Köcher Kontruktionen und Bauweise

[wolle]

Hi @ all

Bei all den Diskussionen über Material und Bauweise im Queuebau möchte ich mal eine Diskussion über die Vor- und Nachteile des Casebaus starten.
Ich möchte hier einige Punkte für Pro- und Kontra der verschiedenen Bauweisen auflisten und Diskutieren.

Eins vorweg, ich möchte mit dieser Auflistung keinen Hersteller angreifen oder schlecht machen, das sind für mich nur Punkte die bei einem Köcherkauf zu beachten sind. Wenn ich einige Hersteller Namentlich erwähne ist der entsprechende Punkt eine von mir festgestellte Tatsache und meine persönliche Meinung.

Aus meiner Sicht gibt es viele Punkte die vor einem Kauf eines geeigneten Köchers oder Tasche gut überlegt sein sollten. Für mich ist der wichtigste Punkt die Lagerung und Schutz der besten Stücke. Ich mein wenn ich mir ein Queue für 40,- Euro Kaufe ist mir die Lagerung der Queues nicht ganz so wichtig als die Lagerung eines Custom Queues an dem man Jahrelang gespart hat.

Einige Pro- und Kontra- Punkte zum Casebau und dessen Variationen:

Softcase:

+ sehr leicht
+ gute Stau Möglichkeit der Queues, viel Platz auf engstem Raum
+ Entnahme der UTs und OTs sehr einfach durch Rundumreisverschluss und Butterfly System, jedoch muss das Case auf dem Tisch liegen, keine Entnahme im Stand Möglich
+ guter Schutz gegen Temperaturschwankungen

- Queues sind nur durch dicken Stoff (oder Fell) geschützt, keine Leder- oder Plastikverstärkung, daher geringer Schutz gegen Schläge an spitzen oder scharfkantigen Gegenständen

Köcher Leichtbauweise (wie z.B Speed) mit einfacher Stoffabgrenzung:

+ angenehm leicht
+ gutes Einführen und Entnehmen der UTs und OTs
+ guter Schutz gegen Schläge durch 3mm Plastikumrandung

- geringer Schutz gegen Temperaturschwankungen, Case ist mit dünnem Kunstleder und Pappe verkleidet
- extremes Wackeln der Queues intern, dadurch evtl. Beschädigungen. Stoff ist nur die ersten 10 cm gut vernäht, danach kommt eine Folie die aufgenäht ist und abgrenzt

Köcher Leichtbauweise nach JB-Cases Art (Ultra Pad) „mein Favorit“

+ angenehm leicht
+ gutes Einführen und Entnehmen der UTs und OTs
+ guter Schutz gegen Schläge durch 3mm Plastikumrandung und dicker Lederumrandung
+ kein verwackeln der Queues intern
+ sehr guter Schutz gegen Temperaturschwankungen

- Keine mir ersichtlichen Kontra punkte

Köcher Röhrensystem Hartplastikröhren (meine Bauweise)

+ bester Schutz gegen Schläge durch 2mm Plastikröhre je UT oder OT und dicker Lederumrandung
+ sehr guter Schutz gegen Temperaturschwankungen durch doppelstoffbezug
+ gutes Einführen und Entnehmen der UTs und OTs

- Queues wackeln leicht in der Röhre intern
- schwere Konstruktion

sonstige Beanstandungen von mir:

- bei manchen Bauweisen (z.B. True West Cases) kommt nach einigen Jahren eine Abnutzung des Vliesstoffs der Röhren, durch schlechtes entgraten der Röhren und zu dünnem Material des Stoffs
- Teilweise sehr enge OT Röhre (25mm Durchmesser) dadurch passt nicht jedes OT in die Röhre
- Stoffabgrenzung ist nur die ersten 10 cm gut vernäht, danach kommt eine dünne Folie die aufgenäht ist und abgrenzt, sehr schlechter Schutz

Fazit:

die Bauweise von John ist für mich die Derzeit beste Varriante des Casesbaus sie bietet extremen Schutz vor allen Einflüssen bei leichter Bauweise und sehr guter Lagerung der Queues

Nicht alle Namenhaften Hersteller verwenden für die Lagerung der Queues auch die gleiche Energie die sie in Optik und Aussehen stecken Ich habe im Zuge meiner Findungsphase einige Cases aufgekauft und mir im Detail angesehen und muss leider Feststellen, dass es auch einige grobe Punkte im High Preissegment gibt, wo man eig. denken sollte man bekommt gutes Material <-- Infos darüber werde ich aber nur als PN geben

hab ich was vergessen?

und jetzt Feuer Frei ich bin gespannt auf eure Meinungen

Gruß
Wolfgang

[joshua70]

hey Wolle,

man mag von John als Person und seine Zuverlässigkeit halten, was man mag, aber ich habe noch kein besseres case unter dem Gesichtspunkt Schutz und Komfort gesehen.

Das Ultrapad Interieur ist meines Erachtens im Moment das obere Ende, auch wenn es relativ simple ist. Im prinzip hat er ja nur einen Schaumstoff zwischen zwei Lagen kratzfreiem Stoff genäht (ich glaube, das ist nicht mal geschützt). ich glaube, er näht mittlerweile die Röhren einzeln, was eine beliebige Austauschbarkeit ermöglicht (im Rahmen der Platzverhältnisse) und gerade den Queuetauschern (um nicht den englischen Begriff zu verwenden) Umbestückungen ermöglicht, ohne das Queue aus der Hülle entfernen zu müssen.

Optisch gibt es sicher unterschiedliche Meinungen und Casebuilder, die in Sachen Perfektion genauso gut und besser sind (Melton, M.A.T. z.B.).

Mein Tip für die, die was besonderes wollen: Ein billiges Sterlingcase besorgen und von Wolle eine Conversion bauen lassen. Das ist legitim und nicht fragwürdig.

Mir fehlt das "Case- Gen" und ich bin froh über mein unscheinbares Case (JB- Prototyp 3/6). Das animiert nicht so zu fremdmotivierten Abwanderungen.

[wolle]

ja John hat da mit einfachen Mitteln eine richtige gute Lösung gefunden.

Ich denke auch nicht dass das geschützt ist, die Idee war war zuvor schon da John hat sie nur verbessert. Ich bin natürlich auch schon an Selbstversuchen in dieser Richtung aber das ganze ist noch nicht zu 100% Spruchreif ich tue mir noch etwas schwer mit dem vernähen des dicken Materials aber das wird noch.

Mir geht es hier auch nicht um Optik von Cases, sondern eher um die Verarbeitung und der entsprechende Schutz der Queues und da ist John klar vorreiter. Ich kanns halt nicht verstehen, dass Hersteller (und Käufer) mehr wert auf Aussehen legen als um die Sicherheit der Queues

Wie ich dich verstanden habe sind die Sterling Cases mit den von John entwickeltem Softsystem bestückt?

[marsilius]

..Was die Light Interiors angeht, ist John auf jeden Fall ganz weit vorne und auch ansonsten ist er sicherlich derjenige von den ausländischen case-makern, der was Verbesserungen rund um die Aspekte Sicherheit und Innovation am meisten in den letzten Jahren geleistet hat.

Es gibt auf jeden Fall Leute, die sicherlich im Bereich Punzierungen und Kolorierung besser sind, aber bei den zuvor genannten Punkten hinterher hinken.

Das mag einen stören oder auch nicht, dass muss jeder für sich entscheiden.

Wie schon erwähnt kann man sich ein einfaches Sterling Case besorgen, dies auseinander nehmen und schon hat man ein lite interior von John, welches man für eigene Produkte verwenden kann.

Man könnte auch die Röhren direkt bei John kaufen, was sich aber zur Zeit noch nicht rechnet, da er keine günstige Möglichkeit hat, das Ganze nach Europa zu versenden, so das man den gleichen Preis für den Versand einer Röhre zahlen müsste, als für einen kompletten Köcher von ihm.

Das teuerste an seiner Röhrenkonstruktion ist die ovale Röhre. Diese ist extrudiert und eine solche Extruderform müsste man für jede Röhrengröße anfertigen lassen, was sehr teuer ist.

Also wenn jemand günstig extrudierte Kunststoffröhren anbieten kann, der / die kann sich gerne bei mir melden

Cheers,

Marcel

[wolle]

Also wenn jemand günstig extrudierte Kunststoffröhren anbieten kann, der / die kann sich gerne bei mir melden

da könnte sogar eine größere Bestellung draus werden

[aluonkel]

Ich frag mal meinen Vater, wir verformen ja auch Kunststoff

[Tattoo-Ralf]

Also my Rusty Case ist GENAUSO gut wie die von John, super safety für meine Monster Cues.

[/QUOTE]
Ralf

[marsilius]

Ich wollte damit ja auch nicht sagen, dass die cases von anderen Herstellern überhaupt nichts können. Und Rusty ist sicherlich von Johns interiör inspiriert worden und hat diesbezüglich auch einige Tips für die Verbesserung selbiger von John erhalten. Diese hat er auch wunderbar umgesetzt und über die Toolings von Rusty als auch von Marc brauchen wir erst gar nicht sprechen, die sind einfach nur erste Sahne.

Es gibt aber auch immer noch Hersteller da draußen, die meinen, sie stellen die besten Cases der Welt her und sehen überhaupt keine Veranlassung was zu ändern, da ihre Cases auch so weg gehen wie warme Semmeln
Aber das ist ein Thema, dass wurde im AZ schon zu genüge breit getreten...

Cheers,

Marcel

[wolle]

Also my Rusty Case ist GENAUSO gut wie die von John, super safety für meine Monster Cues.
QUOTE]
Ralf

sehr gut abgesichert (dicker Schaumstoff) allersdings ist mir dabei schon wieder zu viel spielraum, ein geschlagere ist wohl auch bei dienem Case zu spüren.

Was mir bei Rusty sehr gut gefällt ist die 100%tige Lederverarbeitung, die Kanten des Leder sind überall sehr gut versiegelt und die Nähte sind gut verarbeitet, auch seine Toolings sind erste Sahne. Außerdem ist das Finish des Leders (Wasserabweisend, was für mich auch ein Wichtiger faktor ist) sehr gut, ich hab da schon ganz andere Hersteller gehabt bei denen man nur mal einen tropfen Wasser auf eine Stelle macht und sieht direkt einen Rand, sowas geht gar net

[Tattoo-Ralf]

ist ein 3/1er und mit etwas Druck sogar 4/1,mache ich aber nicht.Als 3/1er wackelt gar NICHTS

[zeronas]

wo bekommt man denn so ein innenleben her?

einzeln ohne köcher?

[marsilius]

...

Man könnte auch die Röhren direkt bei John (Barton) kaufen, was sich aber zur Zeit noch nicht rechnet, da er keine günstige Möglichkeit hat, das Ganze nach Europa zu versenden, so das man den gleichen Preis für den Versand einer Röhre zahlen müsste, als für einen kompletten Köcher von ihm.
...

Marcel

[wolle]

z.Z fällt mir da nur John ein, aber wie es Marcel bereits geschieben hat, rechnet sich das wohl nicht wegen dem Versand, oder eben einen Sterling kaufen und entkernen

Ich bin im Moment dran eine 3/5 und 2/4 varriante zu bauen einen 2/4 hab ich gestern abend gemacht und ich bin mit dem Ergebnis mehr als zufrieden. Ich muss mir nur noch eine andere Nähtechnik aneignen bei dem vernähen des dicken Materials verworschtle ich mir die Finger, ist echt ein Kraftakt

[joshua70]

Was an Johns Interieur noch besonders ist, ist dass man OT und Butt in jeder Richtung einschieben kann und auch kürzere nicht notgedrungen auf Nimmerwiedersehen verschwinden.
Dadurch dass der Schaumstoff zwar zurückweicht, aber durch die Vernähung nirgends hin kann, versucht das Material immer die Ursprungsform zu bekommen und hält dadurch die OT und Butts wo sie hingehören (zumindest bei vollem Case).

John baut die Sterling Cases genauso wie auch die GTF und J Flowers Taschen.

Für irgendjemand baut er noch, wollte aber nicht herausrücken für wen.

[Tattoo-Ralf]

er macht auch das Softinterioir für Jack's Lightcases
kann man bei John direkt bestellen.
Hat auch schon bei Tattoojay ausgeholfen für seine Envelope Cases.