Verzogene Custom Cue Erfahrungen

[Speedy59]

Warum verziehen sich Custom Cues und andere Serien Cues wie Pechauer z.B. nicht. Ich habe bei mir im Köcher diverse Cues, alle sind absolut gleich gelagert, der Custom Cue ist leicht verzogen Ober und Unterteil, das sollte doch bei einem 1200 € Cue nicht vorkommen.

[NickCasey]

Diese Erfahrung habe ich leider auch öfters gemacht. Customs die im Bereich des Forearm und am OT verzogen waren/sind.

Auf der anderen Seite habe ich 30 Jahre alte Low-Budget-Cues (Bixur, Jim Rempe by Adam, Pool-Professional zB) die sind gerade wie am ersten Tag....vermute mal, dass “damals“ die Holzqualität einfach besser war...

[cuechanger]

Eine der ersten Erfahrungen, die ich damals gemacht habe, als ich als Sammler viel über Cues gelernt habe, war die, dass ein sehr, sehr wichtiger Teil des Gesamtergebnisses vom richtigen Holz abhängt. Von da ab habe ich immer dafür gesorgt, dass meine Cues nur mit Holz gebaut werden, wo ich genau weiß, wo und wie lange das vorher gelegen hat und natürlich nur mit den Stücken, die ich dafür für geeignet halte. Das erfordert eine sehr weit vorrausplanende Logistik und auch eine nicht unerhebliche Investition in das Holzlager, denn Du musst mit diesem Lager immer ein paar Jahre in die Zukunft greifen. Viele kleinere Custom-Hersteller können diese Logistik nicht leisten, aus verschiedenen Gründen. Andere tun das durchaus. Große Serienhersteller tun das in aller Regel immer. Das ist einer der Gründe.
Ein anderer besteht in der Ausahl der Hölzer. Custom-Cuemaker trauen sich gerne an exotische Stücke, die in der Serie eher selten bis gar keine Berücksichtigung finden. Aber man muss die Hölzer kennen, um ihre Risiken abwägen zu können. Gerade Hölzer mit exorbitanten Maserungen, die von den auftraggebenden Kunden teils schon penetrant wider aller Vernunft gefordert werden, weil sie ja so geil aussehen, auch wenn der Cuemaker über die Risiken derselben aufklärt und auch sagt, dass ein optisch weniger spektakuläres Holz möglicherweise das spielerisch bessere Cue abgibt. Sowas geht dann gerne halt auch mal schief, im wahrsten Wortsinne.
Ich baue auch schonmal mit Risikohölzern. Aber ich versuche das Risiko so klein wie möglich zu halten, indem ich a) nicht jeden Quatsch mache, b) nur gut vorbereitete Hölzer nehme und c) diese auch nur langsam abdrehe. Aber trozdem hast Du immer ein Restrisiko. Olive z.B. ist so ein Holz. Gibt wunderschöne Cues, ist aber immer gefährlich...

[Andi147]

Da kann ich Markus nur beipflichten. Deswegen lagere ich meine Hölzer ebenfalls über lange Zeiträume und drehe nur langsam ab um das Risiko zu minimieren. Ein Restrisiko besteht immer. Es ist eben Holz und kein Carbon, sprich künstlicher Werkstoff!

Allerdings kann ich Deine @ Speedy nicht teilen. Ich habe schon sehr viele verzogene UTs gesehen und vorallem OTs aller Hersteller. Bei den OTs natürlich in größerer Ausprägung. Auch bei den momentan sehr angesagten Serienherstelltern kommt dies häufiger vor als man denkt.