Streik bei der Bahn
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Re: Streik bei der Bahn
Naja...
Ganz SO extrem sehe ich das nicht @r.polli. Die Vorfälle in Stuttgart und möglicherweise auch anderswo sind eher die Ausnahme! In der Regel sind unsere Polizisten eher "zurückhaltend"!
Sei es drum... Dazu passend kommt ja jetzt der UNBEFRISTETE Streik der Erzieher, sollten jetzt noch ÖPNV, Pflegekräfte, Piloten, Krankenschwestern usw. dazu kommen, kommt das einem Generalstreik ziemlich nahe. Zumindest Familien mit Kleinkindern sind somit faktisch lahmgelegt...
Ganz SO extrem sehe ich das nicht @r.polli. Die Vorfälle in Stuttgart und möglicherweise auch anderswo sind eher die Ausnahme! In der Regel sind unsere Polizisten eher "zurückhaltend"!
Sei es drum... Dazu passend kommt ja jetzt der UNBEFRISTETE Streik der Erzieher, sollten jetzt noch ÖPNV, Pflegekräfte, Piloten, Krankenschwestern usw. dazu kommen, kommt das einem Generalstreik ziemlich nahe. Zumindest Familien mit Kleinkindern sind somit faktisch lahmgelegt...
Re: Streik bei der Bahn
Vergessen sei nicht der Streik bei Prosegur oder wie der Laden heißt...
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- masterofdesaster
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Re: Streik bei der Bahn
r.polli hat geschrieben:das kann aber ganz schön in die Hose gehen.
Da kennt der Deutsche "Rechtsstaat" nichts.
Da geht, so wie in Stuttgart gesehen werden
konnte, unsere Polizei - Dein Freund und
Helfer - mit Schlagstöcken, Gas und
Wasserwerfern sogar gegen Frauen, Kinder
und alte Männer vor
bei einem echten generalstreik ist die polizei so gut wie machtlos!ich habe hier in
spanien schon den einen oder anderen gesehen/erlebt.
und das mit stuttgart 21 war eine riesen schweinerei,da gebe ich dir recht.
Re: Streik bei der Bahn
Von Beisenherz, wie immer herrlich und auf den Punkt.
http://www.stern.de/kultur/micky-beisen ... 91999.html
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Re: Streik bei der Bahn
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Re: Streik bei der Bahn
Willy, ist der jemals der Gedanke gekommen, dass der Mann schlicht Recht haben könnte, mit dem was er tut?
Re: Streik bei der Bahn
Ich habe meine Gedanken zu dem Thema eigentlich geäußert.
Ich habe kein Verständnis (mehr) für diesen Streik.
Wenn du das hier in Berlin mal erlebst (in anderen Städten natürlich auch), wirst du sehen, dass mehr als Zynismus bei den Menschen nicht mehr vorhanden ist.
Ihre Glaubwürdigkeit und die Verhältnismäßigkeit hat die GDL beim Großteil (ich sage extra nicht alle - siehe hier) der Menschen verloren. Mehr gibt es von meiner Seite aus dazu nicht zu sagen.
Wenn ich mich darüber nicht mehr lustig machen darf, werde ich es gerne sein lassen.
Ich habe kein Verständnis (mehr) für diesen Streik.
Wenn du das hier in Berlin mal erlebst (in anderen Städten natürlich auch), wirst du sehen, dass mehr als Zynismus bei den Menschen nicht mehr vorhanden ist.
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Re: Streik bei der Bahn
cuechanger hat geschrieben:Willy, ist der jemals der Gedanke gekommen, dass der Mann schlicht Recht haben könnte, mit dem was er tut?
Ich bin zwar nicht Willy,
aber ja, das habe ich erwogen. Sorgfältig erwogen.
Und nein, der Mann hat nicht recht und sorgt nur dafür, dass jetzt versucht wird, solche Amokläufer per Gesetz zu stoppen. Der Mann kündigt mit seinen Gefolgsleuten allen anderen gewerkschaftlich organisierten Arbeitnehmern die Solidargemeinschaft auf, um sich selbst und seinen Lokführern zu Lasten der anderen Gewerkschaften mehr Macht zu verschaffen. Und das ist asozial im Wortsinn!
Ich kann an seinem Vorgehen nichts konstruktives finden. Dieser Mensch ist von sich selbst total besoffen und merkt nicht mal, dass er mit seiner "alles oder nichts"-Strategie nur erreichen wird, dass Nachahmungstäter eben zukünftig formaljuristisch ausgebremst werden. So einfach wird das sein - alles Geschrei hin oder her. Und wer sind die Leidtragenden? Ja, wer ist denn der Gearschte, wenn nicht einmal mehr die Gewerkschaften untereinander Solidarität zeigen? Das sind diejenigen, die bisher auf die Unterstützung der anderen angewiesen waren, um ihre Umstände etwas zu verbessern. Aber dank Herrn Weselsky kümmert sich ja am besten jeder nur um seinen eigenen Vorteil und sein kleines bischen "ich hab mehr", anstatt auf mehr Solidarität und Gemeinschaft zu setzen.
Vielen Dank dafür!
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Re: Streik bei der Bahn
an Euch mit Eurer Gewerkschafts-feindlichen Einstellung:
merkt Ihr eigentlich nicht, dass Ihr genau das macht was
unser Staat, gelenkt von Industrie und Kapital, möchte!
Die Arbeiter gegeneinander aufbringen.
Spalten nach dem alten römischen Motto Divide et Impera.
Thatcherismus (lest das mal nach).
vergesst niemals: das Einzige, was Ihr verkaufen könnt
ist Eure Arbeitskraft. Und diese Arbeitskraft, limitiert
durch Kraft, Ausdauer und Alter, müsst Ihr so teuer
wie nur irgend möglich verkaufen.
merkt Ihr eigentlich nicht, dass Ihr genau das macht was
unser Staat, gelenkt von Industrie und Kapital, möchte!
Die Arbeiter gegeneinander aufbringen.
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Re: Streik bei der Bahn
Auch wenn er mittlerweile in der Allgemeinheit als Wasweisichalles hingestellt wird: ich kann mich in den letzten 15 bis 20 Jahren an keinen Gerwerkschaftschef erinnern, der so klar gesagt hat, was bei "seinem" Arbeitgeber schiefläuft und was er nicht zu akzeptieren bereit ist. Wenn ihr das machtgeil nennt, wenn ihr glaubt, dass mit den Plänen der Bundesregierung oder besser gesagt derer, die wirklich bei uns im Lande das Sagen haben, alles gut wird und die Lokführer bald für ihren überstundenbeladenen und verantwortungsvollen Job ausreichende Bezahlung bekommen sage ich euch eins voraus: das wird nicht passieren. Es wird nur noch mit einer Gewerkschaft verhandelt, wenn da ein unbequemer Zeitgenosse zum Verhandlungsführer gemacht werden sollte, wird er geschmiert, bis er ja und Amen zu allen schöngeredeten Verbrechen am Arbeitnehmer sagt, es werden, so die Geschäftszahlen schlecht ausfallen, einfach Leute entlassen, der Rest arbeitet sich zum körperlichen oder seelischen Krüppel und schon sind alle Aussenstehenden zufrieden. Wenn dann gestreikt wird, lässt man die Presse Stimmung machen (kostet auch weniger als ansatzweise vernüftige Bezahlung für die Arbeiter), Opium für's Volk und die Lokführer, Zugbegleiter, Krankenschwestern, Hebammen usw. sind wieder und immer mehr die Ärsche der Nation.
Ich für meinen Teil und für meine Kinder werde nicht aufhören zuzuhören. Ich werde sogar weiterhin versuchen, über das Gehörte nachzudenken, auch wenn solches Tun immer unpoplärer wird. Und wenn heute Nachmittag der Zug von Freising nach Moosburg nicht fährt, werde ich durch Nachdenken, improvisieren und Eigeninitiative eine Lösung finden. Obwohl es leichter ist zu sagen: "Scheiß geldgeile Lokführer, ihr lasst meinen Sohn 20 Minuten auf dem Bahnsteig stehen, schämt euch!"
Ich für meinen Teil und für meine Kinder werde nicht aufhören zuzuhören. Ich werde sogar weiterhin versuchen, über das Gehörte nachzudenken, auch wenn solches Tun immer unpoplärer wird. Und wenn heute Nachmittag der Zug von Freising nach Moosburg nicht fährt, werde ich durch Nachdenken, improvisieren und Eigeninitiative eine Lösung finden. Obwohl es leichter ist zu sagen: "Scheiß geldgeile Lokführer, ihr lasst meinen Sohn 20 Minuten auf dem Bahnsteig stehen, schämt euch!"
Wir können nur noch wachsen durch's kleiner werden und können reicher werden nur durch teilen (Werner Schmidbauer und Pippo Pollina)
Re: Streik bei der Bahn
Wenn ich das immer lese, Stimmung in der Presse.
Guck doch mal raus, geh doch mal zum Bahnhof Friedrichstraße und frag die Leute, ob sie von der Presse gelenkt sind. Oder frag die Leute die Abmahnungen bekommen, weil sie zu spät kommen.
Und es geht verdammt nochmal nicht um mehr Geld, der Typ will mehr Macht für seine GDL, damit er zukünftig richtig am Rad drehen kann.
Am Anfang gab es breites Verständnis in der Bevölkerung, wie bei fast jedem Streik. Aber irgendwann is das Maß bei den Leuten auch mal voll und dafür brauchts keine herbeigeredete Zeitungs Propaganda.
Guck doch mal raus, geh doch mal zum Bahnhof Friedrichstraße und frag die Leute, ob sie von der Presse gelenkt sind. Oder frag die Leute die Abmahnungen bekommen, weil sie zu spät kommen.
Und es geht verdammt nochmal nicht um mehr Geld, der Typ will mehr Macht für seine GDL, damit er zukünftig richtig am Rad drehen kann.
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Re: Streik bei der Bahn
ich bin auf der seite von weselsky, den gewerkschaften und ihren mitgliedern. r.polli und lupo haben völlig recht.
in diesem land läuft was schief, wenn sich die menschen so leicht entsolidarisieren lassen.
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Re: Streik bei der Bahn
Interessant wie leicht man sich doch den medial kolportiertem Mainstream anschließen kann...
Betrachten wir doch die Sache mal kurz so, wie ich sie sehe... Und mein Schwager ist Lokführer, ich habe da recht nah Einblick in vieles gehabt.
Die Bundesregierung ist Hauptanteilseigner der Bahn. Besitzer, wenn man so will. Und man sollte sich keine Illusionen machen, die sind nicht daran interessiert, dem Bürger zu helfen, sondern der Wirtschaft möglichst viele Geschenke zu machen, denn die kommen immer zurück. Demzufolge ist die Bundesregierung auch Partei in diesem Streit und nicht etwa neutral darüber tronend, wie so gerne suggeriert wird. Die Bundesregierung vertritt seit vielen Jahren recht offen das Interesse, die Bahn möglichst gewinnbringend zu verscherbeln. Das dies nicht sinnvoll ist, zeigen eigentlich so ziemlich alle Länder, die dies bereits getan haben. But, who cares... wenn also ein Platzek als "neutraler" Vermittler vorgeschlagen wird, ist das schon witzig, den der Mann ist Mitglied einer Regierungspartei, die ganz eindeutige Ziele verfolgt. Ziele zu denen ein Streik und Lohnerhöhungen oder gar ein Fortbestehen einer unbequemen Gewerkschaft nicht gehören. Ist dieser Mann also neutral? Sicher nicht... Die Bundesregierung hat auch entscheidenden Einfluss auf die öffentlich rechtlichen Medien. Kein Intendant ohne Parteibuch. Das ist Realität in Deutschland. Von den Interessen der Privaten will ich erst gar nicht reden. Die sind im Besitz derer, die gerne vom Bahnkuchen essen würden. Ein mediales Echo wie derzeit, welches nur den Zweck verfolgt Unverständnis für die bösen Streikenden zu wecken ist also logisch und selbstverständlich wird nirgendwo in unseren platten 30-Sekunden Gehirnwäsche-Trailern irgendwas davon berichtet, worum es der GdL eigentlich geht. Das wäre ja nicht im Sinne dieser Berichterstattung. Worum geht es also? Geht es dem Weselski um Geld oder Macht? Nö. Hätte er alles haben können, hat er aber dankend abgelehnt. Nicht so andere Spitzenvertreter anderer Gewerkschaften. Die sind in den letzten 2 Jahrzehnten systematisch handzahm gemacht worden. Spitzen-Manager-Gehälter, feudale Tagungen und Reisen, Golfspielen mit dem Vorstand und der sichere Wechsel in gutbezahlte Posten, sollte ihre Basis irgendwann den Braten riechen. So funktioniert das bei der Bahn. Und woanders auch... Weselski aber hat sich nie kaufen lassen. Und daher soll er weg. Er und seine ganze unbequeme Gewerkschaft sollen in der Versenkung der Bedeutungslosigkeit, weil Machtlosigkeit verschwinden. Dazu hat die Bundesregierung ein Gesetz auf den Weg gebracht, dass es demnächst nur noch der jeweils größten der in einem Unternehmen vertretenden Gewerkschaft gestattet, Tarifverhandlungen zu führen. Die GdL würde also das verlieren, was sie für die Mitglieder stark macht, nämlich das Verhandeln für die Mitglieder und zwar so, dass am Ende kein fauler Kompromiss dabei rauskommt, so wie die Abschlüsse der Vergangenheit der anderen Bahngewerkschaften. Es geht hier schlicht und ergreifend um die langfristige Existenz dieser Gewerkschaft, die bislang verhindern konnte, dass ein totaler Ausverkauf der Arbeitnehmerrechte in der Bahn über die Bühne geht. Und das ist geplant. Nicht weniger. Die Bahn soll "fit gemacht werden für die Börse", was nichts anderes heißt, als die vorhandene Mitarbeiterstruktur so einzurichten, dass übertarifliche Gehaltsanteile weiter mit allen "Erhöhungen" verrechnet werden dürfen, dass Mitarbeiter problemlos in dumping-Gesellschaften outgesourct werden können und das es keine Gewerkschaft mehr gibt, die ein echtes Problem ist, wenn man die nächsten Schweinerein angeht. Schwarzseherei? Nö. So ist das tatsächlich gelaufen. Man hat systematisch und kontinuierlich die sozialen Besitzstände der Bahnmitarbeiter gekürzt und vernichtet. Egal was die Bahn in der Vergangenheit für Abschlüsse gefahren hat, die realen Löhne sind gesunken durch die Hintertür. Direkt oder indirekt. Die GdL versucht das, was ihr zusteht, nämlich faire Arbeitsbedingungen, angemessene Entlohnung, Arbeitsplatzsicherheit und ehrliche Vertretung der Mitarbeiter zu gewährleisten. Der Sinn und Zweck einer Gewerkschaft eben, so wie er aber eher aus der Mode gekommen ist, weil das Prinzip, die Spitzen zu kaufen in der Vergangenheit deutlich erfolgreich war. U8nd wir reden hier nicht über Piloten, die 10K im Monat verdienen und mit 50 in Rente gehen wollen, wir reden hier über Lokführer, die nicht mal mehr soviel verdienen, dass sie damit eine Familie menschenwürdig durchbringen könnten, ohne das der Lebenspartner auch noch voll arbeiten geht und deren gesundheitliche Belastung durchaus hoch ist. Es ist gar nicht so einfach, das Rentenalter im Beruf zu erreichen dort. Die Quote derer, die vorzeitig erkranken und über welche Wege auch immer aus dem Dienst ausscheiden müssen, ist deutlich höher als man gemeinhin glauben würde. Und die wenigsten bekommen bei gesundheitlichen Einschränkungen einen Innendienst-Job. Mehr gehen in Übergangsgesellschaften und landen auf dem Arbeitsmarkt, auf dem sie als Mitt-Vierziger oder -Fünziger mit Erkrankung keine chance mehr haben, was letztlich dazu führt, dass Hartz-4 droht und dies wiederum würde ihnen alles nehmen, was sie bis dahin für ihren Ruhestand aufgebaut hätten. Das ist nämlich dann weg. Und am Ende bist Du mit einer auf Hartz basierenden, eingeschränkten Altersrente bitter arm auf Deine letzten Jahre. Nicht das Du vorher reich gewesen wärst...
Ich verstehe, warum man streikt. Ich verstehe, warum man sich nicht entrechten lassen will. Ich verstehe, dass man bei einer solch großen Gesellschaft, bei der man möglicherweise sehr lange beschäftigt war, auch die Sicherheit haben möchte, in guten Händen zu sein. Es geht hier nicht um 5% mehr Lohn. Es geht darum, nicht wegrationalisiert, -privatisiert und nicht durch seelenlose Technokraten-Manager entrechtet zu werden. Dafür darf man streiken!
Betrachten wir doch die Sache mal kurz so, wie ich sie sehe... Und mein Schwager ist Lokführer, ich habe da recht nah Einblick in vieles gehabt.
Die Bundesregierung ist Hauptanteilseigner der Bahn. Besitzer, wenn man so will. Und man sollte sich keine Illusionen machen, die sind nicht daran interessiert, dem Bürger zu helfen, sondern der Wirtschaft möglichst viele Geschenke zu machen, denn die kommen immer zurück. Demzufolge ist die Bundesregierung auch Partei in diesem Streit und nicht etwa neutral darüber tronend, wie so gerne suggeriert wird. Die Bundesregierung vertritt seit vielen Jahren recht offen das Interesse, die Bahn möglichst gewinnbringend zu verscherbeln. Das dies nicht sinnvoll ist, zeigen eigentlich so ziemlich alle Länder, die dies bereits getan haben. But, who cares... wenn also ein Platzek als "neutraler" Vermittler vorgeschlagen wird, ist das schon witzig, den der Mann ist Mitglied einer Regierungspartei, die ganz eindeutige Ziele verfolgt. Ziele zu denen ein Streik und Lohnerhöhungen oder gar ein Fortbestehen einer unbequemen Gewerkschaft nicht gehören. Ist dieser Mann also neutral? Sicher nicht... Die Bundesregierung hat auch entscheidenden Einfluss auf die öffentlich rechtlichen Medien. Kein Intendant ohne Parteibuch. Das ist Realität in Deutschland. Von den Interessen der Privaten will ich erst gar nicht reden. Die sind im Besitz derer, die gerne vom Bahnkuchen essen würden. Ein mediales Echo wie derzeit, welches nur den Zweck verfolgt Unverständnis für die bösen Streikenden zu wecken ist also logisch und selbstverständlich wird nirgendwo in unseren platten 30-Sekunden Gehirnwäsche-Trailern irgendwas davon berichtet, worum es der GdL eigentlich geht. Das wäre ja nicht im Sinne dieser Berichterstattung. Worum geht es also? Geht es dem Weselski um Geld oder Macht? Nö. Hätte er alles haben können, hat er aber dankend abgelehnt. Nicht so andere Spitzenvertreter anderer Gewerkschaften. Die sind in den letzten 2 Jahrzehnten systematisch handzahm gemacht worden. Spitzen-Manager-Gehälter, feudale Tagungen und Reisen, Golfspielen mit dem Vorstand und der sichere Wechsel in gutbezahlte Posten, sollte ihre Basis irgendwann den Braten riechen. So funktioniert das bei der Bahn. Und woanders auch... Weselski aber hat sich nie kaufen lassen. Und daher soll er weg. Er und seine ganze unbequeme Gewerkschaft sollen in der Versenkung der Bedeutungslosigkeit, weil Machtlosigkeit verschwinden. Dazu hat die Bundesregierung ein Gesetz auf den Weg gebracht, dass es demnächst nur noch der jeweils größten der in einem Unternehmen vertretenden Gewerkschaft gestattet, Tarifverhandlungen zu führen. Die GdL würde also das verlieren, was sie für die Mitglieder stark macht, nämlich das Verhandeln für die Mitglieder und zwar so, dass am Ende kein fauler Kompromiss dabei rauskommt, so wie die Abschlüsse der Vergangenheit der anderen Bahngewerkschaften. Es geht hier schlicht und ergreifend um die langfristige Existenz dieser Gewerkschaft, die bislang verhindern konnte, dass ein totaler Ausverkauf der Arbeitnehmerrechte in der Bahn über die Bühne geht. Und das ist geplant. Nicht weniger. Die Bahn soll "fit gemacht werden für die Börse", was nichts anderes heißt, als die vorhandene Mitarbeiterstruktur so einzurichten, dass übertarifliche Gehaltsanteile weiter mit allen "Erhöhungen" verrechnet werden dürfen, dass Mitarbeiter problemlos in dumping-Gesellschaften outgesourct werden können und das es keine Gewerkschaft mehr gibt, die ein echtes Problem ist, wenn man die nächsten Schweinerein angeht. Schwarzseherei? Nö. So ist das tatsächlich gelaufen. Man hat systematisch und kontinuierlich die sozialen Besitzstände der Bahnmitarbeiter gekürzt und vernichtet. Egal was die Bahn in der Vergangenheit für Abschlüsse gefahren hat, die realen Löhne sind gesunken durch die Hintertür. Direkt oder indirekt. Die GdL versucht das, was ihr zusteht, nämlich faire Arbeitsbedingungen, angemessene Entlohnung, Arbeitsplatzsicherheit und ehrliche Vertretung der Mitarbeiter zu gewährleisten. Der Sinn und Zweck einer Gewerkschaft eben, so wie er aber eher aus der Mode gekommen ist, weil das Prinzip, die Spitzen zu kaufen in der Vergangenheit deutlich erfolgreich war. U8nd wir reden hier nicht über Piloten, die 10K im Monat verdienen und mit 50 in Rente gehen wollen, wir reden hier über Lokführer, die nicht mal mehr soviel verdienen, dass sie damit eine Familie menschenwürdig durchbringen könnten, ohne das der Lebenspartner auch noch voll arbeiten geht und deren gesundheitliche Belastung durchaus hoch ist. Es ist gar nicht so einfach, das Rentenalter im Beruf zu erreichen dort. Die Quote derer, die vorzeitig erkranken und über welche Wege auch immer aus dem Dienst ausscheiden müssen, ist deutlich höher als man gemeinhin glauben würde. Und die wenigsten bekommen bei gesundheitlichen Einschränkungen einen Innendienst-Job. Mehr gehen in Übergangsgesellschaften und landen auf dem Arbeitsmarkt, auf dem sie als Mitt-Vierziger oder -Fünziger mit Erkrankung keine chance mehr haben, was letztlich dazu führt, dass Hartz-4 droht und dies wiederum würde ihnen alles nehmen, was sie bis dahin für ihren Ruhestand aufgebaut hätten. Das ist nämlich dann weg. Und am Ende bist Du mit einer auf Hartz basierenden, eingeschränkten Altersrente bitter arm auf Deine letzten Jahre. Nicht das Du vorher reich gewesen wärst...
Ich verstehe, warum man streikt. Ich verstehe, warum man sich nicht entrechten lassen will. Ich verstehe, dass man bei einer solch großen Gesellschaft, bei der man möglicherweise sehr lange beschäftigt war, auch die Sicherheit haben möchte, in guten Händen zu sein. Es geht hier nicht um 5% mehr Lohn. Es geht darum, nicht wegrationalisiert, -privatisiert und nicht durch seelenlose Technokraten-Manager entrechtet zu werden. Dafür darf man streiken!
Re: Streik bei der Bahn
Ach Mensch das kanns doch nicht sein, anders denkende werden als Mitläufer abgestempelt und dann schwadronierst du hier wieder los.
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