1. Bundesliga - Das Dachauer Heimspielwochenende

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TomDamm
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1. Bundesliga - Das Dachauer Heimspielwochenende

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Das Heimspiel-Wochenende des Dachauer Tabellenführers in der Pool-Billard-Bundesliga begann am vergangenen Wochenende anders als erwartet:


Das Schneechaos in Franken sorgte bei den Verantwortlichen des Vereines für einige Sorgen bezüglich der gegnerischen Anreise - diese lösten sich allerdings in Wohlgefallen auf, als sich herausstellte, dass die Mannschaft aus Schwerte bereits am Freitag Abend angereist war.





Schließlich waren es zwei Dachauer, die zu einer Verzögerung des Spielbeginnes Anlass gaben — Harald Stolka hing auf der Autobahn fest und Roman Hybler traf sogar noch später in der Brunngartenstr. ein, nachdem er vom familiären Nachwuchs über Gebühr aufgehalten worden war…





Die Spiele selbst verliefen dann in der Hinrunde in etwa so, wie sich das die Dachauer Fans vom Spiel gegen den Tabellenletzten erhofft hatten: Alle Dachauer Akteure gingen schnell in Führung — die 9- und 8-Ball-Partien jeweils mit 4:1.
Die erste „Änderung im Programm“ zeichnete sich dann beim Dachauer „Nachzügler“, der tschechischen Nummer Eins Roman Hybler im 14/1endlos gegen Hans Selzer ab: der Schwerter Spieler kam mehr und mehr ins Spiel und übernahm schließlich die Führung während dem Dachauer Star-Spieler zunehmend untypische Fehler unterliefen. Erst beim Stand von 84:120 und unter den sorgenvollen Blicken des Trainers fand Hybler zu seinen Stärken zurück und beendete die Partie dann doch sicher mit einer guten 66er Serie.


Nur wenige Sekunden später versenkte auch Harald Stolka die entscheidende 9 zum 11:9 Endstand in einem zeitweise recht hart umkämpften 9-Ball gegen Pedro Lorenzo.


Nachdem die beiden übrigen Dachauer (Marcel Kirsten und Evangelos Vettas) ihre Partien gegen Andreas Bartsch (8-Ball) und Klaus Schuhmacher (9-Ball) bereits deutlich mit 9:4 und 11:1 (!!!) für sich entscheiden hatten, stand es damit 4:0 für Dachau nach der Hinrunde.





Die Rückrunde begann dann deutlich zäher, als es die Hinrunde hätte erwarten lassen.


Die Spielpaarungen blieben dabei auf allen Tischen gleich, es wechselten nur — wie im Billard üblich — die Disziplinen:





In der Begegnung Vettas gegen Schuhmacher wurde nun 8-Ball gespielt. Das Hinspiel in Schwerte (ebenfalls gegen Vettas) hatte bereits gezeigt, dass dieses Spiel Schuhmacher deutlich mehr liegt, als es zu einem hauchdünnen 9:8-Krimi gekommen war, den der Dachauer nur durch einen nervösen Fehler seines Gegners noch gewinnen konnte. Am Ende konnte sich auf Dachauer Boden der BSV-Spieler dann aber doch sicher durchsetzen und mit seinem 9:5-Erflog den Siegpunkt für den BSV einfahren.


Kurze Zeit später beendete auch der Dachauer Nachwuchs-Star Marcel Kirsten sein 9-Ball gegen Andreas Bartsch siegreich 11:6, nachdem die Partie bis zum 7:6 aus Sicht des Dachauers hart umkämpft war.


Sorgenfalten zeichneten sich auf der Stirn des Dachauer Coaches nur im Hinblick auf die beiden übrigen Partien:


Die Dachauer Nummer Eins kam erneut nicht recht ins Spiel und musste offenbar seinem Vormittag „im Dienst der Familie“ Tribut zollen (O-Ton Huber). Die Partie blieb bis zu Letzt eng und erst ein Breakfehler des Schwerter Spielers beim Stand von 10:10 ermöglichte es Hybler, die Partie ebenfalls siegreich zu beenden.


Im 14/1endlos zwischen Harald Stolka und Pedro Lorenzo sah es zu diesem Zeitpunkt für den Dachauer Routiner sehr schlecht aus — Lorenzo war mit zwei Serien auf 128:34 davon gezogen und schickte sich gerade an, die Partie zu beenden als ihn doch noch der Fehlerteufel einholte. Stolka ist für seine erstaunlichen Kämpfer-Talente bekannt und so keimte bei den Dachauer Fans wieder Hoffnung auf — auch wenn der Spielstand einen Dachauer Sieg in dieser Partie beinahe unmöglich scheinen ließen.


Und Stolka machte sich, seiner Mannschaft und den Dachauer Fans die Freude: ruhig und sicher versenkte er 74 Bälle lang Ball um Ball und musste seinen Gegner nur mehr einmal an den Tisch zurückkehren lassen, ehe er den letzten Ball zum 150:135 Endstand und damit dem 8:0 Triumph des BSV versenken konnte.





Der Dachauer Trainer äußerste sich nach dem Spiel wie folgt:





„Zum zweiten Mal gewinnen wir nun diese Saison nun schon 8:0 — ich bin so stolz auf die „Buben“… Gerade die Leistung von Harry im letzten Spiel kann man gar nicht hoch genug honorieren. Es wäre so einfach für ihn gewesen, den Gegner bei diesem hohen Rückstand gewähren zu lassen — der Sieg war ja schon in trockenen Tüchern — aber dann noch einmal so zu beißen und so eindrucksvoll zurück zu kommen — Respekt! Jetzt heißt es aber diesen Sieg schnell wieder zu vergessen, ein bisschen zu Abend zu essen und dann lange auszuruhen, damit wir morgen hoffentlich noch mal eine solche Leistungsfähigkeit abrufen können.“


Am Sonntagmorgen empfing der Dachauer Tabellenführer der 1. Pool-Billard-Bundesliga den 1. PBC Joker Geldern an heimischen Tischen — und schnell zeigte sich, das die Begegnung gegen den Tabellenfünften nicht so einfach werden würde wie das Vortags-Spiel gegen das Schlusslicht der Deutschen Spitzenliga.


Roman Hybler, der am Vortag noch deutlich unter seiner Leistungsfähigkeit geblieben war, spulte im 9-Ball sein Programm gegen Michael Seeger souverän ab und lies sich auch von einem kurzen „Aufbäumen“ seines Gegners beim Stand von 8:2 nicht aus der Fassung bringen. Ein klarer 11:6-Erfolg war der verdiente Lohn eines sicheren Vortrages.


Auf den anderen Tischen liefen die Partien dagegen nicht gerade nach den Vorstellungen der Dachauer: Evangelos Vettas begann sein 9-Ball gegen den Gelderner Routiner Michael Heinz sehr sicher, verlor dann aber völlig seinen Rhythmus und musste zusehen, wie sein Vorsprung mehr und mehr dahin schmolz bis er schließlich zurück lag. Viele unnötige Fehler auf beiden Seiten sorgten für eine spannende, wenn auch nicht hochklassige Partie an deren Ende Heinz verdient mit 11:6 gewann.


Marcel Kirsten musste im 8-Ball gegen Helmut Osterloh — ebenfalls ein „Urgestein“ im Deutschen Billard antreten — auf dem Papier eine lösbare Aufgabe, wie der Dachauer Trainer versicherte. Nachdem aber auch der Dachauer Nachwuchs-Star nie zu seinem Spiel fand und „unglaubliche Bälle“ (Zitat Huber) verschoss, wurde diese Partie auch zunehmend enger… Sehr zur Freude von Trainer und Zuschauern konnte der Dachauer seine Konzentration aber dann doch noch einmal sammeln und den Satz relativ sicher mit 9:7 „nach Hause“ bringen.


Das 14/1endlos zwischen Harald Stolka und Brian Naithani war dann die dritte Partie, in der ein Dachauer Spieler weit unter seinen Möglichkeiten blieb — ein Umstand, der gegen einen früheren Junioren-Weltmeister nicht gerade zweckdienlich ist, wie der Dachauer Trainer ebenfalls „leicht säuerlich“ anmerkte. Stolka konnte die Partie bis zum 75:64 zwar offen halten — musste seinen Gegner dann aber bis auf 121 Bälle davon ziehen lassen. Zurück am Tisch konnte er nur mehr 6 Kugeln versenken, ehe er Naithani den Tisch wieder überlassen musste. Er lies zwar nur eine Sicherheit zurück, die sein Gegner allerdings souverän mit einem „Jump-Shot“ löste und die Partie dann mit weiteren 28 Bällen zum 150:81 Endstand beendete.


Ein unentschieden zur Halbzeit war nicht das, was man sich an der Brunngartenstr. erhofft hatte und auch die gezeigte „Performance“ seiner Spieler bereitete dem Dachauer Trainer größeres Kopfzerbrechen. Nach einer recht langen und nach Aussage des Coaches sehr „deutlichen“ Besprechung ging man dann in die zweite Runde des Spieltages. Wieder ergab die Auslosung bis auf den obligatorischen Disziplinwechsel keine Veränderung in den Spielpaarungen.


Die „Standpauke“ des Trainers zeigte offensichtlich Wirkung, da speziell Marcel Kirsten komplett verwandelt an den Tisch zurück kehrte und von Anfang an sein bestes Billard zeigte — der hoffnungslos überforderte Helmut Osterloh konnte nur mit ansehen, wie er förmlich bis zum 11:1 (!!!) Endstand überrollt wurde.


Auch Evangelos Vettas konnte nach sehr engem Spielverlauf bis zum 4:6 den Spieß in Richtung Dachau wenden: ein Stellungsfehler von Michael Heinz brachte ihn ins Spiel zurück und von da an lies er seinem Gegner keine einzige Partie mehr gewinnen (9:6) — das unentschieden war also gesichert.


Roman Hybler mühte sich zeitgleich im 14/1endlos ziemlich gegen Michael Seeger, der zwischenzeitlich mit 101:85 in Führung gegangen war. Dem Publikum stockte dabei der Atem, als Tschechiens Nummer Eins nach nur 7 Bällen erneut einen Ball verschoss und der Mann aus Geldern an den Tisch zurück durfte. Dieser konnte allerdings auch nur noch 9 Kugeln versenken, ehe der Dachauer beim Stand von 110:92 wieder an den Tisch durfte. Dieses Mal verlief die Aufnahme dann auch so, wie es sich das Dachauer Publikum erträumt hatte: Hybler lies seinen Gegner nicht mehr an den Tisch zurück und beendete den Satz unter dem frenetischen Beifall der Fans mit einer 58er Serie!


Der Sieg war also in trockenen Tüchern — getrübt wurde die Freude der Dachauer nur durch die erneute Niederlage von Harald Stolka, der dem ehemaligen Junioren-Weltmeister Brian Naithani im 9-Ball komplett „unter die Räder“ geriet und bis zum 1:10 kaum den Hauch einer Chance hatte. Er konnte zwar dann noch einmal bis zum 3:10 verkürzen, ehe ihm ein erneuter unnötiger Fehler endgültig den Satz kostete.


Der Dachauer Trainer Andreas Huber kommentierte das Spielwochenende im Anschluss an die Begegnung wie folgt:


„Nach DER Hinrunde können wir mit einem 5:3 mehr als zufrieden sein — das hätte auch ganz anders ausgehen können! Wieder alle 4 Punkte aus diesem Wochenende mitgenommen und der Rest der Liga spielt für uns (Anderten und Berrenrath büssen jeweils 2 Punkte ein und sind nun punktgleich mit Fulda zwei Punkte hinter Dachau)… Nie waren die Chancen besser als jetzt, die Meisterschaft wirklich nach Dachau zu holen — aber es sind noch vier Spieltage, an denen die Mannschaft ihre Nerven im Zaum halten muss und wie schwer das ist, hat man heute ja gesehen… ich glaube an unsere Mannschaft und wünsche es mir auch für unsere Spieler, das alles klappt — die vier spielen die Saison ihres Lebens und die Leistung, die speziell Roman momentan Spieltag für Spieltag abliefert kann gar nicht hoch genug eingeschätzt werden. Man muss ihn wirklich bewundern für seine Nervenstärke und vor seinen Leistungen tief den Hut ziehen. Wir haben jetzt vier Wochen Zeit, uns auf die letzten beiden Heimspieltage vorzubereiten und dann die Weichen endgültig auf Meisterschaftskurs zu stellen.“
Ein GEWINNER ist Derjenige, der am Ende des Tages behaupten kann, ALLES für den Erfolg getan zu haben... Dann tut auch eine Niederlage weniger weh...

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