DBU - Und was kommt jetzt?

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jps
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DBU - Und was kommt jetzt?

Beitrag von jps »

Irgendwie hat das mit dem Umziehen der Beiträge aus dem BBV-Thread noch nicht geklappt. Da es eine aktuelle Nachrichtenlage zu meinem Beitrag gibt, kopiere ich den hier nochmal rein:


jps hat geschrieben:
TomDamm hat geschrieben:Zum Mitgliederzuwachs im Snooker.


Das Thema „Mitgliederzahlen bzw. Statistik“ haben wir hier über die vergangenen Jahre regelmäßig diskutiert/bemängelt. Ich nehme an wir wissen bis heute nicht wer was spielt und wie viele es wirklich sind sowie ob, wie und wo es mehr oder weniger werden.

Ist mir nach wie vor schleierhaft wie man ohne aktuelle und konkrete Mitgliederstatistik arbeiten will.

jinzo007 hat geschrieben:Und für alle Unker , wenn ihr was ändern wollt und meint ihr habt die Ideen zur Hand um alles zu verbessern kann
ich nur sagen : nicht groß schreiben , sondern einfach mal was machen , gibt genügend Ehrenämter die besetzt werden müssen :lac: ach ich vergass , ihr habt ja alle keine Zeit dafür , sorry versteh ich schon .
Was man wirklich mal ändern sollte , ist der Prallgefüllte Terminkalender , da wird es echt schwer was auf die Beine zu stellen :ung:


Der Vorschlag die Kritiker des Systems mögen sich doch bitte selbst einbringen und es besser machen etc. kommt regelmäßig bei derlei Diskussionen und ist mit Blick auf unsere Organisationsstruktur ebenso regelmäßig unangebracht. Das gleiche gilt für die ewige Litanei von der angeblich stets demokratisch hergestellten Legitimation mit der die Billardverwaltung agiert. Beides ist vor dem Hintergrund unseres praktisch denk- und handlungsunfähigen Verwaltungsapparates ziemlicher Unsinn. Entscheidungen trifft einzig die Versammlung der Landesverbände, auf welcher Basis bleibt stets deren Geheimnis, einen Sprecher, ein ständig ansprechbares Gremium o. Ä. gibt es nicht, öffentliche Debatten, Transparenz: Fehlanzeige!

Selbst das Bundesministerium des Innern vertreten durch das Bundesverwaltungsamt hat uns mit Verweis auf unsere Unfähigkeit Entscheidungen vorzubereiten, zu treffen und umzusetzen eklatante Systemfehler (im Amtsdeutsch: Entscheidungsparalyse) bescheinigt.

Hier liegt ein wesentlicher Grund warum DBU-Posten unbesetzt sind, sie werden einfach nicht gebraucht. Wozu auch? Man beschränkt sich dort auf die Verwaltung des DBU-eigenen Spielbetriebs und auf die ordnungsgemäße Erstellung von Zahlenwerk und Dokumenten zum Erhalt der Förderfähigkeit, das war’s. Werbung, Kommunikation, Entwicklung von Perspektiven für die Zukunft usw. ist deren Sache nicht. Im Gegenteil, nach eigenem Bekunden ist man ein Verband der Verbände und steht auch nur diesen Rede und Antwort. Basta. Unter einem „Dach“-Verband verstehe ich was anderes.

Daraus ergibt sich automatisch folgende existenzrelevante Frage:

Wenn die DBU nicht denken und nichts sagen will oder darf und auch die versammelten Landesverbände taub und stumm sind bzw. keine Abteilung für Kommunikation und keine gemeinsame Denkfabrik für Zukunftsperspektiven unterhalten, wer dann?

Seit Jahrzehnten hängt dieser Konstruktionsfehler dem Billardsport wie ein Mühlstein um den Hals und ist der Grund dafür warum wir einfach nicht vom Fleck kommen. Ob und wer in diesem Umfeld ein Amt bekleidet ist dabei ziemlich egal. Das bloße Ergänzen von Personen oder ein Austausch derselben bringt rein gar nichts so lange das fehlerhafte System das Alte bleibt. Schade um Leute, Zeit und Engagement, aber das ist alles für die Katz‘.

Was die Spatzen aktuell von den Dächern pfeifen passt da exakt ins Bild. Wie man hört ist für den kommenden Monat eine außerordentliche Mitgliederversammlung anberaumt um auf DBU-präsidialer Ebene Person(en) abzuwählen bzw. auszutauschen.

So weit, so schön, nicht das ich den Verlust nicht verkraften könnte, aber mir schwant der Ersatz steht, wie so oft in solchen Fällen, bereits fest und wird wieder hübsch ins Getriebe derer passen deren Netzwerk am besten funktioniert hat. Ob sich das Ganze auch zum Vorteil für den Billardsport in Deutschland auswächst, darf getrost bezweifelt werden. Der Blick zurück lehrt uns Gegenteiliges. Das Beste was passieren kann ist, dass, wie die letzten Jahre auch, einfach gar nix passiert.

Eigentlich müsste jedem klar sein, dass hier ein beträchtlicher Reformstau besteht. Die Versammlung der Landesverbände könnte Abhilfe schaffen, tut dies aber nicht. Aus welchen Gründen auch immer bleibt deren Geheimnis. Sicher ist, dass die Beschlüsse der LV-Versammlung seit Jahrzehnten bis einschließlich heute von den Interessen alter Seilschaften beeinflusst sind. Ohne jetzt über deren Motivation zu spekulieren kann man dennoch objektiv festhalten: Für die Förderung und Verbreitung des Billardsportes in Deutschland war und ist dieser Apparat, wenn überhaupt, nur eingeschränkt geeignet.

Gleichwohl bleibt die Verantwortung für das große Ganze mit den versammelten Landesverbänden bei einer Institution die nicht ein einziges funktionierendes Instrument zur Bewältigung dieser Aufgabe vorweisen kann. Kein Wunder also, wenn der Laden bis auf diverse Skandale und das gelegentliche Austauschen von Personen absolut still steht. Nebenwirkung dieses Dilemmas ist der ebensolche Stillstand bei, zum Beispiel, Vermarktungsbemühungen oder der öffentlichen Wahrnehmung unseres Sportes und in deren Folge eben auch des Mitgliederzuwachses. Das entsprechende DBU-Vize-Präsidentenamt wurde abgeschafft bzw. zum Amt des Pressewartes degradiert, welches, wie kann es anders sein, seit seiner Schaffung nicht besetzt ist. Andere, mit uns vergleichbare, Randsportarten sind hier weitaus besser aufgestellt und machen uns vor wie es geht.

Ohne eine sinnvolle Umverteilung von Aufgaben und Befugnissen wird sich daran nichts ändern. Da sich die Landesverbände hier offenkundig und nachhaltig verweigern sieht es für die Leistungssportinteressierten unter uns weiterhin düster aus. Mit BuLi und DM verkümmern im luftleeren Raum zwischen DBU-Verwaltung und „Management per Fernsteuerung“ durch die Landesverbände, ausgerechnet die sportlichen Ereignisse mit potentiell höherem Stellenwert. Schade, ohne zu viel in diese Produkte hinein zu interpretieren, könnte man doch mit einigen Umbauten präsentable Schaufenster für den Billardsport daraus machen. Brauchbare Vorschläge gab’s genug.

Hier Bewegung reinzubringen wird sehr schwierig. Das Gros der Billardspieler ist vom Stillstand entweder gar nicht oder nur bedingt betroffen. Wer sich für den Leistungssport nicht interessiert oder entsprechend berufen fühlt, spielt weiter seinen Breitensport, ist zufrieden mit dem was sein LV organisiert und fertig. Insofern ist der Leidensdruck, über die Masse der Vereine gesehen, viel zu gering als das er einen kritischen Punkt erreicht und die Proteste zu laut werden um sie einfach zu ignorieren wie bisher. Daraus resultiert, dass es keine Mehrheiten gibt die genügend Druck erzeugen um ihre jeweiligen Landesverbände zum Umdenken zu bewegen.

Will man für die vernachlässigten Teile unseres Sportes keine neuen, konkurrierenden Institutionen einrichten, muss man versuchen den Druck auf das bisherige System zu erhöhen. Das geht wahrscheinlich nur wenn sich aus Betroffenen und Interessierten eine „Billard-Profisport-Lobby“ zusammenfindet die eine antragsfähige Konzeption auf die Beine stellt die bei möglichst allen Vereinen Anklang findet und in der Folge per Mehrheitsbeschluss durchgesetzt wird.

Wenn die Basis eingeladen wird über eine neue Form der Führung sowie über sportpolitische Zukunftspläne und Zielsetzungen mitzubestimmen wird das Interesse sicherlich größer sein als es jetzt ist. Und wer oder was nicht funktioniert hat, wird eben zur nächsten Legislaturperiode wieder abgewählt. Klappt im „richtigen“ Leben auch ganz gut.

Ach ja, um den Präsi muss sich keiner Sorgen machen. Das Bettchen in das er fallen wird, sollte er denn tatsächlich weichen müssen, ist, wie es scheint, schon hergerichtet:

http://www.sport-tv.info/impressum.html

So was ähnliches hab‘ ich schon mal gesehen. Vielleicht fällt‘s mir wieder ein.


Added in 3 minutes 47 seconds:
Hat wohl funktioniert wie es geplant war:


http://www.kozoom.com/de/billard-karamb ... aehlt.html
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Re: DBU - Und was kommt jetzt?

Beitrag von miramanee »

also ich bin dabei
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Re: DBU - Und was kommt jetzt?

Beitrag von cuechanger »

Wir werden sehen, ob Biermann nun auch selbst nachfolgen will. Der langjährige WR-Vertraute der als Erbprinz schließlich von John ersetzt wurde scheint da was richtigstellen zu wollen. Vor allem scheint mir interessant, was in nächster Zeit mit den Führungsgremien von sportdeutschalnd.tv und ISPC GmbH passieren wird, bzw mit den Firmen selbst oder in letzterem Falle mit möglicherweise bestehenden Vertragswerken zwischen dieser und den Verbänden. Und wer auch immer nachfolgt... Bekommen wir endlich aussagekräftige, ausreichend detailierte, öffentliche und transparente Bilanzen? Nach wie vor ist das für mich die Grundvorraussetzung für jede Art von Vertrauensforderung an die Basis. Einen Vertrauensvorschuss zu fordern, kann angesichts dessen was dort die letzte 25 Jahre passiert ist, sicher keine Option sein.
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Re: DBU - Und was kommt jetzt?

Beitrag von Morrissey »

was genau hat sportdeutschland.tv damit zu tun?
Ich glaube, du wirfst da gerade gehörig etwas durcheinander.
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Bande-Midde
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Re: DBU - Und was kommt jetzt?

Beitrag von Bande-Midde »

Hi Leute,

@JPS: Danke für deine Umzugsaktion zum Thema.

Was Cuechanger hier zum Einen und im Thread "Sportordnung Pool BBV" schreibt, passt nicht ganz zusammen (stimme hier Morrissey zu).

Ich finde es nicht gut, das ehrenamtliches Engagement in Verbindung mit beruflichen Gesellschaftsverpflichtungen im Billardsport angezweifelt werden, sofern Diese nicht im unmittelbaren Zusammenhang stehen. Das würde auch bestehende Funktionäre in der DBU betreffen. Z.B. erhält der Vizepräsident Finanzen scheinbar über seine eigene Firma eine Beschäftigungsgebühr von Seiten der DBU für die buchhalterischen Arbeiten, die er auch für einige Landesverbände tätigt. Das würde bedeuten, das Betreiber von Spiellokalen, die sich in der Vorstandschaft von ansässigen Vereinen in seinem Spiellokal bewegen, den Verein steuern könnten um seinem eigenen Spielstättenbetrieb zu finanzieren.
Soweit sollte man hier nicht gehen, sondern positiv Denken und mehr die WIN-WIN Situation der Beteiligten hervorheben.

Fakt ist, das man einen Funktionär aus dem Amt enthoben hat, der die DBU stärker den je, in Rekordzeit wieder auf die Beine gestellt hat. Mit dieser Stärke können wohl einige nicht Leben. Nun hat der abberufene DBU Präsident auch noch zum 1.1.2017 die TV-Gelder in nicht unerheblicher Höhe wieder dem deutschen Billardsport zugeführt, die zuvor über Jahre an die CEB gelangten. Warum die AOMV der DBU zwingend "notwendig" gewesen ist? Die Höhe der Priorität "Abwahl des Präsidenten" ist umso mehr zu erkennen, berücksichtigt man die CEB-Versammlung am kommenden Wochenende mit Neuwahlen. Ob hier Zusammenhänge darzustellen wären, soll sich jeder selbst erklären. Meine persönliche Meinung: "Mann, muss da jemanden der Arsch auf Grundeis gegangen sein um so zu handeln."

Die Folgen dieser Abwahl werden unüberschaubar werden. Mag der abberufene Präsi zwar ein kantiger Kopf und wohl kein Sympathieträger gewesen sein, dieses agitative Handeln hat die DBU mehr zu einem Sportverband gemacht, als er es jemals war. Noch nie war, trotz sinkender Mitgliederzahlen, soviel Geld für den Sport da. Binnen wenigen jahren hatte John den finanziellen Mittel für Sport mehr als verdoppelt. Durch seine jahrelange Erfahrung mit anderen Sportarten, konnte er Strukturen in die DBU bringen. Nun werden manche sagen "Das hätte auch ein Anderer geschafft". Blöd ist eben, das kein Anderer dies bewältigen wollte. Über Kurzpräsidentschaften und anschließender Notvorstandschaft durch Wolfgang Rittmann, hatte sich John bereit erklärt ein gestrandetes Schiff mit großen Schäden namens DBU zu übernehmen. Nun werden wohl alte Kräfte die DBU übernehmen die bereits vor Jahren "tätig" waren und wieder in alte Strukturen verfallen werden. Nun werden wohl Andere, die vorher nicht bereit waren dies zu tun, die Sahne abschöpfen.

Die zur Verfügung stehenden Gelder werden wohl wieder in Fuktionäre investiert. Ich gehe davon aus, das ein unerfahrenes, übrig gebliebenes Präsidium über die Reaktivierung der SMV (mit dem Geschäftsführer Vizepräsident Finanzen) nachdenkt, eine neue Geschäftsstelle über einen Langzeitmietvertrag anstrebt, einen Generalsekretär einstellt um den neuen Kapitalrausch der DBU über einen langen Zeitraum binden wird.

Egal ob Sympathieträger oder nicht. Das was Michael John für die DBU geleistet hat, wird wohl lange nicht mehr für die DBU in Erscheinung treten. Wie man einen Präsidenten wie Ihn abberufen konnte, ist für jeden gesund denkenden Menschen unbegreiflich. Als Sportler möchte ich Michael John dafür danken.

Ich werde für Ihn heute Abend meinen Lieblingsball spielen.....


....Ach ja, die :vol: Bande-Midde!
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cuechanger
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Re: DBU - Und was kommt jetzt?

Beitrag von cuechanger »

Äh, ich muss Abbitte leisten und einen Schnell-Lese-Lapsus eingestehen. Ich hatte aus Sport-TV info unbewusst sportdeutschland.tv gemacht. Aber tatsächlich handelt es sich nur um die ISPC GmbH.
Das ändert jedoch nichts daran, dass hiermit ein Interessenkonflikt geschaffen wurde, der inakzeptabel ist und der in sämtlichen ethischen und teils auch strafrechtlichen Verhaltenskodizes der zivilisierten Welt so i.d.R. geächtet wird. Insbesondere trifft dies zu, wenn die Ausgabenseite des potentiellen Auftraggebers, der die Mittel einer großen gemeinschaft von Sportlern verwaltet, derart im Unklaren gelassen wird. Auch steht immer noch die Frage nach etwaigen Zahlungen der öffentlich rechtlichen Sendungsanstalten im Raum, die möglicherweise regelmäßig an Randsportarten fließen, damit sich die Dritten von Ihrer Berichterstattungspflicht diesen gegenüber befreien.
Ganz besonders kritisiert habe ich auch schon früher des öfteren den Interessenkonflikt, der daraus entsteht, dass der derzeitige Vize-Finanzen (früher nachfolgender Geschäftsführer von WR bei der SMV) mit seinem Unternehmen bezahlter Auftragnehmer des Verbandes ist und seine Dienstleistung darin besteht, die Bilanzen zu testieren, in die er selbst als verantwortlich Handelnder involviert ist/war.
Das sind Dinge, bei denen ich in keiner Weise eine WIN-WIN Situation erkennen kann. Im Gegenteil, das sind Situationen, die geeignet sind, ein großes LOOSE für den Billardsport zu generieren und das rundet das Gesamtbild weiter negativ ab. Das ist so, als würde ich als Händler DBU-Präsident werden und danach als dieser einen Langzeitvertrag zur Materialausstattung mit meiner eigenen Firma abschließen. Abgesehen davon, dass ich sowas tunlichst vermeiden würde, nur aus Prinzip, um jegliche Spekulation von vornherein zu vermeiden, wäre es nur dann anständig, wenn ich allle Details eines solchen Deals öffentlich machen und so jedem zeigen würde, dass dieser Deal für die DBU vorteilhaft und sinnig ist. Wenn aber alle Details im Dunkeln bleiben... dann setze ich Gründe dafür vorraus.
Ich kann Deine Argumentation nachvollziehen, die den Anführer des Aufstandes - aus dem Carambol-Lager stammend und lange Wegbegleiter von WR und somit sicher involviert in den beispiellosen Vorgang diese TV-Gelder, die dem deutschen Billardsport zustanden in den weitgehend unkontrollierten CEB-Topf, also die europäischen Caramboler, deren unantastbarer Präsident WR war, umzuleiten, in seiner Motivation in ein spezielles Licht stellen. Dem kann ich mich durchaus anschließen.
Angesichts der "alternativen" Verwendung dieser Gelder als Streitpunkt und der auffälligen Personalunion des scheidenden Präsidenten in einer Billardsportpromotionfirma aus dem Hause Rittmann, mit auffälligen Ähnlichkeiten zur alten SMV, erlaube ich mir aber dessen Motive in eben dem gleichen Licht zu betrachten.
Meiner Meinung nach geht es hier nicht um die Frage wer wie geführt hat, es geht um die Fleischtöpfe. Es geht um Geld. Und solange hier nicht mit finanziell vollkommen offenen Karten gearbeitet wird, behaupte ich auch, dass es hierbei nicht um Geld geht, dass dem Billardsport zu Gute kommt, sondern Personen, die von sich glauben, sie hätten entgegen Ihres ehrenamtlichen Mandats, ein Anrecht darauf, sich trotzdem wie ein Manager bezahlen zu lassen.
Generell habe ich nichts gegen bezahlte Funktionäre, die dafür einen guten Job machen können. Das Problem dabei ist nur die Größenordnung bzw. die Relation zum Gesamtbudget... Gibt man, nur mal als Beispiel, irgendwo zwischen 30 und 50% für Administration aus, ist das in jedem Fall ungesund. Ich kann einen Manager erst bezahlen, wenn eine Umsatzstruktur vorhanden ist, in dem sein Gehalt kein wirklich substantieller Haushaltsposten mehr ist. Also muss die Maxime lauten, erst Arbeiten, den Sport vergrößern, dann ernten. In unserem Sport wurde dies meiner Einschätzung nach zulange umgekehrt gehandhabt und das hat uns die Gelder gekostet, die man in sinnvollere Maßnahmen hätte stecken können.
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Re: DBU - Und was kommt jetzt?

Beitrag von Buzut »

Mal ne Frage: Ist der Präsident ein reines Ehrenamt?

Und, 30 - 50% Admikosten sind gesund. Wenn 50-70% zurückfliessen würden, wäre das toll. ( Glaube ich aber nicht )
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cuechanger
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Re: DBU - Und was kommt jetzt?

Beitrag von cuechanger »

Die DBU-Präsidiums-Ämter sind formell reine Ehrenamtliche Tätigkeiten. Es werden formal lediglich Aufwandsentschädigungen und Spesen gezahlt. Es gibt Branchen, vor allem solche, die Dienstleistungsbasiert sind, bei denen ein hoher Anteil Administrationskosten durchaus üblich und richtig sind. Aber auch hier niemals in dieser Größenordnung. Bitte nicht alle möglichen Gehälter oder sonstige personenbezogene Zahlungen, auch solche, die rein operativer Natur sind, mit Administration verwechseln. Hier geht es nur um die Entlohnung der absoluten Führungsspitze. Hier haben wir aber einen Verband, dessen Hauptaufgabe darin besteht, Ligen und Meisterschaften zu organisieren, Jugend-und Kader-Ausbildung zu fördern, die Teilnahme heimischer Sportler an internationalen Wettkämpfen zu ermöglichen und schlussendlich -und das ist in den letzten jahrzehnten immer zu kurz gekommen, bzw. hat quasi nicht stattgefunden- den Billardsport zu Vermarkten, seinen Bekanntheitsgrad zu erhöhen und die Anzahl der Sportler nachhaltig und deutlich zu vergrößern. Das sind Aufgaben, die Geld erfordern, welches nur dann in Administration fließen darf, wenn die Mittel für alle diese Tätigkeiten ausreichen und der Administrationsanteil damit angemessen ist. Ein Unternehmen mit 500K Jahresumsatz und einem nicht kleinen operativen Geschäft kann sich eine Spitzenposition leisten, die vielleicht 10% kostet. Ist das für diese nicht ausreichend, muss Sie daran arbeiten, den Umsatz des Unternehmens so zu erhöhen, dass auch bei höherer Zuwendung die Verhältnisse in gesundem Maß gewahrt bleiben. Zu deutsch, wer anständig bezahlt werden will, muss erstmal abliefern. In dieser Reihenfolge. Der Präsident oder sollte es wegen einer sicheren Arbeitsperspektive kein gewählter, sondern ein Angestellter sein, meinetwegen der Geschäftsführer, der es schafft aus 20.000 Aktiven 100.000 zu machen, darf sich von mir aus gerne 100K im Jahr als Gehalt auszahlen lassen und bekommt von mir noch ne Magnum-Flasche GrandCru Schampus obendrauf. Dann soll das aber offen und legitimiert erfolgen. Transparent Geld gegen Leistung. Wer aber Gelder kanalisieren würde, um sich über Umwege auszahlen zu lassen und damit große Teile des Budgets entgegen ihres eigentlichen Verwendungszweckes zum eigenen Vorteil einsetzte und dabei die Entwicklung und Verbreitung des Sportes vernachlässigte, den würde ich als Sportler als meinen Gegner betrachten.
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Re: DBU - Und was kommt jetzt?

Beitrag von Buzut »

Ehrenamt ist immer schlecht bei solch einer Funktion.
Verwalten klappt meistens - gestalten weniger.
Jemand der Gestalten kann. Das wäre ein Glücksfall.
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Re: DBU - Und was kommt jetzt?

Beitrag von Julian_MS »

Meiner Meinung nach sollte es auch bei der Deutschen Billard Union so geregelt sein, wie es in den meisten Sportverbänden im organisierten Sport ist. Ein ehrenamtlicher Vorstand, der den Verband nach außen hin vertritt und die zentralen Themen entwickelt und dazu eine hauptamtliche Geschäftsstelle, die sich um das operative Geschäft kümmert und die zentralen Themen erarbeitet und mit Leben füttert. Das die DBU nicht in der Lage ist nun eine Geschäftsführung aus dem Hut zu zaubern mit 5 Mitarbeitern, die alle Voll- oder Teilzeit arbeiten ist völlig klar, jedoch bedarf es definitiv Hauptamtliche Kräfte. Dadurch kann gewährleistet werden, dass die Themen bearbeitet werden, es gibt klare Kommunikationswege und Zuständigkeiten. Wie soll denn ein ehrenamtlicher Vorstand, all diese vielen Themen und Sparten bedienen können, wenn dieser auch noch eine hauptamtliche Tätigkeit woanders ausübt. Doch ohne den Aufbau von professionelleren Strukturen innerhalb des Verbandes bzgl. Mitarbeiter sehe ich für den Billardsport sowieso keine langfristige Zukunft. Auch andere kleine Verbände wie der Baseballverband oder der Curlingverband haben hauptamtliche Geschäftsstellenleiter/Mitarbeiter.
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Re: DBU - Und was kommt jetzt?

Beitrag von Bande-Midde »

Hi Leute,
Hallo EX-Präsi der DBU (Hoffe Du liest mit),

Aus der Sicht aller Sportler wäre es doch eine gute Idee, wenn sich Michael John auch bei BA anmelden würde und uns etwas zur Abwahl erzählt. Wir bekommen von unseren LV sowieso nicht die ganze Wahrheit gesagt.
Beispiellos ist der Artikel in der Billardarea Westafeln. Mir wurde Mitgeteilt, das vorallem Unstimmigkeiten zum Sachverhalt Kassenprüfbericht im Focus vom Vertreter des BVW lag.
Die sportliche Ausrichtung wurde auch angeprangert? Wann wurde denn jemals mehr Geld in den Sport gesteckt als in diesen Tagen? Wir haben zwei Sportler bei den Worldgames. Kleckers wird, dank John-Unterstützung, bei der Maintour spielen. Ein Schlag ins Gesicht des Sportes ist das, mehr nicht. Dieser Artikel ist ein Beispiel dafür, das uns nicht immer die Wahrheit gesagt wird. Halbwahrheiten reichen aus für das biedere Fußvolk. Erst den Präsi in die Tonne werfen und ihn dabei loben?!?!? :wan: Diese Polemik hat John nicht verdient!!!

Gerade diese Darstellungen sollten uns dazu bewegen die LV's abzuschaffen. Alle Vereine treffen sich und schließen sich der DBU neu an. Wenn wir Glück haben, könnte so manch guter Funktionär wie John dann noch zur Verfügung stehen. Diese Schlankheitskur würde viel Geld sparen. Weiterhin würden wir alle Infos aus "erster Hand" erhalten und nicht durch den LV-Filter.

Mir ist auch zu Ohren gekommen, das man den Vize-Finanzen angezählt hatte. Er muss sich beim letzten Haushaltsentwurf im tausender Bereich zu seinen Gunsten "vertippt" haben. John hatte es bemerkt und Alles geändert. Nach meinem Rechtsverständnis ist alleine der Versuch schon strafbar. Unfassbar, das man Ihn im Amt lässt und John gehen musste.

Das Ganze riecht mehr nach persönlichen Animositäten von inkompetenten Landesvertretern, die Johns Arbeit wohl nicht verstanden haben.

...da klotze ich den Banker heute mit Wut rein....

....und zwar ....Ach Ja, die :vol: Bande-Midde!
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Re: DBU - Und was kommt jetzt?

Beitrag von fozzi »

Bande-Midde hat geschrieben:... :wan: Diese Polemik hat John nicht verdient!!!
...


viewtopic.php?f=1&t=44347&p=565123&hilit=john#p565123

Interessant, dass Du Dich wieder genötigt siehst, als persönlicher Anwalt aufzutreten. Aber Du kennst ihn persönlich nicht? :nac:
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Re: DBU - Und was kommt jetzt?

Beitrag von Bande-Midde »

Hi Leute,

@Fozzi,

Muss man denn jemanden kennen um darzustellen, daß hier Einiges komplett schief läuft?
Ist es nicht unsere Aufgabe und auch die Idee Aller hier im Forum endlich einmal die Wahrheit ans Tageslicht zu bringen?

Auch dich kenne ich nicht, wie viele Andere hier im Forum. Trotzdem finde ich, das auch dir meine Informationen die ich bekommen habe, zur Verfügung stehen sollten. Wir sind Billard-Sportler und wollen informiert werden. Das wäre eigentlich die Aufgabe der Funktionäre. Besonders durch den Artikel auf der Webseite des Landesverbandes Westfalen ist mir klar geworden, das Informationen durch LV's gefiltert oder manchmal erst gar nicht weitergeleitet werden. Warum steht im Artikel von BH nicht, das sich John für seine Fehler entschuldigt hat? Warum ist im Artikel von BH nichts zu lesen, daß ein Vizepräsident-Finanzen einen "Tippfehler" im Haushalt zu seinen Gunsten passiert ist?
Amateur-Journalismus und virtuelle Thekengespräche wie wir es hier in diesem Forum betreiben, sollte uns andere Blickwinkel verschaffen. Ich möchte nicht wissen, was im Billard-Funktionärskreisen sonst noch unter den Tisch gekehrt wird und uns Sportler im Dunklen lässt.
Deshalb stelle ich auch die Vemutung auf, das viele der zur Verfügung stehenden finanziellen Mittel bei der DBU nicht beim Sportler selbst ankommen werden, sondern von dem übrig gebliebenen oder neuen Entscheidungsträgern der DBU in langfristige Mietverträge, hauptamtliche Beschäftigte, die zur Zeit ehrenamtlich Tätig sind, sowie Reaktivierung der SMV einfliessen.

Auch wenn ich dich nicht kenne......

....ich empfehle dir diesen Ball :vol: mal auszuprobieren.

.....Ach Ja, die :vol: Bande-Midde!
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Re: DBU - Und was kommt jetzt?

Beitrag von fozzi »

Bande-Midde hat geschrieben:@Fozzi,
Muss man denn jemanden kennen um darzustellen, daß hier Einiges komplett schief läuft?
...


Nein keineswegs. Ich bin in diesem Fall auch nicht parteiisch. Ich werde allerdings hellhörig, wenn man den LVs pauschal Lügen vorwirft und dann eine einzelne Person dazu berufen fühlt, der Gralshüter der Wahrheit zu sein und ihn auffordert, hier "Licht ins Dunkle" zu bringen.

Der Schwabe sagt da, glaube ich, "Gschmeckle". Ich gebe Dir völlig recht. In solchen Fällen sollte man beide Seiten hören und versuchen, deren Argumente nachzuvollziehen. Aber genau das scheint bei Dir nicht gegeben. Oder?

Bande-Midde hat geschrieben:Aus der Sicht aller Sportler wäre es doch eine gute Idee, wenn sich Michael John auch bei BA anmelden würde und uns etwas zur Abwahl erzählt. Wir bekommen von unseren LV sowieso nicht die ganze Wahrheit gesagt.
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Re: DBU - Und was kommt jetzt?

Beitrag von Bande-Midde »

Hi Leute,

@Fozzi.

Wo bitte verwende ich in meinem Text das Wort "Lügen"? Ich beschreibe lediglich, das dieser Bericht in der Billardarea von BH Lückenhaft, Subjektiv und nur einen Teil der ganzen Wahrheit wiederspiegelt.
Wir wollen doch hier die ganze Wahrheit haben, warum es zu dieser Situation gekommen ist.
Dein angesprochenes "Gschmeckle" auf diese Abwahl bezogen, schadet nur unserem Billardsport im Ganzen. Ich argumentiere hier lediglich mit dem Wissen, was mir zur Verfügung steht. Die Vizepräsidenten haben mehr Wissen und stellen es ihren aktiv gemeldeten Sportlern, ihren Untertanen nicht zur Verfügung. Dabei sind aus meiner Sicht beide Positionen betrachtet worden. By the way....ich als Sportler konnte John ja nicht abwählen, genaus wie ich BH nicht abwählen kann.
Ich kann aber schon erkennen, ob alle Informationen weiter gegeben werden. Das war in diesem Fall sicher nicht gegeben, Im Innenverhältnis geht man her und Verurteilt aufs Schärfste gezielt einen Präsidenten. Den Vize-Präsidenten verschont man aber. Warum? Im Artikel wird dann dem Leser eine ganz andere Welt vorgegaukelt. Du kannst es nennen wie du möchtest. Die Wahrheit ist das auf keinen Fall!

Fakt ist, die finanzielle Sahne, die John auf der Kapital-Torte der DBU dekoriert hat, wird nun von Anderen abgestrichen, bis wir wieder dort angelangt sind wo wir vor einigen Jahren waren. Das alte Regime kehrt zurück, das sich zuvor zu Schade war um den Neuaufbau der DBU zu gestalten. Es gab sogar einen Notvorstand! Wir hatten einen Präsi gesucht der mit Billard eigentlich nix zu tun hat. Den hatten wir mit John! Er hat die DBU besser und schneller zu einem Sportverband gemacht als es je ein Anderer zuvor konnte. Nun müssen wir mit sportlicher Unsicherheit leben.........

sicher ist nur....

....Ach ja, die :vol: Bande-Midde!
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