GINACUE

[Billard-Praxis]

Hier ein Interview mit Ernie Gutierrez

http://www.youtube.com/watch?v=zpl9ANYjjWE

Die Wartezeit auf ein Queue beträgt ca. 2 Jahre und unter 5.000 $ läuft wohl nichts mehr.

Anfang der 90er habe ich ein paar Ginas in Essen/Grugahalle/Billardmesse sehen können
und seitdem bin ich Fan - aber kein Eigentümer dieser Queues.

Ich begnüge mich mit dem "Nachbau JD Custom Gina Style", der im Original wohl
die Bezeichnung Ginacue 16a trägt, hier bei 37.30 im Video zu sehen.

Viel Spass in Ernie's Werkstatt und am Interview...

Eins hat jedoch der gute Ernie nur fast richtig in Erinnerung - nicht 2001 sondern 2000 hat
Fong Pang Chao die 9 Ball WM mit seinem Gina Rasputin Cue gewonnen - ich weiss es genau,
war live 9 Tage vor Ort und hab das Teil in den Fingern gehabt... ein selten schönes
Black & White Cue mit Rainbow Einlagen zwischen den Elfie Points.

Hie noch ein paar Bilder von Ginacues...für Plain Jane Fans nicht geeignet
http://www.google.com/search?tbm=isch&h ... UauWboU0FQ

Grüße
Hans

[Billard-Praxis]

Hier zwei neue Ginas mit Coco und Purple:

http://forums.azbilliards.com/showthread.php?t=280601

[jinzo007]

Diese Gina-Teile ham schon was
Aber wenn man sich diesen ganzen Fuhrpark an Maschinen und die Teilelager mal anschaut ,
fragt man sich doch , warum dauert so ein Stecken 2 Jahre
Oder werden die Teile extra rar gemacht um den Preis hochzukurbeln

[ecofoo]

Weil er zwischendurch immer kreative Pausen macht um an seinen Motorrädern oder Autos zu schrauben und dafür Teile zu bauen. Nach 2-3 Monaten Pause macht er dann wieder Queues. Vielleicht liegt es auch daran und vielleicht auch an den vielen Bestellungen?

[jinzo007]

Ja gut , aber ich meinte ja nicht nur Gina , sondern fast alle Customcuebauer , bis auf
die Lackierung könnten die doch alle 3 Tage nen Stecken bauen ( mit den Maschinen ) , oder seh ich das falsch

[Shotmaker]

amerikaner arbeiten, um zu leben und leben nicht, um zu arbeiten

aber kein cuemaker verknappt künstlich, das machen höchstens nur händler. bluegrass baut 50 stück im jahr und alle sind auf jahre hinaus im voraus an händler verkauft und diese haben sie auch schon verkauft bevor sie gebaut wurden. da kann man nicht von künstlicher verknappüng reden, denn der mann hat nur zwei hände und einen gewissen qualitätsanspruch.

[joshua70]

3 Tage halte ich für unrealistisch- selbst bei einem Plane Jane. Die vielen Maschinen müssen ja auch von jemand bedient werden und nicht alle haben die Werkstatt voll mit Personal, das zuarbeitet.
O.K.- wenn sich jemand über Atlas oder Prather die Einzelteile schon fast fertig kommen läßt, geht es vermutlich ein bissel schneller. Aber auch da muss der Leim an den Joints trocknen und das dauert halt mal um die 24 h. Das Tapern von Ober- und Unterteil braucht auch nochmal Zeit und wenn ein Griffband dran soll, muss das auch noch separat abgestochen und gewickelt oder geklebt werden.

Ich denke, dass selbst in einer Massenproduktion a´la Mezz oder Predator, bei denen jede Station mit Personal besetzt ist, ein Queue 5 Tage Durchlaufzeit hat (wenn es reicht).

[jinzo007]

Ok , 3 Tage ist vieleicht ein bißchen krass , dann lass es 14 Tage dauern
Ich meinte ja auch , das 2-5 Jahre zu warten ein bissel Heavy sind

[tintin]

Klar kann ein Queuebauer "am Fließband" arbeiten. Am ehesten, wenn er noch zwei Mitarbeiter hat. Prinzipiell von der Herstellung kein Problem.
Schwierig wird aber der Verkauf/Vetrieb der Queues. Es kaufen ja nicht die normalen Kunden ständig ein Custom Queue. Gerade kleinere Queuebauer arbeiten doch eher ihre Bestellungen ab. DIe großen Queuebauer halten durch die geringere Produktion den Preis oben und halten ihren Status Quo, was ich sehr symphatisch finde, dass sie nicht plötzlich in Masse bauen um viel Geld zu generieren.

Ein Beispiel gibt es. Dale Perry macht es genauso wie du es schilderst. Er produziert Custom Queues in hoher Auflage, aber um die auch wieder zu verkaufen gehen die Reihenweise bei ebay über den Tisch. Geht also auch, sein Ruf als nahmhaften Custom Cue Maker ist er aber dadurch los. Andererseits finde ich es auch in Ordnung, dass sich die Amis handgefertigte Queues aus dem eigenen Land für den Preis von Stangenqueues aus Fernost kaufen können.

http://stores.ebay.com/DP-Custom-Cues?_trksid=p4340.l2563

[joshua70]

sehen wir es doch mal pragmatisch- nicht die Bauzeit dauert so lang. Die lange Wartezeit hat man wegen der hohen Nachfrage.
Ein Black Boar, das keine grundlegend neu programmierten Inlays hat, wird wohl zwischen 3 und 6 Monate dauern. Dafür hat Tony dann aber auch schon viel vorgearbeitet in dieser Zeit (Rohlinge nach und nach heruntergedreht, Holz gelagert usw.).

Jeder Queuebauer bestimmt seine Arbeitszeit selbst. Ob der nun 3 oder 10 Stunden am Tag macht, ist ihm überlassen.

Das schöne an der freien Marktwirtschaft ist, dass niemand so ein Queue bestellen muss. Will das jemand unbedingt, nimmt er auch die Wartezeit in Kauf oder er kauft sich ein Gebrauchtes.

Viele Spots in der Warteliste von Searing, Showman, Szamboti, Hercek, Barenbrugge und wie sie alle heißen, kosten erst mal nix. ist man dann an der Reihe, werden wohl meist 50 % Abschlagszahlung fällig- dann geht es meist auch recht zügig (3-6 Monate schätze ich).

Man darf auch nie vergessen, dass zu einem Geschäft nicht nur die eigentliche Arbeit gehört, sondern auch die administrativen Dinge (Kundengespräche, Verwaltung usw.). Jeder Angestellte weiß, wie hart es ist, nach einem vollen Arbeitstag noch nach der Versicherung, Bank usw. zu sehen.

Der Vorteil eines Selbständigen ist, dass er es mit der Zeit so einrichten kann, dass er das während seiner Arbeitszeit erledigt (am Anfang ist das sicher schwer). Auch ein Telefonat mit einem Kunden kann gerne mal eine halbe Stunde dauern- und bei dem einen bleibt es meist nicht. Bis man die ganze unproduktive Zeit abrechnet, bleiben meist keine 8 Stunden mehr übrig- das schaffen ja nicht mal Angestellte (Ziggopause, Mails, Plauderei mit Kollegen, Meeting usw.).

[Shotmaker]

joshua,

laß es einfach, manche kapieren das sowieso nicht warum ein cuemaker 2-10 jahre wartezeit hat.

leute das ist wie bei jesse james (west cost choppers), der ist auch auf jahre bzw. jahrzehnte ausverkauft und er oder gewisse cuemaker lassen sich eben nicht von irgendjemanden vorschreiben wie sie zu arbeiten haben.

[tintin]

joshua,

laß es einfach, manche kapieren das sowieso nicht warum ein cuemaker 2-10 jahre wartezeit hat.

Nicht kapieren tue ich z.B. Sprüche wie diesen hier.

Jeder Queuebauer kann sich ja selber aussuchen welchen Weg er gehen möchte. Wenn er immer so weiter macht wie er angefangen hat, nämlich als Einzelkämpfer in seiner Werkstatt, dann bleibt die Jahresproduktion niedrig. Sollte der Ruf dann gut sein werden die Preise eben hoch sein und die Warteliste lang. Er könnte sehr wohl die Menge an Queues erhöhen wenn er z.B. mehr Zeit investieren würde, weniger Augenmerk auf die Qualität legt, einen Angestellten beschäftigt oder Teile extern bauen ließe.
Es gibt ja auch verschiedene Philosophien, einige wollen gerne viele Queues erschaffen, andere wären auch mit einem pro Jahr zufrieden sofern es perfekt und makellos ist.
Gina Cues machen es halt so und das ist gut so. Nehmen wir mal als Beispiel Bob Meucci, Richard Helmstetter oder Dan Janes. Die haben auch mit einer kleinen Auflage in einer kleinen Werkstatt angefangen, wollten aber eine große Menge produzieren, deshalb haben sie sich im Laufe der Zeit verändert. Meucci baut jetzt über 70000 Queues pro Jahr. Da kann man mal sehen wie die Nachfrage an Queues weltweit ist. Als Folge dieser Massenproduktion gelten die Queues auch irgendwie als qualitativ minderwertig, sind eher günstig etc. Bob hätte es auch anders machen können und auf Lebzeiten allein in seiner Werkstatt jedes Jahr 50 Queues bauen können. Dann wären seine Queues sicher jetzt sehr begehrt, teuer und er hätte eine Wartezeit von 2 Jahren oder mehr.

Dale Perry ist der einzige den ich kenne, der mitten in seiner Karriere die Produktion geändert hat. Jetzt baut er mit einem Angestellten Custom Queues in Serie, verkauft einige pro Woche bei eBay. Die Folge ist aber auch, dass man früher für ein DP Queue 500 bis 1000 Dollar bezahlt hat, jetzt gibt es sie für 120 Dollar und sie gelten heute als qualitativ eher schlechter als die früheren Modelle.

[Shotmaker]

und? was willste jetzt damit sagen?

90% aller CUSTOM cuemaker bauen cues in ihrer garage, ich war bei showman, dem sein shop ist in einer doppelgarage, tucker baut in einem hobbykeller. vom customqueuebau können vieleicht 10-20 wirklich leben, die meisten haben noch andere jobs, sind poolzocker oder haben ne billardhalle oder bauen wie searing queuebaumaschinen, haley ist ein großindustieller der als hobby queues baut.

dann ist da noch southwest, mrs. franklin hat bestimmt 4-6 cuemaker angestellt und man muß trotzdem 10 jahre warten. LOL

[Billard-Praxis]

Sollte ich einiges richtig verstanden haben, arbeitet Ernie z.Zt. an einer Serie von 50 Queues, die dann zum Firmenjubiläum als 50th Anniversary Edition angeboten werden.

[nextdesert]

Ich war Anfang September bei Ihm, also, Wartezeit ist aktuell 3 Jahre, Kosten: Es fängt an bei ca. 5000 US-$.
Der Classic den "alle" kennen, kostet nicht mehr um die 7000 $, sondern 17500 $. Unglaublich, aber wahr.
Also ehrlich, ich bin in die Werkstatt rein und ich war erstmal voll geflasht, soviel steht da rum an Maschinen (KEINE Queues).
Er hat mir erzählt das er jeden Tag zwölf Stunden in der Werkstatt steht. Das ist schon enorm und ich hab gesehn wie der arbeitet, Ernie LEBT seinen Job.
Wirklich wahnsinnig supergeile Arbeit. Das sind wirklich wahnsinns-"Teile" die der baut.
Das mit dem 50sten Jubiläum hat er mir auch erzählt, allerdings bin ich mir nicht so sicher ob er 50 Stück gesagt hat oder an einem arbeitet wie bei dem 30sten und 40sten Jubiläumqueue auch. Da bin ich mir nicht mehr so sicher. Auf jeden Fall ist eines Klar: Ich bin heiß auf so ein Teil, und wenn es soweit ist, werde ich es hier posten.
Aber das kann noch dauern. ;-)