützt mir ein 100%iger Safe, wenn es eine 60-Prozentige Wahrscheinlichkeit gibt, daß der Gegner danach einen Resafe präsentiert oder sogar weiterspielen kann. Sieht man bei guten Spieler reichlich oft, daß ein Safe eben nicht zu Ball in Hand führt und auch der Spieler der den Safe ausgeführt hat nachher das Safe-Duell verliert.