Die Queuelegenden versinken in der Bedeutungslosigkeit!?

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tintin
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Die Queuelegenden versinken in der Bedeutungslosigkeit!?

Beitrag von tintin »

Seit einiger Zeit kann man beobachten, das viele namhafte Hersteller immer deutlicher Nachlassen, was Qualität, Preis und Präsenz angeht.

Joss ist so eine Marke aus der ich z.B. nicht mehr schlau werde. Die Qualität der aktuellen Modelle ist lange nicht mehr da wo sie mal war und die erzielten Verkaufspreise sinken parallel dazu. Wenn man mal beobachtet für welch niedrige Preise neue Jossqueues bei ebay mittlerweile nicht mehr verkauft werden muß ich schon staunen.

Nun kommen sie daher mit einem nagelneuen Oberteil:
http://www.veith-group.de/pages/kg/start_news.html (auf Joss klicken)
mit einem Schichtleder (wau) wenn ich mich nicht irre.

Auf der Homepage von Joss ist gar nichts davon zu sehen:
http://www.josscues.com/html/shafts.html

Die Oberteile tragen zu allem Überfluß auch noch verschiedene Logos.
Da habe ich so langsam die Vermutung, das einiges schief läuft im Hause Joss, falls die Firmengründer überhaupt noch einen Einfluß haben.

Andere bekannte Marken (Bear, Falcon) sind mit ihren Preisen ebenfalls nach unten gegangen. Wo führt das hin?

Welche Marken sind in den letzten Jahren von 0 auf hundert eingeschlagen? Queues werden mit Sicherheit nach wie vor gekauft, aber die etablierten Marken setzen wohl nur noch geringe Mengen ab, oder täusche ich mich bei diesen Beobachtungen?
NickCasey
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Beitrag von NickCasey »

Ich vermute mal, dass die (angebliche??) Auslagerung der Fertigung nach Fernost (sei es nun Joss, McD, Falocon, etc) und die damit verbundene nach unten zeigende Qualitätskurve diesen Trend eingeleitet hat.

Weiters bekommt man schon für das Geld, was man für die teuren Modelle der genannten Marken auslegen muss schon ein Custom (dass zwar weniger Plastikeinlagen hat), qualitativ aber deutlich besser ist.
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DrPool
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Beitrag von DrPool »

Hi tintin,

das, was Du beschreibst, ist rückblickend auf die letzten 10 Jahre die ganz normale freie Marktwirtschaft...

Heute kannst Du hauptsächlich im Billigsegment, mit Technologie-Faktoren und bei den customs Gewinne erzielen, dazwischen wird die Luft sehr dünn, wenn man zu schwerfällig auf neue Markttrends reagiert.

Außerdem darf man die Erzeugermärkte nicht durcheinanderwerfen. Aus den USA kommen (noch) Joss, Pechauer, Meucci (nicht Medici), McDermott, Viking und Schön.
Der Rest, also Bear, Falcon, Predator, Lucasi, Poison, Fury, Mezz usw. werden in Asien gefertigt, zum Teil bei den gleichen Herstellern. Wobei ich Mezz eine klare Sonderstellung bezüglich Qualität einräumen würde.

Dan Janes (Joss) lebt nach wie vor von seinem guten Namen, sofern es um seine handgefertigten Queues geht. Bei der production line ist er dem gleichen Preisverfall ausgesetzt wie die billiger produzierenden Asiaten. Da ist es nur normal, dass es auch Sonderserien für ausländische Märkte gibt. Hat Predator ja mit dem FAT-Oberteil speziell für Asien vorgemacht. Also eher eine gute Marketingoffensive aus dem Hause Joss.

Welche Marke von 0 auf 100 eingeschlagen hat? Natürlich nur Predator, die haben den Markt neu erfunden. Dann erst kamen Tiger, Lucasi, Poison als Zweitmarke usw.
Und alles wird vom Marktführer kopiert, von irgendwelchen Laminaten (Hauptsache, man hat eines im Programm...) bis hin zu den Gardena-Gummigriffen: http://www.veith-group.de/pages/kg/news ... _2009.html :coo:

EDIT: Von wegen thread-titel: Als Queuelegenden würde ich nur wenige dieser Marken ansehen, Firmen kommen und gehen. Nur gab es früher vielleicht eine Handvoll Serienhersteller, heute hingegen fast 3 Dutzend...
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tintin
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Beitrag von tintin »

:ung: Pfui, ist das häßlich. Ob es dafür Fans gibt? Also damit fällt für mich die Marke Falcon auf ewig unten durch. Wieder eine renommierte Marke weinger, die man ernst nehmen kann und von der man erwarten kann, das sie dem Kunden aus Überzeugung etwas Gutes bieten will.

Hier noch ein Beispiel. Die Firma Tai Can produziert immens viele Marken des Billardsports in Taiwan wenn ich mich nicht irre. Hier gleich dreimal das fast identische Queue, nur mit einem anderen aufgedruckten Logo, wobei die Qualitätskontrolle sicherlich unterschiedlich verläuft.
http://cgi.ebay.com.hk/ws/eBayISAPI.dll?ViewItem&item=250115207279&pt=LH_DefaultDomain_201&hash=item3a3c07306f&_trksid=p4634.c0.m14.l1262&_trkparms=%7C301%3A1%7C293%3A1%7C294%3A30

http://cgi.ebay.de/Aska-Billard-Pool-Queue-House-L2000-Natural-Maple_W0QQitemZ120396295142QQcmdZViewItemQQptZTable_Games?hash=item1c082dabe6&_trksid=p4634.c0.m14.l1262&_trkparms=%7C301%3A1%7C293%3A1%7C294%3A30

http://www.billiardwarehouse.com/cues/mali/mali_f-2_pool_cue.htm

Damit verabschiedet sich Mali auch von der Bühne der ernstzunehmenden Queueherstellern. Dabei waren die früher wirklich top.

Am Ende hast du recht. Die Customqueue Hersteller sollten immer häufiger Zulauf bekommen, und das zurecht, da man ihrer Qualität noch vertrauen kann.
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DrPool
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Beitrag von DrPool »

Sehe ich auch so, noch dazu, wo sich die Preise zwischen (schlichteren) customs und Serienqueues immer mehr angleichen.

Der Gummigriff bei Falcon ist durch den Verkauf/Inhaberwechsel und Verlagerung nach Asien nur ein logischer Schritt gewesen. Genauso wie die Jumpstick-Fertigung und übergroße Aufkleber usw...
Unter der alten, kanadischen Markenphilosophie wäre das wohl nicht passiert, das ist die typische Handschrift der kulturell neuen Herstellermannschaft.

Ein bisschen versöhnlich stimmt mich das FSP-1.
SS-joint, BEM-forearm, rosewood, Spain-veneers und die passenden butt-Ringe in den veneer-Farben (à la John Showman), das nenne ich mal stilsicher!
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Beitrag von NickCasey »

Fertigt JOSS jetzt die Cues ausnahmslos in den USA oder lässt die Firma auch im asiatischen Raum anfertigen?
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tintin
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Beitrag von tintin »

Das möchte ich auch gerne mal wissen.
Einerseits wirbt Joss auf der eigenen Homepage damit, das man nur amerikanische Produkte kaufen soll:

http://www.josscues.com/

andererseits findet man neue Joss Queues zu Preisen, die nicht realistisch sind, wenn nicht doch in Fernost gebaut wird:

http://cgi.ebay.de/Joss-Pool-Cue-New_W0QQitemZ370212350619QQcmdZViewItemQQptZLH_DefaultDomain_0?hash=item5632602a9b&_trksid=p3911.c0.m14&_trkparms=65%3A12%7C66%3A2%7C39%3A1%7C72%3A1229%7C240%3A1318%7C301%3A1%7C293%3A1%7C294%3A50
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Beitrag von DrPool »

Bis jetzt habe ich nichts Gegenteiliges gehört, Joss ist noch immer ur-amerikanisch...
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Beitrag von cuechanger »

Einige wenige Serien von Joss (z.B. 300-) werden meines Wissens in Asien produziert. Alles was Radial-Pin und nicht den 5/16x14 Steeljoint hat. Was Qualität von Joss angeht, so muss ich sagen, dass die Detail-Qualität schon mal deutliche Mängel aufweist. Lackfehler, Lusteinschlüsse, Unebenheiten... Ist schon nicht so schön und erklärt sich sicher durch hohen Output mit niedrigen Fertigungskosten im Hochlohnland USA. Was die Spielbarkeit angeht, muss ich allerdings sagen, ist Joss zusammen mit Mezz und Pechauer noch das beste an Serie, was ich kenne. Mit dem neuen 13,00-OT haben die auf jeden Fall erstmal alles richtig gemacht. Geht richtig gut das Ding.
Grüße
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Beitrag von NickCasey »

cuechanger hat geschrieben: Mit dem neuen 13,00-OT haben die auf jeden Fall erstmal alles richtig gemacht. Geht richtig gut das Ding.


Welches neue OT? Diese Dinger mit Schichtleder und diesem seltsamen Schriftzug auf dem Schaft (irgend etwas wie High Performance oder so)?
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tintin
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Beitrag von tintin »

Die High Performance Dinger gibt es wohl noch nicht zu kaufen.

Ich habe mal ein bißchen rumgeblättert und gefunden, was ich eigentlich mit diesem Thema zum Ausdruck bringen wollte.
In den 70er und 80er Jahren wurden so ziemlich alle vernünftigen Pool Billard Queues in den USA hergestellt. Erst später wanderte die Produktion langsam ostwärts (Europa - Asien).
Aber damals gab es eine große Menge Queuehersteller, die eine größere Menge für erschwingliche Preise und mit guter Qualität produziert haben. Ein bißchen so nach dem Ehrenkodex "ein amerikanisches Qualitätsprodukt". Damit wurden viele ambitionierte Freizeitspieler glücklich gemacht.
Da scheint nichts mehr von übrig zu sein. Entweder die Firmen gibt es nicht mehr, sie produzieren in Asien oder die Qualität ist gesunken.

Hier mal eine Auflistung der "etablierten Queuelegenden" mit meiner Einschätzung zum heutigen Standard:

- Produziert nicht mehr :wei: : Huebler,

- Produziert in Asien :boe: : Helmstetter, Falcon, Mali, Palmer,

- Hat in der Qualität nachgelassen :vew: : Brunswick, Joss, Mc Dermott, Meucci,

- Weiß ich nicht :fra: : Jacoby, Pechauer, Prather, Schmelke, Schon, Viking.

Gibt es den Production Cue Hersteller aus den Staaten noch, der das Image von früher noch vorweisen kann oder können sie alle nicht mehr mit Qualität solche Massen für 200 bis 300 Dollar herstellen oder kann man nur noch bei Custom Queues mit ruhigem Gewissen fündig werden?
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cuechanger
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Beitrag von cuechanger »

Moinsen!
@Nick Casey: Die Joss-OTs der neueren Modelle haben schlicht und ergreifend einen anderen Diameter, nämlich 13 statt 13,25. Zusätzlich hat man die Ferule leicht verkürzt und ein neues Ferulenmaterial benutzt. Ist kein extra bestellbares OT, sondern das neue Joss-Standard OT. Es gibt aber noch bei vielen Händler Restbestände mit 13,25 OT. Daher besser vorher mal fragen.
@tintin:
- Huebler: Könnte daran liegen, dass er tot ist...
- Helmstetter und Konsorten lassen bei Mezz produzieren. Die liegen im Qualitätsstandard um einiges höher als die US-Boys das jemals gekonnt hätten. Nicht zu vergleichen bzw. zu verwechseln mit den China-Fabriken von Predator und ähnlichen...
- Joss hat tatsächlich in der Verarbeitungsqualität nachgelassen. In der Spielstärke allerdings kein Stück, eher im Gegenteil.
- McDermott und Meucci haben sowohl in Verarbeitungsqualität als auch in puncto Entwicklung lange Zeit den Schuss nicht gehört. Neuere Versuche dies zu ändern waren wenig erfolgreich. Die wissen schlicht und ergreifend nicht, wie man heute modernerweise einen guten Cue baut. Was das angeht, sind die nicht wirklich schlechter geworden, sondern haben sich schlicht nicht weiterentwickelt und sind von vielen überholt worden.
- Jacoby und Pechauer bauen nach wie vor in den Staaten hervorragende Cues. Sehr stark in Verarbeitung und Spielbarkeit. 1a-Zeugs.
- Prather und Schmelke sind in erster Linie Händler für Cuemaking-Supplies und bauen erst in zweiter Linie aus dem Zeugs das sie verticken auch mal eigene Cues. Die von Prather sind recht gut und teuer gehandelt, die von Schmelke eher was für den schmalen Geldbeutel, auch Qualitativ.
- Schön baut heute noch sehr schöne Cues, auf sehr hohem Verarbeitungsniveau in den Staaten. Lediglich die Entwicklung in puncto OT-Deflection ist an den Jungs eher vorbeigegangen, weshalb sie zunehmend an Boden verlieren.
- Über Brunswick kann ich nicht sagen, ob die jemals wirklich gute Cues gemacht haben, mal abgesehen von der Zeit als ein gewisser Balabushka für sie gearbeitet hat... zumindest ist mir ausser einer guten Hauscue-Serie, Tischen und einer kleinen Cooperation mit Joss nix erwähnenswertes bekannt. Es gibt und gab immer ein paar Low-Budget Modelle, aber ich glaube so richtig mitgemischt haben die seit den siebzigern nicht mehr.

Das war das, was ich so weis. Für alle Fans diverser Marken, denen ich mutmaßlich zu Nahe getreten sein könnte, sei erwähnt, dass es sich hierbei lediglich um meine subjektive (und freie) Meinung handelt.

Grüße
Der Cuechanger
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Beitrag von tintin »

Prima, danke für die Infos.
Pechauer ist auf jeden Fall die Marke, die in der letzten Zeit deutlich Fuß gefasst hat in Deutschland. Dabei machen sie gute Queues und sind auch noch bezahlbar.
Allerdings muß ich wohl meine noch von früher geprägte Meinung ändern, das man Spielern die sich ein besseres Queue leisten wollen die altbekannten Marken empfehlen kann.
Vor allem wenn man sieht, das die einheimischen Produzenten preislich mittlerweile sehr interessant sind, z.B. Stops (beginnt bei 179 Euro) oder Heino Klosek (beginnt bei 250 Euro).
Als ich mit Pool angefangen habe brauchte man daran gar nicht denken.
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Beitrag von cuechanger »

Na ja, bei den einheimischen Cuemakern hat sich das sehr unterschiedlich entwickelt. Einige haben ganz bewusst die Reise in die Superior-Budget-Klasse gewählt und andere haben ihre mittlerweile zugewonnene Erfahrung und die damit verbundene effizientere Arbeit in günstigere Preise für die Spieler umgemünzt. Sicher kann man die simpelsten Einsteigermodelle bei dem ein oder anderen deutschen Custom-Maker auch schon in der 200-Euro-Klasse kriegen, allerdings hat man dann auch etwas sehr, sehr einfaches und kaum Optionsmöglichkeiten. Wenn es dem Cuemaker und dem Spieler ein bißchen Spaß machen soll, bewegt man sich dann doch realistischer Weise schnell in der 400-500-Euro-Klasse... (so mit gutem Holz, Leder-Wrap, paar Zierringe, gutes Tip und EB-Ferule o.ä. Schnick-Schnack...) Dann hat man aber auch schon etwas halbwegs persöhnliches von hoher Qualität und da ist so ein Preis in unserem Hochlohnland sicher mehr als angemessen.
Aber auch die ein oder andere Serienstange bietet schon reichlich Spielstärke für kleines Geld. Man denke z.B. an Pechauer JP-USA, Joss 101, Mezz NB-K, alles sehr gute Cues für unter 200.- wenn man keine Ansprüche ans Design stellt. Für ein paar Euro mehr bekommt man dann aber auch schon echt schöne Sachen, wie z.B. Joss 109, Mezz EC7 oder Pechauer PR-Serie... Ich denke, das bleibt nach wie vor alles eine Sache des persönlichen Geschmacks. Ich finde es aber jedenfalls toll, das man heute so gute Auswahlmöglichkeiten hat. Da hat sich in der tat sehr viel getan in den letzten 20 Jahren... Gott sei Dank! :zwi:
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Beitrag von DrPool »

cuechanger hat geschrieben:- Helmstetter und Konsorten lassen bei Mezz produzieren. Die liegen im Qualitätsstandard um einiges höher als die US-Boys das jemals gekonnt hätten. Nicht zu vergleichen bzw. zu verwechseln mit den China-Fabriken von Predator und ähnlichen...

Klar, dass ich hier sanften Protest einlegen muss... :zwi:
Predator/Poison haben eine brutal hohe Qualitätskontrolle, jede noch so kleine Abweichung (Farbnuoncen, inlay-Genauigkeit, Finish...) führt beim Auftraggeber sofort zum Ausschuss. Ich wette, Du kannst mir kein schlecht verarbeitetes Predator zeigen. Im übrigen holt neben Hamson auch eine andere Firma ganz kräftig auf. Nämlich Tai-Can mit den Marken Universal, Lucasi, BCE, Buffalo, Adam und Licos. In meinen Augen gibt es hier keinerlei Qualitätsdefizite, in Asien ist nur Mezz vielleicht noch einen kleinen Tick besser...

cuechanger hat geschrieben:- Über Brunswick kann ich nicht sagen, ob die jemals wirklich gute Cues gemacht haben, mal abgesehen von der Zeit als ein gewisser Balabushka für sie gearbeitet hat... zumindest ist mir ausser einer guten Hauscue-Serie, Tischen und einer kleinen Cooperation mit Joss nix erwähnenswertes bekannt. Es gibt und gab immer ein paar Low-Budget Modelle, aber ich glaube so richtig mitgemischt haben die seit den siebzigern nicht mehr.

Hüstel, großer Einspruch, Euer Ehren!
Brunswick hat(te) mit den full splice titlists die besten Queues der Welt gebaut, das bescheinigt Dir die halbe Welt. Noch heute werden hohe Summen für conversions aus diesen blanks gezahlt.
Und George Balabushka hat niemals für Brunswick gearbeitet, vielelicht hast Du ihn mit Herman Rambow verwechselt. Balabushka bezog in seiner Frühphase blanks von Brunswick für seine Queues.
Innerhalb der modernen Zeitrechnung spielt Brunswick im cuemaking natürlich keine große Rolle mehr...
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