1. Pool Bundesliga - Dachau empfängt Berrenrath und Düren

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TomDamm
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1. Pool Bundesliga - Dachau empfängt Berrenrath und Düren

Beitrag von TomDamm »

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Am Samstag empfing der Titelverteidiger der 1.Bundesliga Pool-Billard den Vorjahres-Dritten aus Berrenrath zum 5. Spieltag der Bundesligasaison 2005/06 an heimischen Tischen in der Brunngartenstraße.
Die Anwesenheit vieler Fans, einiger hochrangiger Vertreter der Stadt Dachau — darunter zum aller ersten mal auch OB Bürgel — sowie eines Kamera-Teams verliehen dem Spieltag einen besonderen Flair.
Der Spieltag begann dann auch mit einem Zeremoniell, das mit der Bundesliga nichts zu tun hatte: Dachaus OB ehrte noch mal die Damen-Mannschaft des BSV, die erst vor einigen Wochen Deutscher Pokal-Mannschaftsmeister geworden war.
Damit ist der BSV Dachau der erste Verein, der es geschafft hat, neben dem Deutschen Mannschaftsmeister auch den Damen-Pokalmeister in ein und derselben Saison zu stellen.


Nach den Ehrungen für die Dachauer Damen begann dann der Bundesliga-Alltag in der Brunngartenstraße und der BSV zeigte seinen Fans und der kommunalen Obrigkeit auch gleich eindrucksvoll, wie überragend ein Deutscher Meister agieren kann — v.a. wenn der Gegner nicht recht in Tritt kommt.
Dachaus Nummer Eins, Roman Hybler, „fertigte“ im 9-Ball den sichtlich überforderten Raphael Keusen in kürzester Zeit 11:3 ab und auch Marcel Kirsten ließ Rainer Wirsbitzki — dem furchtbar viele ungewohnte Fehler unterliefen (Zitat Huber) — bei seinem 11:2 Erfolg nicht den Hauch einer Chance.
Evangelos Vettas, der erst vor wenigen Tagen ein hochklassiges 8-Ball Turnier gewonnen hatte, zeigte auch jetzt gegen Marc Vogt seine Klasse in dieser Disziplin und ließ seinem Gegner bis zum Satzende nur 5 Partien gewinnen (9:5).
Einzig das 14/1endlos zwischen Harald Stolka und Dieter Johns geriet zum Endlos-Krimi.
Fast drei Stunden lang „beharkten“ sich die beiden Kontrahenten in einem sehr von Sicherheiten geprägtem Spiel, ehe Johns das bessere Ende für sich hatte und den Ehrenpunkt für die Gäste sichern konnte (94:150).
Ein so dominant erspielter Halbzeitstand war natürlich genau nach dem Gusto der Dachauer Fans — veranlasste den Betreuer der Gäste allerdings zu einer gewaltigen Standpauke in der Pause (Orig.-Zitat: „Dafür fahre ich keine 600 Km um mir so einen Mist anzuschauen…“).


Die Standpauke schien genau richtig angekommen zu sein, denn die Gäste aus Berrenrath zeigten sich in der Rückrunde wie verwandelt:
Raphael Keusen — in der Hinrunde noch mit extrem vielen Fehlern beim Dachauer Star Hybler komplett unter die Räder geraten — agierte plötzlich im 8-Ball gegen Marcel Kirsten sehr sicher und dominant. Im selben Atemzug schien der Dachauer „das Spiel mit den Kugeln komplett verlernt zu haben“ (wütender Kommentar des Dachauer Trainers), machte „unglaublich viele Fehler“ (ebenfalls Zitat Huber) und so war der 3:9 Endstand schnell erreicht.
Evangelos Vettas hatte es im 9-Ball erneut mit Marc Vogt zu tun und am Anfang schien sich der 8-Ball-Satz der Hinrunde auch exakt zu wiederholen: Vettas agierte sehr sicher und führte von Beginn an. Dann aber beendete Vogt 5 Partien am Stück und lag plötzlich deutlich (8:5) in Führung. Der für Dachau startende Grieche ließ sich zwar nicht aus der Ruhe bringen und lieferte einen bravourösen Kampf zurück in den Satz — nur Fortuna hatte ihn anscheinend im selben Atemzug verlassen. Bei seinen Anstößen war der nächste Ball so gut wie nie zu sehen, sein Gegner schaffte es immer, aus seinen Sicherheiten zu entkommen und ihm keinen lochbaren Ball zu hinterlassen und wenn der Dachauer mal einen gewagten „Befreiungs-Stoß“ versuchte, verfehlte der sein Ziel um Millimeter… So sehr sich Vettas auch ins Zeug legte, die 7:11 Niederlage konnte er nicht vermeiden.
Nach einer sehr dominanten Hinrunde der Dachauer war also alles wieder offen (3:3)!
Dachaus Routiner Harald Stolka hatte im letzten 9-Ball die Chance auf Revange gegen Dieter Johns — und er nutzte sie auch gewohnt sicher: in einem erneut hart umkämpften und sehr hochklassigen Spiel behielt der Dachauer stets die Oberhand und sicherte mit seinem 11:6 Erfolg den 4. Dachauer Punkt und damit das sichere Unentschieden.
Die Zeichen standen zu diesem Zeitpunkt jedoch noch deutlich auf Sieg für den BSV, da Roman Hybler in seiner Parade-Disziplin 14/1endlos gegen Rainer Wirsbitzki antrat und auch deutlich führte. Aus einer gut gespielten Sicherheit Hyblers beim Stand von 109:72 heraus erkannte sein Gegner eine mögliche Kombination aus mehreren Bällen im fast geschlossenen Dreieck und wagte diesen extrem risikoreichen Stoß auch — und er gelang! In der Folge versenkte die Nummer Eins der Gäste Ball um Ball und ließ den Dachauer Star erst wieder nach 72 Bällen beim Stand von 109:144 mit einer guten Sicherheit an den Tisch zurück. Hybler versuchte, ebenfalls eine — fast unmögliche — Sicherheit zu spielen, die allerdings nicht vollständig gelang und seinem Gegner die Chance auf einen Ball offen ließ. Diese nutzte Wirsbitzki auch und beendete die Partie zum 109:150 Endstand und einem für Dachau sehr schmerzhaften Unentschieden.


Der Kommentar des Dachauer Trainers fiel im Anschluss an die Begegnung dann doch eher unerwartet versöhnlich aus: „Das Ergebnis ist natürlich eine kleine Katastrophe für uns und unsere Träume von der Titelverteidigung — Das zwingt uns nun fast schon, die beiden extrem schweren Partien gegen Pfullingen am nächsten Spieltag zu gewinnen UND Fulda in der Rückrunde zu schlagen… Was zwar nicht heißen soll, das das unmöglich wäre — leichter gemacht haben wir uns die Sache mit diesem völlig unnötigen Punktverlust allerdings auch nicht…
Das Spiel geht so schon in Ordnung — bis auf Marcel in der Rückrunde haben alle gut gespielt, die Hinrunde war ein bisschen sehr deutlich aber fast ohne Gegenwehr spielt es sich halt auch leicht… Die Leistung unserer Spieler ist ansonsten konstant geblieben — es kann halt nur nicht immer so klappen wie letztes Jahr, als wir alle entscheidenden Spiele gewonnen haben — dieses Jahr sind wir die Gejagten und dann wachsen die Gegner auch gegen einen Roman Hybler im alles entscheidenden 14/1 halt über sich hinaus und machen keinen Fehler mehr…“



Am Sonntag empfing der BSV Dachau in der 1. Billard-Bundesliga den PBC Düren-Nord zum 6.Spieltag der Saison 2005/06.
Die weit angereisten und stark ersatzgeschwächten Gäste hatten am Vortag in Pfullingen eine empfindliche 8:0 Schlappe hinnehmen müssen und so galt der BSV als Titelverteidiger gleich in mehrfacher Hinsicht als deutlicher Favorit — allerdings hatte die Vergangenheit und nicht zuletzt der Vortag wiederholt gezeigt, dass die Favoritenrolle in der Billard-Bundesliga eine sehr trügerische Sicherheit sein kann…


Die Hinrunde begann dann allerdings aus Dachauer Sicht fahrplanmäßig. In nur 65 Minuten sicherte ein fulminant spielender Evangelos Vettas gegen den völlig überforderten Klaudio Kerec mit einem 9:1 Erfolg den ersten Punkt für Dachau.
Nur kurze Zeit später lieferte Dachaus Nummer Eins, der tschechische Nationalspieler Roman Hybler, im 14/1 den zweiten Punkt mit einem komplett ungefährdeten 150:29 Erfolg über Fabian Breuer, einem neu in die Dürener Mannschaft berufenen Nachwuchsspieler, der mit seinem Gegner sichtlich überfordert war.
Marcel Kirsten begann sein 9-Ball gegen Marcel Martens zum Schreck der Zuschauer und des Dachauer Trainers ähnlich fahrig, wie er den Spieltag am Vortag beendet hatte, fing sich allerdings dann relativ schnell und steuerte einen am Ende ebenfalls ungefährdeten 11:5 Sieg zur Dachauer Bilanz bei.
Das abschließende 9-Ball von Harald Stolka gegen Rene Frantzen war von Anfang an ein stark umkämpfter Satz, bei dem sich keiner der beiden Akteure absetzen konnte. Am Ende bescherte der Dachauer mit einem Fehler seinem Gegner die 10:8-Führung, glich dann allerdings zum 10:10 bei eigenem Anstoß aus. Er begann die Partie sicher „nach hause“ zu schießen, ehe ihm auf den viertletzten Ball ein „saublöder Fehler“ (Zitat Huber) unterlief und er den sicher geglaubten Punkt doch noch nach Düren gehen lassen musste.
Dachaus Trainer Andreas Huber entlockte diese Situation die Aussage: „Wir können einfach nicht irgendwann mal 4:0 führen — es muss immer dieses unselige 3:1 sein…“ .


Diesmal straften die Dachauer Akteure ihren Trainer aber — zumindest dem Ergebnis nach — Lügen:
Roman Hybler traf im 9-Ball erneut auf Fabian Breuer, der erneut eine „Grenzerfahrung“ mit einem der Topspieler Europas machen musste. In Rekordzeit ging die Partie mit 11:2 an Dachau.
Evangelos Vettas führte gegen Klaudio Kerec bereits in beeindruckender Manier mit 6:2 ehe ihn der „leichtfertige Fehlerteufel“ (Zitat Huber) einholte und er „südländisch zu lamentieren begann“ (ebenfalls Huber). Das führte zu einer immer enger werdenden Partie, bei der der Dachauer sogar zwischenzeitlich in Rückstand geriet. Zur Freude aller Dachauer beteiligten „fing“ sich der emotionale Spieler dann aber wieder und konnte mit einem laut Huber „viel zu knappen“ 11:9 Sieg den Dachauer Siegpunkt einfahren.
Harald Stolka erarbeitete sich fast zeitgleich einen souverän heraus gespielten 150:34 Sieg im 14/1endlos über Marcel Martens, der zu keiner Zeit des Satzes den Dachauer Routiner gefährden konnte.
Nur Marcel Kirsten lieferte das gesamte 8-Ball gegen Rene Frantzen Grund zur Sorge: Sein Spiel wurde erneut unsicher und fahrig und er konnte die Chancen, die ihm von seinem Gegner geliefert wurden, nicht verwerten. Eine bittere 7:9 Niederlage war die Konsequenz dieses Spielverlaufes.


Alles in Allem konnte der BSV Dachau also einen sicheren 6:2 Sieg einfahren. Der Dachauer Coach Andreas Huber zeigte sich nach diesem Spieltag allerdings deutlich ungehaltener als noch am Vortag:
„So schlecht motiviert und zum Teil auch trainiert habe ich diese Mannschaft noch nie spielen sehen... Das Ergebnis scheint zwar hoch und eindeutig allerdings müsste eine Mannschaft von Dachaus Format und Ambitionen einen so geschwächten Gegner 8:0 von der Platte fegen — genau das haben wir nur phasenweise erlebt. So wird das sicher nichts mit der Titelverteidigung — die schweren Partien gegen Pfullingen und Fulda stehen uns noch bevor und in DER Verfassung holen wir uns da sicher eine blutige Nase! Ich werde ein ernstes Wort mit unseren Herren sprechen müssen und ein paar „besondere Trainingseinheiten“ später sollten wir die Karre auch wieder flott kriegen können — oder müssen, falls es doch noch klappen soll mit dem Titel 2006!“
Ein GEWINNER ist Derjenige, der am Ende des Tages behaupten kann, ALLES für den Erfolg getan zu haben... Dann tut auch eine Niederlage weniger weh...

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