Wieviel und welches Training ist sinnvoll?

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Schopi68
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Re: Wieviel und welches Training ist sinnvoll?

Beitrag von Schopi68 »

nussbaumer1990 hat geschrieben:Der Ansatz mag vielleicht komisch klingen, aber in den USA wird häufig vom "percentage play" gesprochen. Grundlage hierbei ist, dass du dein eigenes Spiel am besten einschätzen kannst (oder zumindest können solltest) und danach jede risikoreiche Situation bewerten solltest. Eigentlich ist jeder Stoß im Billard eine simple Kosten/Nutzen Rechnung.

Ein Beispiel:
Du kommst an den Tisch und hast einen langen Einsteiger liegen mit leichter Stellung auf den Folgeball. Wenn du dir den Ball zu 90% zutraust, solltest du ihn angehen. Wenn du Probleme mit langen Bällen hast oder die Chance niedriger bewertest, solltest du überlegen, Save zu spielen.
Das Save widerum solltest du zeitgleich ebenfalls bewerten (wo sollte der Objektball liegenbleiben, wo die Weiße) und einschätzen ob und wie du das mit deinen Fähigkeiten umsetzen kannst.
Kommst du zu dem Schluss, dass du dir den langen Ball nur zu 50% zutraust, das Save aber nur zu 30% machbar (so wie es ideal laufen sollte) ist, dann nimm trotzdem den langen Einsteiger in Angriff. Umgekehrt natürlich, wenn du dem Save bessere Chancen gibst.


Was man nicht vergessen sollte, ist die Beurteilung/Einschätzung des Könnens des Gegners. Gegen Efren wäre es für viele möglicherweise sogar ein Fehler ihn überhaupt in die Nähe des Tisches zu lassen.

Ein Safe alleine bedeutet ja noch lange nicht, daß der Gegner keine Antwort darauf findet. Was nützt mir ein 100%iger Safe, wenn es eine 60-Prozentige Wahrscheinlichkeit gibt, daß der Gegner danach einen Resafe präsentiert oder sogar weiterspielen kann. Sieht man bei guten Spieler reichlich oft, daß ein Safe eben nicht zu Ball in Hand führt und auch der Spieler der den Safe ausgeführt hat nachher das Safe-Duell verliert.
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Re: Wieviel und welches Training ist sinnvoll?

Beitrag von nussbaumer1990 »

Guter Einwand! Natürlich sollte das Können des Gegners in die Überlegung miteinbezogen werden. Aber auch gegen einen guten Gegner wie Efren bringt es wenig, einen Risikoball anzugehen (und zu verschießen), nur mit der Hoffnung ihn nicht an den Tisch zu lassen.
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Re: Wieviel und welches Training ist sinnvoll?

Beitrag von sneaky_peter »

Sowas sollte meiner Meinung nach niemals eine Rolle spielen, wenn es irgendwie um etwas geht. Mein Gegner ist der Tisch, an den ich komme...
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Re: Wieviel und welches Training ist sinnvoll?

Beitrag von nussbaumer1990 »

Nun ja, sollte man wirklich gezwungen sein, mit einer Safety auszusteigen kann es nicht schaden zu wissen, welche Stärken bzw. Schwächen mein Gegner hat. Zugegeben, ab einem gewissen Level wird das natürlich irrelevant, aber gegen schwächere Gegner kann man das ruhig mal ausnutzen, wenn es wirklich nötig ist.
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Re: Wieviel und welches Training ist sinnvoll?

Beitrag von sneaky_peter »

Ok, sowas funktioniert vielleicht maximal in der Bezirksliga. Trotzdem würde ich da immer eine Lösung suchen, durch die ein mindestens ebenbürtiger Spieler keinen Vorteil bekommt. Alles andere verführt m.E. nur zur Schlamperei und eröffnet dem
Gegner die Möglichkeit, einen Glückstreffer zu setzen. Sowas kann dann richtig frustrierend sein.
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Titleist

Re: Wieviel und welches Training ist sinnvoll?

Beitrag von Titleist »

Schopi68 hat geschrieben: Gegen Efren wäre es für viele möglicherweise sogar ein Fehler ihn überhaupt in die Nähe des Tisches zu lassen.


Den kann hier jeder wohl nur im Klo einsperren und auf ein "Forfeit" hoffen :-)

Aber klar doch, selbst bei den Snookerprofis sieht man nicht selten, dass die anders gegen verschiedene Gegner spielen. Das wird bis in die höchsten Ligen/Profis getan. Gegen Ronnie O' brauchst Du so manchen langen Einsteiger nicht liegen lassen, den Du gegen Kleckers und Ursenbacher riskieren kannst.

Und im 1P ist es extrem wichtig, den Gegner einschätzen zu können. Wo Efren über die lange Bande noch recht lässig locht, würde ich das in den meisten Fällen gegen einen Oberligaspieler als guten Save ansehen, wenn es nicht gerade der optimale Winkel ist.

Klar ist es im 9-Ball aufgrund der Anzahl der Kugeln und den Lochmöglichkeiten in 6 Taschen schwieriger zwingende Saves/Resaves zu spielen, aber 9-Ball ist auch gottseidank nicht der Nabel der Welt. Und selbst da spiele ich doch gegen einen, der wirklich gut banken oder jumpen kann anders, als gegen ein Spieler, der nur normale Bälle gut locht.

Ich habe da grade vor 1-2 Monaten ein sehr aufschlussreiches 1P Spiel gesehen. Leider weiß ich nicht mehr, gegen wen da Jayson Shaw gespielt hat, aber es war halt einer, der in 1P sehr gut ist, im 9-Ball dagegen nur ferner liefen. Und Shaw hat da ganz miese ausgesehen, obwohl der einer der besten Shotmaker überhaupt ist. Der andere Spieler hat ihn förmlich an die Wand gespielt und ihm gezielt immer mal wieder schwere Shots liegen lassen, bei denen Du aber nachher entweder keine gute Position erlangen kannst oder eben einen totalen Sellout riskierst. Und Shaw ist immer wieder in die Fallen reingetappt. Ich bin mir sicher, dass sein Gegner so nicht gegen Efren gespielt hätte - weil eben oft weniger aggressive, aber viel genialere Safeties möglich waren. Die dann wiederum den Gegner in ärgere Bedrängnis gebracht hätten als ein Kamikaze-Schuss. Aber der hat eben die Psychologie des Gegners wunderbar ausgenutzt.

Leider, leider weiß ich jetzt nicht mehr, wo ich das gesehen habe. Vermutlich auf Accu-Stats. Wie auch immer, das war ein Lehrstück in psychologischer "Kriegsführung" am Billiardtisch und mit einem Kommentator, der auch den Durchblick hatte und die Fehler gut angesprochen hatte.
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Re: Wieviel und welches Training ist sinnvoll?

Beitrag von SINCERITAS »

also ich merke für mich: je mehr Training, umso besser!

deswegen versuche ich so viel Training, wie möglich in den Wochenplan reinzupacken. Und dann geht es irgendwie Schritt für Schritt vorwärts, jedes Mal ein bisschen mehr. Generell bemerke ich:
Mein skill set verbessert sich, wenn ich häufig gegen Gegner spiele, die deutlich stärker sind als ich.
Mein Konstanz in diesem skill set verbessert sich, je mehr ich aktiv trainiere (Übungen, Drill, PAT,...).
Solange man irgendwie eine Balance dazwischen findet und auch mal hin und wieder einfach so spielt, ist das ein ziemlich ausgewogenes Billard-Leben, wie ich finde...
kind regards,
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Re: Wieviel und welches Training ist sinnvoll?

Beitrag von Profi »

....wie Sinceritas habe ich mein Leben lang Trainingspartner gehabt, die teilweise viel besser als ich
gespielt haben.

Viele andere spielen nur gegen Schwächere, dann brauchen sie sich nicht so sehr bemühen und gewinnen immer
noch.....

Allerdings wird es zunehmend schwerer BESSERE zu finden....
Die wohnen meist weiter weg oder haben nicht immer Zeit...
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Re: Wieviel und welches Training ist sinnvoll?

Beitrag von Schopi68 »

sneaky_peter hat geschrieben:Sowas sollte meiner Meinung nach niemals eine Rolle spielen, wenn es irgendwie um etwas geht. Mein Gegner ist der Tisch, an den ich komme...


In diesem Fall müsstest Du niemals einen Safe spielen. :zwi:

(Bei mir wird der Tisch erst zum Gegner, wenn er schief steht und die Banden kaputt sind :zuf: )
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Re: Wieviel und welches Training ist sinnvoll?

Beitrag von Titleist »

Schopi68 hat geschrieben:
sneaky_peter hat geschrieben:Sowas sollte meiner Meinung nach niemals eine Rolle spielen, wenn es irgendwie um etwas geht. Mein Gegner ist der Tisch, an den ich komme...


In diesem Fall müsstest Du niemals einen Safe spielen. :zwi:

(Bei mir wird der Tisch erst zum Gegner, wenn er schief steht und die Banden kaputt sind :zuf: )


Wohl wahr. Ich glaube mich zu entsinnen, dass zwar der Spruch, den Sneaky da zitiert, von einem Großen kommt ... ich glaube, es war Efren. Der hat es mal in einem Interview so gesagt, dass er "gegen den Tisch spielt und dass es ihm egal ist, wer der Gegner ist". Und auch noch was in der Richtung, dass er seine Spiele wie im Training spielt. Aber bei einem Efren macht so was Sinn, der muß sich keine Gedanken über die Stärken eines Gegners machen. Wenn das ein Normalo tut, verkennt er aber m.E. die Lage, je nach Gegner. Zumindest wenn dieser mindestens auf dem eigenen Niveau spielt.
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Re: Wieviel und welches Training ist sinnvoll?

Beitrag von Vighor »

Titleist hat geschrieben:Wohl wahr. Ich glaube mich zu entsinnen, dass zwar der Spruch, den Sneaky da zitiert, von einem Großen kommt ... ich glaube, es war Efren. Der hat es mal in einem Interview so gesagt, dass er "gegen den Tisch spielt und dass es ihm egal ist, wer der Gegner ist". Und auch noch was in der Richtung, dass er seine Spiele wie im Training spielt. Aber bei einem Efren macht so was Sinn, der muß sich keine Gedanken über die Stärken eines Gegners machen. Wenn das ein Normalo tut, verkennt er aber m.E. die Lage, je nach Gegner. Zumindest wenn dieser mindestens auf dem eigenen Niveau spielt.


Man muss das auch nicht so wörtlich nehmen. Gegen den Tisch spielen bedeutet nicht das man nur Bälle versucht zu versenken. Wenn die Situation auf dem Tisch ungünstig liegt dann spielt man auch dann ein Safe.

Auch als Normalo kann es einem also egal sein wer der Gegner ist. Man muss von seinen eigenen Stärken und Schwächen ausgehen und anhand dieser den optimalen Stoss zur Situation auf dem Tisch spielen. Es ist dan egal wie stark der Gegner ist.
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Re: Wieviel und welches Training ist sinnvoll?

Beitrag von Titleist »

Vighor hat geschrieben:Auch als Normalo kann es einem also egal sein wer der Gegner ist. Man muss von seinen eigenen Stärken und Schwächen ausgehen und anhand dieser den optimalen Stoss zur Situation auf dem Tisch spielen. Es ist dan egal wie stark der Gegner ist.


Sehe ich ganz anders. Wenn ich gegen einen Spieler auf meinem Niveau als Gegner spiele, kann ich so manchen schwierigeren Bank z.B. im 1P liegen lassen. Und das tue ich auch dann z.B. ganz bewusst, wenn ich weiß, dass es bei Nichtgelingen eine hohe Wahrscheinlichkeit auf einen Sellout gibt. Wenn ich dagegen gegen einen sehr guten Banker spiele, kann ich mir so etwas nicht erlauben und muss auch manchen Bank in meine Überlegungen anders einbeziehen. Nur mal so als Beispiel.
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Re: Wieviel und welches Training ist sinnvoll?

Beitrag von Sharivari »

Genau das Thema mit Save / Ball angehen anhand der Prozente und können des Gegners habe ich mal in einem Video erwähnt. Soll keine Werbung sein, aber ist gerade passend zum Inhalt.

https://youtu.be/CARYtJl1Czw?t=150

Ab 2:30 gehts los :)

Viele Grüße,
Shari
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Re: Wieviel und welches Training ist sinnvoll?

Beitrag von Profi »

was soll mir das Video jetzt bringen ?

dass ich Youtube schauen soll ?
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Re: Wieviel und welches Training ist sinnvoll?

Beitrag von Sharivari »

Die Informationen aus dem Video haben die Diskussion ergänzt. Ob du Yotube schaust oder nicht ist mir persönlich herzlich egal.
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