1. Bundesliga - Bericht aus Pfullingen/Dachau

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TomDamm
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1. Bundesliga - Bericht aus Pfullingen/Dachau

Beitrag von TomDamm »

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Am vergangenen Wochenende trafen die Bundesliga-Teams von Dachau und Pfullingen aufeinander. Der Spielplan wollte es so, dass die Teams am Samstag und Sonntag aufeinander treffen - Samstags in Pfullingen und Sonntags an der Brunngartenstraße.



20.01.2007 BSV Dachau – BSV Pfullingen 3:5


14/1: Roman Hybler – John Blacklaw 100:42 1:0


8-B: Marcel Kirsten – Andreas Roschkowsky 2:4 2:4 0:1


9-B: Christoph Reintjes – Jörn Kaplan 2:5 1:5 0:1


9-B: Harald Stolka – Philip Rüthemann 0:5 5:4 1:0 1:0






14/1: Christoph Reintjes – Jörn Kaplan 96:100 0:1


8-B: Harald Stolka – Philip Rüthemann 1:4 4:0 1:0 1:0


9-B: Marcel Kirsten - Andreas Roschkowsky 2:5 1:5 0:1


9-B: Roman Hybler – John Blacklaw 4:5 1:5 0:1


Ergebnis: 3:5


Gesamt-Ergebnis: 3:5 mit 0:3 Punkten


Bericht:


Pfullingen ist das letzte der Spitzenteams, gegen die der BSV noch nicht ran mußte, aber eines der Teams, die Dachaus Trainer Andreas Huber zu Beginn der Saison besonders auf der Rechnung hatte. Vor allzu großem Vertrauen in den momentanen Tabellenstand warnte er daher vor dem Spieltag eindringlich: "Das neue System wird noch für viele Verschiebungen sorgen, ehe sich ein klares Bild abzeichnet - dieses Jahr ist alles möglich."


Entsprechend unruhig war auch der Auftakt der Begegnung:


Marcel Kirsten kam bei Pfullingens Spitzenspieler Andreas Roschkowsky im 8-Ball von Anfang an ins Hintertreffen. Er spielte zwar gut, hatte bei seinen Anstößen allerdings nicht immer eine gute Situation auf dem Tisch liegen. Eine schnelle 2:4 Niederlage im ersten Satz war das Resultat dieses Spielverlaufes.


Dachaus Neuzugang Christoph Reintjes fing sein 9-Ball gegen Jörn Kaplan ebenfalls in von ihm bisher unbekannter Manier an — ungewohnte Leichtsinnsfahler gepaart mit wenig Gegenliebe der Göttin Fortuna sorgten mit einem sehr sicher agierenden Gegner für einen ebenfalls schnellen 2:5 Verlust des ersten Satzes.


Die Sorgenfalten auf der Stirn des Dachauer Trainers vertieften sich zusehens, als auch bei Dachaus Routiner Harald Stolka der erst Satz mit 0:5 an Philip Rüthemann ging und Stolka in Hubers Worten „keinen sehr guten Eindruck“ hinterlies.


Einzig Dachaus Nummer Eins, Roman Hybler, behielt im 14/1endlos die Zügel gegen John Blachlaw fest in der Hand. Es entbrannte zwar eine von Taktik und Sicherheits-Spiel geprägte Partie, die der Dachauer aber immer kontrollieren konnte. Mit 100:42 sicherte er schließlich den ersten Zähler für Dachau.


Zu diesem Zeitpunkt stand es allerdings schon 1:0 für die Gastgeber, da auch der zweite Satz von Christoph Reintjes an seinen Pfullinger Kontrahenten ging (1:5).


Huber maulte zwar nach dem Satz über zu viele Fehler des jungen Dachauers, fand aber schnell wieder versöhnliche Worte für den bisher so herausragend agierenden Neuzugang: „Jeder darf mal schlecht spielen – und als „Rookie“ erst recht…“


Die Situation in Kirstens 8-Ball blieb im zweiten Satz unverändert: Der Dachauer spielte nicht schlecht, sein Gegener herausragend und am Ende bleib nur ein undankbares 2:4 und damit der zweite Satzpunkt für die Gastgeber.


Harald Stolka zeigte in seinem 9-Ball erneut, warum er als „großer Kämpfer“ gilt: Mit unglaublichem Einsatz konnte er den zweiten Satz mit 5:4 für sich entscheiden und dann auch noch das Sudden-Death-Spiel an- und ausschießen.


Zur Halbzeit stand es also Unentschieden und es roch schon fast ein bischen nach einem Penalty-Schießen am Ende des Spieltages…


Die Rückrunde brachte nur den Wechsel der Disziplinen, die Paarungen bleiben gleich:


Aus Dachauer Sicht blieb allerdings auch der Verlauf der Begegnung Roschkowsky-Kirsten unverändert: Beide Spieler machten wenige bis gar keine Fehler, wobei der Dachauer beim Anstoßen vom Pech- und Fehlerteufel fast schon verfolgt wurde. Ein deutliches 2:5 und 1:5 war alles, was der furios spielende Pfullinger Top-Mann dem jungen Dachauer übrig lies.


Roman Hybler hatte den ersten Satz im 9-Ball gegen John Blacklaw souverän geführt, ehe ihn eine unglücklicher Anstoß — 9 klappert im Loch und fällt nicht — und eine noch unglücklichere Kombination 2 auf 9 (beide klappern im Loch und kein Ball fällt) aus dem Spielfluß brachten. Er machte zwar keinen Fehler mehr, sein Gegner allerdings auch nicht, was zu einem sehr unerwarteten 4:5 Endstand des ersten Satzes führte.


Blacklaw domnierte nun auch den zweiten Satz, in dem Hybler ebenfalls nur einen Fehler machte, über ein 1:5 allerdings nicht hinauskommen konnte.


Pfullingen führte also 4:2 und aus Dachauer Sicht war nur noch ein Unentscheiden möglich.


Zur Freude der Dachauer fand Christoph Reintjes perfekt in sein 14/1 gegen Jörn Kaplan und domnierte den Satz bis zum 98. Ball. Bis dahin hatte der Dachauer gut gespielt und sein Gegener einige Fehler eingestreut. Dann verfehlte Reintjes allerdings den letzten Breakball und mußte Kaplan an den Tisch zurück lassen. Dieser konnte die Partie ebenfalls nicht beenden und es entbrannte eine ausgedehnte Sicherheits-Schlacht, in deren Verlauf beide Spieler einige Minuspunkte in Kauf nahmen, ehe Kaplan aus der Not heraus eine fulminante Vorbanden-Kombination in Angriff nahm und versenken konnte. Er hatte nach diesem Ball erneut keine normale Stellung auf einen Ball und versenkte einen fast unglaublichen Ball quer über den Tisch. Von nun an hatte er den Satz fest im Griff und lies den Jung-Dachauer nicht mehr ins Spiel zurückkommen, ehe er unter dem Jubel der Pfullinger Spieler und Fans den 100. Ball zum Pfullinger Gesamtsieg versenken konnte (96:100).


Dass sich Stolka erneut nach einem verkorksten ersten Satz (1:4) zurück kämpfen konnte und den zweiten Satz klar mit 4:0 für sich entschied, war dann leider nur noch Ergebnis-Kosmetik — ebenso wie die Tatsache, dass er das Entscheidungs-Spiel erneut souverän an- und ausschießen konnte und das Gesamtergebnis auf 3:5 aus Dachaus Sicht verbesserte.


Andreas Huber nach dem Spieltag: „Jetzt ist es halt doch (endlich?) passiert: wir haben nach fast genau 2 Jahren wieder ein Spiel verloren — mehr auch nicht… Das gilt es jetzt schenll zu verdauen und morgen an heimischen Tischen am besten gleich wieder gerade zu biegen! Es kann nicht immer für uns laufen und heute hatten wir von Beidem genug: Eine erschreckende Fehlerquote und fast auf allen Tischen im richtigen Moment ausreichend Pech… Der Fehler beim letzten Break von Christoph tut mir Leid – v.a., da das der Punkt zum Unentscheiden und damit zum Shoot-Out gewesen wäre. Für ihn ist es sicher eine mehr als lehrreiche Erfahrung — da muss jeder mal durch und dann macht man solche Unachtsamkeiten auch nicht mehr…


Alle anderen haben ein bischen für uns gespielt und so fängt die Saison jetzt halt von vorne an — alle guten Teams fast gleichauf… Also auf ein Neues!“


21.01.2007 BSV Dachau – BSV Pfullingen 4:5 (4:)4) n. PS (0:3)


14/1: Roman Hybler – John Blacklaw 74:100 0:1


8-B: Marcel Kirsten – Andreas Roschkowsky 4:1 2:4 1:0 1:0


9-B: Christoph Reintjes – Jörn Kaplan 4:5 5:3 0:1 0:1


9-B: Harald Stolka – Philip Rüthemann 5:1 5:2 1:0






14/1: Christoph Reintjes – Philip Rüthemann 100:65 1:0


8-B: Harald Stolka – Jörn Kaplan 1:4 2:4 0:1


9-B: Roman Hybler - Andreas Roschkowsky 5:4 5:2 1:0


9-B: Marcel Kirsten – John Blacklaw 3:5 2:5 0:1


Ergebnis: 4:4


Penalty-Shoot-Out:


Andreas Roschkowsky: ja Roman Hybler: nein


Philipp Rüthemann: ja Christoph Reintjes: nein


Jörn Kaplan : ja …


Ergebnis Shoot-Out: 0:3


Gesamt-Ergebnis: 4:5 mit 1:2 Punkten


Bericht:


Nach einer entspannten Nacht in den eigenen Betten ging es für die Dachauer Pool-Billard-Bundesligisten am Sonntag um 11 Uhr in der Brunngartenstraße erneut gegen den BSV Pfullingen an die Tische.


Die Baden-Würtemberger hatten den Dachauern tags zuvor auf eigenem Material die erste Niederlage seit fast auf den Tag genau 2 Jahren zugefügt — ein Tatbestand, den man nicht unterschätzen sollte, wie Dachaus Coach vor der Partie in einem Gespräch mit Zuschauern anmerkte…


Die Hinrundenbegegnungen lieferten — was die Paarungen anbelangt — eine exakte Wiederholung des Vortages.


Die Spielverläufe waren allerdings zum Teil dramatisch anders: Roman Hybler wurde im 14/1 von einer bis dato nicht gekannten Serie misslungener Breakbälle heimgesucht: allein 3 mal fand die Weisse Kugel beim öffnen des Kugeldreiecks den Weg in eine der Taschen! Eine deutliche 74:24 Führung von John Blacklaw war die Konsequenz dieser Vorkommnisse. Hybler konnte dann zwar 41 Kugeln versenken, mußte seinen Gegner nach einem Fehler an den Tisch zurückkehren lassen. Dieser schickte sich nun an, die Partei zu beenden, ehe er den 98. Ball nicht versenkte. Eine Wiederholung des 14/1endlos von Christoph Reintjes lag in der Luft… Nach nur10 Bällen mußte der Dachauer ernuet breaken und die Weisse fand erneut eine Möglichkeit zu fallen. Diesmal lies sich der Pfullinger die Butter nicht mehr vom Brot nehmen und sicherte den Punkt für sein Team.


Die zweite Überaschung fand am Nachbartisch statt: Marcel Kirsten sicherte sich den ersten 8-Ball-Satz gegen Andreas Roschkowsky, der tags zuvor noch so unantastbar erschienen war mit 4:2. Da Roschkowsky den zweiten Satz ebenfalls mit 4:2 gewinnen konnte, ging es ins Entscheidungs-Spiel, das der Pfullinger Nummer-Eins-Spieler eröffnete und dann auch auszuschießen begann. Es hatte nicht den Anschein, als ob noch etwas anbrennen konnte — die schwierigen Aufgaben waren bereits erledigt — als er den vorletzten Ball neben das Loch schoß! Kirsten übernahm den Tisch und beendete die Partie zum Punktgewinn für Dachau.


Die anderen beiden Partien (9-Ball) waren im Ergebnis Wiederholungen des Vortages:


Harald Stolka bezwang Philip Rüthemann klar mit 5:1 und 5:2, während diesmal Christoph Reintjes gegen Jörn Kaplan in die Verlängerung mußte (die Sätze waren 4:5 und 5:3 ausgegangen). Der Neu-Dachauer durfte das Sudden-Death-Spiel anstoßen und die Raute öffnete sich nur sehr schlecht… Nach hochklassigem Safe-Spiel beider Kontrahenten war es Kaplan, der einen Stellungsfehler des Dachauers zum Sieg nutzen konnte.


Nach der Hinrunde stand es also erneut Unentschieden 2:2.


Die Rückrunde brachte nun völlig neue Spielpaarungen hervor, nachdem Pfullingen ihre Aufstellung komplett geändert und auch Dachau die 9-Ball Partien vertauscht hatte.


Die Begegnung 8-Ball lautete nun Stolka gegen Kaplan — eine Partie die hohes Niveau erwarten lies. Es wurde auch sehr gutes 8-Ball von beiden Seiten gezeigt, wobei Stolka in beiden Sätzen den entscheidenden Fehler mehr beging — ein viel zu klar (Zitat Huber) aussehendes 1:4 und 2:4 war das Resultat des Satzes.


Dann gab es lange Zeit keine Ergebnisse mehr für die Zuschauer, da alle übrigen Sätze stark umkämpft waren:


Roman Hybler schaffte es, im 9-Ball den ersten Satz gegen Andreas Roschkowsky zu drehen und mit 5:4 zu gewinnen. Beide zeigten dabei taktisch herausragendes Billard. Der zweite Satz verlief ähnlich kämpferisch, wobei der Dachauer die auftretenden Schwächen seines Gegners besser nutzen konnte und (laut Huber eignetlich ebenfalls zu klar aussehend) 5:2 gewinnen konnte.


Also erneut alles offen (3:3)


Christoph Reintjes traf im 14/1endlos auf Philip Rüthemann — eine vermeintlich lösbare Aufgabe, die ihm dann allerdings sichtlich schwerer viel als von vielen erwartet worden war. Dabei stand er sich allerdings mehr selbst im Weg, als es sein Gegner es vermocht hätte. Huber nach dem Satz: „Ich habe Philip als Sportsoldat betreut und kenne somit beide und ihr Spiel sehr gut. Dieser Satz wurde beiden Spielern nicht gerecht — schön, dass Christoph die Sache am Ende noch sicher nach Hause gebracht hat!“


Nun lag es an Marcel Kirsten, ob Dachau die Scharte vom Vortag auswetzen kann oder ob man ins Penalty-Shoot-Out muss…


Der erste Satz war 3:5 an John Blacklaw gegangen, wobei der Fehlerteufel dem Dachauer schon im Nacken saß (Zitat Huber). Im zweiten Satz gab es dann die Chance, dem Pfullinger sein Break abzunehmen, was aber misslang, da er sich gut und glücklich aus der Affaire ziehen konnte. Da der junge Dachauer sein eigenes Break zu allem Überfluss dann auch nicht durchbringen konnte, ging der zweite Satz mit 2:5 ebenfalls nach Baden-Würtemberg.


Es stand also Unentschieden und das bei den Spielern so „beliebte“ Penalty-Shoot-Out mußte die Entscheideung bringen, wer mit 2 und wer mit einem Punkt nach Hause fahren würde.


Es geschah das für die anwesenden Dachauer Zuschauer und Betreuer das Unfassbare: die ersten drei Pfullinger Akteuer versenkten den „Elfmeter-Ball des Billard“ und KEIN Dachauer konnte es ihnen gleich tun… Nach wenigen Minuten war das Spektakel aus Dachauer Sicht also mit 0:3 unrettbar verloren und beendet.


Ein sichtlich genervter Andreas Huber kommentierte das Wochenende folgendermaßen: „nur einen von 6 Punkten aus den beiden Spieltagen zu holen ist schon sehr ernüchternd. Wir wußten wie stark Pfullingen ist und wie wenig Aussagekraft die Tabelle momentan hat. Aber über das, was ich dieses Wochenende gesehen habe muß ich erst einmal nachdenken — so habe ich die Buben noch nie gesehen… Hoffen wir, dass der Schock in zwei Wochen heilbar ist. Dann geht es auswärts gegen Sindelfingen und Fulda! Und so wie es aussieht, geht die Saison dann erst richtig los — alle hoch gewetteten Top-Teams haben 9 oder 10 Punkte und eines dieser Teams wird wohl am Ende des Jahres absteigen und eines evtl Deutscher Meister sein. Über mangelnde Spannung kann sich dieses Jahr keiner beklagen!“
Ein GEWINNER ist Derjenige, der am Ende des Tages behaupten kann, ALLES für den Erfolg getan zu haben... Dann tut auch eine Niederlage weniger weh...

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