1. Bundesliga - Dachau verteidigt die Tabellenspitze!

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Klaus
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1. Bundesliga - Dachau verteidigt die Tabellenspitze!

Beitrag von Klaus »

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Das letzte Heimspiel-Wochenende des BSV Dachau der Saison 2004/2005 begann mit der schwerer eingestuften Begegnung gegen den PBV Anderten (Hannover), der ja auch nur 2 Punkte hinter dem Tabellenführer aus Dachau auf dem 4. Tabellenplatz rangierte.
Besondere Brisanz lag in dieser Partie, da die Hannoveraner in der Hinrunde die einzige Mannschaft waren, die den BSV bezwingen konnten.


Der Spieltag begann vor den Vertretern der neuen Sponsoren des BSV — den Firmen End-Airline-Records sowie der Firma Wucom — mit einer waren Rarität:
Christian „Kiki" Weigoni ging beim Stand von -1 zu -1 gegen den Dachauer Harald Stolka an den Tisch und verlies diesen erst wieder nachdem er die Partie beendet hatte! Es ist schon selten genug, zu sehen, wie ein Spieler eine komplette Partie 14/1 in einer Aufnahme beendet — 151 Bälle gibt es allerdings praktisch nie zu sehen, da das nur möglich ist, wenn der Spielstand nach voran gegangenen Fouls negativ ist.
Der tosende Applaus der Zuschauer sowie die oft gehörte Äußerung „…ach, so leicht geht das…." waren — neben der 1:0 Führung für Anderten — der verdiente Lohn für diese Glanzleistung des Nachwuchs-Stars aus Hannover.


Auf den übrigen Tischen sah es anfangs ebenfalls nicht gerade gut für die Akteure des BSV aus — alle Dachauer waren hinten oder es stand eng…


Beim Stand von 5:5 kam dann allerdings als erster der Dachauer Top-Spieler Roman Hybler im 9-Ball in die Gänge und lies Christian Musmann von da ab bis zum 11:7 Endstand kaum mehr eine Chance.


Auch Marcel Kirsten fand in sein Spiel und dominierte sein 8-Ball gegen Fabian Nolting letztendlich klar bis zum 9:6 Endstand.


Evangelos Vettas hatte — wie bereits zweimal im Hinspiel in Hannover — mit dem „Billard-Urgestein" (Zitat Huber) Thorsten Schober seine liebe Mühe: der Satz blieb eng, bis der Dachauer beim Stand von 7:6 einen vermeidbaren Schußfehler machte und Schober die Gelegenheit am Schopf packte, um unaufhaltsam davon zu ziehen. Der für Dachau startende griechische Nationalspieler hatte nur noch eine wirklich gute Chance, die er nach Worten des Dachauer Trainers „dann auch gleich mal auslies…"
Der 7:11 Endstand und damit das Unentschieden zur Halbzeit waren die Folgen dieses Spielverlaufes.


Die Rückrunde begann dann sehr zum Schrecken der Dachauer Fans erneut eher erschreckend: auf allen Tischen gerieten die Mannen des BSV erneut klar in Rückstand (Hybler 20:48 / Stolka 1:4 / Vettas 0:4 und Kirsten gar 0:6).


Als erstes „fing" sich dann Harald Stolka: aus einem 1:4 machte er mit brillantem, druckvollem Spiel ein 5:5 und gab dann bis zum ersten Rückrundenpunkt für den BSV keine Partie mehr an Christian Weigoni ab (11:5). Wie der Dachauer Trainer Andreas Huber meinte „ein wichtiger Sieg für die Mannschaft und speziell für Harry, der nach dem 14/1 einen leichten „Hals" hatte…"


Roman Hybler konnte im 14/1 bis zum 52:60 den Anschluß an Christian Musmann knapp halten und verlies den Tisch dann erst wieder, als die Partei zu Ende war — er beendete das Spiel mit einer wunderschönen 98er Serie, die leider im Hinblick auf die phänomenale 151 von Christian Weigoni gar nicht recht zur Geltung kam.


Da Evangelos Vettas im 8-Ball gegen Thorsten Schober zu diesem Zeitpunkt ebenfalls vorne lag, standen die Anzeichen eigentlich auf Sieg für Dachau — auch wenn Kirsten 0:6 zurück lag) — doch es kommt oft anders, als man denkt:
Schober gelang es, den Satz noch mal zu drehen und so wurde aus einem 0:4 Rückstand eine 6:4 Führung und dann am Ende eine 6:9 Niederlage….


…und plötzlich standen die Zeichen auf Unentschieden, da Kirsten ja mit „komplettem Filmriss" (Zitat Huber) mehr als deutlich im 9-Ball gegen Fabian Nolting zurück lag.


Der Dachauer fand seine Form dann allerdings immer mehr und im selben Atemzug verlies seinen Gegner offensichtlich die Konzentration: vor den Augen der nervlich mehr als nur angespannten Zuschauer (bzw. vor den Augen derer, die noch hinsehen konnten) begann der Dachauer mehr und mehr Partien zu beenden und seine Fehlerquote sank beständig, während die seines Gegners beständig stieg — das 10:10 war die Konsequenz dieser Entwicklung.


Sehr zur Freude der Dachauer Fans war Kirsten bei diesem Spielstand dann offensichtlich völlig genesen, denn er beendete die Partie mit einem fast unglaublichen Einstiegsball mit exakter Stellung über den ganzen Tisch und dann fehlerfreiem Billard.


Es war also wieder einmal gut gegangen in der Brunngartenstraße — 5:3 für Dachau und damit weiterhin die alleinige Tabellenführung in der ersten Billard-Bundesliga!


Der nach der Partie ebenfalls sichtlich angeschlagene Dachauer Trainer kommentierte den Spieltag wie folgt:
„Sie bräuchten es wirklich nicht immer so spannend zu machen… Aber so wie die Jungs spielen und kämpfen und mit dem Quäntchen Glück, mit dem die knappen Entscheidungen dieses Jahr für uns ausfallen, kann man langsam wirklich anfangen ernsthaft zu hoffen…!"




Dachaus letzter Heimspieltag sah den Tabellen-Vorletzten der 1. Bundesliga — den BC Mölln — als Gast an der Brunngartenstraße.
Eine Partie, die viel Brisanz barg: Die Möllner waren es, die den Dachauer Aufstieg in Liga Eins vor zwei Jahren in einem 8-Stunden Krimi verhindert hatten und außerdem ist Mölln eine Mannschaft, vor der der Dachauer Trainer eindringlich gewarnt hatte („sie stehen in der Tabelle weit unten, aber alle Mannschaften wackeln gegen sie — so auch Fulda gestern wieder…").


Wie vom Trainer orakelt entwickelte sich dann auch eine wirklich enge Partie:


Roman Hybler tat sich im 14/1 anfangs schwer mit Mike Hartmann — er blieb zwar konstant in Führung, konnte sich bis zum 48:29 in einer von Sicherheiten gekennzeichneten Begegnung aber auch nicht entscheidend absetzen. Erst ab diesem Zeitpunkt konnte der Tschechische Nationalspieler seine Klasse ausspielen und die Partie klar mit 150:51 für sich entscheiden.


Zu diesem Zeitpunkt stand es allerdings schon 0:1 aus Dachauer Sicht, da Alexander Dremsizis den für Dachau an den Start gehenden Marcel Kirsten in einer äußerst hochklassigen 8-Ball Begegnung mit 9:5 geschlagen hatte — beide machten in dieser Partie kaum Fehler, allerdings hatte der Möllner zu Beginn des Satzes 4 Partien am Stück aus gemacht und diesem Rückstand lief der junge Dachauer bis zum Ende nach…


Die beiden 9-Ball-Partien liefen praktisch synchron (nur mit umgekehrten Vorzeichen):
Harald Stolka war gegen Heiko Blasch klar mit 8:4 vorne und dominierte den Satz, während Evangelos Vettas gegen Michael Dremsizis mit 4:8 hinten lag.
Von diesem Moment an begannen beide Partien zu kippen:
Heiko Blasch kam immer besser ins Spiel und hatte auch Fortuna ausreichend auf seiner Seite, um letztendlich auf 10:9 davon zu ziehen. Am anderen Tisch kam Vettas gegen Dremsizis immer besser in Fahrt und konnte auf 10:9 davon ziehen, ehe ihn ein unnötiger Fehler stoppte. Sein Gegner machte allerdings ebenfalls noch einen nicht mehr erwarteten Fehler, so dass der für Dachau startende Grieche den Satz mit 11:9 beenden konnte.


In der letzten Partie der Hinrunde war es nun an Stolka, zum 10:10 auszugleichen, was ihm nach einigem Hin und Her auch gelang. Die Hoffnungen der Dachauer auf eine 3:1 Halbzeitführung platzten allerdings beim Anstoß des Dachauers, als kein Ball den Weg ins Loch fand, die entscheidende 9 im Loch liegen blieb und die Kugel mit der Nummer 1 sich direkt davor postierte — Die verbleibende Kombination 1-9 war zwar nicht allzu leicht, wurde vom Möllner allerdings sicher verwandelt.


Zur Halbzeit stand es also 2:2…


Die Rückrunde entwickelte sich dann schon eher nach dem Gusto der Dachauer: in beiden 9-Ball und im 8-Ball gingen die Dachauer schnell und deutlich in Führung und im 14/1 plätscherte die Partie bei knappen Spielständen vor sich hin.


Den ersten Punkt für Dachau sicherte dann Marcel Kirsten, der im 9-Ball Mike Hartmann nicht den hauch einer Chance lies und die Begegnung sicher mit 11:4 nach Hause schoss.


Kurz darauf sicherte Evangelos Vettas das Unentschieden indem er die entscheidende 8 zum 9:3 Endstand gegen Heiko Blasch im 8-Ball versenkte.


Zu diesem Zeitpunkt führte Roman Hybler im letzten 9-Ball des Tages gegen Möllns Nummer Eins, Alexander Dremsizis, bereits mit 10:7 als bei seinem Anstoss keine Kugel fiel. Von da an agierte nur noch der Möllner und Hyblers Vorsprung schmolz beängstigend schnell dahin: Zweimal eine Kombination auf die Neun und eine An-Aus-Partie brachten den Ausgleich. Das entscheidende Break beim 10:10 lies dem Möllner zwar ein schweres Bild aber auch eine hauchdünne Chance auf den Einstiegsball, die er nutzte und dem Dachauer als nächstes eine sehr gute Sicherheit hinterließ.
Dachaus Nummer Eins machte daraufhin einen seiner wenigen Fehler des Wochenendes, was der Dachauer Coach mit „…auch ein Hybler kann nicht immer alles treffen…" kommentierte. Der Möllner Star lies sich diese Gelegenheit natürlich nicht mehr entgehen und verkürzte mit seinem 11:10 Erfolg in der Gesamtbilanz auf 3:4 aus Möllner Sicht — das 14/1 war also plötzlich DIE entscheidende Partie des Tages und der Dachauer lag 74:48 zurück…


Es entbrannte ein dreistündiger (!!!) Krimi in dessen Verlauf beide Akteure dem andauernden Sicherheits-Spiel und dem mittlerweile aufgekommenen Druck deutlich Tribut zollen mussten: die Fehler-Rate beider Spieler stieg in den „schmerzhaften Bereich" (Huber – der es zeitweise auch nicht mehr mit ansehen konnte).


Nach einigen vergebenen Chancen beider Spieler war es dann Harald Stolka, der die entscheidenden 9 Bälle ins Loch „schwitzte" (Orig-Zitat Roman Hybler) und den Dachauer Sieg nach immerhin 6 Stunden Bundesliga einfuhr.


„Fulda hat erwartungsgemäß beide Partien gewonnen und ist mittlerweile im Spielverhältnis besser als wir — aber halt immer noch 2 Punkte hinter uns…." beurteilte der Dachauer Trainer, Andreas Huber, nach Wiedererlangen seiner Stimme den Ausgang der Partie.
„Dieser Sieg war so wichtig — mit 2 Punkten Vorsprung auf die letzten Auswärts-Spieltage nach Düren und Berrenrath! Wir haben jetzt noch über einen Monat Zeit, uns vorzubereiten — mal sehen… Wir werden mit Sicherheit alles dafür tun, auch im Juni noch ganz oben zu stehen!"
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